[TR]Alpenostrandalmwanderungsidylle (mit Abfahrtseinlagen)
[TR]Alpenostrandalmwanderungsidylle (mit Abfahrtseinlagen)
Der diesjährige Winter lässt sich ja mal etwas mühsam an.
Immerhin gab es hier im Fernen Osten die letzten Tage einige Niederschläge. Also wird es Zeit ein „Projekt“ vom Vorjahr anzugehen. Auf Karten und Luftbildern hatte ich in der Nähe des – weltweit (un)bekannten Freeride-Hotspots – Niederalpl, einen vollkommen unbedeutenden Berg entdeckt, der allerdings als Feature einen nordostseitig ausgerichteten Hand aufweist, der – vollkommen unmotiviert – keinen Baumbestand aufweist.
Samstag, 29.01.2011: Endlich ist es soweit. Schönes Hochdruckwetter und Neuschnee von den Schneefällen am Anfang der Woche. Also ideale Bedingungen um endlichen diesen geheimnisvollen Berg in der Nähe des Niederalpls unter die Lupe zu nehmen (in allen mir bekannten Skitourenführern Ostösterreichs findet sich keine Erwähnung einer lohnenden Tourenmöglichkeit).
Wir sind zu Dritt unterwegs, aufgeteilt – entgegen den Trend zur ökologischen Nachhaltigkeit – auf zwei Autos. Wir wollen uns nämlich einen langwierigen Forststrassenaufstieg durch einen Graben ersparen und lieber über diverse Alm- und Wiesenhochflächen vom Niederalpl starten. Das Wetter ist in der Tat wie „advertised“ - allerdings sehr windig. So starten wir – nach Verlassen der Piste – mit etwas Unbehagen angesichts des windverblasenen Schnees.
Überraschenderweise gelangen wir hinter einer Geländekupp auf relativ windgeschütztes Gelände. Die erste Almidylle …
Voller Tatendrang melde ich mich freiwillig zum Spuren durch „grundlosen Pulverschnee“ …
Immerhin können wir nach kurzem Aufstieg unseren üblichen Freeride-Hotspot mal von einer anderen Perspektive betrachten …
Niederalpl-Wetterin Backside
Bald erreichen wir unseren ersten Gipfel des heutigen Tages. Mit ca. 1530 m ragt der Blachlkopf bereits in die sauerstoffärmeren Bereiche der Atmosphäre empor. Dementsprechend exklusiv ist auch der Ausblick von diesem Gipfel …
[i]Rückblick zum kleinen Skigebiet von Niederalpl – im Hintergrund das Hochschwabmassiv[i]
Niemand sollte jemals behaupten dürfen am Alpenostrand wär's nicht hochalpin …
Felsmassive am Hochschwab
Blick zum Ötscher mit den Steilabfahrten auf der Südseite – Rechts der Bildmitte, von rechts oben schräg nach links unten, die Steilrinne der Wagnerritschen mit der Abseilstelle vom Gipfelgrat
Ötscherblick
Unser Ziel für heute ist allerdings alles andere als hochalpin …
Uns interessiert aber v.a. unsere erste Abfahrtsmöglichkeit von heute. Generös lasse ich meinen Freunden die Vorfahrt. Die weiten, offenen Hänge lassen Platz für alle. Zunächst will noch der Helm festgezurrt werden, nervös angesichts des zu erwartenden Geländes bereue ich, meinen Rückenprotektor zu Hause gelassen habe. Dementsprechend fahre ich mit „angezogener Handbremse“ in die weiten, offenen Hänge ein …
Jungen Semi- und Vollprofifreerider möge ob dieser Hänge (und deren „Steilheit“) ein müdes Grinsen entgleiten. Für uns Ältere hingegen ist es eine willkommene Reminiszenz an die gute alte Zeit in den 1920er Jahren als gerade solche Hänge aufgrund ihrer Möglichkeit für weite Schwünge (bzw. Schussfahrten) als besonders attraktiv galten und so z.B. die weiten, flachen Gletscherflächen der „blauen Silvretta“ als ideales Skigelände galten (ausserdem konnte man damals dort auch noch Ernest Hemingway treffen …).
Nach dieser kurzen Abfahrtseinlage geht es zunächst etwas steiler in den Wald rein. Die Schneefälle der letzten Tage haben glücklicherweise auch hier für akzeptable Bedingungen gesorgt.
Doch, oha …
Nach der kurzen Waldeinlage erreichen wir eine Forststasse und wir beginnen mit dem Wiederaufstieg. Bald werden wir für einen schönen Rückblick auf die „Hänge“ des Ochsenbodens (sic!) belohnt …
Irgendwie haben wir eine windgeschützte Gegend erwischt – trotz der tiefen Temperaturen (um minus 10 Grad) – können wir so in der Jännersonne den Aufstieg ohne arktische Spezialkleidung geniessen ...
Richtung Veitsch tobt sich hingegen der Wind (Sturm) so richtig aus … kein gutes Zeichen für die Entwicklung der Lawinengefahr in den nächsten Tagen …
Zumal in den windgeschützten und schattigen Lagen 2-3 cm Oberflächenreif auf der Schneedecke liegen. Schön fürs Auge, aber nichts Gutes, falls demnächst doch mal Schneefälle kommen sollten.
Langsam wird es aber Zeit unser eigentliches Ziel zu erreichen …
… der Gipfel ist unrelevant und kaum als solcher auszunehmen, aber der Blick auf den von uns auf den Luftbildern identifizierten Hang bestätigt uns in der Zielauswahl …
Wir sind allerdings dann doch nicht die einzigen. Tatsächlich kommt von der Talseite ein einsamer Tourengeher, den von uns als „absoluten Geheimtip“ erhofften Hang herauf. Dennoch, der Hang ist breit genug für uns alle …
Natürlich ist das nur was für uns Alpenostrandler. Alle jene, die die Hänge der echten Alpen gewohnt sind, würden hier sicher die Nase rümpfen. Bescheidenheit ist des Alpenostrandskifahers Tugend …
Immerhin ist der Hang gut von Sonne und Wind geschützt, mit dem Ergebnis entsprechend tauglicher Schneeverhältnisse …
Wie eigentlich jeder Hang ist auch dieser viel zu kurz … Daher ist ein nochmaliger Rückanstieg notwendig um „genug“ tägliches Abfahrtsfeeling zu bekommen …
Am Ende ein Rückblick zu einem schön versteckten Fleckchen Pulverschnee, das eine gute Alternative zu den überlaufenen Modetouren des Alpenostrands bietet …
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AW: [TR]Alpenostrandalmwanderungsidylle (mit Abfahrtseinlagen)
Zitat von Nuno
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