Der begeisterte Skitourengeher stieg gegen 13 Uhr auf den Gipfel der
Grawand neben der Bergstation der Schnalser Gletscherbahn, um von dort durch das sog.
„Kurzenkar“ in Richtung Parkplatz bei Kurzras abzufahren. Kaserer hatte jedoch noch
keine drei Schwünge getan, als sich unter ihm in einer Breite von 160 Metern ein
Schneebrett löste. Die abgeglittenen Schneemassen teilten sich: ein Teil des Bretts floß
nach links in südwestliche Richtung ins Kurzenkar, die restlichen Schneemassen hingegen
bewegten sich in westliche Richtung, „unterquerten“ die Seilbahn und lösten in der Nähe
der einzigen Stütze eine größere sekundäre Lawine aus, welche als große Staublawine
auf die zwar offiziell gesperrte, aber von einzelnen Skifahrern trotzdem benutzte Talabfahrt
nach Kurzras, die sog. „Schmugglerabfahrt“, niederging.
Kaserer kam mit dem Schrecken davon und beteiligte sich anschließend an der
Suchaktion. Als diese zum Glück ergebnislos abgeschlossen war, wurde er unter dem
Vorwurf der fahrlässigen Auslösung einer Lawine für ein paar Tage in Untersuchungshaft
genommen und anschließend in einem Schnellverfahren vor der Außenstelle Schlanders
des Landesgerichts Bozen unter Anklage gestellt.
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