Erfahrungen Völkl Nunataq? Skiberatung

Hallo,

ich suche einen neuen Powder Ski.
War bis jetzt immer mit einem K2 Hardside unterwegs und will jetzt mal was breiteres.
Beim Bittl gibts gerade den Völkl Nunataq recht günstig, sogar noch Felle oben drauf.
Ich kann leider keinen Testbericht zu dem Ski finden. Mir ist aber aufgefallen dass der Radius ziemlich groß ist.

Ich bin ein sehr guter Skifahrer und würde sicher mit allem mehr oder weniger zurecht kommen, trotzdem wäre es mal interessant zu wissen ob hier jemand schon Erfahrungen mit dem Ski gemacht hat.
Wichtig wäre mir, dass der Ski auch auf eisigem Untergrund gut hält, fahre viel an Ostern und da ist es vormittags auch abseits immer recht hart.
Das alles ging mit dem Hardside überraschend gut, den konnte man sogar auf der Piste in großen Radien ziemlich gut und drehfreudig fahren.

Ansonsten, hat sonst noch wer einen Geheimtipp?
- max 420€
- lieber zu hart als zu weich
- kleine bis (größere) mittlere Turns
- soll auch im Wald drehfreudig sein
- max 110 unter der Bindung

Bis jetzt hatte ich folgende Ski im Auge:
- Black Crows Atris
- Whitedot R.108
- Head Kore 105
- K2 Pinnacle 105

Montiert wird eine Marker Duke. Evtl wird auch ganz selten damit eine kleine Tour gemacht, also maximal 1-2h Aufstieg.
Im Vordergrund steht natürlich Abfahrt!

Kurz noch zu mir:
Bin 1,86 groß, 72Kg und so ca 30-40 Skitage im Jahr


Über jegliche Hilfe wäre ich sehr dankbar!

Liebe Grüße

Fahre den Nunataq als Tourenski 40%Aufstiegs-, 60%Abfahrtsorientiert mit Vipec Bindung. Der Ski ist für seine Dimensionen leicht, aber auch bei höheren Geschwindigkeiten gut fahrbar. Erst ist sehr drehfreudig, straight line auch kein Problem. Ich würde den Ski für meine Anwendung wieder kaufen, habe aber auch noch einen leichten Tourenski Aufstiegsorientiert und einen breiten Freerider für die richtigen Powdertage (80% Abfahhrt).
Zu mir, bin 1,70m groß und wiege 60kg, den Ski fahre ich in 1,86m.
Tests sollten sich auch einige finden.

---

Ich habe einen Nunataq aus dem ersten Modelljahr der quasi nur noch als Zombie-Steinski lebt.
Der Ski fährt sich für einen Tourenski wirklich schön und funktioniert auch eigentlich immer. Ich habe den einige Saisons als einzigen Tourenski gehabt und viel benutzt.

Was an dem Ski wirklich nicht gut ist, ist die Haltbarkeit.
- Der Belag ist einfach Mist: Weich, nimmt kein Wachs auf.
- Der Untergurt des Skis liegt komplett zwischen die Kanten. Die Folge davon ist, dass die Kanten nur mit der Sidewall verklebt sind und diese wiederum nur seitlich am Kern klebt. Würde das Gewebe zwischen Holzkern und Belag durchlaufen, wäre der Ski keine 100g schwerer aber viel haltbarer.

Die Folge davon ist, dass es einem gerne mal die Kanten rausreisst. Ich habe die schon zig mal wieder mit gutem Epoxy festgeklebt. Ich habe auch schon mehrere Leute getroffen die mit Völkl Tourenskis aus dieser Generation das gleiche Problem hatten.
Ich bin aber mit Ausrüstung auch irgendwo zwischen 95 und 100kg, da hat so ein Treffer dann auch mehr Energie.

Wäre der Ski mit einem gescheiten harten Sinterbelag ausgestattet und wären die Kanten gescheit verklebt, würde ich mir für den Preis sofort wieder einen kaufen.
So suche ich seit Ewigkeit erfolglos nach einem Blizzard Scout in 193. Falls jemand einen loswerden will...

Servus,
falls noch aktuell, kann ich (189cm; 85kg; Dynafit Radical FT) den Nunataq (186cm) nur wärmstens empfehlen !
Er hat noch erträgliches Gewicht für gelegentlich längere Anstiege, ist dadurch aber noch in jeder Situation sehr tempostabil, auch im weichen, schweren Schnee.
Der Full-Rocker dreht im Stand wie ein Teller, zieht aber in Schräglage auf Piste oder Powder auch seinen großen Radius.
Ein sehr gutes Konzept für jedes Gelände, weil man sehr leicht durch aktive oder passive Fahrweise durchkommt, auch mit kurzen Schwüngen und schnellen Richtungswechseln.
Abstriche muss man bei der Steigfähigkeit machen, da nicht die ganze Skifläche wie beim Camber-Ski zum Aufliegen kommt. Harscheisen muss im sehr steilen Anstieg früher drauf.
Ist aber zu verschmerzen m. E.
Die Frage ist, was Du mit eisigem Untergrund meinst ?! Vergangenes WE wünschte ich mir bei dem dick-gefrorenen Harsch mit teilweise Triebschneeauflage im Brendlkar unbedingt den Nunataq, da habe ich mit Camber und Tip-Rocker unterm Fuss noch meine Probleme (fahre Inuk 177 und Nanuq 182). Einen alten Kantana hab ich auch noch aus 2011, und der fährt
nochmal kompromissloser durch sowas durch.
Sind es aber Eisplatten, wie man sie auch auf der Piste findet, so fühle ich mich mit Camber wohler, da greift eben verlässlicher die ganze Kantenlänge.

---

Der Nunataq den der Bittl aktuell verkauft, unterscheidet sich nicht von dem Nunataq der ersten Generation. Einzige Ausnahme ist das Skiende, da ist seit dem zweiten Produktionsjahr ein Plastikeinsatz drin. Dieser soll ein Delaminieren des Skiendes verhindern, was wohl auch funktionieren dürfte.
Das meiner Meinung nach entscheidende für die Haltbarkeit der Verklebung der Kanten, ist dass diese mit dem Untergurt des Skis flächig verklebt sind. Ob sie das sind, erkennt man einfach daran, ob man zwischen Sidewall und Kante eine Laminatschicht sieht.
Ob das bei den neueren Völkl Tourenski aus der BMT und VTA-Serie der Fall ist weiß ich nicht.
Was ich aber weiß, ist dass mindestens Moment und 4Frnt Ski ähnlicher Dimensionen bauen können, die genau gleich viel wiegen und dabei deutlich robuster gebaut sind.
Die schaffen es dabei auch breite Kanten und einen gesinterten Belag zu verbauen.

Eine Sache noch wo der Nunataq meiner Meinung nach auch überholt ist, ist die Rockerlinie an der Schaufel. Hier ist er klassisch steil hochgebogen.
Die Folge ist, dass er wesentlich weniger Auftrieb hat als Ski mit einer Schaufel wie der 4frnt Raven und das obwohl der Raven eine wesentlich schmälere Schaufel hat. Wenn man den Nunataq bei schwerem Schnee mit der Schaufel eintaucht, dann bremst er deutlich ab und die Schaufel will nicht so richtig von alleine wieder hochkommen. Diese Effekte treten bei den moderneren Schaufeln nicht mehr so stark auf.

---