Finger werden am Gipfel taub --> beheizbare Handschuhe?

Hallo Zusammen,

Folgendes Problem:
Momentan hab ich Hestra Army Leather GTX Handschuhe. (Die mit den 3 Fingern) Zum Skifahren sind die genial und auch bei -26°C warm genug. Nur beim Skitouren sterben mir regelmäßig die Hände weg und werden taub.
Ich gehe sofort am Gipfel von den dünnen in die dicken Handschuh, aber schon nach einer kurzen Brotzeit hab ich kein Gefühl mehr in den Fingern. Dabei muss es nicht mal besonders kalt sein.
Das ist richtig scheiße wenn man dann allein kaum mehr sein Fell abziehen kann und irgendwann im Auto unter großen Schmerzen die Finger auftauen. :bang:

Gibts hier Skitourengeher mit ähnlichen Problemen und eventuell Lösungen?
Helfen beheizbare Handschuhe? Welche davon sind empfehlenswert?

Freue mich auf alle Tipps und Ratschläge.

Gruß N.

Nimm Fuß- oder Handwärmer mit. Funktionieren ganz gut. Eine Bekannte hat das Raynaud-Syndrom und steckt die dann in die Handschuhe. Meine Mutter hatte früher Kohle Handwärmer.

Ich habe manchmal das Problem, wenn ich mit zu windigen Hanschuhen für die jeweiligen Verhältnisse operiere. Das ist in mehrfacher Hinsicht sehr gefährlich. Wegen den Erfrierungen, aber auch wegen der verlorenen Handlungsfähigkeit.

Zitat:

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Zitat von powder337

Ich gehe sofort am Gipfel von den dünnen in die dicken Handschuh, aber schon nach einer kurzen Brotzeit hab ich kein Gefühl mehr in den Fingern.

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Du gehst viel zu spät von den dünnen Handschuhen in die Dicken.

Deine Finger und Arme sind eiskalt, wenn du am Gipfel ankommst.

Ausreichend isolierende Handschuhe im Aufstieg tragen. Insgesamt warm genug angezogen sein. Es kann ebenso gut sein, dass du an den Händen dreimal schneller frierst, weil dein Kopf, Füsse, Rumpf, Arme viel zu kalt angezogen sind. Ärme dicker isolieren. Spalt zwischen Handschuhen und Jacke um jeden Preis schliessen. Hände und Handgelenke vor Tour etwas eincremen. Oder hast du Schweissbildung in deinen dünnen Handschuhen? Dann andere anschaffen. Zwischenschichten sorgfältig bis zum Handgelenk runterstreifen.

Das klingt irgendwie nach Durchblutungs-
bzw. Drainage-störungen in den Fingern.

Schwellen Deine Finger auf Skitour an? Im Anstieg mit Rucksack, der an der Achsel den Lymphfluss blockiert, passiert das gerne mal. Wenn Du dann am Gipfel zur Ruhe kommst und der Blutfluss stärker zentralisiert wird, bekommst Du dann kalte Finger.
Dagegen hilft einerseits ein Rucksack, der möglichst wenig an der Schulter abschnürt, aber vor allem beim Aufstieg drauf achten. Regelmäßig die Stöcke hart greifen bzw. eine Faust ballen, um die Kuskelpumpe für die Lymphe zu betätigen und regelmäßig die Arme hoch, also über Schulter oder Kopf heben.

Wärmepads sind nur Symptombekämpfung. Und was.der Wanderer schreibt, ergibt für mich vorne und hinten keinen Sinn.

Noch was Generelles:
Gipfel bedeutet normalerweise windausgesetzt.

Es ist bei Wind (es reicht leichter Wind) oft ein taktischer Fehler, Pausen am Gipfel zu machen.

Dass man zum Pausenmachen immer eine weitere Jacke anzieht, sollte auch selbstverständlich sein.

Dass der Körper möglicherweise sonst an den Schwachstellen (Extremitäten) anfängt zu frieren, wäre nicht überraschend.

Zitat:

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Zitat von knut

Das klingt irgendwie nach Durchblutungs-
bzw. Drainage-störungen in den Fingern.

Schwellen Deine Finger auf Skitour an? Im Anstieg mit Rucksack, der an der Achsel den Lymphfluss blockiert, passiert das gerne mal. Wenn Du dann am Gipfel zur Ruhe kommst und der Blutfluss stärker zentralisiert wird, bekommst Du dann kalte Finger.
Dagegen hilft einerseits ein Rucksack, der möglichst wenig an der Schulter abschnürt, aber vor allem beim Aufstieg drauf achten. Regelmäßig die Stöcke hart greifen bzw. eine Faust ballen, um die Kuskelpumpe für die Lymphe zu betätigen und regelmäßig die Arme hoch, also über Schulter oder Kopf heben.

Wärmepads sind nur Symptombekämpfung. Und was.der Wanderer schreibt, ergibt für mich vorne und hinten keinen Sinn.

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Na klar ist das nur Symptombekämpfung. Bei sowas sollte man auch mal den Arzt aufsuchen. Aber das muss man doch selber wissen[emoji848].
Vielleicht mal mit Wollhandschuhen probieren. Mit denen bin ich durch Schneetreiben gelaufen und hatte warme Hände. Vielleicht bringt anderes Material an den Händen eine Veränderung.

https://www.vaude.com/de-NL/Produkte...imalaya-Mitten

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Vielen Dank für die vielen Antworten!
Das hilft schon weiter.

Auf die günstige Idee mit den Wärmepads bin ich noch gar nicht gekommen. Natürlich schaut man erst nach der teuersten Handschuhlösung. :cool:

@Knut: Hab jetzt nicht darauf explizit geachtet ob die Finger anschwellen. Bekomme halt so Frostbeulen an den Fingern. Werde mal auf der nächsten Tour darauf achten und bisschen mehr die Hände bewegen.

Ansonsten hab ich zum Aufstieg in der Tat recht dünne Handschuhe an weil ich ziemlich stark an den Händen schwitze. Pause mach ich wenn möglich an Windgeschützten Orten oder buddle mir ein kleines "Loch". Primaloft und Hardshell ist grundsätzlich auch immer dabei und am Körper, Kopf und den Füßen ist mir auch fast immer warm.

Hab einmal den Hausartzt darauf angesprochen und der meinte nur, dass es halt eine Erschöpfungsreaktion sei. (Blut geht von den Händen in den Bauch)
Interessant ist noch, dass sich das Problem erst in den letzten zwei Jahren entwickelt hat. Die Jahre zuvor hatte ich nie Probleme und konnte oft selbst bei Minusgraden eine ganze Tour ohne Handschuhe laufen und Pause machen

Gruß N.

Zitat:

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Zitat von knut

D. Und was.der Wanderer schreibt, ergibt für mich vorne und hinten keinen Sinn.

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:D

Wenn es wirklich eine Erschöpfungsreaktion ist, dann geh langsamer, hetz dich nicht so/lass dich nicht so hetzen. Absolute Erschöpfung kann in der Tat zu Krisen führen.

Ansonsten wenn es seit kürzlich auftritt, dann kann es auch organische Ursachen haben. Bin kein Arzt, aber Gefäß-/Kreislaufkrankheiten treffen irgendwann eine Mehrzahl. Auch an Diabetes würde ich bei Durchblutungsstörungen der Extremitäten denken. Trinkst du genug? Aber da würde ich von dem was ich hier lese mich systematisch vom Arzt durchchecken lassen.

Hab auch einen Tourenpartner, der Durchblutungsstörungen an den Händen hat.

Ich hoffe du rauchst nicht.

Abgesehen davon, wenn du schon Erfrierungen einer gewissen Schwere hattest, ist das eine Vorschädigung und es kann leichter zu neuen Durchblutungsstörungen/Erfrierungen kommen.

Nochwas: sind deine dicken Lederhandschuhe immer bestens getrocknet? Wenn du dir dicke eiskalte klamme Handschuhe am Gipfel anziehst, dann wäre so ein Frieren auch erwartbar.

Wenn du natürlich evtl. seit 2 Jahren diese Handschuhe hast, dann besorg mal andere Handschuhe und experimentiere damit. Und insgesamt sollte man nicht am Gipfel stark verschwitzt und feucht ankommen (Tempo vermindern).

Ich ziehe oft am Gipfel dicke Handschuhe an, die völlig trocken sind. Ideal wäre, diese vorzuwärmen. Jedenfalls ist es nicht ideal, wenn sie auf -15 Grad vortemperiert sind. Es versteht sich von selber, dass es absolut kritisch ist, Arbeiten am Gipfel im wind wie Abfellen, Essen, ohne Handschuhe zu erledigen.

Solche Probleme habe ich, wenn die Handschuhe irgendwie feucht sind, und vor allem bei Wind mit zu dünnen Handschuhen.

Jedenfalls darf man nicht wiederholt Erfrierungen bekommen. Wenn man so eine Eigenheit hat, unabhängig davon ob man eine Ursache finden (und wenigstens teilweise entgegenwirken) kann oder nicht, dann würde ich auch mit Heizung und Handofen arbeiten.

entweder du bist empfindlich, was auch evtl auf ein körperliches Problem hindeuten kann, oder naja.
Kalte Finger sind relativ normal wenn es kalt ist, man schwitzt und die Finger der Kälte ausgesetzt sind.
Geh mal auf nen Fusballplatz und schau wie sich die Leute ihre Schuhe nach Training/Spiel ausziehen. Reinster Slapstick.

Generelle Tipps:
- Wie Knut sagt, könnte das der Grund sein. Evtl mal den Hüftgurt fest zuziehen, damit kein Druck mehr auf der Schulter lastet.
- Bei Wind die Pause lieber im windgeschützten Bereich unterhalb des Gipfels machen
- Beim Aufstieg schon auf die Finger achten, sind sie da schon kalt, oder erst, wenn du die Aufstiegshandschuhe ausziehst? Wenn nein, es ist normal, dass die Zeit zum ausziehen die Hände mitunter schnell auskühlen kann. Nach einer Pause die dicken Handschuhe mal anziehen, vor dem Gipfel, wäre ne Lösung.
- Zum Aufwärmen Finger/Hände an die wärmsten Stellen des Körpers legen: Unter den Achseln, Bauch, bei Hanni und Nanni - im Schritt.

Noch ne Frage bzw weiterer Fehlerpunkt: tauschst du am Skitouren Zielpunkt deine feuchten unteren Schichten? Die entziehen dem Körper extrem Wärme, wenn man dann plötzlich 15min darin herumsteht. Die Wärme wird vom Körper immer erstmal zentral gesammelt, wenns kritischer wird.

Und check mal, ob die innenhandschuhe durchgescheuert sind. Kann man nachkaufen

Ich werde eure Tips mal beherzigen und die dicken Handschuhe schon vor dem Gipfel auf den letzten Metern anziehen.

Ansonsten Danke an Alle für die vielen konstruktiven Beiträge!

schwungvolles armkreisen, steigert die fingerdurchblutung enorm und gefühllose finger tauen wieder auf

Möchte eine kurze Rückmeldung zu den Tips geben:
Habe jetzt immer ca. 10min vor dem Gipfel schon die warmen Handschuhe und Klamotten angezogen und wirklich stark darauf geachtet kurz vor dem Gipfel langsamer zu laufen, um den Puls runter zu bringen.
Ist zwar wirklich seltsam, weil man das Ziel kurz vor Augen hat und dann gefühlt durch die Gegend schleicht aber hat geholfen.

So ging es auf den letzten vier Touren komplett ohne taube Finger.
Also vielen Dank an Alle!