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Hallo,
ich habe mal eine Verständnisfrage: Ich habe schon häufig gehört/gelesen, dass mann auf Freeridern keine Bindungsplatte montieren soll, da sie sonst ihren Flex verlieren. Nun habe ich bei freeski.net gelesen, dass es wohl eher umgekehrt ist, dass man wohl nur mit Freeflex Platten den Flex des Skis erhalten kann. Dennoch werden diese Platten selten auf Freeridern montiert. Warum??? Kann mir das einer bitte mal genau erklären ???.
Daschauher
weil ein freerider das nicht braucht und auch im park ist so eine standerhöhung eher nachteilig
1. was auf freeski.net steht ist meist unausgegohrener Unfug von wenig informierten Möchtegernparkcheckern. (hihi, das musste sein ;D)
2. jbe hat da schon recht, hier die erklärung warum man es nicht braucht:
auf einem freeride ski brauchst du keine platte, da der Ski schon so breit ist, dass die Gefahr mit dem Schuh im Schnee zu schleifen nicht auftreten kann. Das Argument, dass die Hebelkräfte mit Standerhöhung vorteilhafter sind, stimmt, aber! diese zusätzliche Hebelkraft geht auf Kosten des direkten Schneekontakts, man fährt wie auf Stelzen, alles wird schwammig, das ist sehr unangenehm, besonders zum springen (man verkantet bei Landungen leichter) und für Freerider auch (die den Schnee, den Wechsel der Schneearten merken müssen um flüssig fahren zu können).
Selbst die extremen Carverplatten von Hangl gibts inzwischen nicht mehr da man gemerkt hat, dass sie eher kontraproduktiv arbeiten, zwar extremere Schwünge ermöglichen, aber kein bzw, wenig Kontakt zum Schnee übrig bleibt.
Das Argument, dass der Felx des Ski unterbrochen wird ist Blödsinn und eine Marketingerfindung der Skiindustrie um zu vertuschen, dass sie seit 10 Jahren keine neuen Technologien mehr in ihre Ski eingebaut bekommen. (außer Volant Spatula, K2 Pontoon und die Nachahmer, es gibt noch ein paar kleine wie DB oder jetzt DG die technologisch weit vorne sind aber das merkt der "normale" Fahrer noch nicht da das alles sehr hochpreisiges oder sehr exotisches Zeug ist).
Überlegen wir mal wie sich ein Ski so im Flex verhält. Er ist vorne weich, und hinten meist auch. Zur Mitte hin wird er immer härter, direkt unter der Bindung ist er so hart, dass er quasi kaum noch zu biegen ist. Und das ist auch gut so, denn wenn wir uns jetzt mal den passenden Sidecut ansehen und den schräg in den Schnee legen, sieht man, dass der Sidecut nur funktioniert, wenn vorne und hinten gebogen wird, in der Mitte die Sache aber plan liegen bleibt, sonst fährt der Ski nicht mehr in einer Kurve durch den Schnee sondern würde sich selber aushebeln, quasi nicht mehr auf einer "Schiene" fahren. Der Kreisbogen wird durch den Sidecut bestimmt, und durch den Flex variiert, das funktioniert über die Geschwindigeit -> wo wir wieder bei den Stelzen sind, auf Stelzen will ich nicht schnell fahren -> keine großartige Variation mehr möglich.
Klar ist die Idee toll den Ski selber in einen Kreis zu zwingen, eben durch diese ganze Freeflexgeschichten, aber zum einen schafft das kein normaler Mensch (und die die es schaffen können es auch mit Latten die keinen Millimeter Sidecut haben, es dürfte inzwischen niemanden mehr geben, vor 10 Jahren gabs noc 2-3 Abfahrtsläufer im Weltcup die das hinbekommen haben) und zum anderen würde man damit dann dem Sidecut des Ski zuwieder laufen.
Ergo -> Quatsch
Fazit: als Freeskier/Freerider und logisch denkender Mensch erkennen wir, dass wir nicht gern verarscht werden, glücklicherweise sitzen wohl ähnlich denkende Menschen in den R&D Abteilungen die den Marketingfuzzis sowas verbieten, haben wir Glück gehabt.
edit: um es noch mal deutlich zu machen ... klar wäre ein komplett rund flexender Ski toll, da der Ski in der Mitte aber so hart ist, dass er kaum noch flext, sich dadurch aber dem Sidecut anpasst, geht man lieber den Kompromiss ein, keinen komplett rund felxenden Ski zu haben um die anderen negativen Eigenschaften auszuschließen. Dazu kommt, dass auch eine ganz normale Bindung dadurch, dass sie mit Federn arbeitet, die wenigen Millimeter, die der Ski in der Mitte noch flexen kann, durchaus mitarbeitet, man also die ganze Technologiegeschichte die eigentlich nur Geld kostet, sowieso schon von Natur aus mit eingebaut hat. Das System ist ja nie in sich komplett starr, auch wenn das für Hochgeschwindigkeitsfanantiker toll wäre.
@berni
Danke für Deine ausführliche Antwort. Und - höre ich da eine gewisse Rivalität zu dem Forum freeski.net ;)???
Daschauher
Kurzes Hintergrundwissen:
Dieses Forum ist von freeski.net abgewandert, weil es da nur noch sick und wigge abgegangen ist. Und an dieser Stlle mag ich mal ein Riesenlob für euch aussprechen, da es wohl das/die beste Seite ist, die Freeskiing im dueutschsprachigem Raum verkörpert!!!
so könnte man es auch ausdrücken ;)Zitat:
Zitat von Jamaiko
zum thema: keine bindungsplatte. hat für freeskier mehr nach als vorteile wenn du welche nutzt. falls jemand aber unbedingt noch welche will hätt ich n paar so dünne ausgleichsscheiben vom rennsport für ne tyrolia zu verschenken...
haha, solche hab ich glaub auch noch ürbig^^
freak~[:fish:&:ghost:]
@berni:
Super erklaerung!
So, dann ohne Bindungsplatte :D :D :D.
Ein Problem ist nun, dass ich unter dem hinteren Bindungsblock Wölbungen an den Verschraubungslöchern habe, die sich beim Festschrauben an den Ski in den Belag bohren würden. Nun möchte ich einfach eine Hartgummiplatte (ca. 1mm) als Ausgleich drunterlegen. Was haltet ihr davon in Punkto Temperaturschwankungen? Ich befürchte, dass das Gummi aufgrund der Schwankungen brechen könnte.
Wie waers mit kuerzeren Schrauben?
Ich denk´ mal Fotos zum verdeutlichen wären besser. Stell ich gleich mal ein, bin gerade bei der Arbeit - dauert also noch ein bischen. Das Problem hat nichts mit der Schraubenlänge zu tun (kürzere habe ich mir schon besorgt, dass war ein Abenteuer :D :D). Am hinteren Bindungsblock sind Ausbuchtungen nach außen - die sonst in der Bindungsplatte verschwinden. Diese würden sich nun beim Festscharuben in das Dekor des Skies bohren. Um nun den Höhenunterschied auszugleichen, also eine plane Fläche zwischen hinteren Bindungsblock und Dekor zu erreichen dachte ich an eine Hartgummiplatte. Hat damit schon jemand Erfahrungen. Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Gummiplatte aufgrund der Temperaturunterschiede vielleicht mit der Zeit zerbröselt.
Oder hat jemand noch eine andere Idee??
Bilder sagen mehr als 1000 Worte :) :).
http://img227.imageshack.us/img227/4...2006xs5.th.jpg
http://img152.imageshack.us/img152/6...2002fj5.th.jpg
Ich denke, eine Hartgummiplatte als Ausgleich drunter ist keine schlechte Idee - oder?
nee, das ist keine schlechte idee. irgendwer hier im forum hat das auch schon gemacht, steht in irgendeinem thread^^
freak~[:fish:&:ghost:]
coole erklärung, auch gut mal einen einblick in die verteilung des flexes zu kriegen.
mit standerhöhung/platte:Zitat:
Zitat von berni
-indirekter ( negativ)
-mehr Hebelkraft ( positiv)
-schwammig -> man könnte auch sagen nervöser: diese höhere sensibilität ist jedoch nicht zwingend nur schlecht. nach einer gewöhnung an die platte/t.-bindung , habe ich die erfahrung gemacht, dass man diese standerhöhung nicht als 'stelze' oder schwammig empfindet. ( nicht zwingend negativ)
platte/standerhöhung hat natürlich mehr nach-/ als vorteile, allerdings ist es nicht so tragisch wie man denken mag. es bringt einen nicht um und ist gewöhnungssache. also keine angst bei der montage von tourenbindungen ;)
@ freak: Oh, jee. Ich glaube ich habe Alzheimer :-\.Den Thread den Du meinst, habe ich eröffnet. Da wurde mir dann der Tip mit der Gummiplatte gegeben. Leider habe ich den Thread mit der Suchfunktion nicht finden können (komisch) und daher die Frage hier noch mal gestellt. ::)