TripReport SAAC Second Step Mayrhofen 2017

SAACnd Step Mayrhofen 2017 - 5 1/2 Tage Freeriden und Ausbildungsreise mit täglich wechselnden Bedingungen.

Los ging es bereits Samstag in Mannheim, auf dem Weg nach Mayrhofen wollte ich noch eine kleine Skitour in Hochfügen machen. Leider machte mir aber jede Menge Stau auf der A8 den Zeitplan zu nichte, weswegen ich nur eine kleine schnelle Tour auf Altschnee am Achensee machen konnte. Die Entscheidung, die Tour hierhin zu verlegen, war gut, denn auf dem Weg ins Tuxertal rein hab ich noch eine weitere Stunde die Aussicht auf den vor mir liegenden Stau geniessen können.

Sonntag: gut ausgeschlafen ging es (noch ohne Gruppe) mit der Horbergbahn ab ins Skigebiet - die Bedingungen bis zum Mittag waren mies. Teilpräparierte Pisten, wenig bis keine Sicht in allen Höhenlagen, dazu starker Wind. An freies Gelände war nicht zu denken, so dass ich den Nachmittag im Tal verbracht habe. Nach einer kleinen Jogging-Runde war es dann Zeit, die Gruppe zu treffen und das SAAC Camp zu starten.

Glück gehabt - wir waren neben dem Bergführer Stefan Rössler waren wir nur 4 Teilnehmer, 2 Philipps und ein Lukas, sowie ich.

Der erste Abend galt der Theorie und Wochenplanung - wechselnde Wetterbedingungen und zu dem Zeitpunkt schlechte Bedingungen abseits der Piste liessen keine richtige Erwartungshaltung aufkommen. Dennoch starteten wir am nächsten Morgen um 8:45 ab Horbergbahn, und wurden erstmals positiv überrascht - es hatte doch mehr geschneit als gedacht, so dass wir ordentlich fahren konnten. Die Lawinenwarnstufe lag zwischen 2 und 3, so dass wir sowohl im Wohnzimmer wie auch im restlichen Gebiet unterhalb von 2200m schönen Schnee finden konnten. Das Fahren wurde immer wieder von angewandter Theorie-Einheit und Praxisbeispielen unterbrochen, so dass wir um 16 Uhr klüger und zufrieden wieder ins Tal fahren konnten.

Am Nachmittag unternahmen wir noch eine LVS-Suchübung, und vergruben verschiedene Rucksäcke mit LVS, die dann wieder gefunden werden mussten - Routine und Übung schafft Sicherheit, weswegen ich auch in diesem Jahr wieder Spass bei den Übungen hatte. Bei der Mehrfachverschüttungs-Übung zeigte sich dann der Vorteil des neuen Pieps DSP Pro gegenüber anderen Geräten, er reagiert schneller als andere Geräte, insbesondere nach Ausblenden des ersten/zweiten Signals.
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Der Dienstag war umso besser - stärkere Niederschläge am Berg liessen die Lawinenwarnstufe steigen, und wir haben uns ins bewaldete Gebiet rund ums Wohnzimmer und die Harakiri-Abfahrt bewegt. Hier konnten wir bei allgemein schlechter Sicht schön spielen und eine Neuschnee-Line nach der anderen fahren. Auch Dienstag wurde ein bisschen Theorie gelernt, so dass wir neben dem Buddeln eines Schneeprofils mit Kompressionstests der Schneedecke (CT/ECT) ein Bild von der Auslösewahrscheinlichkeit und den Schwachschichten bekommen konnten. Anhang 46919Anhang 46920Anhang 46921Anhang 46922

Abends haben wir uns dann für die Tourenplanung des nächsten Tages getroffen - LWS3 und weitere Schneefälle gaben den Ton an. In Verbindung mit der Altschnee-Problematik, die wir auch im Schneeprofil bestätigt bekamen, legten wir eine Tour im Gerlostal fest, und starteten am nächsten Morgen vom Gasthof "Kühle Rast" in Richtung Torhelm. Um uns aber nicht zu sehr zu beanspruchen verlegten wir das Ziel auf den Schwemmboden. Nach drei Stunden gemütlichem Aufstieg hatten wir das Ziel erreicht und unterwegs verschiedene Geländeformen und Gefahrenzeichen interpretiert und die Aufstiegsabstände entsprechend angepasst.
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Donnerstag - was hat das Wetter denn da mit uns vorgehabt??? Anstieg der Lawinenwarnstufe in ganz Tirol auf 4, unterhalb von 1800m ne gespannte 3, na herzlichen Glückwunsch. Dazu Niederschläge ohne Ende, und die Schneefallgrenze pendelte zwischen 1500 und 1800 Meter. Wir sind also wieder hoch in den Wald im Wohnzimmer und haben erstaunlich gute Bedingungen gefunden. Neuschnee bis Mitte Schienbein, teilweise Windfrei gefallen, teilweise mit Winddeckel. Vormittags noch recht trocken, so wurde der Schnee mit Verlauf des Tages immer schwerer und durchfeuchtet. Nachmittags waren die Beine sauer, wir waren müde und konnten nicht mehr guten Mutes fahren, also haben wir die Schaufeln ausgepackt und eine weitere Schneedeckenuntersuchung mit Aufnahme des Schneeprofils, Schneetemperaturen etc. durchgeführt. Um dem Lawinenwarndienst belastbare Aussagen zu ermöglichen haben wir im Anschluss einen großen Rutschblocktest durchgeführt. Ergebnis: bei leichter Zusatzbelastung gingen die oberen 30cm auf dem Harschdeckel vom Wochenende ab, bei starker Zusatzbelastung ging die gesamte Schneedecke auf der Altschnee-Schicht los und glitt fröhlich vor sich hin. Es war also gut, nur in geringer Höhe und auf relativ milden Neigungen zu fahren.

Donnerstag Abend haben wir dann eine weitere Skitour geplant, auf Grund des weiterhin sehr angespannten Lawinenlageberichts entschieden wir uns für eine defensive Tour in Hochfügen. Um 5:30 morgens schrieb unser Bergführer Stefan jedoch, dass die Niederschlags- und Temperaturentwicklung sowie Windverhältnisse so unbrauchbar waren, dass wir uns am letzten Tag nochmal ins Skigebiet bewegen würden.

Am Vorabend hatten wir uns beim Abendessen über Rettung von Verletzten am Berg, Biwakieren und Erste-Hilfe-Maßnahmen unterhalten, so dass wir den letzten Tag (neben dem Fahren von milden Varianten) mit dem Bau eines Not-Iglus beschäftigten. Nach einer guten Stunde mit Schaufeln, aushöhlen und perfektionieren sassen wir dann gemeinsam im selbst gebauten Iglu und feierten den Abschluss des SAACnd Step Camps.
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Fazit: auch wenn es die jetzt 5. Runde mit dem SAAC für mich war macht es jedes Jahr auf's neue wieder Spass und bringt mehr Sicherheit am Berg. Ich danke unserem Bergführer Stefan sowie Philipp, Philipp und Lukas für die lustige Woche und wünsche noch einen schönen Winter.

PS: Fehler in der Abfolge/Details gehen zu lasten meiner positiven Erinnerungen an diese Woche...

Gute Sache. Da sieht man das solche Aktionen durchaus spass machen können.