[TR] Im Gegenuhrzeigersinn einmal im Kreis herum...

Vorab, das hier ist ein Erstlingswerk von nem TR. Zudem bin ich hoffnungsloser Kompaktkamera-Automatik-Modus-Benutzer, der's nie zu höheren fotografischen Weihen schaffen wird. Action-Fotos hat's auch nicht wirklich erwähnenswerte, da wir nicht Zeit drauf verwertet haben, etwas Brauchbares zu knipsen.

Aber genug gelafert, seids einfach gnädig mit Machwerk und Macher, er weiss es nicht besser. :p

Es begann damit, dass es seit 10 Tagen nicht mehr geschneit hatte, wir aber gerne Powder fahren wollten. So zumindest ein bisschen jedenfalls. Was von der Piste aus halbwegs zu erreichen ist, war vermutlich seit Tagen verfahren. Also irgendwas, wo nicht jeder einfach mal so hinfährt. Musste aber gleichzeitig bei mir in der Nähe sein, da mein Terminkalender mir androhte, ich müsse spätestens um 18.30 wieder zuhause sein. Folgedessen nix mit weit fahren, dorthin, wo's wirklich Powder hat.

Also standen wir dann morgens früh... auf der Titlis. Ja, richtig, eine super Adresse um mehr als ne Woche nach dem letzten Schneefall noch Unverspurtes zu finden... :bang:
Wir ahnten, dass das schwer werden würde, aber er war stärker :sauhund:

Ach ja, fällt mir grad ein, Sound sollte auch sein bei nem TR:
http://www.youtube.com/watch?v=NMquGj3aMWE

Also schauten wir erstmal Richtung Norden, um uns dann in nordwestlicher Richtung unseren Weg zu suchen.
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Beim hinteren Titlisjoch ein Blick zurück, die Abfahrt linkshaltend unterm Felsgrat und überm Eisabbruch.
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Vom hinteren Titlisjoch dem Schneegrat ansteigend folgen und dann Richtung Westen.
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Man kann wählen, ob man lieber Richtung Engelberg oder Richtung Gadmen runterfallen möchte... :D
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Wir wollten doch runterfahren, nicht aufsteigen?
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Reissend Nollen im Hintergrund. An den Südwänden links ums Eck hats tolle alpine Sportklettereien (Wenden).
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In der Vorderen Titlislücke angekommen drehen wir uns mal wieder ein paar Grad nach links [--> Titel] und seilen Richtung Süden ab.
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Das Chli Gletscherli kommt in Sicht. Bei mehr Schnee soll die Passage ohne Abseilen zu fahren sein. Für die meisten wohl quer abrutschend, wer will kann straightline... wie sagte Jamie Pierre so schön "It's all about the size of your balls..." ;)

(Irgendwie sieht das auf den Fotos immer so flach und breit aus. Ich bin wohl leicht zu beeindrucken, kam mir steiler und enger vor.)
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Chli Gletscherli liegt in der Sonne, Spuren Richtung 'Schwarze Naht' und nächster Abseilstelle.
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Dann also mal rein ins Vergnügen. Gar nicht so übel, Powder würd ichs nicht nennen, Spass machts trotzdem, aber leider viel zu rasch sind wir schon beim nächsten Abseiler.
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Hier noch 2 Mal abseilen.
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Anschliessend weiter bis ca. 2'100m abfahren, bis zum Felsen in Bildmitte, wo die Aufstiegsspur beginnt.
Schnee leider ziemlich mässig. Irgendwo zwischen Harsch und von der Sonne aufgeweicht. Die Südseite war definitiv nicht die richtige Exposition bei unserer Powder Suche...
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Aber von nun an gehts sowieso aufwärts. Hier bereits Blick zurück aus dem Aufstieg zum tiefsten Punkt der Tour auf der Südseite.
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Der Aufstieg war ziemlich mühsam. Steil, Schnee in der Konsistenz irgendwo zwischen Mehl und Sand, eine Spur, die immer wieder abbrach.
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Jeden Schritt erst andrücken, dann belasten, zum Glück eher kurz, aber doch kräftezehrend. Jedoch, was solls, bei dieser Aussicht... :)
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Oben ging der Aufstieg dann flach über den Wendengletscher weiter. Das war schon gemütlicher, man konnte sich der tollen Umgebung und der guten Fernsicht widmen. Bild = Blick zurück vom Grassenbiwak über Wendengletscher.
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Beim Grassenbiwak auf rund 2'650m angekommen hauen wir uns erstmal hin und geniessen die Aussicht. Wenn schon nicht der Schnee, so stimmt immerhin das Wetter. :)
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An diesem Punkt liegen 5/8 unseres Kreises hinter uns. Vor uns liegt die wohl imposanteste Ansicht der Titlis, der Ostpfeiler. Wem der Sinn nach anspruchsvoller und abgelegener Kletterei an nem Stück Fels mit vorzüglicher Qualität steht, hier wäre die Gelegenheit.
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Wir aber sind ja eigentlich wegen etwas anderem hier. Zudem sollten wir langsam auf die Socken, wenn wir den letzten Skibus von der Fürenalp zurück ins Dorf noch kriegen wollen. (Wie gesagt, mein Terminkalender ruft.)
Also wieder mal nach links ums Eck und rein in die nordseitige Abfahrt über den Firnalpeligletscher. Leider müssen wir ziemlich rasch feststellen, dass hier der Wind sein Werk getan hat... Skifahren auf nem Wellblechdach.
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Weiter unten bleibts gleich hart, aber immerhin glatter.
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Die Steilheit kommt wie üblich, wenn ich fotografiere, nicht zum Ausdruck. Ein paar Passagen dürften doch gegen 45° haben.
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Im unteren Bereich wird die Abfahrt dann botanischer oder unsere Wegfindung, nun ja... zufälliger. Der Schnee inzwischen etwas besser, ganz zuunterst könnte man mit gutem Willen von Powder sprechen.
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Zum Schluss lachen Schlossberg und Spannörter in der Abendsonne, während wir schon langsam im Dunkeln stehen...
Verdammt, der Bus! 5 Minuten, reicht das noch?! Ein letzter Effort das flache Tal runter und... er hat Verspätung, kein Problem, Glück gehabt, reicht locker.
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Fazit:
Der Kreis ist geschlossen, einmal im Gegenuhrzeigersinn um die Titlis rum.
Die Südseite ist eine ruhige, landschaftlich beeindruckende Abwechslung zum Trubel im Skigebiet auf der Nordflanke.
Powder haben wir objektiv gesehen keinen gefunden. Die erste Abfahrt übers Chli Gletscherli war die Schönste, zum Glück ahnten wir das dort noch nicht, der nachfolgende Aufstieg wäre womöglich noch schwerer gefallen.

Aber schee wars trotzdem. :skier:

Gruss Patrik

A for effort :)

Du hast tolle Ski :D
Schöne Tour! Keine Sorge, die Steilheit kommt gut rüber.

Schöne Tour,

Toller Bericht, schade für euch wegen der Schneebedingungen...tja aber so ist das halt ab und zu mal.

schöner TR!!!!

Schöner Bericht, nette Fotos!

Gruß
Mathias

Zitat:

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Zitat von Jockelsoi

Du hast tolle Ski :D

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stimmt. aber woher weisst du das? sind nirgends zu sehen. der mit dem coomba ist mein kumpel. (und er 'hütet' die fotos, wo vielleicht irgendwo ich [und mein ski ;) ] auch noch drauf wären.)

@ all. danke für das lob.

gruss patrik

Interessante Tour und ein sehr schöner Bericht!

ja, war auch schonmal angedacht. wegen der teuren karte hab ichs aber bislang immer vorgezogen die "nordseite" zu fahren... ;)

ps: ich dreh mich immer noch im kreis.

Yep.

Zitat:

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Zitat von Zorro

wegen der teuren karte hab ichs aber bislang immer vorgezogen die "nordseite" zu fahren... ;)

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du weisst, dass man für sfr. 32.-- eine 'skitourenkarte' beziehen kann? diese berechtigt zur einmaligen bergfahrt auf die titlis. (ist auf den tariflisten nicht zu finden, an der kasse fragen.)

tageskarte für 59.-- bloss für einmal hoch wär schon heftig...

gruss patrik

je sais. find ich eben zu viel. da gibts günstigere tourengondeln in der gegend.

cool.

freak~[:fish:&:ghost:]

schick

Super! Richtig schöne Abfahrt und der Ostpfeiler wäre auch mal was für den Sommer...

noch paar fotos zur ergänzung:
- titlis, vor der bergstation (ich&peter)
- aufstieg auf dem schneegrat von der hinteren titlislücke gesehen
- auf besagtem grat/rücken unterwegs zur vorderen titlislücke
- abseilen durch die vordere titlislücke
- abfahrt in relativ mühsamem bruchharsch unterhalb der schwarzen naht

und noch ein paar weitere:
- wendengletscher mit aufstiegsspur
- titlis südwand (siehe antenne)
- abfahrt firnalpeligletscher (sandra)
- dito (ich)
- nochmals

Toll. Landschaft und Wetter sind sicher eine genügende Entschädigung für die suboptimalen Schneeverhältnisse. Und die "Genugtuung" über die sportliche Leistung sowieso. Für mich sind diese Aufstiegsbilder mit den tonnenschweren Ski noch immer nicht nach zu volllziehen. Ihr habt wohl alle Bärenkräfte ...

Das Foto mit der engen Rinne bringt die Verhältnisse durchaus gut rüber. Jene, die sowas kennen, können das imho doch einschätzen, auch wenn es für das "ungeübte" Auge vielleicht vorerst gar nicht mal so steil und eng aussieht.

Zitat:

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Zitat von gletsch

Für mich sind diese Aufstiegsbilder mit den tonnenschweren Ski noch immer nicht nach zu volllziehen. Ihr habt wohl alle Bärenkräfte ...

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süß Gletschiboy:cool:

Zitat:

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Zitat von gex

Zitat:

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Zitat von gletsch

Für mich sind diese Aufstiegsbilder mit den tonnenschweren Ski noch immer nicht nach zu volllziehen. Ihr habt wohl alle Bärenkräfte ...

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süß Gletschiboy:cool:

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Naja, wenn ich einige der hier gängigen Ski/Bindungskombinationen gewichtmässig rechne und dann die für diese Tour zusätzlich notwendige Ausrüstung (Seil, Gurt plus entsprechendes Zubehör etc.) addiere und dies dann in Verhältnis zu meinem Körpergewicht setze, nähere ich mich fast schon Gewichthebedimensionen an :)... Damit dann auf Berge zu steigen (und der Grat oben sieht wirklich (!) ausgesetzt aus ...) find ich schon bemerkenswert ...

Zitat:

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Zitat von gletsch

Für mich sind diese Aufstiegsbilder mit den tonnenschweren Ski noch immer nicht nach zu volllziehen.
...
Naja, wenn ich einige der hier gängigen Ski/Bindungskombinationen gewichtmässig rechne und dann die für diese Tour zusätzlich notwendige Ausrüstung (Seil, Gurt plus entsprechendes Zubehör etc.) addiere und dies dann in Verhältnis zu meinem Körpergewicht setze, nähere ich mich fast schon Gewichthebedimensionen an :)... Damit dann auf Berge zu steigen (und der Grat oben sieht wirklich (!) ausgesetzt aus ...) find ich schon bemerkenswert ...

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Nur die Harten kommen in den Garten. ;D Nein, lassen wir das.

Das Gewicht der Ausrüstung wird schon unangenehm, da hast du ganz recht. Wobei ich die Crux weder bei den Skis noch bei besagtem Schneegrat sehe.

Mich persönlich störte am meisten die negative Eigenheit von schweren Rucksäcken, im Lauf des Tages kontinuierlich noch schwerer zu werden. Das Teil macht dich einfach müde und langsam, je länger die Tour dauert.
Eine mir unbekannte Tour und relativ wenig Erfahrung mit solchen Unternehmungen waren die Faktoren, die mich bewogen, bei der mitgeführten Ausrüstung auf Nummer sicher zu gehen.
Nächstes Mal werden die vergebens mitgeführten Steigeisen sicher daheim bleiben. Ein Leichtpickel für die Gruppe wird genügen, Eisgerät bleibt zuhause. Den ABS-Rucksack werde ich mir bei Lawinenwarnstufe 1 für solche Sachen bestimmt nicht mehr antun. Und anstelle des robusten Skihelm könnte ich meinen leichten Salewa Helium Kletterhelm mitnehmen. Die Paclite-Überjacke anstelle der GTX-Jacke häts auch getan.

Bei alpinen Felsklettereien weiss ich inzwischen, was mir am besten taugt, schnelle Begehung mit leichtem Gepäck.
Für Freeride-Skitouren (oder wie man das nennen will), muss ich wohl meinen Stil noch etwas finden.

Gruss Patrik