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Moin,
hab mir das Thema jetzt mehr oder weniger ganz durchgelesen. Wenns um Parkski ging hab ich schon mal ein paar Beiträge überlesen. Ich hoffe ich hab da nichts wichtiges verpasst und stell jetzt irgendwelche Fragen zum zweiten oder dritten mal.
Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen auch einen Ski für den nächsten Winter zu bauen.
Es soll ein Freeride Telemark Ski werden mit einem Rest von allround-Eigenschaften. Ich habe mich was die Daten angeht an so einige Ski, die ich hier gefunden habe und an die groben Daten des Black Diamond Megawatt gehalten.
Folgende Überlegungen habe ich angestellt:
Der Ski soll um schön im Tiefschnee zu schwimmen einen langen Frontrocker haben mit großem Radius.
Für die allround Eigenschaften noch ein klein bisschen Vorspannung (hab ich das richtig verstanden, dass eine starke Vorspannung im Tiefschnee von Nachteil ist?) und einen nicht so extrem großen Sidecut Radius (ein starker Sidecut schadet im Tiefschnee ja nicht wirklich, nur dadurch dass Fläche für den Auftrieb verloren geht, oder?)
Als Holz würde ich Esche verwenden, und auf Seitenwangen würde ich verzichten und auch beim Aufbau der Schichten würde ich keine Experimente beim ersten Ski machen und 750g/m2 Triax nehmen.
Um den Ski ein bisschen auf das Telemarken zu optimieren hab ich die Nosethickness recht dünn konstruiert, während die Dicke des Kerns hinten recht lange dick bleibt.
Soweit meine Überlegungen. Für Tipps der Profis wäre ich recht dankbar.
Starker Sidecut "schadet" sehr wohl, da er den Ski unruhig macht.
Also starker Sidecut schadet im Tiefschnee aus 2 Gründen: Die Fläche underfoot wird kleiner, und der Ski verschneidet leichter. Bei Deinen 29m sollte das aber kein Thema sein. Starke Vorspannung ist definitiv nicht optimal, weil dann wg ungünstiger(er) Druckverteilung im Tiefschnee die Schaufel nicht aus dem Schnee kommt. Biegt sich quasi nicht hoch und damit kommt der ganze Ski nicht ins floaten bzw verschneidet, will geradeaus usw
Wg. Deinem Schichtaufbau: Ich hab vor kurzem (1.Ski) auch mit Esche(11,5-3mm) und 750g Triax gearbeitet(s.o). Der Ski ist schon irgendwie fahrbar:), aber deutlich zu weich, sicherlich auch für Tele, geworden. Ich werde in den Nächsten noch UD einbauen. Leider ließt man hier im Thread oft, dass es mit dem und dem Schichtaufbau "schon geht", "bockhart", "keine Nudel", aber keiner stellt definitive Ergebnisse (Zahlen!) ein. Vergleich mal meine Messwerte mit einem Deiner "kauf"-Teles...
Wie messen steht weiter oben...
Vielen Dank für die schnellen Antworten
Sidecut ist also doch schlecht für Tiefschnee und Vorspannung auch. Würde sich aber bei meiner Konstruktion noch in grenzen halten? 12mm Chamber sind ja auch nicht viel, oder?
Kann man denn bei meinen Daten des Skis davon ausgehen, dass er auf der Piste noch fahrbar ist? Ist zwar nicht für die Piste gedacht, meist gehe ich eh touren, aber ab und zu fahre ich schon auf der Piste und suche mir schöne Tiefschnee Stellen.
Wie siehts denn mit der Dicke des Kerns aus, sind meine Überlegungen da richtig?
Ich hab deine Aussage über deinen zu weichen Ski gelesen und daher den Kern auch sehr viel dicker gewählt (14mm) außerdem bleibt er ja auch, vor allem nach hinten lange dick.
Ist es denn für den Tiefschnee eher erwünscht dass der Ski hart ist?
Werde mal am Wochenende Die Härte oder besser den Flex meiner Black Diamond Machine ( der ist ziemlich steif) messen.
Gruß
Clemens
12mm camber sind schon mächtig viel für nen Powderski. Da hast Du sogar bei nem Slalomcarver meistens weniger. 14mm Esche und 750erTriax beschreibt im Thread jemand mit "bockhart", deshalb, und wg. anderer Aussagen hab ich weniger genommen. War wohl auch falsch...keine Ahnung...ohne Zahlen.
Ob ein PowderSki "hart" (Flex) sein soll oder nicht, kommt auch(!) auf die Fahrgewohnheiten an. Mein Mojo105Pro ist sehr hart, damit fährt man nur Big(est)Turns, sprich Vollgasski. Macht auch Spaß, aber nicht jedem. Im Wald kommst Du damit um keinen Baum rum. Stell Dir einfach vor was passiert wenn Du im Tiefschnee einen Turn ziehst: Der Ski liegt dabei nicht mehr waagrecht auf dem Schnee, sondern um die Längsachse verdreht. Die Schaufel bekommt zusätzlich seitlich Auftrieb, biegt sich nach innen, und der Ski fährt um die Kurve. Eine zu weiche Schaufel hat aber den Nachteil, dass sie jedem kleinen Buckel (oder z.B. verspurter Schnee) durch Biegung leicht ausweicht und damit der Ski unruhig wird.
Danke,
hatte was die Chamber angeht keinerlei Richtwerte gefunden. Dann reduziere ich die mal um 7mm?, möchte eben ein bisschen behalten um noch auf der Piste runter zukommen.
Ich mag persönlich harten Flex lieber und wende dann lieber aktiv kraft auf um engere und schnelle Radien zu fahren. Dann geh ich mal leiber auf 3mm an der Nose hoch.
Gibts außer der Chamber nochj ander Werte, die nicht wirklich zum Einsatzbereich passen?
Gruß
Clemens
Ich bin einfach mal mit nem Meterstab bewaffnet ins nächste Sportgeschäft gegangen und hab angefangen Ski zu vermessen. Als ich denen erzählt hab was ich vorhab, haben die mir sogar geholfen. ;) Kann ich nur empfehlen, vor allem weil speziell ein pistentauglicher Ski auch irgendwann maschinell geschliffen werden sollte. Die nehmen da nicht jeden Ski an...also red lieber vorher mit denen.:cool:
Ok, guter Tipp, hab bis jetzt immer im Netz geguckt, auf den Homepages der Firmen steht da die Höhe der Chamber nicht bei.
Das Ausmessen bringt aber doch auch nur bedingt was. Die Höhe der Kerns kann ich ja schlecht messen, weiß ja nicht wie viel Lack/Deckschicht... da drauf ist.
Ich denke ich hab hier ein kleines Geschäft was den Skiservice schon machen wird. Oder meinst du bei bestimmten massen des Skis nehmen sie ihn nicht mehr an?
Gruß
Clemens
Ne, die haben Angst um ihre Maschine. :D Die schaun sich so nen Ski schon sehr genau an bevor die den in ne 50kEur-Kiste lassen. Die meisten haben aber noch irgendwo eine alte halbautomatische Schleifmaschine rumstehen. Nur werfen die die ungern an, weil Wasser anschließen, Bänder auflegen, einstellen usw.
Mit der Dicke geb ich Dir recht, aber wie gesagt ... wäre sehr cool wenn hier im Forum mal ErfahrungsWERTE auftauchen würden (ich weis, ich weis...ich nerv:D)
Ich bezweifle, dass der Shop den ich meine so eine Maschine besitzt. Entweder machen die den Service von Hand oder die geben die ski weg. Werde mal nachfragen, wollte meine Pistenski eh die Woche da vorbeibringen. Werde auf jeden Fall mal meine Ski zuhause nach deiner Methode wegen des Flex testen und posten.
Wenn meine Ski was werden, natürlich auch die , aber das kann dauern.
Hier noch die aktualisierte Version des skis. Habs im snocad auch geändert nur keine neuen Screenshots gemacht, daher die optisch nicht so schöne Verbesserung. Beim snocad-x für osx schient noch nicht alles so zu sein wie in der Windows Version.
Gruß
clemens
Ich kanns schlecht erkennen, aber ist der Mittelpunkt des Sidecut-Radius an der richtigen Stelle ? Sollte unter dem Fußballen sein. Sieht aber so aus als wär er zu weit hinten. Kann mich aber auch täuschen.
Kann gut sein dass der noch zu weit hinten liegt. Wirklich berechnen wo die Bindung liegt, tut hier keiner, oder? Ich meine mit Flächenberechnung (58% Fläche vor Bindungsmitte 42% dahinter)
Die Mitte des Sidecuts liegt im Moment noch genau in der Mitte der Running Length. Für die Piste könnte das mit 58 zu 42 schon hinkommen (reine Schätzung) da gilt ja eher die Running Length. Die Nose hat ja so gut wie nie Pistenkontakt.
Da der Ski 75-80% im Tiefschnee genutzt werden soll macht es dann wohl Sinn den Punkt bei einer Gesamtlänge von 1790mm um 7cm nach vorn zu schieben.
Mal eine theoretische Überlegung: Beim Telemarken bekommt man, da die Ferse ja nicht fest mit dem Ski verbunden ist, gerade hinten keinen Druck auf die Kante.
Eine Kante mit engem Radius greif besser und zieht den Ski enger in die Kurve.
Würde es da für einen TelemarkSki nicht Sinn manchen harten Flex hinten zu haben und eben hinter dem Bindungspunkt einen engeren Radius zu wählen.
Gruß
Clemens
Also ich hab mir die Arbeit nicht gemacht. Im Gegenteil, hab einfach nur die komplette Länge genommen und bei 42/58 den Bindungspunkt gesetzt. Ist ein reiner Powderski mit 30m Radius und das hat fahrtechnisch sehr gut gepasst.
Ok, mit den 7,5 cm weiter vorne ist der Punkt dann auch ziemlich genau bei 42/58. Vielen Dank für deine Hilfe. Hatte mir zwar sowohl hier als auch bei Skibuilders einiges durchgelesen, aber ohne Erfahrung setzt man das schon bei der Konstruktion falsch ein.
Gruß
Clemens
Was mir beim Bauen noch aufgefallen ist und Dir vielleicht hilft:
Ich bin zuerst dem Ratschlag gefolgt Esche als Kern zu verwenden. Nur, Esche bekommt man sehr schwer in der benötigten Stärke (ca.15mm), sondern meist nur in min 32mm. Preis ca. 1200€/m³. Macht mit Schreinerarbeit (Leisten daraus sägen) pro Paar ca. 60 Euronen, wenn er so kleine Mengen überhaupt rausrückt.
Ich hab mit nem Schreiner gesprochen und der meinte ganz einfach: Nimm doch Buche. Buche ist fast identisch schwer, sogar minimal härter (3,3 statt 3,2), sogar etwas zäher (Guckst Du unter wikipedia), aber erheblich billiger und einfacher (speziell in 14 o 17mm) zu bekommen. Du kannst z.B. verleimte BuchenAP aus dem Baumarkt nehmen. Ich würde die aber längs zu den Verleimungen auseinandersägen (bei 17mm geht das in Eigenarbeit) und mit Epoxi neu verleimen.
jetzt sind mir noch ein paar fragen eingefallen. Einmal zum Holz: Macht es einen großen Unterschied, ob ich ein durchgängiges Buchenbrett als Kern nehme oder eines, dass aus leisten zusammen geleimt ist?
und die nächste Frage: Baut ihr die Form immer nur für einen Ski und baut dann zwei nacheinander oder könnte man die Form groß genug für zwei machen. Bringt die Pumpe dann noch genug Vakuum hin und härtet das Epoxy langsam genug um zwei Ski einzupinseln.
Gruß
Clemens
- durchgehender kern geht schon, allerdings verlierst du steifigkeit. der tatsächliche grund für die leisten ist eigentlich, möglichst viel spannung aus dem holz heraus zu schneiden. holz ist lebendig, jedes stück holz verhält sich anders. zersägst du es aber in leisten und leimst es zusammen, so bekommt man sehr viel gleichere holzkerne als wenn man einfach zwei bretter nimmt. bretter sind nie komplett gleich und man bekäme ski die sich unterschiedlich verhalten.
- natürlich kannst du die form auch groß genug für 2 ski bauen. vom vakuum her dürfte das kein problem sein, es dauert einfach länger bis die luft rausgesaugt ist. sobald aber keine luft mehr drin ist hast du in jedem vakuumsack, größe egal, den gleichen druck auf das zu pressende formstück.
- um 2 ski in einen vakuumsack zu stecken nimm einfach eine epoxi/härter mischung mit langer tropfzeit. es gibt unterschiedliche härter die dem epoxi beigemischt werden (sehr genau dosieren!!!), je nachdem welchen härter du nimmst, hast du eine tropfzeit (=verarbeitungszeit) von 10 minuten oder 24 stunden. (zwischenschritte fast beliebig, schau einfach mal auf der R&G Seite die Härter an, da siehst dann sofort was ich meine).
Ok,
dann werde ich die Form wohl für zwei Ski bauen. Ich werde auf jeden Fall Bilder reinstellen. Wird allerdings sicher ein paar Wochen dauern, der Ski soll ja erst zur nächsten Saison fertig werden.
Übrigens bin recht begeistert von dem Forum, oder zumindest von diesem Teil des Forums, super schnelles und kompetentes Feedback, danke.
Gruß
Clemens
Herzlich willkommen bei den Skibauern Clemens!
Werden ja immer mehr aus der Münchner Ecke - da sollten wir doch bald mal wieder ein Treffen machen!