AW: zwischenfälle am berg
"Risiko ist ein Menschenrecht" - Werner Munter
Sehr interessante Diskussion hier rund um das tragische Unglück in Lech. Bemerkenswert erscheint mir, dass hier mehrheitlich das gewählte Restrisiko unter Anwendung der Reduktionsmethode (oder gleich gearteter proballistischer Methoden) als akzeptabel eingestuft wurde. Das stützende Fakt dieser Argumentationslinie ist die Warnstufe 2 unterhalb von 2200 Meter des LLB von diesem Tag. Allein dieser Fakt trennt das Ereignis von "todgeilen Dreier", dem typischsten Klumpenrisiko, das Munter in seiner Pionierarbeit identifizieren konnte.
Hier scheint mir ein Aspekt diskussionswürdig, der bisher keine Erwähnung. Die Vermeidung kritischer Hang- und Höhenlagen des LLB ist bekanntlich ein eigener Reduktionsfaktor innerhalb der Reduktionsmethode. Geht man nun bei der Risikobewertung auf Basis der Höhenlage direkt von der niedrigeren Warnstufe aus, läuft man meiner Meinung nach Gefahr den Reduktionsfaktor zweifach anzuwenden; schlimmer noch, der Zwang einen erstklassigen Reduktionsfaktor bei erheblich anzuwenden, entfällt gegebenenfalls. Dieser hätte im vorliegenden, verhängnisvollen Fall nicht zur Verfügung gestanden.* Die Frage ist also, ob die Abstufung der Warnstufen nach Höhenlage in Kombination mit der Reduktionsmethode nicht die Gefahr birgt, dass unbeabsichtigt Risikoniveaus als Go-Entscheidung errechnet werden, die oberhalb des akzeptieren Levels liegen. Ich freue mich auf einen angeregten Austausch.
*Sofern man akzeptiert, dass bei erheblich der zu betrachtende Einzugsbereich Hangabschnitte größer 40° abdeckt. Die Bilder von Zorro legen das aus meiner Sicht jedoch sehr nahe, ebenso wie openslopemap.
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edit: huh, hab den zwischenpost von wanderer erst im Nachhinein gesehen. >> nichts wie weg hier. :D
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@tyan: du spielst darauf an, dass man sich viel schönreden kann. Mehr als eine Stufe Abzug ist durch die positiven Faktoren (ständig befahren wärs ja auch noch) nicht gültig, will man in diesem Rahmen-Regelwerk seine Entscheidungen treffen. Ist meienr Erinnerung nach an mehreren Stellen im Buch erwähnt.
übrigens: ich finde es haben sich extrem viele menschen an sinnvolle touren/runs gewagt die letzten wochen, hier wird das auch vom Mair beschrieben. EInen Heli hatte ich zwar nicht, aber ich habe - anders als bei versteckteren Gefahrenlagen mit weniger Schnee - keine einzige Spur gesehen, die kopfschütteln bei mir hervorgerufen hat. Kopfschütteln vielleicht schon, dann aber nur positiv bejahendes ;)
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Zwei Lawinen mit je 1 Todesfall in der Westschweiz:
https://www.20min.ch/ro/news/vaud/st...d-Oex-19773440
https://www.20min.ch/ro/news/romandi...armey-26828765
Das SLF hatte Samstag explizit von dieser Region gewarnt und den 3er gelassen, was mich mit dem Text des Bulletins davon abgehalten hat in diese Region ne Skitour zu machen (Alternativprogramm Langlauf im Jura).
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Zitat:
Zitat von
Zorro
@tyan: du spielst darauf an, dass man sich viel schönreden kann. Mehr als eine Stufe Abzug ist durch die positiven Faktoren (ständig befahren wärs ja auch noch) nicht gültig, will man in diesem Rahmen-Regelwerk seine Entscheidungen treffen. Ist meienr Erinnerung nach an mehreren Stellen im Buch erwähnt.
übrigens: ich finde es haben sich extrem viele menschen an sinnvolle touren/runs gewagt die letzten wochen,
hier wird das auch vom Mair beschrieben. EInen Heli hatte ich zwar nicht, aber ich habe - anders als bei versteckteren Gefahrenlagen mit weniger Schnee - keine einzige Spur gesehen, die kopfschütteln bei mir hervorgerufen hat. Kopfschütteln vielleicht schon, dann aber nur positiv bejahendes ;)
Hui das is kappl wäre ich auch gern gefahren. Schicke line.
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Detailbericht zum Lawinenunfall von Teisenberg vorhanden...
Fazit: LWS war nicht eingeschalten
https://www.lawinenwarndienst-bayern...2019_01_05.pdf
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Zitat:
Zitat von
vergilbt
angenommen es war beim aufstieg an: wie kann man denn bei der Pause das ding abnehmen und in den Rucksack tun? Doch nicht um 3% Batterie zu sparen oder weil es unbequem ist? och mensch dieser Unfallausgang ist so überflüssig.
Und wenn es beim aufstieg nicht an war: warum hat man dann überhaupt ein LVS im Rucksack bei einer Tour?
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Wir lernen: beim Losgehen immer LVS Gruppencheck. Danach bleibt es an bis zur Ankunft im Tal
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Zitat:
Zitat von
Ruprecht
vergessen vor dem losgehen anzumachen. ist mir auch schon passiert.
was mir auch schon passiert ist: vergessen bei letzter tour auszumachen > vergessen vor nächster tour daheim die batterie zu checken > vergessen vor dem losgehen anzumachen > vor der abfahrt hektischer batterientausch aus diversen lvs und stirnlampen der kollegen.
was mir auch schon passiert ist: lvs daheim vergessen.
sachen passieren. if it wasn't for my faith in the lord, i think a
i would have been dead. (wer das zitat zuordnen kann und sich jetzt noch dran erinnert, hat den videoschnipsel mindestens so oft gesehn wie ich.)
edit: und ich bin nicht dafür bekannt, sonderlich schusselig zu sein oder nachlässig, wenns um risikoreduktion geht bei skitouren / varianten.
edit 2: zitat berichtigt
Da hilft ur ein paranoides Backup vom Backup. habe mittlerweile ein altes LVS in meiner Skischuhtasche inkl. Wechselbatterien. Das kommt auch 1-2mal die Saison zum Einsatz. Bisher noch nie bei mir :D Die Batteriern im gegensatz muss ich fast 1mal im Monat hergeben :D
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https://amp.focus.de/panorama/welt/o..._10222590.html
Oh man...
passt eher in den OhneRucksack-Haudrauf Thread
PS.: Keine Ahnung wie ich auf die Seite gekommen bin. Wurde vorgeschlagen glaub ich
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die Ermittlungen zu dem Fall in Lech mit den 4 dt. Toten sind noch nicht abgeschlossen. Lawis sagt Variante Wasserschoss/Wöstertäli. Wie ich das verstehe und mich erinnere sind sie wohl skiers right von der Piste rausgequert, man macht das am Arlberg ja gerne soweit, dass man nurmehr quert. Die Lawine war daher eher am Talschluss, nicht die spannedere Variante, die ich dachte. Daher weiterhin unkar für mich jedenfalls. Das ausqueren ist jedenfalls ein deutlicher Hinweis, dass da schon (wie immer) viel verspurt war.
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Zitat:
Zitat von
Zorro
die Ermittlungen zu dem Fall in Lech mit den 4 dt. Toten sind noch nicht abgeschlossen. Lawis sagt Variante Wasserschoss/Wöstertäli. Wie ich das verstehe und mich erinnere sind sie wohl skiers right von der Piste rausgequert, man macht das am Arlberg ja gerne soweit, dass man nurmehr quert. Die Lawine war daher eher am Talschluss, nicht die spannedere Variante, die ich dachte. Daher weiterhin unkar für mich jedenfalls. Das ausqueren ist jedenfalls ein deutlicher Hinweis, dass da schon (wie immer) viel verspurt war.
d.h. die Unfallmeldung wurde mal zumindest insofern korrigiert, dass die Jungs gar nicht langer zug gefahren sind? sondern wohl viel weiter unten und viel weiter westlich unterwegs waren? verstehe ich dich richtig?
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der Unfall wurde hier lange diskutiert. glaub inklusive kachelmanns wetterapp selbstwerbungsdiskussion.
https://www.youtube.com/watch?v=K_5SWcywOb0