AW: zwischenfälle am berg
Ich habe so meine Probleme mit der Argumentation, dass alles safe war, weil die Lawine nicht die Skiroute erreicht hat.
Es ist lange her, dass ich da war, aber wenn ich mich recht erinnere, ist der Tobel eine einzige Spielwiese, die regelmäßig mit easy Einstieg vom Lift aus komplett verfahren wird und die Skiroute ist nur der einfachste Weg hindurch.
Skirouten sind mMn Augenwischerei, denn niemand kann erwarten, dass man eine nicht präparierte Route ausweist, um die Tiefschneefahrer zu beglücken, die dann wiederum treudoof ein paar Dutzend Meter links und rechts der Pfosten zur Buckelpiste ausfahren, während daneben alles unverspirt bleibt.
Sicher war der Hang eine andere Exposition als der Weg der Skiroute, aber der Bereich des Lawinenkegels war z.T. einfach von der Route aus durch querfahren zu erreichen und auch nicht wirklich weit weg von der markierten Route.
AW: zwischenfälle am berg
Ich bin am Samstag Nachmittag am WE vor dem Unglück dort nordseitig noch runter gefahren. Nicht den Lawinenhang sondern durch den Wald skiersleft daneben. Es hatte im Lawinenhang bereits einen dicken alten gefrorenen Kegel. Kann mich gut daran erinnern, da ich unten, als ich den durchquert habe mich aufs Maul gelegt hab. Der neue Anriss muss noch weiter oberhalb des alten gewesen sein. Interessant, da bereits ein abgegangener Hang dermassen massiv neu zugeschüttet wurde. Vermute das der obere Bereich deshalb auch eine gute Gleitschicht darstellt. Das Gelände dort ist generell steil. Der Wald schmierte als ich dort war auch gerne weg.
Die Route wird von Gunter und Petra regelmässig befahren. Der Hang geht eigentlich immer ab. Wird aber meistens nur im Auslauf am Fuss beim rausqueren befahren.
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AW: zwischenfälle am berg
zur Verdeutlichung nochmal die Bilder. Blau alte und rot Unglückslawine, sieht man beide gut auf dem Helibild vom Gegenhang.
Wenige fahren dort über den Wanderpfad im Wald ab, sondern bleiben meistens auf der linken Talseite in der Schneise.
Wie Knut gesagt hatte, die Skiroute geht am gegenüberliegenden Hang runter und dann unten über die Brücke.
AW: zwischenfälle am berg
Zitat:
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knut
Ich habe so meine Probleme mit der Argumentation, dass alles safe war, weil die Lawine nicht die Skiroute erreicht hat.
Hat das jemand gesagt? Ich denke, da wird die Staatsanwaltschaft schon noch genauer hinschauen.
Allerdings: wie breit der gesicherte Bereich einer in der Mitte markierte Skiroute sein muss ist - soweit ich weiss - nicht definiert. Ein Hang auf der gegenüberliegenden Talflanke dürfte aber wahrscheinlich schon eher als "neben der Skiroute" beurteilt werden.
Spannender finde ich, dass es sich (soweit ich das aus den Bildern interpretieren kann) um eine Gleitschneelawine gehandelt hat. Oft kündigen die sich ja mit aufgehenden Rissen/Fischmäulern an. Muss eine darunter durchführende Skiroute dann gesperrt werden? Das SLF empfiehlt ja lediglich, sich nicht länger als nötig im Bereich solcher Fischmäuler aufzuhalten.
AW: zwischenfälle am berg
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huwi
Hat das jemand gesagt?
Aus dem Blick-Artikel:
Zitat:
Die Polizei gab weiter bekannt, dass die markierte Skipiste im Vallon d'Arbi offen gewesen sei. Die Lawine sei auf der rechten Seite des Tals niedergegangen und habe die linke Seite und damit die markierte Piste nicht erreicht.
Wenn die Variante offen war, dann hat das jemand gesagt, ja. Jemand muss die Öffnung der Variante beschlossen haben, und ich finde eben -entgegen der gesetzlichen Lage (wobei das weniger auf Gesetzen als Definitionen und Richterentscheidungen beruht), dass es falsch ist, die Sicherheit von Skirouten auf die gleiche Art und Weise zu beurteilen, wie die Sicherheit von präparierten Pisten. Die Hemmschwelle erstere zu verlassen, wenn man keine Ahnung hat, ist IMO um Potenzen höher. Vielleicht wären die LVS-losen Opfer auch in das Tal gefahren, wenn die Route gesperrt gewesen wäre, aber ich halte das für sehr viel weniger wahrscheinlich.
In Österreich ist das übrigens sehr wohl definiert: 15m links und rechts der mittig platzierten Posten ist der gesicherte Bereich bei einer Skiroute (Und das halte ich halt für einen Witz). Varianten können auf Karten eingezeichnet werden, werden aber nicht markiert, gesichert oder kontrolliert und gelten rechtlich als freies Gelände.
Wie es in der Schweiz exakt ist, weiß ich grad nicht.
AW: zwischenfälle am berg
Zitat:
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knut
Die Hemmschwelle erstere zu verlassen, wenn man keine Ahnung hat, ist IMO um Potenzen höher.
Da pflichte ich dir bei - das ist wirklich ein Problem. Es müssten bei solchen Abfahrten die Ränder markiert sein. Damit wäre für Laien zumindest klar, wann sie den gesicherten Bereich verlassen. Denn einen sicheren Bereich gab es hier. Dass in so einem Tobel irgendwann alles safe ist, wird wohl aber nie der Fall sein.
In CH müssen die "Abfahrtsrouten", wie die gelb markierten und nicht präparierten Abfahrten heissen, gesichert und kontrolliert werden. Markiert werden müssen sie in der Mitte. Aber wir breit der gesicherte Bereich dann ist, habe ich zumindest in den SKUS-Richtlinien nirgends gefunden. Keine Ahnung, ob es da irgend einen Präzedenzfall gibt.
AW: zwischenfälle am berg
kann man sich schenken. Steht schon bei Knut. Überlesen
AW: zwischenfälle am berg
Gestern:
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Vier Personen verschüttet
54-Jährige stirbt bei Lawinenabgang in Österreich
Am 18. März unternahm eine 16-köpfige Skitourengruppe aus dem Bundesland Salzburg bei teilweiser schlechter Sicht (Wolken und Nebel) im Gemeindegebiet von St. Jakob in Defereggen eine Skitour vom Staller Sattel aus über das Weißenbachtal in Richtung Hinterbergkofel.
Auf ca. 2.400 Meter Seehöhe geriet die Gruppe im Nebel in teilweise steileres Gelände. Aufgrund der schlechten Sicht beschloss die Gruppe um 10.55 Uhr einen Abbruch der Tour bzw. umzukehren. In diesem Moment löste sich ca. 50 Meter oberhalb von ihnen ein ca. 60 Meter breites Schneebrett und erfasste einen Teil der Skitourengeher.
Während es einigen Personen gelang, aus der Lawine auszufahren und einige Personen sich außerhalb der Lawinenbahn befanden, wurden vier Personen von der Lawine mitgerissen und total verschüttet. Die Verschütteten, die alle mittels LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät) ausgerüstet waren, konnten innerhalb kürzester Zeit von den anderen Gruppenmitgliedern geortet und unverletzt geborgen werden.
https://www.bgland24.de/welt/news/ti...t-9706527.html
AW: zwischenfälle am berg
Zitat:
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knut
Aus dem Blick-Artikel:
Wenn die Variante offen war, dann hat das jemand gesagt, ja. Jemand muss die Öffnung der Variante beschlossen haben, und ich finde eben -entgegen der gesetzlichen Lage (wobei das weniger auf Gesetzen als Definitionen und Richterentscheidungen beruht), dass es falsch ist, die Sicherheit von Skirouten auf die gleiche Art und Weise zu beurteilen, wie die Sicherheit von präparierten Pisten. Die Hemmschwelle erstere zu verlassen, wenn man keine Ahnung hat, ist IMO um Potenzen höher. Vielleicht wären die LVS-losen Opfer auch in das Tal gefahren, wenn die Route gesperrt gewesen wäre, aber ich halte das für sehr viel weniger wahrscheinlich.
In Österreich ist das übrigens sehr wohl definiert: 15m links und rechts der mittig platzierten Posten ist der gesicherte Bereich bei einer Skiroute (Und das halte ich halt für einen Witz). Varianten können auf Karten eingezeichnet werden, werden aber nicht markiert, gesichert oder kontrolliert und gelten rechtlich als freies Gelände.
Wie es in der Schweiz exakt ist, weiß ich grad nicht.
finde ich in keinster weise nachvollziehbar. und finde es mehr als verwunderlich, dass gerade hier und insbesondere von Leuten die schon länger dabei sind, so argumentiert wird.
gab letztens schonmal so eine Diskussion hier. momentmal suchen..: hier und dann die darauffolgenden Beiträge von airjumper und klar.
hab mich schon damals sehr sehr gewundert, es war mir aber zu doof darauf einzugehen.
wieso eigentlich wird es als völlig selbstverständlich angesehen, dass es zu kompliziert ist einen Bereich 15m links und rechts einer Stange als gesichert anzusehen? wieso eigentlich ist es zu kompliziert, dass im fall einer geöffneten piste 20cm hinter der Stange der ungesicherte skiraum beginnt 20 cm davor nicht? wieso wird es als selbstverständlich angesehen, dass man als freerider einen Hang befahren kann der sich auf eine piste entläd, eben weil er sich auf eine piste entläd? das ist doch völlig absurd? ich verzichte schon immer und mit grösster Selbstverständlichkeit und noch grösserem bedauern auf hänge unter denen Varianten oder pisten langfuehren und ich wäre im leben nie auf die Idee gekommen andersherum zu argumentieren, eben weil sich leute unterhalb aufhalten, ist der hang ja sicher. das ist doch völlig bescheuert.
das was ihr da fordert, lässt sich nur folgendermassen lösen. man hält fest, den Leuten mit ihren 3 hirnzellen sind alpine gefahren durch zahlreiche hinweise von der liftkasse, über den Skipass, jenste schilder und Markierungen auf den Pisten und routen nicht vermittelbar. auch durch allgemeine medienberichte und gängiges Allgemeinwissen ist die Lawinengefahr sowie andere alpine gefahren kein gemeinhin bekanntes Phänomen. daher ist die Verantwortung für den einzelnen stärker durch den liftbetreiber zu gewährleisten. mögliche massnahmen: weitere und verstärkte Kennzeichnung des ungesicherten skiraumes. zum Beispiel durch seile statt ausschliesslich durch tafeln und stangen. klare tore durch die der ungesicherte skiraum betreten werden darf wenn die Bedingungen es entsprechend zulassen. pieps- und Ausrüstungskontrolle durch den liftbetreiber, da unbedarfte touristen nicht erkennen können das andere ein pieps sowie Schaufel und sonde unsichtbar im Rucksack tragen und unwissend in den freien Raum entgleiten könnten.
und zu guter letzt, da wir alle wissen, das ein einfaches seil vermutlich die meisten nicht davon abhalten wird dauerhaft davon abzusehen die unverspurten hänge dahinter zu betreten und es bekanntermassen dennoch alles zerfahren werden wird, so wie im Vallon d'arbi eben auch alles breit zerfahren wird (und nicht nur bei den stangen), sollte man das überqueren des seiles mit drastischen strafen belegen. sonst wird den unbedarften 3zelligen Touristen die Ernsthaftigkeit der Bedeutung des seiles gar nicht bewusst wenn dies- und jenseits des seiles alles in gleicher weise verspurt ist. so wie die Hinweisschilder eben heute auch versagen.
gondeln wie in la grave und die aiguille de midi oder die tourengondeln in der Schweiz (von denen ja Gottseidank schon heute viele bei einem 3er mit euren Argumenten personentransport mit skiern ablehnen) sollten künftig nur mit bergfuehrer wie in sankt Anton oder nach absolvieren und unter Vorlage eines freeride und tourenscheins benutzt werden dürfen..
und wenn die liftbetreiber diese massnahmen nicht von selbst ergreifen, dann fordern wir mal schön, dass der Staatsanwalt ermittelt und gerichte jene Grauzone klären (wenn dies der Gesetzgeber schon nicht tut) die darin besteht, dass der dreizellige tourist davon überfordert ist, dass hinter der Stange der freie skiraum beginnt in dem Eigenverantwortung hinsichtlich alpiner gefahren notwendig ist, im Gegensatz zu vor der Stange, wo dies nicht der fall ist wo es doch verwirrender weise, vor der Stange weiss ist mit vielen spuren drin und hinter der Stange ebenso.
wie wäre es mit: lieber nicht?
edit: ich möchte noch hinzufuegen, dass der Unfall sehr bedauerlich und in meinen Augen höhere Gewalt ist. auch ich hätte trotz gleitschneerissen und gefahrenhinweis im llb den Bereich nicht zwangsläufig gemieden sondern es als ausreichend sicher betrachtet ihn ohne Zeitverlust zu queren. pieps und sonde hätten bei der Lawine nichts gebracht.
AW: zwischenfälle am berg
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huwi
Da pflichte ich dir bei - das ist wirklich ein Problem. Es müssten bei solchen Abfahrten die Ränder markiert sein. Damit wäre für Laien zumindest klar, wann sie den gesicherten Bereich verlassen. Denn einen sicheren Bereich gab es hier. Dass in so einem Tobel irgendwann alles safe ist, wird wohl aber nie der Fall sein.
vielleicht hat sich ja irgendein gewiefter fuchs überlegt, dass durch die Markierung mit nur einer Stange in der Mitte auch der durchschnittliche 3 zellige Tourist sofort den unterschied zur beidseitig markierten Piste erkennt und somit die Tatsache, dass er in den bergen ist sowie das erhöhte gefahrenpotential wahrnimmt auch und gerade dann wenn er nicht in der Lage ist hinweise auf schildern und pistenplänen intellektuell zu verarbeiten.
Zitat:
In CH müssen die "Abfahrtsrouten", wie die gelb markierten und nicht präparierten Abfahrten heissen, gesichert und kontrolliert werden. Markiert werden müssen sie in der Mitte. Aber wir breit der gesicherte Bereich dann ist, habe ich zumindest in den
SKUS-Richtlinien nirgends gefunden. Keine Ahnung, ob es da irgend einen Präzedenzfall gibt.
das müsste dringendts geklärt werden!!! :)
AW: zwischenfälle am berg
Ist das nicht eher eine Kosten-Nutzen-Frage? Wenn die Kosten für Liftbetrieb, Kunstschnee, Sicherung usw. so hoch werden,
dass ein rentabler Betrieb der Gebiete sich nicht mehr lohnt, dann hat sich das sowieso erledigt.
edit: Es sind keine gemeinwirtschaftlichen Unternehmen die Lifte betreiben.
Wenn ich das richtig gesehen habe, wird ein Teil des Weges gefräst. So etwas habe ich noch nicht gesehen :confused:
AW: zwischenfälle am berg
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cruiser 95
wieso wird es als selbstverständlich angesehen, dass man als freerider einen Hang befahren kann der sich auf eine piste entläd, eben weil er sich auf eine piste entläd? das ist doch völlig absurd? ich verzichte schon immer und mit grösster Selbstverständlichkeit und noch grösserem bedauern auf hänge unter denen Varianten oder pisten langfuehren und ich wäre im leben nie auf die Idee gekommen andersherum zu argumentieren, eben weil sich leute unterhalb aufhalten, ist der hang ja sicher. das ist doch völlig bescheuert.
Ja, dass ein Hang sicher ist, weil sich Leute unterhalb aufhalten, das ist sicher bescheuert.
Dass ein Hang aber sicher ist, weil er mit Sprengladungen gesichert wurde, ist imho nicht so bescheuert.
Und dass ein Hang oberhalb einer geöffneten Piste gesichert wurde - davon gehe ich aus.
Was mich an der Beurteilung des Bundesgericht zum Unfall vom 27. Dezember 2009 stört: das Gericht sagt, dass mit einem Abgang habe gerechnet werden müssen.
Dass in einem gesicherten Hang etwas weg gehen kann weiss man - aber ich persönlich rechne nicht damit.
AW: zwischenfälle am berg
Zitat:
Zitat von
cruiser 95
wieso eigentlich wird es als völlig selbstverständlich angesehen, dass es zu kompliziert ist einen Bereich 15m links und rechts einer Stange als gesichert anzusehen?
Das wäre nicht kompliziert.
Das ist aber auch gar nicht der Kritikpunkt, den ich habe.
Der Kritikpunkt ist vielmehr, dass dieses nötige Grundwissen quasi aktiv totgeschwiegen wird. Nichtmla hier in dem wohlinfornierten Forum weiss die Mehrheit von dieser räumlichen Eingrenzung.
Die Skigebiete weisen die Dinger aus Marketinggründen aus und tätigen damit IMO Werbeversprechen, die sie nicht halten können.
Ganz abgesehen davon, dass die meisten Skitouren sowie erst offiziell geöffnet werden, wenn sie schon völlig übelst zerfahren sind.
Ich halte diese Art von Skitouren schlicht für Augenwischerei, sie gaukeln sorglose Sicherheit beim Tiefschneetraum vor, die es halt in aller Regel nicht gibt, weil es entweder nicht sicher ist (15m+ vom Pfosten weg) oder kein Tiefsvhneetraum.
MMn sollte man diese Skitouren komplett abschaffen. Entweder man gibt -wie in manchem Freeridegebiet- ganze Hänge frei, oder man weist Varianten aus, bei denen klar darauf hingewiesen wird, dass es sich um ungesicherten, unkontrollierten freien Skiraum handelt.
AW: zwischenfälle am berg
Das Freigeben allein reicht auch nicht, wenn die Leute zu "gierig" sind. Ich glaube vor 2 Jahren hat es die Powdergeile Horde auf der Nordkette geschafft auf Leute, die gerade jemand ausgegraben haben noch eine zweite Lawine runterzutreten. Hat keinen gestört. Solange die Denkweise so ist braucht man gar nicht an solch kleine Details denken.
Jeder will als erster im Hang sein. Und wenn nicht erster, dann soll er doch noch relativ unverspurt sein. Dabei werden die Gefahren teils aktiv verdrängt....
AW: zwischenfälle am berg
ich kann es den gebieten nicht verübeln, dass sie mit freeridespass werben. genauso, wie ich verstehen kann, dass andere firmen, wie ein grossteil der outdoorindustrie, sowie die hälfte der Automobilindustrie damit wirbt. ich kann auch nicht erkennen, dass insbesondere die Skigebiete das leichtfertig tun, ohne auf die gefahren hinzuweisen. ganz im Gegenteil. der risk ist teil des fun. darauf beruht die werbebotschaft. warnende Lämpchen, die blinken, llbs an jeder ecke, barryvox checkpoints mit Mammut Werbung, und das lvs uebungsgelände sponsored by ortovox und Audi direkt unter der gondelstation. dabei ist das tor zum Vallon d'Arby gekennzeichnet wie der Eingang in die Todeszone. eindeutig, unmissverständlich, welcome to the dangerzone. wieso gaby und gunther das trotz ihrer geballten Unmündigkeit nicht mitbekommen sollten, ist mir nicht klar.
Zitat:
MMn sollte man diese Skirouren komplett abschaffen. Entweder man gibt -wie in manchem Freeridegebiet- ganze Hänge frei, oder man weist Varianten aus, bei denen klar darauf hingewiesen wird, dass es sich um ungesicherten, unkontrollierten freien Skiraum handelt.
die inbounds Lawinenunfälle in den Staaten lassen Grüßen. denkst du man sollte diese ganzen hänge dann auch wie in den Staaten, unter massiver strafandrohung davor bewahren, dass sie zerfahren werden, bevor ein Gremium sie für so "absolut" sicher hält, dass man mit einem Startschuss die unmündigen und hirnbefreiten horden kollektiv runterballern lassen kann?
Ich halte diese skirouten für eine adäquate Methode ein ziemlich sicheres erlebnis in einem ziemlich sicheren rahmen für den Skifahrer zu bieten, der nicht das Skigebiet verklagt, wenn sein ski einen stein erwischt.
das die sichere route nur im Bereich der Stangen gilt und nicht 100 m höher im gegenhang ist selbsterklärend. ob sie nun 30 oder oder 40 meter breit ist, ist irrelevant. dass die Leute sich nicht dran halten, genauso, wie sie auch 50 meter neben der Piste fahren ohne adäquate sicherheitsausruestung ist nicht verwunderlich. aber es ist eben auch egal. weil es ihre bewusste Entscheidung ist und nicht irgendeine marketingmanipulierte impulshandlung eines unmündigen dreizellers.
edit: ich muss fairerweise dazusagen, dass ich nicht so ein skirouten Experte bin. ich kenne nur zufällig gerade das Vallon d'arby.
AW: zwischenfälle am berg
AW: zwischenfälle am berg
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cruiser 95
das die sichere route nur im Bereich der Stangen gilt und nicht 100 m höher im gegenhang ist selbsterklärend.
Und das finde ich eben nicht. Zumindest nicht, wenn man den Punkt im Gegenhang problemlos durch den gleichen Eingang der Skiroute erreicht.
Der Unterschied zu den Fällen, in denen der ganze befahrbare Hangbereich gesichtert wurde (wie z.B. früher am Cassonsgrat in Flims) oder Variantenabfahrten, die grundsätzlich nicht markiert oder gesichert werden, ist meist nichtmal für denjenigen genau und sofort zu erkennen, dem die Unterschiede bewusst sind. Ganz zu schweigen von den breiten Massen, denen diese Details und Regelungen nie bewusst sein werden.
Zitat:
Zitat von
cruiser 95
die inbounds Lawinenunfälle in den Staaten lassen Grüßen. denkst du man sollte diese ganzen hänge dann auch wie in den Staaten, unter massiver strafandrohung davor bewahren, dass sie zerfahren werden, bevor ein Gremium sie für so "absolut" sicher hält, dass man mit einem Startschuss die unmündigen und hirnbefreiten horden kollektiv runterballern lassen kann?
Das ist doch eine völlige Verzerrung meiner Sichtweise (Abgesehen davon, dass das dortige Haftungsrecht einmalig ist und es daher hier gar nicht zu solchen Auswüchsen kommen muss). Ich habe auch nicht gesagt, dass man die Hänge sperren soll. Sondern, dass mMn den meisten Nutzern von Skirouten nicht klar ist, welche engen Grenzen in diesem kontrollierten Skiraum gelten.
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wanderer
Eine Skiroute ist offen heißt für mich nicht, dass die ganze dortige Geländekammer zum wüsten, gedankenlosen Rumfahren vorgeschlagen ist.
Gut.
Leider bist Du damit in meiner Wahrnehmung die Ausnahme. Wie wir alle hier die absolute Ausnahme sind, was die durchschnittlichen Liftkunden angeht.
Für mich persönlich heisst eine Skiroute in aller Regel sogar, dass ich den Bereich mit Vergnügen meide und ganz woanders fahren gehe, weil ich keine Lust auf Zerhacktes mit Rührschnee habe, und schon gar nicht auf irgendwelche Stemmbogenfahrer, die über oder unter mir im freien Gelände rund um die Route den Rollmops machen. Aber damit bin ich auch sicher nicht der Durchschnittsnutzer dieser Skirouten, und erst Recht nicht die Zielgruppe.
Wer weiss, was er tut, braucht keine Skirouten. Wer nicht weiss, was er tut, wird durch diese Routen mMn noch eher dazu verleitet, einfach ohne Nachzudenken ins freie Gelände zu fahren. Dafür sind die Freerideabfahrten ja schlieslich da, odr?!
AW: zwischenfälle am berg
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huwi
Ja, dass ein Hang sicher ist, weil sich Leute unterhalb aufhalten, das ist sicher bescheuert.
Dass ein Hang aber sicher ist, weil er mit Sprengladungen gesichert wurde, ist imho nicht so bescheuert.
Und dass ein Hang oberhalb einer geöffneten Piste gesichert wurde - davon gehe ich aus.
Was mich an der Beurteilung des Bundesgericht zum Unfall vom 27. Dezember 2009 stört: das Gericht sagt, dass mit einem Abgang habe gerechnet werden müssen.
Dass in einem gesicherten Hang etwas weg gehen kann weiss man - aber ich persönlich rechne nicht damit.
Fairerweise, ich habe das Urteil nicht gelesen, kenne die konkreten umstände, sowie die Örtlichkeit und den LLB nicht. vielleicht hast du recht bezogen auf den Einzelfall.
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Dass ein Hang aber sicher ist, weil er mit Sprengladungen gesichert wurde, ist imho nicht so bescheuert.
Und dass ein Hang oberhalb einer geöffneten Piste gesichert wurde - davon gehe ich aus.
bei der Argumentation stimme ich dir aber definitiv nicht zu. es entspricht auch nicht meinem verhalten. Ich gehe definitiv nicht davon aus, dass ein hang oberhalb einer piste (oder auch skiroute) soweit gesichert wurde, dass ich als Skifahrer nichts auslösen kann was anderen Leuten auf der Piste gefährlich werden kann. Ich könnte dir aus dem stand eine reihe von Bereichen oberhalb von pisten nennen, wo ich weiss, das sie gesprengt werden, wo ich mich regelmässig zusammenreissen musste.
es ist in meinen Augen eine extrem konterintuitive, konstruierte und unverständliche Argumentation zu sagen, weil dort unten eine piste lang geht, kann ich davon ausgehen, dass der hang so gesichert ist, dass ich hier heroben herumspringen kann. denn es wäre völlig unverantwortlich da unten leute herumfahren zu lassen, denn es muss damit gerechnet, dass ich so verantwortungslos bei kritischer lawinenlage hier oben rumspringe. deswegen muss der hang gesichert sein.
völlig intuitiv, normal und nebenbei auch menschlich hingegen ist die Argumentation: Obacht unten sind leute, ich sollte daher ganz besondere Vorsicht walten lassen, und nicht hier oben herumspringen. und dafür muss man kein lawinenexperte sein.
AW: zwischenfälle am berg
ich bin immer dafür den Konsumenten noch mehr zu entmündigen und ihm im gegenzug noch mehr inhaltsfreie versprechungen zu machen. das hat schon immer den fortschritt gesichert!
AW: zwischenfälle am berg
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knut
Und das finde ich eben nicht. Zumindest nicht, wenn man den Punkt im Gegenhang problemlos durch den gleichen Eingang der Skiroute erreicht.
Man kommt von der beidseitig begrenzten Piste, wo links und rechts der freie skiraum beginnt, in unpräpariertes Gelände mit nur einzelnen stangen und plötzlich soll das ganze tal sicher sein? nun gut verstehe ich nicht. dann stellt man halt 2 stangen nebeneinander. es wird dann zwar auch nicht weniger Lawinenunfälle geben, aber wenigstens rechtlich ist man dann fein raus. bis sich jemand das knie verdreht, und den Betreiber verklagt, da er "dachte" er wäre auf der Piste. finde die Unterscheidung 1 und 2 stangen, eigentlich recht selbstverständlich.
Zitat:
Der Unterschied zu den Fällen, in denen der ganze befahrbare Hangbereich gesichtert wurde (wie z.B. früher am Cassonsgrat in Flims) oder Variantenabfahrten, die grundsätzlich nicht markiert oder gesichert werden, ist meist nichtmal für denjenigen genau und sofort zu erkennen, dem die Unterschiede bewusst sind. Ganz zu schweigen von den breiten Massen, denen diese Details und Regelungen nie bewusst sein werden.
aha und du meinst nicht, wenn dort etwas passiert, dass dann alle klagen? so, nach dem Motto, woher soll ich denn wissen, dass es ab hier nicht mehr gesichert ist?