PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : schneebrett



greg
18.01.2006, 22:29
hmmmmm..... (http://www.skipass.com/articles/saison0506/avalanche6500.php)

hier der ganze bericht. (http://www.skipass.com/forums/enmontagne/direct/pyrenees/sujet-58877.html)

campagnard
18.01.2006, 22:35
sacrament, da hat aber einer glück gehabt …

Ameise
18.01.2006, 22:46
da bekommt ja schon vom ansehen weiche knie. da kannst froh sein bernie,dass nicht son ding runter gekommen ist

campagnard
18.01.2006, 23:00
unsers war kein brett sondern nur lockerschnee, außerdem natürlich längst nicht so groß …

subtleplague
18.01.2006, 23:37
saisonbeginn....da wo genug schnee zum skifahren liegt, ist es auch schon prompt gefährlich, denn der hang sieht ziemlich eingeweht aus. wobei sich das hinterher immer leciht sagen lässt. (man beachte die steine allenthalben um den hang rings rum und oben am kamm die wechten).

greg
19.01.2006, 00:02
genauso ist es. tiefenreif oder schwimmschnee (man erinnere sich an die intensive und langanhaltende strahlungslage zu beginn der saison während der ausgeprägten hochdruckwetterlage), wie ihr wollt darauf ein sehr lockeres schneebrett. locker weil der schnee wirklich nur über den kamm geweht wurde und sich dort in der windstille gemütlich abgelagert hat. im hang selber gibt es nicht die geringsten windzeichen. dazu eisige temperaturen, man beachte die schneekanonen.

glück hat er gehabt, weil die grundlawine nicht allzu tief war, und er mit unmittelbar auf den steinen stand, was insgesamt doch zu einem recht hochen reibungskoefizienten zwischen seinem hintern und der unterlage geführt haben sollte. glück hatte er zudem, dass dort dieser fahrweg war und die lawine somit abgebremst wurde. der grossteil jedoch ist über den weg hinaus weit hinunter gespült worden. seinen angaben zufolge hatte das brett eine mächtigkeit von 40cm. das wird aber wohl nur an der höchsten stelle gewesen sein, da er beschreibt, wie er zuvor einen stein nach dem anderen berührt hatte, was ihn zu der entscheidung kommen lies weiter nach links in tiefere gefilde zu traversieren. just in dem moment bricht das ding ab.

eindrücklich finde ich, dass man sieht wie unglaublich schnell das brett trotz nur 30 bis maximal 35° hangneigung innerhalb weniger sekunden beschleunigt. und trotz der geringen hangneigung und des relativ langsamen brettes, dennoch - keine chance da raus zu fahren.

freak
19.01.2006, 00:10
ach du meine fresse :o

freak~[:fish:&:ghost:]

downhiller
19.01.2006, 13:53
Oha was eine scheiße. Auch wenn es nicht toll ist, da sieht man erstmal wie schnell so ein Teil beschleunigt und sich beim anhalten unten aufschüttet.

gregor
19.01.2006, 20:21
Ich möcht net drin stecke

campagnard
20.01.2006, 19:11
hmmm, da es die jungs eh ausplaudern werden … war heute am nebelhorn in einem ähnlichen, vielleicht nicht ganz so mächtig, von der größe könnte es fast hinkommen. mit tunnelblick zur seite rausgefahren …

greg
20.01.2006, 22:12
hoppala. hast du nen bild davon? muss ja ganz schön mächtig gewesen sein (ich geh jetzt mal davon aus, dass es der neuschnee war.) gibts mehr details dazu, warum, wieso, was und überhaupt? oder magst du erstmal nicht drüber reden.

naja, wie auch immer. das wichtigste überhaupt, ist das du heil raus bist und es dir gut geht. ich hoffe das ganze hat dir keinen alzu grossen schrecken eingejagt.

campagnard
20.01.2006, 22:52
der frank hat ein foto von der anrisskante gemacht … er ist wohl erst wieder montag da, dann kann er das ja mal reinstellen.
details: nordnordwest, 35°, oben kurz bis 45°, ein recht kurzer hang, vom talwind voll eingeblasen mit hübschen rippen … das ding kenn ich … eingedropt, ausnahmsweise mal als erstes einen rechtsschwung (mache ja sonst immer erst einen linksschwung), da hat sich schon alles um mich herum bewegt, durch die geschwindigkeit des drop-ins sowie den rechtsturn konnte ich irgendwie nach rechts rausqueren während mich ständig dicke schollen überholt haben. anrisskante zunächst nur 2-3 meter breit, dann allerdings immer mehr bis hin zu fast 50 metern. der weg nach rechts draußen (exit) wurde immer weiter, davon hab ich nichts mitbekommen, hab nur (glücklicherweise erfolgreich) versucht mich auf den beinen zu halten und mit der geschwindigkeit die ich noch hatte irgendwie nach rechts zu kommen da es dort flacher war, mir kam es ewig vor, totaler tunnelblick. Marius hat wohl auch "rechts, rechts" gerufen, gehört hab ich aber nur den Bergwachtler im Gegenhang der "raus raus" gerufen hat. spitzen tipp, danke dafür … da der hang schnell flacher wird, der hang ist selber nur 150 meter lang, ist alles recht langsam gerutscht und so konnte ich wohl rausqueren, allerdings muss ich sagen, dass es mehr wie surfen im wasser ist, mit wellen die von allen seiten versuchen dich umzuwerfen, mit kantengriff etc. war gar nichts mehr. im endeffekt war es der schwung aus meinem rechtsturn der mich wohl da noch rausgebracht hat.
das brett ist dann in den gegenhang gerauscht und ich hab mir noch gedacht, dass das ja verdammt cool aussieht, so ähnlich wie die schönheit eines ordentlichen waldbrandes. unten hatte der lawinenkegel dann etwa 5 meter mächtigkeit da sich alles in einer flachen "rinne" gesammelt hat.
nun, der fehler: gänzlich überrissen hab ich es noch nicht, aber länger überlegt. wir waren keine 10 minuten vorher in dem selben hang 50 meter nördlicher gefahren wo alles bombenfest war (cliffdrops marius & berni), allerdings hat dort der wind nicht so stark hineingeblasen (ein wenig westlicher ausgerichtet), das hätte ich sehen können, frank (manne) hat das glaube ich auch noch erwähnt befor wir den grat zu dem hang hochgelaufen sind. zudem waren die ersten 2-3 meter steiler als der hang den wir schon befahren hatten. denke, dass diese beiden faktoren zusammen dazu geführt haben, dass das ding bei der ersten berührung gegangen ist. den hang hab ich noch nie gehen sehen …

nunja, hoffentlich lerne nicht nur ich was daraus. das publikum am nebelhorner restaurant hatten jedenfalls einen tollen ausblick. der liftboy aus der gondel hat uns anschließend bei jeder fahrt immer recht "prüfend" angeschaut. meine liftkarte hab ich behalten, weiß der geier warum …

greg
20.01.2006, 23:19
hm und der bergwachtler hat nichts mehr gesagt?

worauf ist das dink den abgegangen? hast du eine vorstellung? und wie mächtig war das ganze?

campagnard
21.01.2006, 19:31
abgegangen auf einer eingeregneten schicht … 50x150m 60cm mächtig …

freak
21.01.2006, 23:43
60cm warens net ganz glaub ich, vor allem net oben an der ersten anrisskante.
dafür war das ganze ding schlussendlich bestimmt 50m breit.
war ein ganz schöner schreck. und es war glaub ich schon grösser als das im video, aber vor allem anfangs langsamer, was wohl das glück war. gut auch das der berni so schön weitergefahren ist. am anfang als das ding losging war er eigentlich nur gerade noch drin, aber dann ging immer mehr runter und der weg raus wurde erstmal immer länger. aber dann hat ers ja noch gepackt. alles in allem war er aber ne ganz schön lange strecke in dem schneebrett, vielleicht 30m oder sogar mehr, kann ich irgendwie schlecht schätzen...
naja. war ein fehler von allen 4 leuten die dabei waren, eigentlich hätte man da halt net fahren sollen in der situation, klassischer fall von den paar metern oben die dann doch steiler sind als der rest...

freak~[:fish:&:ghost:]

Zorro
21.01.2006, 23:50
ja war nicht lustig. berni macht nen kleinen hüpser in den schnee, kleiner anriss 15cm hoch 5m breit, direkt danach der richtige anriss 3 m weiter unten 50- ?cm hoch ca 35m breit. da dacht ich "ui das wird knapp mit rausfahren", "oh er könnts ja doch gut schaffen"...dann der 3te anriss bzw erweiterung des zweiten in bernis fahrtrichtung um weitere ca 15 m "ohoh, jetzt schafft ers nicht mehr"
naja bilder sagen mehr als tausend worte...das alles innerhalb ca. 1-2sek.

Opa
22.01.2006, 22:38
Mal ne kleine Frage: Wenn ihr schon selber sagt, hätte ich sehen können, dass der Hang eingeweht ist, warum fahrt ihr dann rein? Dass die Hot spots nahe beieinander liegen können, wisst ihr ja.
Der Hang ist nicht so ohne, meistens eingeblasen und wenig befahren (zumindest im oberen Teil). An der Stelle, an der ihr gedroppt seid, liegen sehr selten irgendwelche Anker drin, da dort extrem wenige fahren. Am Tag davor hatten wir Stufe 4 und an die Stelle kommt wenig Sonne, die Schneedecke hat sich also weniger gesetzt als woanders.
Berni, du kennst dich anscheinend am NBH aus, das müsstest du eigentlich wissen.
Ich war gespannt auf die Bilder, weil ich selber nicht oben war. Aber die Wellen sind gut zu erkennen. Ihr habt sie ignoriert, genauso wie alle anderen Faktoren (NNW, wenig befahren, starke Windverfrachtungen, Hangkante, steilheit....)
Erklärt es mir bitte, ich versteh es nicht.

edit: Ich will nicht den Moralapostel spielen, nur wissen warum.

campagnard
22.01.2006, 22:52
was gibts da noch zu erklären … ließ dir meine einschätzung durch dann weisst du, dass ich einfach eine dummheit gemacht habe.
wie sagt man so schön, im nachhinein ist man immer schlauer !!??* toller spruch.
Das ist ziemlich anmaßend von dir unsere Urteilskraft so in Frage zu stellen …*bist du der große Schneebrettexperte? Nein, ich bin es nicht, aber in den letzten 10 Jahren habe ich doch schon einiges gesehen und rein gefühlsmäßig habe ich diesen Hang für sicher gehalten. Bist du dir sicher, dass du dich nicht irrst? Denk dran: die Lawinen weiß nicht, dass du Experte bist …
Dazu kommt (um das noch ein wenig zu rechtfertigen), dass der Hang den wir vorher gefahren sind, also ein paar Meter nördlicher, weder nach Munter noch nach Snowcard fahrbar gewesen wäre (mehr Anker, aber trotzdem weit im roten Bereich). Den Hang sind wir erstmal sehr vorsichtig gefahren (wie man wohl auf den Fotos an den Spuren sehen kann), dann etwas engagierter. Wir haben uns also in einer trügerischen Sicherheit gewähgt und den Hang der dann ging selber (zumindest ich) nicht mehr reduziert.
Danke für die Aufmerksamkeit, setzen …

edit: sorry, jetzt hab ich dich vor deinem edit angegriffen … naja, deine frage ist ja wohl auch beantwortet …

Opa
22.01.2006, 22:57
Nein, ich bin mir nicht sicher, dass ich mich irre, deswegen frage ich ja nach. Ich bin auch nicht der größte Experte und eben weil ich das gefühl hatte, dass du weisst, was du tust, frage ich nach. Vor allem wenn die Sachen in einem gebiet passieren, in dem ich mich gut auskenne.

campagnard
22.01.2006, 23:02
sollte auch kein Angriff sein … zumindest nicht mehr nach deinem edit. ;)

um es kurz zu machen, fehler macht wohl jeder mal und mit den worten eines recht berühmten bergführers zu schließen:
wennd nie in nem hang warst der gegangen ist, dann weißt nie wasd wirklich fahrn kannst und wo die grenzen sind, des is so komplex, dass di auf munter und die alle im zweifel net verlassen kannst sondern des im gfühl habn musst … (so in etwa, toni rosifka)

nun, mein gefühl scheint nicht das beste zu sein, gut zu wissen …

Opa
22.01.2006, 23:06
Ok darauf können wir uns einigen ;D
Gute Nacht, ich hoffe, ich hab keine Edit übersehen ;D

FatFreddy
22.01.2006, 23:07
um es kurz zu machen, fehler macht wohl jeder mal und mit den worten eines recht berühmten bergführers zu schließen:
wennd nie in nem hang warst der gegangen ist, dann weißt nie wasd wirklich fahrn kannst und wo die grenzen sind, des is so komplex, dass di auf munter und die alle im zweifel net verlassen kannst sondern des im gfühl habn musst … (so in etwa, toni rosifka)


woraufhin du gemeint hast: was der heli gemacht hat muss ich zumindest auch mal probiert haben... ;) naja, vom schreibtisch ists schwer was vernünftiges dazu zu sagen, aber ich denke, das ist eine wertvolle erfahrung, auch wenn man sie besser nicht machen sollte - zum glück ists gut ausgegangen

campagnard
22.01.2006, 23:19
mich freut ja, dass der fred so viel interesse erhält und das eventuell noch mehr aus dem fehler lernen …

tyler
22.01.2006, 23:29
mal ne frage: was ist mit "anker" gemeint? ???

campagnard
22.01.2006, 23:35
wenn ein hang oft befahren wird sind spuren drin in die sich der neuschnee besser setzt da labilen zwischenschichten zerfahren werden. der neuschnee verankert sich sozusagen …
falls aber regen der gefriert, rauhreif, oder graupel auf zerfahrene hänge fällt sind solche anker wieder relativ wirkungslos.
am arlberg wird beispielsweise fast alles sofort immer derart zerfahren, dass man in den beliebten hängen über den winter gesehen kaum schichten sehen kann (im schneeprofil) und sich alles ziemlich gut setzt. daraufhin kann man oft hänge fahren, die ohne anker beim anschaun schon abgehen würden.

tyler
22.01.2006, 23:52
ajo, alles klar...danke :)

Zorro
23.01.2006, 08:13
also ich hätt auch net gedacht dass da was abgeht (logisch, sonst wäre ich wohl nicht in startposition gewesen...)
fahren wollte ich das ding aber dennoch eigentlich nicht, aber mehr aus dem grund weil diese großen verwehungen nicht so lustig zum fahren sind wie der flache rücken (startpunkt) gewesen wäre/war.

Bud Spencer
23.01.2006, 08:24
mich wunderts, dass du die karte behalten durftest...

runterlaufen hätt ich dich lassen, du saubub!! barfuss!! :D :D :D :D ;)

Zorro
23.01.2006, 08:41
hier nochmal das schneebrett grafisch unterlegt. die spur raus sieht man gerade nciht mehr, sind etwa noch 2 m nach unten und links.

den rest fidnet man im tripreport 20/21 .1 allgäu unter allgemeines

greg
23.01.2006, 11:59
Mal ne kleine Frage: Wenn ihr schon selber sagt, hätte ich sehen können, dass der Hang eingeweht ist, warum fahrt ihr dann rein? Dass die Hot spots nahe beieinander liegen können, wisst ihr ja.
Der Hang ist nicht so ohne, meistens eingeblasen und wenig befahren (zumindest im oberen Teil). An der Stelle, an der ihr gedroppt seid, liegen sehr selten irgendwelche Anker drin, da dort extrem wenige fahren. Am Tag davor hatten wir Stufe 4 und an die Stelle kommt wenig Sonne, die Schneedecke hat sich also weniger gesetzt als woanders.
Berni, du kennst dich anscheinend am NBH aus, das müsstest du eigentlich wissen.
Ich war gespannt auf die Bilder, weil ich selber nicht oben war. Aber die Wellen sind gut zu erkennen. Ihr habt sie ignoriert, genauso wie alle anderen Faktoren (NNW, wenig befahren, starke Windverfrachtungen, Hangkante, steilheit....)
Erklärt es mir bitte, ich versteh es nicht.


opi, man kann es ein bischen anders formulieren. weil erstens jeder irgendwann einen fehler begeht, zweitens, selbstverständlich niemand diesen fehler absichtlich begeht und drittens es, wenn die lawine abgeht, es offensichtlich ist, dass es sich um einen fehler handelt.

dennoch bin ich dir dankbar für deinen kommentar, der er die zusammenhänge exakt beschreibt. man kann daraus was lernen - das finde ich* gut. auch wenn berni, das mit sicherheit alles schon wusste, so manch einer der hier mitliesst weiss es vielleicht nicht.

insbesondere einen kommentar von berni, fand ich auch sehr gut. er betrifft das "langsame herantasten" ohne erneute überprüfung der speziellen situation. bei meinem letzten skifahren um nach neujahr herum habe ich mich selbst bei extremen gruppendynamischen prozessen erwischt. das ist etwas was mich im nachhinein sehr irritiert hat. ich weiss nicht genau, warum diese so zum ersten mal so stark aufgetreten sind. wahrscheinlich hatte es etwas mit falschem respekt gegenüber leuten zu tun, von denen ich dachte dass sie wissen was sie tun, alleine aus dem grund weil sie schon so lange freeriden. im nachhinein erwies sich dies als falsch. es ist nichts passiert. aber es dauerte ein bis zwei tage, bis ich meinen mund aufmachte. das ist normalerweise nicht der fall. ich verlasse mich meist auf meine eigenen vorstellungen und äussere diese auch kritisch. diesmal nicht. vielleicht war es aber auch einfach der druck der gruppe, ich weiss es nicht. vermutlich war es eine kombination aus beidem.

ich frage jetzt einfach mal ganz provokant, manne, warum hast du die bedenken, die du vorher hattest nicht deutlicher geäussert? was hast du in dem moment gedacht? dachtest du die anderen wissens eh besser? ich mach dir keinen vorwurf und noch viel weniger mache ich berni einen. fehler macht jeder und übersehen tut man nur allzu leicht etwas.

was ich an diesem hang insbesondere trügerisch finde, ist, dass er sehr schnell flacher wird. aber es hat wohl der kleine rutsch im steilbereich ausgereicht, um den hang darunter, der sich vermutlich für sich betrachtet reduzieren hätte lassen und bei belastung eines einzelnen skifahrers nicht abgegangen wäre, auszulösen. man beachte die unterschiedlichen gleitschichten. eine sensiblere schicht ist durch den fahrer ausgelöst worden und dieser primärrutsch hat dann eine tieferliegende eigentlich stabilere schicht ausgelöst. dieser 35° hang vermittelt einem ein trügerisches gefühl von sicherheit.

ich will hier keinen anschwärzen, aber da hier immer mehr leute zusammen skifahren gehen (was sehr schön ist) die sich nur halb kennen und ich diesem phänomen selbst erst kürzlich aufgesessen bin, erwähne ich es. ich will euch ermutigen - sprecht darüber, äussert eure bedenken. und falls jemand eure bedenken wegwischen will mit dem satz: da kann nichts passieren, dann werdet doppelt wachsam. denn das ist kein argument. wenn ihr euch nicht wohlfühlt und nicht gegenseitig überzeugen könnt, splittet euch auf. ich will euch ermutigen respekt vor der gefahr zu haben und ihn auch zu äussern. nicht das diesen winter noch was passiert auf einem unserer gemeinsamen trips. das wäre zu schlimm.

zuletzt möchte ich noch anmerken, berni, beeindruckende linienwahl und sauber ausgebootet (bewusstes doppel o ;) ). this ain't sissi skiin' ..* ;D

edit: achtung post geändert

und marius, kannst du das bild daoben mit massstabsgetreuer person nochmal reinstellen? das irritiert ein bissl..* :D

freeriderin
23.01.2006, 12:50
Hallo Berni,
danke für den Bericht - gut, dass Du nicht und auch sonst niemand zu Schaden gekommen ist.

Und sonst:
Gruppendynamische Prozesse....tjaaa...sehr heikel. Ich habe schon einiges in der Richtung erlebt.
Einmal hat meine Frage bei Lawinenwarnstufe 4 an die bunt zusammengewürfelte Gruppe (es kannten sich einige schon länger, andere haben sich untereinander an diesem Tag erst kennengelernt), ob und wer denn ein VS-Gerät umgeschnallt hat, komische Blicke und keine eindeutigen Antworten hervorgerufen. Ich kann das bis heute nicht interpretieren. Waren die Leute zu cool?? Oder habe ich genuschelt? Keine Ahnung! Auch gab es dabei Leute, die zwar das VS-Gerät dabei hatten, allerdings keine Schaufel oder Sonde. Was soll ich denn davon halten?? Ausgraben lassen sie sich im Ernstfall gerne, aber ich (und alle anderen Schaufelträger) kann mich selbst ausbuddeln????

Andersherum habe ich sicher schon sehr schöne Erlebnisse verschenkt - wenn ich selbst zu hasenfüßig war, etwas mitzufahren. Manchmal ärgere ich mich schon über mich, dass ich bestimmt hinter meinen Möglichkeiten zurück bleibe, weil ich einfach oft zu ängstlich bin (insgesamt, nicht nur wegen Lawinengefahr. Ich könnte sicher auch weniger Turns, mehr Straight Lines, mehr Speed, überhaupt mal Cliffs(*)...blablabla..versuchen.). Das relativiert sich ab und zu, je nachdem, mit welchen Leuten ich unterwegs bin. Meistens sind es doch mit (find ich) extrem gute Skifahrer - Sauhunde. Dann denke ich, ich bin viiel zu zaghaft. Und dann ist *hurra* auch wer dabei, der im Gelände aus verschiedenen Gründen ein bisschen oder deutlich langsamer, zaghafter und ängstlicher unterwegs ist. Dann merke ich, dass ich doch gar nicht soooo ängstlich bin.

Für mich ist es insgesamt wichtig, dass ich für meine eigene Entscheidung, etwas zu fahren oder eben nicht, niemanden sonst als mich selbst verantwortlich mache. Meistens bin ich damit sehr glücklich (abgesehen von diesem einen Hang gestern...grrrrrr...der wäre auch deutlich flüssiger gegangen....), manchmal halt auch nicht.

Grüße
Kati

(*) englische Begriffe extra für Greg ;)

manne
23.01.2006, 13:00
Oh jeh, hab gerade eine schön lange Antwort geschrieben und dann ist emin rechner abgeschimmelt. Hier also nochmal in Kurzform.

Meine Bedenken handelten von einem anderen Hang (andere Baustelle).

Zu dem Lawinenabgang: Es gab wie bereits erwähnt einige trügerische Details:

- Hang gleicher Exposition in unmittelbarer nähe (ca 50 bis 100m) befahren und das mit ziemlicher Wucht (siehe Fotos)
- Schnee zwar windgepresst, aber nicht eingeblasen sondern eher ausgeblasen (oder eben gepresst)
- persönliche Erfahrungswerte gegenüber dem Hang (Berni und ich haben den noch nie gehen sehen)

Der Grundlegende Fehler war die steilheit und unmittelbare Kammnähe zu unterschätzen/vernachlässigen.
Zu der Steilheit konnte ich oben nichts genaues sagen, da ich nicht am Einstieg stand (aber eigentlich war auch von unten zu sehen wie steil es ist). Die Kammnähe hab auch ich ignoriert.

Mein eigenes Risikomanagement hätte etwas anders ausgesehen:
Ich wäre tiefer in den Hang reingequert um die direkte Belastung auf die steilste Stelle zu reduzieren. Dies hätte aber höchstwahrscheinlich zu dem gleichen Ergebnis geführt (LLB 3 --> ganzen Hang mit einbeziehen :o) und ist auf die oben erwähnten trügerischen Details zurückzuführen.

Lerneffekt für mich daraus: noch mehr Windgepressten Schnee beachten und noch genauer auf Details aus LLB achten und mir zumindest über das Risiko bewußt sein (obwohl ich mir über das Risiko der Kammnähe eigentlich bewußt war, wußte ja schließlich wo ich stehe ???)

Von Gruppendynamik hab ich in diesem Fall nichts bei mir bemerkt, da ich wie gesagt keine sonderlichen Bedenken gegenüber dem Hang hatte (maximal gegenüber dem Einstieg, aber den hab ich erst nachher richtig eingesehen)

Hab ich deine Frage beantwortet?

Gruppendynamik kam eher bei dem Hang gegenüber dem ich Bedenken geäußert hatte auf. Wir haben auch über diesen diskutiert und sind zu der Ansicht gekommen, dass man das Risiko eingehen kann. Ich persönlich konnte das für mich auch vertreten, war aber froh mit den anderen darüber gesprochen zu haben und deren Argumente zu hören (meher Augen sehen mehr ...). Man sollte sich jedenfalls immer die Zeit nehmen über kritische Hänge zu sprechen und (welch Lehrbuch Satz) auch mal nein sagen können.

Opa
23.01.2006, 13:26
OK, ich seh ein, mein Kommentar war zu scharf. Sorry dafür. Aber ich habe mich ohne Bilder 1. gefragt welchen Hang ihr gefahren seid. 2. wie es wirklich ausgesehen hat. Als ich dann die Bilder gesehen habe und die Kommentare ("habe ich noch nie gehen sehen", "hätte ich sehen können" usw.) gelesen habe, war ein wenig Ärger da.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich am NBH schon schlechte Erfahrungen mit, nennen wir sie mal Touristen, gemacht habe, die einfach in irgendwelche Hänge reinfahren die sie 1. offensichtlich nicht kennen, 2. offensichtlich nicht im Griff haben. Kleines Bsp: Ich war mit meiner Freundin unterwegs, wir sind in einen offensichtlich einsehbaren, aber relativ anspruchsvollen Hang eingefahren, der nicht auf die Piste zurückführt. Lawinenstufe 2. Gelände steiler als 40°. Oft befahren. Ich bin vorgefahren und hab schon gemerkt, hoppla, da sind ein paar Wellen drin. Durch zügige Fahrweise ist nix passiert. Meine Freundin ist nach mir 2m neben meiner Spur gefahren, sie hat kurz mal bremsen müssen und schon ists losgegangen. Zum Glück nur oberflächlich und nur wenig, aber das hat schon gereicht, um sie ein paar Meter mitzuziehen. Nix passiert, gut gegangen. Nach uns fährt eine 7 Mann große Gruppe ohne Abstände und offensichtlich ohne Sicherheitsausrüstung in den gleichen Hang....
Da kann ich mich nur wundern, dass nicht mehr passiert....
Also nochmal sorry für den scharfen Ton, sollte kein Angriff sein, vielleicht wäre ich es auch gefahren, abgesehen davon, dass ich den Hang mit dem Drop von Berni so nicht gefahren wäre, da gibts lohnendere Hänge... ;)

greg
23.01.2006, 14:28
aber nachdem was du über dein verhalten erzählst müsstest du doch eigentlich sehr viel verständnis für bernis entscheid haben. du könntest ihn genauso gut mit dir vergleichen, zumindest viel eher als mit touris.

dass berni in seiner einschätzung gar nicht soweit von der realität weglag, sieht man auch daran, dass sie nur sehr langsam und widerwillig in bewegung kam, genauso wie an der im bild sichtbaren gleitschicht. daran lag es auch, dass er noch rausfahren konnte.

seine entscheidung war grenzwertig, so wie deine damals. mit dem einzigen unterschied, dass er haarscharf drüber war und du haarscharf drunter. das allerdings ist glückssache. denn, um es mit deinen worten zusagen, ob zwei hotspots nun dicht beieinander liegen oder nicht, siehst weder du noch er.

Opa
23.01.2006, 14:42
Richtig. Ich wollte ihn auch nicht aufgrund seiner Entscheidung angreifen, auch wenns so rübergekommen ist. Er hat sich was dazu überlegt und sich so entschieden. Wollte nur bescheid wissen und auch mal die Argumente einbringen, die gegen den Hang sprechen.

freak
23.01.2006, 14:46
also ich hab da auch nix von gruppendynamik gemerkt. wir hatten schon vorher drüber geredet den hang zu fahren, dann haben marius und berni noch paar cliffdrops gemacht und dann sind wir ganz selbstverständlich den grat langgelaufen, haben sogar schon geplant das dann danach nochmal zu machen und oben mittagspause zu machen...
dass es da dann bissle steiler war oben, das hat niemand zur sprache gebracht.
überhaupt fand ich das mit der gruppendynamik kein problem, am zweiten tag am fellhorn bin ich ja auch 2abfahrten nicht mitgefahren, und das war überhaupt kein problem.
grade am 2. tag wo auch die sicht gerade morgends deutlich schlechter war, hab gerade ich dann auch dauernd nochmal nachgefragt wo wir jetzt eigentlich genau fahren usw. und das war alles kein problem. dumme bemerkungen kamen eher über meine langsamkeit^^ aber auch die waren ja alle lustig gemeint...



da gibts lohnendere Hänge... ;)


also ich glaub das wir eigentlich alles lohnende das noch net verspurt war und das auch fahrbar war auch gemacht haben. okay, natürlich nicht wirklich alles, aber es war schon ein sehr geiler tag... :D

freak~[:fish:&:ghost:]

AndreasCH
23.01.2006, 14:51
dumme bemerkungen kamen eher über meine langsamkeit^^ aber auch die waren ja alle lustig gemeint...

freak~[:fish:&:ghost:]


>:( Ob lustig? Ne, war schon OK, Jeder fängt an und hat auch mal den falschen Wachs :P
Allerdings ein Bier bist immer noch schuldig beim nächsten Mal.

freak
23.01.2006, 15:13
narg. das lag doch net am wachs.

freak~[:fish:&:ghost:]

Zorro
23.01.2006, 17:00
@manne: welchen hang "gegenüber" meinst du?

hier nochmal das bild mit einem "massstab" der zaun oben scheute etwa je nen meter ausm schnee raus...

manne
23.01.2006, 17:28
@marius: gegenüber war der falsche ausdruck, wollte glaub "oben erwähnten" sagen und meinte den Hang nach dem Eisfall. Verstanden ???

Der Hang hatte halt auch das Problem, dass er oben schön Felsdurchsetzt ist und schön steil. Ich teilte aber Bernis Auffassung, das man nicht umbedingt mit einer Selbstauslösung der dort oben hängenden (nicht soooo riesigen) Schneemassen zu rechnen ist. Falls von da oben was runterkommt und in UNSEREN Hang fällt löst dies sicherlich eine ordentliche Lawine aus auch wenn der Hang selbst vielleicht 30 Grad hat (und da dann wieder raus zu kommen kannst dir ja selbst überlegen wie gut das geht...)

AndreasCH
24.01.2006, 09:38
Zehn Minuten im weissen Grab

Eine Skifahrerin wurde heute Montag bei Samnaun GR ausserhalb der markierten Pisten von einer Lawine verschüttet. Glück im Unglück: Sie wurde nach zehn Minuten aus den Schneemassen befreit.

Publiziert vor 15 Stunden 4 Minuten

Die Frau befand sich mit drei Skifahrern auf einer Variantenabfahrt von der Bergstation Richtung Plan, als sich im Gebiet Planer Salaas plötzlich ein Schneebrett löste und die Variantenfahrerin verschüttete. Die drei Begleiter schlugen sofort Alarm und suchten die Verunfallte mit einem Suchgerät.

Laut Angaben der Bündner Kantonspolizei wurde die Verschüttete nach zehn Minunten lokalisiert und unverletzt aus dem Schneebrett gezogen. Für die Rettung waren zwei Helikopter der Rega und der Heli Bernina sowie vier SAC-Lawinenhundeteams aufgeboten worden.

Die Variantenfahrerin und ihre Begleiter wurden anschliessend mit einem Helikopter ins Tal geflogen. Der Lawinenunfall verlief nach Polizeiangaben glimpflich, da sich die Betroffenen richtig verhalten hätten und gut ausgerüstet gewesen seien.


Quelle: SDA

:) So, und jetzt fragt hoffentlich keiner mehr, ob er Pieps, Sonde und Schaufel braucht.

Rispondo
30.01.2006, 18:30
Der Hang wird sehr oft befahren, da unterhalb gleich ein Ziehweg verläuft und man sich auch sonst gern in Sicherheit wegen der vielen leute wiegt.

Aber Ihr habt einen "bleibenden Eindruck" hinterlassen ;)

Risp. ;D

CrasHOverRide
30.01.2006, 19:57
boah von dieser ansicht aus, sieht es schon etwas grösser aus. :o

campagnard
30.01.2006, 19:57
aber die einschläge von unseren drops links sieht man nicht mehr … ach menno …

freak
30.01.2006, 22:46
tjoa, ich find auch da wird jetzt erstmal deutlich wie gross das ding war...

freak~[:fish:&:ghost:]

Zorro
31.01.2006, 09:36
dabei hab ich mir soooo viel mühe mit meiner zeichnung gegeben.... :'(

Rispondo
31.01.2006, 09:51
hast scho guat gmacht.
S`bast scho... 8)

Risp. ;D

Querfeldein
31.01.2006, 14:52
Vorallem endet der Kegel ja direkt an der Bahnstation unten... gabs keinen Ärger mit den Betreibern, bzw. hat irgendwer (bergwacht etc.) was gesagt??

Zorro
31.01.2006, 16:13
ja einer: "raus, raus!!!!" zu berni als er das brett gerade losgetreten hat...unten ausm lift hat dann noch einer zu mir gemeint "habts aber glück gehabt".

tolle beiträge.... :-\

der kegel endet schon da unten nur dass da halt ne riesenwächte mit gut 10m das ganze schützt. die meistens leute werden das gar net gesehen haben...

Romeo
31.01.2006, 16:44
jetzt weiß ich endlich wo des war.
Naja zum Glück ist nix passiert.

Zorro
02.09.2006, 22:34
rauskram.

mir ist gerade aufgefallen, dass direkt neben dem lawinenabgang (siehe bild von rispondo auf S.3) ja die spuren der dortigen lawinensuchübungen sind... :-\

bemerkenswert ist, dass die leute, die damals das suchen gespielt haben, den abgang 30m neben ihnen nicht mal ansatzweise bemerkt hatten :-\ :'(