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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freeride, Skitouren und Nebel



limo
10.09.2009, 18:45
Heute morgen bin ich seit langem wieder mal durch den Nebel gefahren. Eigentlich mag ich den Nebel im Moment, da er ein Bote vom kommenden Winter ist.
Allerdings ist mir dabei auch wieder ein Thema in den Sinn gekommen, dass mich schon länger beschäftigt und auf das ich (weder in Gesprächen, noch in Fachliteratur) eine befriedigende Antwort erhalten habe.

Wie verhalte ich mich korrekt, wenn ich abseits von Piste und bekannten Freeride Abfahrten, in stockdicken Nebel komme?

Klar, erstmal kann/muss man einfach mal abwarten und mit etwas Glück, verzieht sich der Nebel genauso schnell, wie er gekommen ist.

Was aber wenn nicht?

Für kluge Antworten und Inputs bin ich dankbar

Gruss

P.s ich hatte letzen Winter mal ein Erlebnis im Nebel, das mir heute noch ein unangenehmes Gefühl verursacht......

jensr
10.09.2009, 19:22
Gute Frage. Je nach Gelände. Wenn Risiko halbwegs kontrollierbar (kein Absturzgelände, nicht bekannt lawinengefährlich, wenig Gefahrenstelle) und Weg Richtung nächster Ort/Straße halbwegs klar direkt abfahren.

Wenn nicht. Sicheren Lagerplatz suchen, Schutz suchen. Biwaksack, Schneehöhle buddeln, etc ...

Wir hatten ja die Tage die Nummer mit den GPS und den Geländekarten - gerade für sowas ist das dann Gold wert, da man eben sehen kann ob irgendwo Gefahrenstellen sind oder nicht.

Meine 2 Cent ...

gex
10.09.2009, 19:34
Ich kann mir nicht vorstellen das jemand von uns, wenn er mal in dichten Nebel kommt und die keinen Meter mehr sieht, nach einer halben Stunde den Biwaksack rausholt und eine Schneehöhle buddelt...

Es muss viel passieren (Verletzung, wirklich schlechtes Wetter, etc.), dass ich auch nur darüber nachdenke eine Nacht im Freien zu verbringen wenn ich mich nicht explizit darauf vorbereitet habe...

freak
10.09.2009, 19:43
zum biwakieren kann ich seilbahnstationen empfehlen. die von einer materialseilbahn reicht. ausser bei gewitter, weil da könnte sich der blitz fortpflanzen, wenn er in das seil einschlägt! das wäre dann gefährlich!

freak~[:fish:&:ghost:]

campagnard
10.09.2009, 20:38
pfft
karte + kompass + höhenmesser = kommt man überall runter

Joachim
10.09.2009, 21:05
Wenn folgende Punkte zutreffen:
- man ist nicht schon ewig weit abgefahren
- es besteht keine Aussicht, dass sich der Nebel wieder verzieht
- man kennt das vorausliegende Gelände wirklich gar nicht (und erwartet Gefahrenstellen)
-> Wieder hochlaufen. (Sofern man die Spuren noch sieht.) Abfahren kann man wenn sich die Situation besser immer noch. U.U. beim Hochlaufen nach fremden Spuren ausschau halten die einen evtl. nach unten führen. Bei fremden Spuren bin ich allerdings sehr sehr skeptisch...
Mein X Cent. Was auch immer das bedeutet.

Flips
10.09.2009, 23:02
Mh...
Mal davon abgesehen dass niemand den ich kenne mit Ausrüstung zum übernachten auf Tour geht, gehe ich einfach mal davon aus, dass man eher einfach vorsichtig weitergurkt als versucht iwo zu campieren :o
Und wenns hart auf hart kommt, würd ich glaub ich auch eher versuchen wen zu erreichen der mir helfen kann, obs nun Bekannte, Bergwacht oder Paul der Polarbär von nebenan ist, als auf gut Glück zu übernachten oder mir nen Bein zu brechen ;)

jensr
11.09.2009, 06:58
Ein Biwaksack ist keine "Ausrüstung zum übernachten", sondern für den Notfall. Sowas gehört in jede Tourenausrüstung (für längere Touren).

Bergwacht oder andere rufen?? Damit die Ihren Arsch für mich riskieren? Solangen keine Notsituation besteht, ich verletzt bin und/oder Kräftemässig der Rückweg unmöglich ist, finde ich das keine Lösung. Die müssen auch erst da rauf, sich in die gleiche Gefahrensituation bringen.


@gex: So hatte ich es auch gemeint. Das ist der absolute Ernstfall, den ich mir eigentlich auch nicht vorstellen kann.

Ausserdem, aber das ist nur meine Meinung und mir fehlt da Erfahrung, glaube ich das die heutige sehr dünne Kleidung welche man beim fahren trägt, fast schon zu wenig Wärme spendet für eine Nacht im Biwaksack. Weil meist hat man ja nur die Gore-Hose an, darunter vielleicht eine dünne Unterwäsche. Obenrum sieht es ja auch nicht viel besser aus, da kommt max. noch ein dünnes Fleece hinzu. Alles auf Bewegung und fahren ausgerichtet, wo die Wärme von innen kommt, nicht aber auf rumsitzen. Merkt man ja schon beim "liften" an kalten Tagen. Hat da einer Erfahrungswerte?

@Joachim: Spuren hoch ist natürlich ganz klar auch ne Option. Je nach Gelände ne gute. Wenn ich gerade ein lawinenträchtiges 45 Grad Colouir runtergekommen bin, vielleicht keine so gute Idee.

campagnard
11.09.2009, 07:47
Ausserdem, aber das ist nur meine Meinung und mir fehlt da Erfahrung, glaube ich das die heutige sehr dünne Kleidung welche man beim fahren trägt, fast schon zu wenig Wärme spendet für eine Nacht im Biwaksack. Weil meist hat man ja nur die Gore-Hose an, darunter vielleicht eine dünne Unterwäsche. Obenrum sieht es ja auch nicht viel besser aus, da kommt max. noch ein dünnes Fleece hinzu. Alles auf Bewegung und fahren ausgerichtet, wo die Wärme von innen kommt, nicht aber auf rumsitzen. Merkt man ja schon beim "liften" an kalten Tagen. Hat da einer Erfahrungswerte?


geht schon, so fürchterlich ist das gar nicht ... vor allem hinterher ;-)

freak
11.09.2009, 07:59
hm, lawinenträchtige 45° couloirs eignen sich aber auch weniger um drin oder drunter zu nächtigen. oder um darin herumzufahren, evtl.
sonst würde ich mal prinzipiell berni zustimmen, mit höhenmesser, karte und kompass kommt man normalerweise schon weiter, wenn man weiss wo man in etwa ist und sich vorher überlegt hat was man eigentlich macht. das würde ich in einer situation in der man plötzlich vom nebel überrascht wird auch hoffen.
zum notbiwak, hm, ist sicher nicht sehr angenehm. wobei ich eigentlich auch wenns wirklich kalt ist und erst recht auf längeren touren immer einen satz wasserdich verpackte ersatzunterwäsche dabei habe, sowie ne daunenjacke.
eine imho recht gute alternative wäre sowas http://www.blizzardsurvival.com/product.php/100/blizzard_survival_bag (wollt ich auch schon immer mal bestellen...) wärmt ernsthaft, kostet nicht viel und hat auch nicht wesentlich mehr volumen/gewicht als ein biwaksack...

freak~[:fish:&:ghost:]

ChRoNiX
11.09.2009, 08:18
hmm also ich würd einfach solange weiterfahrn bis ich in den wald komme.... halbwegs aufpassen, dass ich eine klippe runterfalle...

aber mal ehrlich... wer fährt selbst bei wirklich guten bedingungen total planlos irgendwo runter ? im groben hat mans doch immer drin....

knut
11.09.2009, 12:47
Wenn man Touren gewisser Ernsthaftigkeit macht, gibt es keinen urplötzlichen, völlig unerwarteten Nebel.
Wenn nicht, ist man in Pistennähe. Und da gilt ganz sicher:


pfft
karte + kompass + höhenmesser = kommt man überall runter

campagnard
11.09.2009, 13:13
da fällt mir ein:

http://www.freeskiers.net/community/attachment.php?attachmentid=13856&d=1252671115

und:

http://www.freeskiers.net/community/attachment.php?attachmentid=13857&d=1252671123

gletsch
11.09.2009, 15:59
@bernie: tolle bilder, danke.

Zum Thema: Wie Knut schon gesagt hat, ist es ja selten so, dass man plötzlich überhaupt keine Ahnung mehr hat, wo man ist. Also zumindest das Tal / die Geländekammer etc. sollte man schon noch lokalisieren können :) Man fährt ja kaum wo ins Geratewohl hinein. Das "Absolut-Nicht-Mehr-Weiter-Können" passiert übrigens meist im unübersichtlichen Steilwaldgelände / felsigen Waldtobeln etc., wo es sehr rasch ziemlich (absturz)gefährlich werden kann. Solche Tobel haben gerne auch die Eigenschaft, dass sie mit Eisfällen etc. durchzogen sind. Also wenn man auf Leute ohne Ski aber mit Steigeisen und Eisgeräten trifft, sollte man als Skifahrer darüber nachdenken ob man noch im richtigen Gelände unterwegs ist.

Einfach gesagt, lässt sich die von jensr angesprochene Situation am besten durch entsprechende Tourenplanung zu Hause und Berücksichtigung des Wetterberichts vermeiden.

Die traditionelle Empfehlung früher (also vor gefühlten 100+ Jahren) war ja sich vorab exakte Planskizzen mit entsprechenden "Richtungsgraden" (von Punkt A ca. 700m 30 Grad östlich zu auffälligen Punkt B" etc.) anzufertigen und ggf. (also bei Nebel) strikt danach zu halten. Heute mit GPS wär das sogar noch leichter. Natürlich hat das Ganze mit einer Genussabfahrt nichts mehr zu tun. Im weitläufigen Gletschergelände kann ich mir aber derartige Situationen durchaus leicht vorstellen. Sobald es da nebelig ist, ist es fast komplett aus mit einer Orientierung ohne künstliche Hilfsmittel.

Ansonsten sind wir bis anhin bei Nebel/extrem schlechter Sicht einfach immer so vorgegangen: einer fährt vorsichtig vor und bleibt recht bald wieder stehen. Die anderen folgen ihm/ihr langsam usw. Solange das Gelände nicht absturzgefährlich ist (und die Lawinengefahr es zulässt) sollte das kein Problem verursachen, sieht man von gelegentlichen "Abstürzen" über kleinere Versteilungen ab (diese Geländekonturen sieht man bei echten Nebel de facto gar nicht, da hilft nur).

Mein Problem ist, dass mir bei Nebelskifahren der Gleigewichtssinn abhanden kommt und bald darauf schlecht wird.

Spaetzle
11.09.2009, 16:05
Mein Problem ist, dass mir bei Nebelskifahren der Gleigewichtssinn abhanden kommt und bald darauf schlecht wird.

da gehts dir ja wie meinem vater...:p:eek::D

Nuno
11.09.2009, 17:40
Ich konnte bei Nebel glücklicherweise immer der AUfstiegsspur zurrück folgen. Haben uns jedoch jetzt auch noch ein GPS angeschafft.
Dennoch: Letzte Fortbildung habe ich auch das gesagt bekommen was hier schon gefallen ist: Vorher Ortskundig machen / Skizzen und Kartenmaterial etc dabeihaben (und damit umgehen können!!!); möglichst der eigenen Spur ins Tal folgen bzw wieder hoch auf den Ausgangspunkt; abfahren langsam, nicht derjenige mit dem EH-PAck zuerst und nur wenn man das Gelände vorher gesehen hat und weiß das es hier keine Kliffs etc gibt. Wer in einen Wald kommt, hat gewonnen da es hier (meistens) Forstwege gibt, welchen man folgen kann.

Schmichl
20.09.2009, 18:24
Bergwacht oder andere rufen?? Damit die Ihren Arsch für mich riskieren? Solangen keine Notsituation besteht, ich verletzt bin und/oder Kräftemässig der Rückweg unmöglich ist, finde ich das keine Lösung. Die müssen auch erst da rauf, sich in die gleiche Gefahrensituation bringen.

Ohne dich persönlich anzugreifen, das ist die typische Denkweise der Deutschen Alpintouristen...
Es ist häufig besser eine Situation nicht zu verschärfen in dem man die Bergrettung sofort verständigt, anstatt noch darauf zu bestehen es selber zu schaffen und sich dann tatsächlich in eine Notsituation zu begeben. Häufig sind Unfälle am Berg die Ursache von Überschätzung und der Irrglauben es noch selber zu schaffen.
Eine sofortige Verständigung bei Tag auch wenn noch nix passiert ist, ist sowohl für den Betroffenen als auch für die Bergwacht besser und vorteilhafter als das Abwarten bzw. die Selbsthilfe, um dann Stunden später in der Dunkelheit oder unterkühlt und mit eventueller Verletzung auf die Bergwacht zu setzen.

Nebel bleibt an Berghängen nicht stehen sondern zieht normalerweise in eine Richtung, daran kann man sich schon mal orientieren, ausserdem hilft es stehen zu bleiben und auf Lärm, Geräusche zu achten (Lift, andere Tourengeher, entfernte Strassen, Hütten, Wasserläufe), besonders wenn man nicht all zu weit von Skigebieten entfernt ist.

gex
20.09.2009, 19:28
Ist ein prophylaktischer Anruf bei der Bergwacht theoretisch möglich oder müssen die dann sofort aktiv werden?


Zu dem Thema eine Geschichte aus Chile, die mir damlas stark unter die Haut ging...
In Portillo gibt es einen Run, der "Lake-Run" genannt wird. Man quert oben am Lift raus, fährt dann durch geiles Gelände etwa 700hm runter und stochert dann auf einem zugefrorenen See wieder zum Lift. Nur war der See dieses Jahr nicht zugefroren.
Als wir dann schon wieder im Hotel saßen, sahen wir 3 Menschen am Ende von Run, am steilabfallenden Ufer rumstochern. Entweder hatten sie sich verfahren, wussten nicht das am Lake-Run dieses Jahr ein Haken dran ist oder sie waren einfach dumm.
Wir machten dann einen zufällig angetroffenen Patroller auf diese Situaton aufmerksam, er sagt soviel wie "dass sei nicht sein Problem, sobald du Offbound bist, bist du mit allen Konsequenzen für dich selbt verantwortlich..." Wohl auch die tödliche Konsequenz... Erst wollte ich nicht glauben was ich da gehört habe, aber that' the way it goes... Es wurde schon dunkel und somit auch verdammt kalt und diese drei mussten etwa 400hm durch tiefen Powder nach oben stapfen.
Naja, die Sache muss wohl gut gegangen sein, wir haben mal nichts gegenteiliges mitbekommen, oder sie tauen jetzt langsam auf...

http://lh5.ggpht.com/_6EwB_GWDWGA/SrZzsUiRL9I/AAAAAAAAB9A/aDgYg_p2JP4/s720/Portillo_7.jpg
Der Lake-Run geht irgendwo da runter wo Harti hinzeigt...

limo
20.09.2009, 19:50
Wenn Du anrufst und Ihnen die Situation schilderst, werden die wohl schon wissen was zu tun ist, und dir wohl auch sagen, was Du machen sollst und ob sie überhaupt kommen.
Nur ist es bei Nebel eben so ne Sache. Wenn bei schönem Wetter einfach ein Helikopter losgeschickt werden kann, dann wird das nichts grosses. Bei Nebel oder Dunkelheit gehen aber Suchmannschaften zu Fuss los. Das wird auch nicht durch die, in der CH weitverbreiteten, Rega Mitgliedschaft gedeckt. (Eine Rettung im Heli aber schon)
Aber ein Anruf schadet sicher nie.

flaka
20.09.2009, 20:24
Ein Handy, ein Flachmann, eine aus Bergfex ausgedruckte Karte, meine chinesische Kompassuhr, mein naviagatives Bergfrettchen Fritz, mein Talisman, die Gabe durch den Nebel zu sehen (und das ohne Oakley Crowbar super mega Iridium highlight amplified ultra reflection super scope IR glasses), meine zweiwöchige boy scout Ausbildung und vor allem die Eingebung im letzen Moment samt nachfolgender Erleuchtung retten mich bisher immer......:p

War zwar schon mehrmals in relativer nähe zum Skigebiet in Situationen wo ich mich nur mehr vorgetastet habe aber hatte noch nie größere Probleme. Liegt wohl auch daran das ich eher ein Schönwettertourer bin,.......... bei den paar Nebeltouren war Orientierung an den Aufstiegsspuren möglich.

:confused:.....aber Nebeleinbruch kann oft auch unerwartet kommen,.......finde die Diskussion interessant, muß mich wohl auch damit stärker befassen.:rolleyes:

Zorro
21.09.2009, 08:49
interessant wirds doch erst wenn man sich auf gletschergebiet befindet...
stock nach vorne strecken und schauen obs nach oben, unten oder gar in eine spalte geht ;)

Schmichl
21.09.2009, 10:01
Ist ein prophylaktischer Anruf bei der Bergwacht theoretisch möglich oder müssen die dann sofort aktiv werden?


Zu dem Thema eine Geschichte aus Chile, die mir damlas stark unter die Haut ging...
In Portillo gibt es einen Run, der "Lake-Run" genannt wird. Man quert oben am Lift raus, fährt dann durch geiles Gelände etwa 700hm runter und stochert dann auf einem zugefrorenen See wieder zum Lift. Nur war der See dieses Jahr nicht zugefroren.
Als wir dann schon wieder im Hotel saßen, sahen wir 3 Menschen am Ende von Run, am steilabfallenden Ufer rumstochern. Entweder hatten sie sich verfahren, wussten nicht das am Lake-Run dieses Jahr ein Haken dran ist oder sie waren einfach dumm.
Wir machten dann einen zufällig angetroffenen Patroller auf diese Situaton aufmerksam, er sagt soviel wie "dass sei nicht sein Problem, sobald du Offbound bist, bist du mit allen Konsequenzen für dich selbt verantwortlich..." Wohl auch die tödliche Konsequenz... Erst wollte ich nicht glauben was ich da gehört habe, aber that' the way it goes... Es wurde schon dunkel und somit auch verdammt kalt und diese drei mussten etwa 400hm durch tiefen Powder nach oben stapfen.
Naja, die Sache muss wohl gut gegangen sein, wir haben mal nichts gegenteiliges mitbekommen, oder sie tauen jetzt langsam auf...

http://lh5.ggpht.com/_6EwB_GWDWGA/SrZzsUiRL9I/AAAAAAAAB9A/aDgYg_p2JP4/s720/Portillo_7.jpg
Der Lake-Run geht irgendwo da runter wo Harti hinzeigt...

Ein prophylaktischer Anruf wird wohl aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich sein, weil es bei negativen Ausgang dann wohl Probleme gäbe wer denn nun Schuld sei und ob die Bergrettung die Hilfe unterlassen hat oder nicht. Ausserdem müsste dann der Telefonist der Bergwacht innerhalb des Gespräches die Entscheidung treffen ob dem in Notgeratenen geholfen werden muss oder ob es nicht notwendig sei.

Das mit dem "Out-of-Bounds" hab ich in den USA/Canada auch gehört, diese Regel gilt aber an und für sich in Europa nicht. Normalerweise gibt es in den Alpen keine "Out of Bounds"-Zonen und es wird einem überall geholfen.

Ich glaub das hängt damit zusammen das der Rettungsdienst z.B. in den USA häufig eine private Organisation ist und nur für das Skigebiet zuständig ist und auch vom Skigebiet selbst bezahlt wird und es keine gemeinnützige Organisationen die vom Staat/Land/Region von öffentlichen Gelder finanziert werden gibt. Kann das jemand bestätigen?

cathl
10.10.2009, 14:30
ich habe es auch so gelernt, mir möglichst viele anhaltspunkte zu merken, wenns gar nicht mehr geht und biwakieren in dem gelände auch nicht richtig möglich ist, sich einen geeigneten platz suchen und unbedingt jemand verständigen das alles in ordnung ist ;)

cathl :cool:

osti
10.10.2009, 21:30
ich glaube in diesem Moment ist NICHT alles in Ordnung....

es sei denn du willst zuhause anrufen und Bescheid geben, dass du dich zum Abendessen verspätest

chris-x
10.11.2009, 13:14
da bei uns jetzt der winter kommt bin ich mal wieder im forum und dabei auf diesen beitrag gestossen. nachdem ich das jetzt alles durchgelsen habe, frag ich mich schon wie denn bei euch die vorbereitung auf einen freeridetag so abgeht. ich kann da nur für mich sprechen aber wenn ich abseits des skigebietes in unbekantem gelände unterwegs bin hab ich einen konkreten plan und hab mich darauf vorbereitet. ich weiss also wo die line durchgehen soll, dass ich mich dabei nicht umbringen werde und gehe nur bei vernünftiger wetterlage und lawinensituation. auch unter diesen bedingung hab ich zumindest die karte der entsprechenden gegend mit dabei. es ist ja nicht so dass nebel etwas ist, dass innert weniger minuten aus stabilem wetter entsteht. meines erachtens ist schon bei der idee so eine situation meistern zu müssen, einiges falsch gelaufen. ansonsten wenn dann mal alles schief gegangen ist, lieber eingraben und warten als abstürzen oder was blödes probieren...

limo
10.11.2009, 15:11
Der Nebel kommt manchmal schon recht schnell. Und wenn Du nur bei absolutem super Wetter und ohne nur eine Wolke am Himmel fahren gehst, reduzierst Du deine Schneetage aber massivst.
Was eine Karte bei stockdickem Nebel bringt, weiss ich bei bestem Willen nicht.
Bei dichtem Nebel kannst Du dich sogar auf einer markierten Piste verfahren....


Was die vorbereitung angeht:
Hats Schnee? Dann ab in die Berge....;)

Im Ernst, ich hab den Thread nicht nur im Bezug auf absolut unbekanntes Terrain eröffnet. Ich steckte schon auf dem Hausberg in Nebel und wusste echt nicht mehr wo unten und oben ist.

Eingraben ist wohl eher etwas für Hochtouren....und wenn Du dich in einem 35 grad Hang mit 1.5 m Powder befindest, keine wirklich gute Variante imho.
Am besten geht wohl, beisammen bleiben und langsam Abfahren. Der Nebel ist ja meist nur ein paar Höhenmeter wirklich dicht. (Ganz oben, bevor er sich auflöst) Meist wird die Sicht ja wieder besser...

jensr
10.11.2009, 15:27
da bei uns jetzt der winter kommt bin ich mal wieder im forum und dabei auf diesen beitrag gestossen. nachdem ich das jetzt alles durchgelsen habe, frag ich mich schon wie denn bei euch die vorbereitung auf einen freeridetag so abgeht. ich kann da nur für mich sprechen aber wenn ich abseits des skigebietes in unbekantem gelände unterw......


Selten arroganter Beitrag! :rolleyes:

Nuno
10.11.2009, 15:58
Selten arroganter Beitrag! :rolleyes:

Dito...

Ich geh auhc bei jedem Wetter hoch und versuche vor Ort zu beschränken was dann trotzdem geht...
Dennoch ist das eine oder andere Nebelfeld immer dabei... Zu Hause bin ich noch nie geblieben. Kenne auch niemand, der dies wäre....

Zorro
10.11.2009, 18:17
Ich geh auhc bei jedem Wetter hoch
so wie chris das beschrieben hat ist deutlich sinnvoller. wenn dichter nebel vorherrscht und man sich nicht auskennt bleiben 3(+1) möglichkeiten
1) pistenfahren (die bei dem wetter dann eh leer sind, zudem ists spannend und verbessert die skitechnik)
2) saufen
3) runter vom berg
4) evtl im wald fahren.

2)+3) können kombiniert werden. mitunter auch mit 1) ;) :D

freeriden heisst eignetverantwortlich handeln. wenn "plötzlich" und für euch unerwartet nebel aufzieht und euch überrascht, solltet ihr definitiv eure vorbereitung und/oder einstellung überdenken.

campagnard
10.11.2009, 18:21
Was eine Karte bei stockdickem Nebel bringt, weiss ich bei bestem Willen nicht.

das ist nicht richtig ... mit karte, kompass und höhenmesser hat man auch quasi blind gute möglichkeiten heil vom berg zu kommen. natürlich muss man dafür absolut sicher und routiniert im umgang mit den gerätschaften sein.

Horss
10.11.2009, 20:36
bei richtig dickem nebel kann ich nur empfehlen sich millimeterweise nach unten zu bewegen und so nach orientierungspunkten zu suchen. In der regel lässt die dichte irgendwann nach. Auf keinen fall auf einen sonst vorhandenen Orientierungssinn vertrauen, der funktioniert im nebel leider nicht.

gruesse horss

Nuno
10.11.2009, 21:09
1) pistenfahren (die bei dem wetter dann eh leer sind, zudem ists spannend und verbessert die skitechnik)
2) saufen
3) runter vom berg
4) evtl im wald fahren.


Sag ich doch: Auf jeden Fall hoch ;) Im Tal landeste dann eh nur beim saufen und nix tun. Außerdem habe ich ja die Liftkarte bezahlt und sammel meine Höhenmeter ;)