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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Oberengadin-Adamello-Brenta: Mit Ecken und Kanten (27.2. - 9.3)



gletsch
10.03.2009, 00:56
Einleitung

Unser (Livrio, seine Frau und yours truly) Ziel für eine längere Reise war wieder einmal der Westen, genauer gesagt die Schweiz mit "Korrekturpotential" Richtung Süden, falls sich schnee- und wettertechnisch ein Wechsel zur Alpensüdseite anbietet. Eigentlich fand der Start diesmal ja im Salzkammergut statt. Doch mit der deutlichen Erwärmung nach starken, neuerlichen Schneefällen entschieden wir uns kurzfristig gleich nach einer Nacht in Altaussee in Richtung Schweiz aufzubrechen und verbrachten somit gleich den Samstag (28.2) wie es sich für traditionsbewusste Urlauber gehört im teutonischen Reisestau auf der Autobahn Salzburg - München, anstatt wie geplant in einem Skigebiet entlang der Inntalautobahn. Wie zum Hohn schien natürlich ab Staubeginn die Sonne ...

Zu allem Überdruss hatte unser anivisiertes Ziel (Ospizio Bernina) übers Wochenende keinen Platz mehr frei und wir mussten auf einen Talort im Oberengadin (Zuoz) ausweichen.

Der Abend zeigte sich von seiner freundlichen Seite und ließ Vorfreude auf den angekündigten Schönwettersonntag aufkommen ...

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Zuoz_SamstagAbend.jpg

Inhaltsverzeichnis

Tag 2: Blindflug auf der Diavolezza

Tag 3: Mit Ski über dem Alpenhauptkamm: Alp Rösa

Tag 4: Haifische am Piz Corvatsch

Tag 5: Landeanflug am Flughafen Samedan

Tag 6: Eingeschneit zwischen Südstau und Nordwestern

Tag 7: Private Powder am Paradiso

Tag 8a: Vom Freerider zum Maulwurf

Tag 8b: In den Fängen der Staatsgewalt

Tag 9: Sightseeing zum Ausklang: Durch drei Skigebiete in drei Gebirgsgruppen

[to be continued]

gletsch
10.03.2009, 01:11
Blindflug auf der Diavolezza

Anstatt des erwarteten strahlenden Sonnenscheins begrüsste uns am Sonntag das Oberengadin mit undefinierbarem Wetter, d.h. hochliegender Wolkendecke mit dem einen oder anderen Sonnenstrahl dazwischen. Trotzdem fuhren wir frohen Mutes auf die Diavolezza und gleich rüber zum Eingang des Val d'Arlas. Der Schneezustand war nicht gerade ermutigend, aber was soll's: immerhin waren wir die einzigen weit und breit, die diese leicht erreichbare Variante wählten. Das Val d'Arlas ist eine riesige Schneeschüssel mit "unendlich" viel Platz. Tatsächlich waren nach der breiten Einfahrtsrinne kaum Spuren. Dafür umso mehr Windgangeln und eine nicht vorhandene Nahsicht. Dementsprechend lässt sich die Abfahrt eher als alpines Absteigen mit Ski beschreiben. Umso grösser wurde das "Vergnügen" als im unteren, flachen Bereich (wo man eigentlich die Ski laufen lassen sollte) auch noch Nebel dazu kam und sich die Sicht auf wenige Meter reduzierte.

Entnervt gaben wir auf und verbrachten eine Zeitlang auf den Pisten (ja, richtig, diese präparierten linienförmigen Dinger zwischen dem Tiefschnee), bevor wir dann auf die traditionsreiche Morteratsch (Gletscher-)Abfahrt an der Diavolezza wechselten. Mittlerweile wird diese im Gletscherbereich sogar maschinell präpariert (immerhin war aufgrund der guten Schneelage eine Abfahrt im freien Gelände direkt vom Diavolezzahaus möglich).

Landschaftlich ist diese Abfahrt dennoch grossartig - auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielte ...

Blick zurück zum berühmten Piz Palü (3901m)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Morteratsch_Abfahrt_Palueblick.jpg

Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zum Berninapass um im dortigen Ospizio Bernina Quartier zu machen.

Zunächst mussten wir allerdings erst den Weg freischaufeln. Zum Glück hatten wir einen Caterpillar im Gepäck ...

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Caterpillar_Ausgang.jpg

Nach getaner Arbeit ...

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Schneewaende_Menschen.jpg

... war der Weg zum Abendessen endlich frei ...

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Ospizio.jpg

[to be continued]

gletsch
10.03.2009, 01:41
Alp Rösa: Mit Ski über dem Alpenhauptkamm

Der Piz Lagalb (2959m) war mal einer der begehrtesten Seilbahnskiberge der Schweiz. Heute steht er auf der roten Liste, d.h. akut schließungsgefährdet. Seine Nordseite bietet einige schöne Freeridehänge (falls Pulverschnee vorhanden ist). Unser Interesse galt diesmal aber die Südseite des Berges. Direkt von der Seilbahnbergstation kann man nämlich eine tolle Geländeabfahrt runter auf die Südseite der Berninapassstrasse unternehmen, die erst auf der Hochfläche der Alp Röse (1870m) endet. Dadurch gelangt man vom deutschsprachigen Oberengadin über den Alpenhauptkamm ins italienischsprachige Poschiavo.

Das Wetter war durchaus brauchbar – über die Schneeverhältnisse machten wir uns nach den Erlebnissen vom Vortag keine großen Erwartungen mehr

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Lagalb_LaRoesa_Blick.jpg

Immer wieder schön der Tiefblick zur Passlandschaft des Berninapasses
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Lagalb_Passblick.jpg

Wieder waren wir die einzigen abseits der Pisten und die wenigen alten Spuren verloren sich bald bzw. waren verweht. Die Navigation durch einige Felsbänder war durchaus ein wenig trickreich und verlangt gute Sicht (oder gute Ortskenntnisse), da die Hänge ziemlich konvex geformt sind und keinen aufschlussreichen Überblick von oben bieten

Rückblick zum oberen Teil – diese kleinen Felszonen lassen sich von oben relativ schwer einsehen
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Lagalb_Rckblick.jpg

Weiter unten werden dann die verschiedenen Möglichkeiten deutlicher. Wir wählten – da lediglich Lawinenwarnstufe 2 herrschte – das kleine, nette Tobel (Val di Gess) links unten.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Roesa_Abfahrt_Mitte.jpg

Dort trafen wir auf den südseitigen Hängen sogar auf recht nette Firnverhältnisse …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Val_di_Gess.jpg

Rückblick ins Val di Gess
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Val_di_Gess_total.jpg

Auch die letzten Hänge zur Passstrasse oberhalb der Alp Rösa boten brauchbaren Firn
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Roesa_Firn.jpg

Neben Skigenuss bietet die Abfahrt natürlich auch nette landschaftliche und kulturhistorische Reize …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Bernina_Suedrampe.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Roesa_Huetten_Idyll.jpg

[to be continued]

gletsch
10.03.2009, 01:41
[gelöscht - Doppelpost]

Spaetzle
10.03.2009, 07:55
weiter so. Super

jensr
10.03.2009, 08:23
Nett! :)

freeriderin
10.03.2009, 09:00
Hi Gletsch,

Danke für Bilder und Bericht - freue mich auf die Fortsetzung!

Scheint ja, als hättet ihr spannende Tage gehabt.

Grüße
Kati

gletsch
10.03.2009, 19:56
Haifische am Piz Corvatsch

Über Nacht gab es dann eine deutliche Wetterverschlechterung. War das nun schon das Genuatief über dem seit Tagen gemunkelt wird. Leider hatten wir am Ospizio nur sehr instabiles Satelliteninternet und die TV-Wetterbericht sind als Grundlage für Standortwahlentscheidungen beim Skifahren eher nicht optimal. Wir entschieden uns also auf die alte meteorologische Weisheit „Einfach zu gegebener Zeit beim Fenster rausschauen“ und warteten ab. Tatsächlich gab es am Morgen einiges an Neuschnee auf dem Pass, verbunden mit starkem Wind und Null Sicht. Diavolezza und Lagalb schieden daher aus. Gerüchteweise sollte es unten bei St. Moritz etwas besser sein. Also entschieden wir uns für den Corvatsch, da es hier in den untersten Abschnitten zumindest etwas Wald gibt.

Anfangs war die Sicht allerdings auch hier sehr eingeschränkt und der wenige Neuschnee ließ kein genussreiches off-piste-Fahren im Wald zu. Immerhin riss es plötzlich auf und wir wagten uns mit der Seilbahn rauf auf den Gipfel (eigentlich ein Vorgipfel des Piz Murtel). Leider ist der Gipfelgletscher im Vergleich zu früher arg in sich zusammengeschrumpft (wie auch der noch vor 20 Jahren überaus beeindruckende Tschiervagletscher im Becken zwischen Piz Bernina, Piz Scerscen und Piz Roseg). Dank des Wetterfensters war es uns immerhin möglich ein wenig abseits des Pistengeländes zu fahren – wie bereits an den Vortagen völlig allein (abgesehen von einer kleinen Gruppe mit Bergführer, die sich aber eine andere Variante wählten).

Die ca. 10cm Neuschnee konnten zwar nicht völlig begeistern – aber immerhin. Die letzten Tage hatten uns bereits bescheiden gemacht. Zu allem Überdruss gelang es mir gleich zwei Haifischschwärme aufzuscheuchen. Immerhin konnte ich damit die verseuchten Zonen aufdecken …

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Neuschnee_Haifisch.jpg

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Neuschnee_Haifisch_2.jpg

Leider zog es dann an der Fuorcla Surlej wieder völlig zu. Die Sicht beschränkte sich plötzlich auf lediglich einige wenige Meter. Uns blieb also nicht viel übrig als im Wald im Bereich der Hahnenseeabfahrt Richtung St. Moritz ein wenig zu spielen. Immerhin waren wir auch hier allein …

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Hahnensee_Neuschnee.jpg

Landeanflug zum Flughafen Samedan

St. Moritz gilt ja bekanntlich seit jeher als Alpenmetropole der „Reichen und Schönen“. Selbstverständlich haben wir ebenfalls zum Glamour beigetragen, indem wir abends durch das Städtchen auf Shopping- und Kaffeetour wandelten (bei den Bogner-Skiklamotten lies ich mein „prall“ gefülltes Portemonnaie allerdings in der Hosentasche stecken).

Für einen Ort wie St. Moritz ziemt sich natürlich auch ein eigener Flughafen, der sich im „Vorort“ Samedan befindet. So etwas wollten wir uns nicht entgehen lassen, also entschlossen wir uns am nächsten Tag für einen entsprechenden Ausflug. Bei dem schon gewohnten undefinierbaren Wetter (am Berninapass gab’s über Nacht wieder Schneefall von Süden und schlechte Sichtverhältnisse bei Wind) fuhren wir also runter nach St. Moritz.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/St_Moritz.jpg

Startpunkt unseres kleinen Rundfluges war die Bergstation der Sesselbahn Trais Fluors. Von dort stiegen wir zunächst ganz traditionell – also mit Fellen – in einer gemütlichen halben Stunde auf die Fuorcla Valetta (2858m). Der Anstieg – bei Sonne und ca. 10cm Neuschnee – ließ bereits etwas Vorfreude aufkommen, als beim Erreichen der Scharte plötzlich der Nebel einfiel. Nun würde sich also zeigen, ob unsere Ausbildung für die besonderen Flugbedingungen bei alpinem Schlechtwetter ausreichen würde …

Tatsächlich gestaltete sich die Abfahrt durch das Hochkar Valetta bei völlig fehlender Nahsicht als wenig genussreich. Zudem hatten die eingewehten 10cm Neuschnee in den (wenigen) steileren Bereichen de facto null Haftung zur alten, gefrorenen Schneedecke, was doch einiges an Aufmerksamkeit erforderte.

Letztlich waren wir ziemlich froh als wir die Nebeluntergrenze durchstießen und nach den Landesignalen des Flughafens Samedan Ausschau halten konnten …

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Pause_nach_Blindflug.jpg

Tatsächlich war der Flughafen bald darauf ausfindig zu machen. Dass wir quer zur Landepiste zielten, ließen wir als kleinen Navigationsirrtum durchgehen …

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Samedan_Flughafenblick.jpg

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Samedan_Flughafen_Zoom.jpg

Der Landeanflug war dann überraschend genussreich: ein mehrere hundert Höhenmeter langer Steilhang fiel beinahe ebenmäßig in ein Steiltobel direkt nach Samedan ab. Die hier nur etwa 5 cm Neuschnee auf griffig gefrorener Altschneedecke machten das ganze „bombensicher“ und sorgten für Skispass. Lediglich im unteren Bereich musste auf alte hart gefrorenen Lawinenablagerungen geachtet werden.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Einfahrt_Tobel.jpg

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Einfahrt_Tobel_Gerrit.jpg

Bei den Dorfwiesen oberhalb von Samedan wies uns dann das alte Kirchlein St. Peter den Weg …

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/St_Peter.jpg

[to be continued]

TomyLight
10.03.2009, 20:06
Oh man, ich muss unbedingt mal nach Italien. Immer wenn ich pancugolos oder deine Fotos seh, ist nie was los...

btw: Sehr feine Fotos! Hast nicht zu viel versprochen!

freak
10.03.2009, 20:41
wusste garnicht das st.moritz und konsorten in italien liegen :P

freak~[:fish:&:ghost:]

gletsch
10.03.2009, 22:01
Tomylight's kleiner Irrtum sei hiermit verziehen. Das Ospizio Bernina eignet sich nämlich tatsächlich gut zum Italienisch lernen (das Personal ist tw. aus Italien und die einheimischen Schweizer sprechen je nach Lust und Laune entweder italienisch oder schwyzerdeutsch). Zudem kam das Genuatief ja eindeutig aus Italien.

Und bald werden wir uns ja auf die Reise zum südlichen Nachbarn machen. Dann passt der Kommentar von Tomylight auch politgeographisch :).

P.S.: Livrio wird in den nächsten Tagen sicherlich einige Fotos hier posten, die - soweit ich das bei den abendlichen Fotoanschaurunden am Laptop erkennen konnte - den fotographischen Standard in diesem Thread tendenziell mehr in Richtung jenes des im Forum sonst üblichen heben werden.

gletsch
10.03.2009, 23:11
Eingeschneit am Berninapass

Nachdem die bisherigen Schneefälle immer recht kurz anhaltend und wenig ergiebig waren (das Maximum am Pass waren 10cm über Nacht) wurde für die Nacht auf Donnerstag ein endgültiges Durchgreifen des Genuatiefs angekündigt. Tatsächlich waren dann in der Früh verdächtige Geräusche zu hören. Die Strassenmeisterei hatte sämtliche Geschütze aufgefahren und der vielfältige Fuhr- und Maschinenpark hatte sich rund ums Ospizio zum Dauereinsatz versammelt.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Caterpillar_2.jpg

Ein Blick auf die geparkten Autos ließ gleich mal einen Vorgeschmack auf unsere Aktivitäten nach dem Frühstück erahnen.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Eingeschneites_Auto2.jpg

Zudem war die Passstrasse aufgrund der Lawinengefahr (mittlerweile LWS 4) gesperrt und der angeforderte Helikopter konnte aufgrund der Sturm- und Sichtverhältnisse noch nicht eingesetzt werden.

Gegen Mittag gab es dann ein Wetterfenster: das Genuatief kam zu einem abrupten Ende und die Temperatur stieg plötzlich auf Plusgrade (und das auf einer Höhe von 2309m). Das ermöglichte dann endlich den Einsatz des Helikopters zum Lawinensprengen, v.a. an der Südrampe der Passstrasse.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Sprengheli.jpg

Wetterbesserung am Berninapass
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Ospizio2.jpg

Die örtliche Strassenmeisterei war dann so freundlich uns gelangweilten Skiläufern mit Tourentips für die gegebene Lawinensituation zu versorgen. So konnten wir uns kurzfristig bei zunehmendem Sonnenschein auf eine Miniskitour begeben. Mein Optimismus war sogar so groß, dass ich meine Legend Pro mal als Tourenski testen wollte und die bettlakengrossen Felle auf diesen Skiungetümern montierte. Aus Mitleid mit mir, musste ich dafür nicht durch den tiefen Neuschnee spuren (offiziell wurden unten an der Talstation der Lagalb-Bahn 66cm Neuschnee gemeldet). Begleitet war unser Aufstieg durch laufende Sprenggeräusche des Helikopters, was uns zuversichtlich für eine baldige Öffnung der Strasse machte.

Rückblick zum Ospizio
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Skitour_Start.jpg

Und zum Gasthof Cambrena
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Cambrenahaus_Blick.jpg

Aufstieg im flachen Gelände (hier gab es bis vor einigen Jahren auch ein kleines Skigebiet mit 2 Skiliften)
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Passlandschaft
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Skitour_Passlandschaft.jpg

Unser Wetterglück währte allerdings nur kurz. Gerade als wir den von uns definierten Gipfel (einen namenlosen Hügel von ca. 2450m) erreichten, zog es wieder zu, was die Abfahrt wiederum zu einem Blindflug im an sich schön fahrbaren, etwas pappig gewordenen Neuschnee machte.

Anstatt einer schwungvoll-eleganten Abfahrt endete daher mein Ausflug mit den Legend Pro in einem überraschenden Absturz über eine kleine Hangwächte in eine vorab nicht sichtbare Mulde … Und zu allem Überdruss machten sich dann weiter unten – glücklicherweise waren wir aber wirklich weit und breit im relativ flachen Gelände – einschlägige Wummm-Geräusche bemerkbar. So waren wir mehr erleichtert, als wir die Strasse erreichten und einige Hundert Meter zurück zum Ospizio marschierten. Dort erfuhren wir, dass die Strasse südseitig auch durch eine Lawine mit Bauminhalt verlegt wurde und sich die Räumung dadurch entsprechend aufwändiger gestaltet, weswegen wir unsere geplante „Flucht“ in den Süden auf den nächsten Tag verschoben.

subtleplague
11.03.2009, 09:10
ui husche TR :)

FatFreddy
11.03.2009, 10:16
dieser yours truly führt ein beneidenswertes leben, in so vielen tr's wie der dabei ist...

;)

gletsch
11.03.2009, 19:43
Private Powder am Paradiso

Am Freitag klarte es dann etwas auf und wir verließen den Berninapass in Richtung Bella Italia, wo wir die Früchte des Genuatiefs bei besserem Wetter (Hoffnung auf Nordföhneffekt) zu ernten gedachten. Die Reise über lächerliche 88km gestaltete sich aufgrund enger Bergstrassen allerdings langwieriger als gedacht. Immerhin kamen wir aber an architektonischen Besonderheiten vorbei für die andere Leute extra aus Japan anreisen, d.h. wir durften einige Blicke auf die berühmte offene Kreiskehre der Berninabahn unterhalb von Brusio oder die enge Ortsdurchfahrt von San Antonio, die Zug und Auto gleichermaßen benutzen, erheischen. Natürlich ließ auch der Anblick der ersten Palme im untersten Puschlav die Vorfreude auf Sonne, Strand und Meer steigen. Ups … falscher Film! Denn nach diesen ersten Frühlingsboten ging es wieder aufwärts in den Schnee. Am Passo Tonale türmten sich dann wieder die Schneewände neben der Strasse und der unterschiedliche „Weissheitsgrad“ deutete auf beträchtliche Neuschneemengen durch das jüngste Genuatief hin.

Umso erfreulicher die Tatsache, dass der Parkplatz an der Paradiso-Gondelbahn praktisch leer war und die Gondelbahn gerade erst zur Öffnung nach wetterbedingter Schließung vorbereitet wurde. Somit waren wir praktisch die Ersten, die die feinen Nordhänge bei ca. 60-80 cm neuem Pulver antesten durften (tags darauf erfuhren wir, dass sich eine einschlägige Gruppe snow-chasender Freerider zu diesem Zeitpunkt grade an den oberen Südhängen des Passo Tonale tummelten bevor sie von der Polizia vertrieben wurden).

Die Abfahrten lieferten uns dann endlich das ersehnte Powderfeeling. Trotz wechselnder, d.h. tendenziell schlechter, Sichtverhältnisse waren es weitgehend ungetrübte Genüsse.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradiso_Gerrit.jpg

Livrio probierts mal mit Doppelbrillensteeze
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradiso_Gerrit_Doppelbrillensteeze.jpg

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http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradiso_Sabine2.jpg

Einen Durchzug einer Nebelbank nutzen wir zu einem kurzen Ausflug auf die baumbestandene untere Südseite gegenüber des Paradisohanges. Hier war allerdings der Schnee – trotz der vergleichsweise geringen Sonneneinstrahlung – bereits etwas pappig.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Tonale_Suedseite.jpg

Nach ein oder zwei Testruns – die Sicht war wieder etwas besser - durften dann endlich wieder die Legend Pro ran. Zwar wagten sich auch einige Pistenfahrer vermehrt in den Tiefschnee, aber es blieben den ganzen Nachmittag genug Hänge übrig ohne sich in die Quere zu kommen. In dem mittelsteilen Gelände traute ich mich dann langsam an den von den Legend Pro gewünschten Geschwindigkeitsbereich heran und konnte erstmals den „Flow“, den diese Ski bieten, genießen.

Den letzten Run nutzten wir dann um – uns nördlich über zunächst etwas steilere Hänge haltend – in den Talgrund des L’Ogliolo runter zu fahren. Nordseitig war hier der Schnee noch bis unter 1800m ideal – erst im flachen Talgrund machten sich die hohen Temperaturen bemerkbar. Den anschließenden kurzen, aber schweisstreibenden Aufstieg zur Piste Richtung Mittelstation der neuen Gondelbahn Ponte di Legno – Passo Tonale lohnte die Abfahrt allemal.

Zwei einsame Skifahrer verstecken sich im Gebüsch …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradiso_Suchbild.jpg

Die flachen Schlusshänge vor dem Talboden
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradiso_Sabine_Gerrit.jpg

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradiso_weiter_unten.jpg

Rückblick zum Passo del Paradiso (2573m) mit der Gondelbahn
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Der Freitag war somit skifahrerisch der erste echte Höhenpunkt, der endlich auch den ersten Pulverschnee brachte. Was jetzt noch fehlte war ein wirklich sonniger Tag mit entsprechenden Sicht- und Lichtverhältnissen, nachdem wir bislang praktisch den gesamten Winter immer bei suboptimalen Wetterverhältnissen skifahren mussten.

pancugolo
11.03.2009, 22:22
Für den Hang, den ihr gefahren seid, waren die Verhältnisse gar nicht so schlecht. Bei schönem Wetter ist der schnell verspurt.
Und das in Italien! Kaum vorstellbar, aber wahr. ;)

Interessanter Road-trip bisher, freue mich auf die Fortsetzung. Natürlich bin ich insbesondere auf das Finale gespannt (und den Showdown mit der Polizia).

flo1234567890
11.03.2009, 22:27
wow! echt netter tr

WegWerfHeld
12.03.2009, 08:21
Yeah Doppelbrillensteeze! Nett, nett. Bin mal gespannt auf was noch kommt.

Zorro
12.03.2009, 08:56
sehr schön geschrieben. *schmunzel*

gletsch
12.03.2009, 10:20
sehr schön geschrieben. *schmunzel*

Ja, meine Fotos sind diesmal besonders besch... Irgendwie komm ich - zumal bei schlechten Wetterverhältnissen - mit meiner Cam nicht zurecht. Ich hatte zwar die Gebrauchsanleitung herausgesucht, aber wieder mal vergessen ...

Aber die Fotos sind halt nötig, um die Geschichte zu erzählen. Und Livrio liefert ja bald ein paar qualitativ bessere Fotos nach.

Zorro
12.03.2009, 10:46
hehe. richtig "zwischen den zeilen" gelesen ;) mit ner kompakten ist das bei so diffusem licht aber auch schwer, da hilft normal nur wald und nah rangehen.
und etwas ebv ;) (30sek)

http://www.freeskiers.net/community/attachment.php?attachmentid=11938&stc=1&d=1236851090

btw: weisst du was von der westwand vom tonalegletscher?

livrio
12.03.2009, 21:28
Na Servus, Du legst ja ein Tempo vor mit Deinem Bericht! Bin ja froh, wenn ich vielleicht mal am Wochenende zum Bildersortieren komm!
War jedenfalls ein toller Trip mit durchaus spannenden Erlebnissen! (Wobei: der Über-Drüber-Tag kommt ja noch.......)

gletsch
12.03.2009, 21:36
Vom Freerider zum Maulwurf (Samstag Vormittag)

Samstags früh gab’s dann endlich das so lange erwartete Schönwetter. So früh wie möglich fuhren wir also mit der Liftkette zu der schönen, nordseitigen Gletschermulde unterhalb der Cima Presena (3069m).

Bei dem Anblick der leeren, noch unverspurten Hänge lief uns gleich das Wasser im Mund zusammen. Dass eine hoch liegende Wolkenschicht etwas das Sonnenlicht trübte störte kaum: endlich mal wieder Skifahren bei akzeptablen Sichtverhältnissen.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Schlepplifthang_Morgens.jpg

Der Hang (und v.a. der fluffige Pulverschnee) war ein Traum – leider viel zu kurz. Nach einem Run ließen wir das Pistengebiet hinter uns und machten uns auf dem Weg zur Variante Corniciolo di Presena, die über 1200 Höhenmeter durch ein Seitental runter Richtung Passo Tonale zieht.

Der Namensgeber der Abfahrt …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Corniciolo_di_Presena.jpg

Da wir früh dran waren, gab es anfangs nur wenige Spuren (es dürfte etwa eine Gruppe vor uns gestartet sein). Die Hänge waren im Wesentlichen mittelsteil und zogen sich in einer scheinbar endlosen Abfolge runter in den Kargrund (auf ca. 2200m). Schneemäßig war es ein einziger Pulvergenuss.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Corniciolo_P_1.jpg

Wie es sich gehört fuhren wir die Hänge einzeln und mit entsprechenden gegenseitigen Warten auf sicheren Positionen ab. Bald zeigte sich jedoch die „Tragik“ des Freeridens – zumal am Wochenende. Scheinbar ganz Norditalien schien plötzlich das Freeriden für sich entdeckt und gerade diese Abfahrt dafür ausgesucht zu haben. Während wir also versuchten schön brav einzeln die jeweiligen Hänge zu fahren, wurden wir von Gruppe um Gruppe (plus einige Einzelfahrer) an Freeridern überholt. Teilweise (v.a. bei den schnelleren Fahrern) hatte ich direkt Kollisionsangst …

Es blieb zwar bei weitem genug Platz, so dass kaum Spuren gekreuzt wurde, aber natürlich führt das alle eigenen Vorsichtsmaßnahmen ad absurdum. Und hundertprozentig safe ist dieses Kar natürlich nicht – wie einige eingeschneite ältere Lawinenabgänge auch bezeugten.

Nichtsdestotrotz hatten wir eine genussreiche Fahrt bis zum Kargrund, wo die zahlreichen Freerider bereits einen Trampelpfad im grundlosen Neuschnee angelegt hatten. Zumal die Snowboarder begannen mir hierbei Leid zu tun (als Skiläufer kam man im Wesentlichen mit ein paar Stockeinsätzen weiter). Einige legten sich in ihrer Verzweiflung gar aufs Board und versuchten quasi „schwimmend“ voranzukommen …

Rückblick zum Kar des Vedretta Presana. Die Standard-Einfahrt in die Abfahrt erfolgt aus dem Joch direkt in Bildmitte. Zu sehen auch der schier endlose Strom an Mitstreitern.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Karawane_holt_uns_ein.jpg

Die extrem hohe Schneedecke dieses Winters zeigte sich bei einer Bachüberquerung mit Hilfe einer Schneebrücke. Dabei kam direkt Spaltenquerungsfeeling auf, so tief ging es unter der Schneebrücke runter … Auch bei der „Unter“querung einer Materialseilbahn musste Obacht gegeben werden, weil Gefahr bestand sich an den Seilen den Kopf zu verletzen (etwas unterhalb waren die Seile der Materialseilbahn überhaupt eingeschneit!).

Bald mussten die steilen Osthänge des Monticello gequert werden. Dies passiert auf einer Strasse, die allerdings aufgrund der Schneemengen nicht sichtbar war. Immerhin zeigten hier eigentlich alle Freerider einigermaßen verantwortungsvolles Verhalten. Obwohl deren Zahl mittlerweile sicherlich auf einige Dutzend gestiegen war, gelang es – in selbstorganisierender Weise – diese heiklen Osthänge einzeln und mit großem Sicherheitsabstand zu queren. Aus Berichten von pancugolo wussten wir, dass nun bald ein Tunnel durch eine Felszone auf die Nordseite Richtung der Hänge runter zum Passo Tonale kommen würde.

Und tatsächlich war dieser Tunnel bald erreicht.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Heikle_Querung_Strasse.jpg

Allerdings war der Tunneleingang komplett unter Schnee begraben. Eine Gruppe vor uns hatte sich bei unserer Ankunft bereits an die Arbeit gemacht und versuchte mit Sonden den optimalen Grabungsweg Richtung Tunnel zu finden.

Nun war also Warten angesagt. Und das an einem nicht gerade perfekten safe spot. Immerhin sorgte eine hohe Wolkenschicht dafür, dass die Sonne nicht mit ganzer Kraft diese Osthänge aufheizen konnte. Allerdings genügte es für einige kleinere Abbrüche, die das Loch zum Tunneleingang jeweils wieder mit Einiges an Schnee zuschütteten und das Graben somit zur Sisyphusarbeit werden ließ. Die Wartezeit nutzten wir für Meinungsaustausch über Freeridemöglichkeiten (neben uns wartete auch eine Gruppe aus Seefeld, die uns von ihren gestrigen Tiefschnee-Abenteuern an den Südhängen oberhalb des Passo Tonale erzählte), Feststellungen über das Ausmaß der jeweiligen zu befürchteten klaustrophobischen Attacken, Befestigen der Stirnlampe am Helm (ja, ich hatte – wie immer - eine Stirnlampe dabei) etc.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Warten_auf_Godot.jpg

Nach etwa 1,5h kam dann Bewegung in die Meute. In kurzen Abständen (zwischen unserer Warteposition und dem Tunneleingang gab es ein potentiell lawinöses Couloir) näherte wir uns also den „Tunneleingang“: ein schwarzes Loch mit ca. 1m Durchmesser. Darin ging es dann ca. 6-7m rutschend hinab zum eigentlichen Tunnel. Hier wollte ich dann also mit meiner Stirnlampe trumpfen nur um zu bemerken, dass das Funserl grad mal Licht rund um meine Füße schaffte. Natürlich ist ein derartiger unbefestigter Tunnel im Winter stark vereist. So machten wir uns überaus vorsichtig auf den Weg zur anderen Seite, wo ein schwaches Licht den ebenfalls neu gegrabenen Ausgang markierte. Die Gehtechniken waren dabei durchaus unterschiedlich, manche zogen es nach Stürzen überhaupt vor auf allen Vieren durch den Tunnel zu kriechen (Kommentar: „Hey, it’s better to go on you ass!“).

Am Tunnelausgang angekommen reihten wir uns dann in die bemerkenswert zivilisierte Warteschlange ein. Der Ausgang war ein nahezu perfektes Replikat des Eingangs. Nur ging es diesmal in die andere Richtung: also 6 oder 7m einen Hang hinaufkrabbeln und dann durch ein enges Loch ins Freie schlüpfen.

Endlich im Freien angekommen – das Schlupfloch ist rechts hinter Livrio zu erkennen
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Schlupfloch.jpg

Tunnelausgangsloch mit Snowboardern von der Ferne …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Schlupfloch_fern.jpg

Durch schütteren Wald ging es dann über an sich schöne Hänge runter zu einer Strasse ca. 2 km östlich von Passo Tonale. Nach diesem (naiverweise) etwas unerwarteten Erlebnis dachten wir, dass wir wohl heute genug Überraschungen erlebt hatten und machten uns auf die neuerliche Liftreise rauf zum Gletscher.

In den Fängen der Staatsgewalt (Samstag Nachmittag)

Mittlerweile war das Wetter wieder deutlich schöner geworden. Leider war aber auch der Verspurungsgrad angewachsen.

Großflächig verspurt: Die Hänge unterhalb des Passo Paradiso

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/ParadisoHang_Sonne.jpg

Die anspruchsvollere Variante „Passo del Diavolo“ erschien uns aufgrund der Neuschneemengen leider zu heikel …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Leider_zu_heikel.jpg

Die eingeschneite Bergstation des still gelegten Sessellifts Alveo am Passo Paradiso zeigt eindrücklich die enormen Schneemengen.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Alveo_Lift_Bergstation.jpg

Wieder ganz oben angekommen zeigen sich die Nordhänge rund um die Schlepplifte ebenfalls bereits komplett verspurt. Schade, dass Wochenende ist …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Skilifthang_Verspurung_Nachmitta-1.jpg

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Skilifthang_Verspurung_Nachmitta-2.jpg

Übrigens war grad ein viel besuchtes Skitourenrennen für das ein interessanter Parcours abgesteckt wurde.

Aufstiegshang für das Skitourenrennen nahe des Passo Paradiso (das Schneebrett wurde präventiv aus Sicherheitsgründen ausgelöst)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Massenauflauf_Skitourenrennen.jpg

Links des verspurten Bereiches fanden wir dann doch noch einige gemütliche Meter zum Cruisen und Relaxen …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Nachmittag_Gemuetlich.jpg

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Nachmittag_Gemuetlich_Cruisen.jpg

Bei der letzten Abfahrt wählte ich dann eine kleine Steilzone links des Schlepplifts. Da unterhalb bereits ein Schneebrett abgegangen war, erschien das sicher genug und sollte noch mal ein wenig Spaß machen …

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Corpus_Delicti.jpg

Dummerweise hatte ich dabei ganz vergessen, dass wir ja in Italien sind! Wieder in der Nähe der Schlepplifttalstation angekommen wurden wir sofort vom Pistendienst mit einschlägigen Vorwürfen (Gefährdung und Auslösung eines Lawinenabgangs) konfrontiert und ein besonders Eifriger hatte bereits die Polizia gerufen. Kalmierende Diskussionsversuche waren dementsprechend sinnlos. Also hieß es wieder einmal Warten. Tatsächlich tauchte bald die Staatsgewalt in Form zweier Polizisten auf, die gleich mal mit ihren Handys die entsprechende Stelle fotographierten während sie vom Pistendienst über unser Verbrechen aufgeklärt wurden (sicherheitshalber wurden wir mal gar nicht dazu befragt …). Natürlich sollte man sich spätestens ab nun die weitere Vorgangsweise sorgfältig überlegen. Wir entschieden uns für den Weg der Obrigkeitsgläubigkeit und des Vertrauens auf die Rechtsstaatlichkeit und Livrio und ich gaben wie befohlen brav unsere Personaldokumente ab (Sabine war zur „Tatzeit“ beim Restaurant und war somit von vornherein unschuldig …).

Als Nichtautofahrer durfte ich dann mit einem der Polizisten (der zweite fuhr per Lift zur Stelle des angeblichen Lawinenabgangs) über die Pisten (eine Strecke leider per Seilbahn) runter ins Polizeirevier (dabei mussten wir die chaotischen Pisten an den Südhängen des Passo Tonale queren, was gleich mal fast zu Zusammenstössen mit dem Pistenvolk geführt hätte).

Der Polizist war übrigens irgendwie sogar richtig nett. Am Sessellift sitzend wies er staunend auf meine „monstrous skis“ (Legend Pro) hin usw. Als ich ihn (möglichst naiv) fragte, was denn genau die Problemlage sei, versuchte er mit radebrachend zu erklären, dass in Italien das Auslösen von Lawinen mindestens so arg sei wie Diebstahl etc. (das Wort „crime“ wollte oder konnte er nicht nennen …). Natürlich war mir die ungefähre Gesetzeslage zumindest in Grundzügen bekannt (Fall Bruno K.), aber es erschien mir praktikabler den mit den hiesigen juristischen Verhältnissen unkundigen Touristen hervor zu streichen.

Auf alle Fälle versammelten wir uns dann alle im Revier und der Polizist kramte zunächst ein Exemplar des italienischen Rechtskodex hervor. Ich dachte schon, er wolle mir die Paragraphen auf Italienisch vorlesen, als er dann etwas umständlich von zwei Problemen zu sprechen begann. Eines, das Kleinere, wäre Gefährdung (lösbar mit einer Verwaltungsstrafe), das Zweite, Gravierendere, wäre das Auslösen einer Lawine. Als wir dann versuchten zu erklären, dass niemand eine Lawine ausgelöst hätte (das alte Schneebrett war bereits allgemein als altes, selbstausgelöstes anerkannt worden) erschein der zweite Polizist und eine Diskussion zwischen den beiden Polizisten entstand, die wir mangels Italienischkenntnisse nicht verfolgen konnten (manchmal schien diese Diskussion für uns positiv, manchmal eher brenzlig zu sein).

Nach mehrmaligen Betonungen der Strafe (für die Gefährdung) und der prekäreren Situation (für die Lawinenauslösung) hieß es dann plötzlich alles sei o.k. und wir wurden (natürlich freundlich per Handschlag) entlassen. Keine Ahnung, ob letztlich alles nur Show war (schließlich war die Polizei ja explizit gerufen worden und musste irgendwas tun), oder ob es einfach zu umständlich erschien, da den juristischen Apparat in Gang zu setzen, werden wir wohl nie erfahren.

P.S.: Ups, sry, für den langen Text ...

freak
12.03.2009, 21:54
interessant das sowas tatsächlich passiert...

freak~[:fish:&:ghost:]

pancugolo
12.03.2009, 22:05
Wahnsinn, ihr habt wirklich etwas erlebt, an das ihr euch wohl noch lange erinnern könnt.

Der TR enthält wirklich alles, was es zu einem guten Kriminalroman braucht, ist jedenfalls defintiv spannender als meine langweiliger TR vom letzten November aus der Ecke! Aber dass der TR für soviel Andrang an der Alveo-Route gesorgt hat, überrascht mich dann doch ;)

Tja, in Italien kann Freeriden in der Nähe des Pistenbereichs u.U. ein bisschen heikel sein. Am Besten man verlässt den möglichst unauffällig und macht sich schnell aus dem Staub, äh Powder.

Der Tunnel ist übrigens seit Mitte Dezember in diesem komplett zugeschneiten Zustand.

gletsch
13.03.2009, 22:36
Sightseeing zum Abschluss: Drei Gebirgsgruppen in einem Tag

Am Sonntag merkten wir dann doch bereits etwas Müdigkeit und trotz Wetters hatten wir unsere ursprünglichen Ambitionen (z.B. Pisgana oder eine Skitour bei Pejo in der südlichen Ortlergruppe) heruntergeschraubt und wir entschieden uns lediglich für Ausflüge rund um die diversen Pistengebiete vor Ort.

Von den Südhängen oberhalb des Passo Tonale konnten wir dabei noch mal einen schönen Blick auf den Traumhang des Passo Paradiso erheischen.

http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Paradisoblick.jpg

Für die Mittagszeit begaben wir uns dann doch noch in den kleinen Ort Pejo, einem netten Familienskigebiet am Südrand der Ortlergruppe. Ein geplantes (bzw. an sich in Bau befindliches, aber wegen Geldmangel derzeit gestopptes) Projekt würde dieses Skigebiet mit Hilfe einer Bahn zum ehemaligen Rif. Mantova (2980m) mit interessantem Freeride-Potential ausstatten. Unser ursprünglich geplantes Vorhaben mit Tourenski diese neue Geländekammer zu erkunden fiel aber unserer Faulheit zum Opfer bzw. wäre die Querung unterhalb teilweise steiler Südhänge auch aus Gründen der Lawinengefahr eher heikel gewesen. Der Ort hätte bei Schlechtwetter/Neuschnee auch durchaus etwas Treeskiing-Potential (allerdings mit dem hier offenbar üblichen Caveat, dass Skifahren abseits der Pisten gleich ganz verboten ist).

Anschließend fuhren wir dann nach Madonna di Campiglio, hauptsächlich deswegen, da der Ort aus Funk und Fernsehen (Weltcup) bekannt ist und man von Pejo aus die eindrückliche Brentagruppe im Panorama hatte und wir uns dieses landschaftliche Erlebnis auch vor Ort gönnen wollten.

Tatsächlich ist die Landschaft rund um den Groste-Pass inmitten der Kalkgipfel der Brenta-Dolomiten der Höhepunkt von Madonna.

Cima del Groste (2901m)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/CimaBrenta_Blick.jpg

Evtl. was für die Base-Jumper hier?
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/CimaGroste_BaseJumpPotential.jpg

Dünenlandschaft am Groste-Pass (2500m)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/GrosteSchneeduenen.jpg

Cima Tosa (3159m), ansatzweise ist das Canlone di Tosa, eine berühmte 800 Hm-Eistour in der Nordwand zu erkennen
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/CimaTosa_2.jpg

Freeridetechnisch bieten die Hänge rund um den Groste-Pass eher für Anhänger des Waagrechten weite Betätigungsfelder. Immerhin ist auch hier das Fahren abseits der Pisten verboten, so dass bereits wenige Meter neben den Pisten relativ wenig los ist …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Groste_Freeriden_waagrecht.jpg

Wer allerdings in die Fussstapfen (bzw. Skispuren) von Heini Holzer treten will, der könnte sich an der Cima Brenta (3151m) versuchen (Erstbefahrung der Nordrinne 1970 durch Heini Holzer).
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/CimaBrenta_2.jpg

Fazit

Der perfekte Freeridetag setzt derart viele Parameter bezüglich Schnee(beschaffenheit), Lawinengefahr, Wetter und Andrang voraus, so dass es wohl unwahrscheinlich ist, im Laufe einer starken Woche mehrere solcher perfekten Tage genießen zu dürfen. Tatsächlich stellten sich die Wetter- und Schneeverhältnisse während unserer kleinen Reise als ziemlich komplex dar. Immerhin konnten wir durch die geringe Lawinengefahr – erkauft durch tw. miserable Schneeverhältnisse – einige Abfahrten im Oberengadin (La Rösa, Valetta) erleben, die bei Neuschnee wohl an zu großer Lawinengefahr gescheitert wären.

Wieder einmal überraschend fanden wir den geringen Andrang im Diavolezza-/Lagalbgebiet. Abgesehen von den nicht vorhandenen Offpiste-Fahrern gelang es uns auch einmal, die gesamte Morteratsch-Touristenabfahrt (immerhin mehrere Kilometer lang) zu fahren, ohne einen einzigen anderen Skifahrer zu begegnen. Tatsächlich gehen bereits Schließungsgerüchte bezüglich der Lagalb-Seilbahn um.

Erwartet hatten wir allerdings den Gegensatz zwischen Leere unter der Woche und Überfüllung (auch der Freeride-Abfahrten) am Wochenende im Adamellogebiet. Interessant jedoch, dass wohl die Mehrheit der italienischen Freerider mit Snowboard unterwegs war. Wenig Verständnis kann ich für die italienische Obsession mit Off-Piste-Verboten abgewinnen. Deren Nutzen in punkto entgangener Unfälle erscheint mir zudem eher gering. Es bleibt zu hoffen, dass diese Verbote nicht auf die anderen Alpenländer übergreifen.

In der Tat beeindruckend die außergewöhnlich großen Schneemengen an der Alpensüdseite und zwar bis in tiefe Lagen deutlich unter 1000m hinab. Tief verschneite Obstplantagen zu sehen ist schon etwas Besonderes. Im Adamellogebiet (Passo Tonale/Presena) hat es zur Zeit übrigens offizielle Schneehöhen von 130 – 550cm.

Schorsch629
14.03.2009, 00:13
Fantastico !

wohl einer der erlebnissreichsten TR's dieser saison......

ironpauer
14.03.2009, 08:39
Toller TR! :D
Die Gliederung in mehrere Etappen ist eine schöne Idee. So lern' ich etwas für meinen ersten zukünftigen TR.
Schön finde ich bei Euch, neben vielen Bildern, die inhaltsvollen Informationen und den gewählten Narrationsstil.

Diavolezza / Lagalp bzw St. Moritz: :p, da muß ich unbedingt mal hin.

TomyLight
14.03.2009, 10:36
:o WoW !

Dein TR wäre etwas für die Start-Seite!

gletsch
14.03.2009, 13:35
@all: Danke für die netten Rückmeldungen. Es freut mich, dass hier auch "traditionell-konservative" TRs Anklang finden (persönlich mag ich das ganze hier vertretbare Spektrum von poetisch über intellektuell-hintergründig, dadaistisch bis zu den action/fotolastigen TRs).

Da es sich bei unseren Zielen/Abfahrten ja in keinster Weise um secret spots handelt (einige sind auf den jeweiligen websites der Seilbahngesellschaften explizit erwähnt, Presena ist hier durch pancugolo bereits vorgestellt worden bzw. sogar auch als "line" im SRG beschrieben etc.) sind bewusst auch Informationen für potentielle Nachahmer drin.

Im übrigen kann ich diesen Winter die Alpensüdseite wirklich aufs wärmste empfehlen. Es ist einfach eindrucksvoll diese teilweise noch sehr authentischen italienischen Bergdörfer tief verschneit zu sehen (wir wohnten in Ossano, einem von einer Ruine gekrönten Dörfchen an der Ostauffahrt zum Passo Tonale auf ca. 1000m Seehöhe: ca. 1-1.5m Schnee im Dorf!). Pancugolos Begeisterung für die Alpensüdseite kann ich nun voll nachvollziehen.

Apropos Action: In St. Moritz bei der Valetta-Abfahrt nach Samedan kreuzten wir die Spuren von professionellen "Freeridern" (vom Fremdenverkehrsverband organisiert? die sind ja glaub ich fast offizielle "Wappentiere" von St. Moritz). Die zeigten uns eindrückliche cliff hugs in einer Felswand und praktizierten auch vorbildliches Verhalten (einzeln im Gefahrenbereich, Sicherheitsabstände). Livrio hat davon glaub ich ein paar Tele-Shots ...

Schorsch629
14.03.2009, 14:12
cliff hugs

???

http://i289.photobucket.com/albums/ll207/schorsch629/stein.jpg


:p :D

gletsch
14.03.2009, 15:11
cliff hugs

???

http://i289.photobucket.com/albums/ll207/schorsch629/stein.jpg


:p :D

Hehe, Freud'sche Fehlleistung ;). Wahrscheinlich hätte ich mich so an den Felsen angeklammert ... Die Gemsen sahen das Gelände natürlich viel entspannter, ist ja auch ihr natürlicher playground.

alex
15.03.2009, 11:24
Klasse - sehr interessant berichtet!

Die Situation in Italien ist schon äusserst seltsam. Einerseits stürzen sich an den Wochenden schlecht ausgerüstete und uninformierte Massen in die Hänge neben den Pisten und auf der anderen Seite diese Überregulierung durch den Gesetzgeber. Am besten hält man sich etwas entfernter der Pisten auf - da ist man sicher vor Polizei und Deppen ;-)

gex
15.03.2009, 11:50
Toller TR Gletsch!!!

aber diese Ambivalenz erscheint mir äußerst grotesk...

klar
15.03.2009, 17:35
sehr nett :)

Schmichl
15.03.2009, 17:42
Gefährdung also das Fahren in Tiefschneehängen oberhalb Pisten wo man eine Lawine/Schneebrett auslösen könnte die auf die Piste auslaufen könnte und somit Skifahrer gefährden könnte zieht eine Verwaltungsstrafe von ca. 600 Euro mit sich.

Wenn man eine Lawine tatsächlich auslöst wirds komplizierter und kann natürlich zu einem Strafprozess führen.

Übrigens ist das ziemlich normal und häufig das einem die Carabinieri nach anfänglichen Moralpredigen und Strafandrohungen dann doch "laufen" lassen und einem nicht mal eine Strafe gegeben wird egal wegen welcher Vergehen.

livrio
23.03.2009, 20:37
Wie versprochen gibts nun auch Text und Bilder, die meine Sicht unseres Trips illustrieren sollen. Hier verlassen wir gerade das "Normalschigebiet" am Piz Lagalb und Helmut inspiziert das Terrain Richtung Süden.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-1.jpg

Panorama nach Süden, rechts unten die Bernina-Paßhöhe mit dem Hospiz, links unser Ziel, die Alp Rösa.
http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-4.jpg

Alp Rösa leicht gezoomt
http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-3.jpg

Und ein Blick zum Hospiz
http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-2.jpg

Und hier unser Ziel im Visier des Teleobjektivs
http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-5.jpg

Helmut bei den ersten Schwüngen über hart gepressten Altschnee.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-6.jpg

Ganz so einfach, wie die Orientierung auf der Karte wirkt, ist die Sache dann nicht, am Anfang sind einige Felsstufen zu überwinden. Die anfänglich gut sichtbaren alten Spuren (ja, ich weiß, denen soll man ja nicht nachfahren.....) sind bald durch Verwehungen nicht mehr sichtbar und das Gelände ist vor allem am Anfang stark konvex, sodaß man nur schwer über die Felsabbrüche hinaussehen kann um die richtige Linie zu finden. So queren wir anfänglich etwas unschlüssig hin und her, um schließlich die Einfahrt in einen ziemlich steilen Hang zwischen zwei Felsen zu finden. Helmuts Bild weiter unten zeigt die "Schlüsselstelle" von oben, auf meiner Aufnahme von unten sieht das ganze aber natürlich wieder absolut flach und harmlos aus. Spätestens hier merken wir auch, dass wir besser noch eine Stunde gewartet hätten, denn obwohl die Sonne herausgekommen ist, ist der Hang noch ziemlich hart gefroren.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-7.jpg

Ab dem ersten Felsband wird die Orientierung leichter, über kupierte Hänge geht es in eine Geländekammer, die sich sowohl nach Westen in Richtung unseres Hospizes öffnet als auch Abfahrtsmöglichkeiten weiter hinunter nach Süden zu unserem eigentlichen Ziel, der Alp Rösa bietet. Auf dem Betonsockel rechts oben war nach Angaben unseres Wirtes früher einmal eine Wetterstation. Man erkennt auch gut, dass der Zustand der Schneedecke nicht gerade euphorisierend war.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/090302LaRoesa-8.jpg

Aber landschaftlich gibt es keinerlei Kritikpunkte. Der Einschnitt unten links ist das Val di Gess, da wollen wir durch um zum Talboden der Alp Rösa zu gelangen.

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Auf der Weiterfahrt treffen auf eine Vierergruppe aus Tourengehern, die vom Hospiz her aufgestiegen sind. Bis auf diese kleine Gruppe haben wir die gesamte Südseite des Berges für uns allein. (Wobei zugegebenermaßen die Zahl der Pisten-User auf der Nordseite ja auch nicht gerade gewaltig war.)

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Sabine und Helmut am oberen Ende des Val di Gess

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Und hier finden sich auf den südexponierten Hängen des kleinen Tales sogar einige Höhenmeter Firnschnee.

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Zu schnell ist der Genuss vorbei, und nun geht es ziemlich flach entlang eines Baches weiter.

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Wir treffen schließlich auf die im Winter gesperrte Verbindungsstraße nach Livigno, unterhalb davon entdecken wir in mit schütterem Baumwuchs durchsetztem Almgelände wieder einen netten Firn-Hang.
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livrio
23.03.2009, 20:41
Und nun meine Bilder von der Valetta-Tour von der Bergstation Trais Fluors oberhalb von Celerina nach Samedan:

Hier verlassen wir das organisierte Schigebiet und steigen mit Fellen etwa 20 Minuten zur Fuorcla Valetta auf. Wir freuen uns über die aktuell gute Sicht und die Sonnenstrahlen, die Vorfreude auf eine Genussabfahrt durch die Valletta hinunter nach Samedan machen, den optionalen Aufstieg zum Piz Padella oder zum Piz Ot haben wir den unsicheren Wetterverhältnissen bereits geopfert.

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Doch in der Scharte wechselt das Wetter plötzlich, eisiger Sturm erschwert das Abfellen und dichter Nebel gestaltet die erste Passage der Abfahrt zu einem Blindflug.
Auch finden sich östlich der Scharte ordentliche Schneewächten und eine sich plötzlich auftuende Anrisskante veranlasst uns zu äußerster Vorsicht.

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Weiter unten im Valletta wird die Sicht dann etwas besser, aber weder der immer noch stark windgepresste Schnee noch der eisige Wind machen die Abfahrt zum erhofften Genuss.

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Über eine weitere kleine Scharte wechseln wir nordöstlich des Piz Padella auf die nach Samedan hinunterführenden Hänge. Hier sichten wir ein Rudel Gämsen, die sich angesichts der Eindringlinge in höhere Gefilde zurückziehen.

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Die Verhältnisse bessern sich, die Sicht ist brauchbar und hier liegen einige Zentimeter Pulver auf hartgefrorenem Untergrund, gerade genug, um bequem ausreichenden Kantengriff aufbauen zu können und deutlich zu wenig, um auf dem eisigen Untergrund gefährliche Verhältnisse zu bedingen. Los geht´s!

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Die Gämsen finden unser Treiben offenbar dilettantisch und zeigen uns, wie man einen wirklich steilen und felsdurchsetzten Hang meistert.
Zunächst braucht es Anlauf....

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Und dann geht es im Schuss bergab!
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Die Hänge weiter hinunter nach Samedan sind zwar nicht felsdurchsetzt, aber ziemlich steil, das merke ich, als es mir einmal die Bindung aufschlägt und kopfüber talwärts rutsche, dabei auch noch den mich überholenden Schi einfange und so doch gehörige Probleme habe, zum Stillstand zu kommen.
Insgesamt sind die Hänge aber sehr fein zu fahren und der Tiefblick auf Samedan wie aus einem Flugzeug steigert den Genuss zusätzlich.

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Hier gebe ich einmal meinen "Bauchladen" mit dem Photoapparat an Sabine weiter und komme so auch zur Ehre, auf diesem Genusshang abgelichtet zu werden.
http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090304Samedan-25.jpg

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Weiter unten führt die Abfahrt dann durch einen Lawinentobel und endet an einem alten Tallift in Samedan.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090304Samedan-28.jpg

livrio
09.12.2009, 19:08
Auch wenn schon ein halbes Jahr vergangen ist, aber ich habe erst jetzt Zeit gefunden, weitere Bilder von dieser Tour hochzuladen, vielleicht hat ja doch noch der eine oder andere Spaß daran.

Zunächst einige Shots von den Schneemengen am Berninahospiz
http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090305Bernina-1.jpg

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090305Bernina-2.jpg

Man beachte, dass es sich bei den unteren Fenstern rechts um die Fenster des ersten Stockes handelt.


http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090305Bernina-7.jpg

Schneemauern an der Straße

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090305Bernina-15.jpg

Stiegenhausfenster zwischen dem ersten und zweiten Stock.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090306Bernina-1.jpg

Fenster im Speisesaal.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090306Bernina-2.jpg

livrio
09.12.2009, 19:14
Einige Eindrücke vom 6. März, als wir unterhalb der Paradisoscharte unterwegs waren.

http://i709.photobucket.com/albums/ww92/livrio/Alpentour2009/20090306Tonale-5.jpg
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Blick zurück auf den Hang.
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livrio
09.12.2009, 19:22
Highlight der Tour war sicherlich der 7. März, an dem wir zuerst vor dem Tunnel strandeten und letztlich in den Fängen der Staatsgewalt endeten.

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Langsam nähern wir uns der Hochebene, auf der auch die Talstation der stillgelegten DSB zu finden ist.

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Im Talboden zeigt sich bereits eine Karawane.

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Und auch für uns heißt es bald Anschieben bzw. Stapfen.

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Noch ein Blick zurück zu den prachtvollen Hängen.

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Vor allem die Snowboarder fluchen recht heftig in dem tiefen Schnee.

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Noch ein Blick zurück.

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In der Ferne zeigt sich bereits die stillgelegte Doppelsesselbahn.

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Und weiter geht es.

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Schnee ist heute wirklich keine Mangelware hier.

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Weiter geht es.

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Rechts hinunter führen nun extrem steile Hänge weiter hinunter ins Val Presena, die bei der aktuellen Schneelage wohl nicht zu empfehlen sind.

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Nett, dass andere das Spuren übernommen haben.

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Doch was ist jetzt los! Stau?

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Der Tunnel ist weg! Nein, nicht der Tunnel, sondern „nur“ der Eingang! Durch den hier meterhohen Neuschnee gut versteckt. Aber es wird bereits geschaufelt.

Warten ist angesagt.
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livrio
09.12.2009, 19:36
Ich habe mir ja nicht wirklich viel Gedanken darüber gemacht, wie dieser Tunneleingang aussehen wird, aber das, was sich plötzlich vor meinen Füßen befindet, habe ich irgendwie nicht erwartet (auch wenn es angesichts der Schneemengen ja nicht ganz unlogisch ist):

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Unterwegs im Tunnel.

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Endlich draussen!

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Wir stellen uns vor, jemand wäre zufällig an dieser Stelle gestanden und hätte weder von dem Tunnel noch von unserer Situation etwas gewusst, dieser jemand wäre wohl sehr verwundert gewesen, wenn in einem jungfräulichen Schneehang plötzlich ein Loch entsteht und 40 Top-ausgerüstete Freerider herauskriechen.

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Nun aber zu den Ereignissen des Nachmittags

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Ein bißchen Powder am Rand ist ja noch übrig.

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Oben zwar eher flach, aber trotzdem genußreich.

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Noch ein paar Eindrücke der heutigen Bilderbuchkulisse

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Hier ein Übersichtsbild, um das Kommende gut einordnen zu können.

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Der unterste Abschnitt des Hanges ist deutlich steiler und schmäler, ganz am rechten Rand (von oben gesehen) tasten wir uns bei jeder Abfahrt näher an die Felsen und das abgegangene Schneebrett heran.

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Mittlerweile ist es halb vier geworden und wir langsam müde, Sabine bleibt unten in der Sonne bei der Hütte und Helmut und ich machen noch eine letzte Fahrt. Dafür hat sich Helmut etwas besonderes ausgedacht. Er möchte oberhalb des ersten Felsens und des abgegangenen Schneebretts in den Steilhang einfahren. Wir haben den Hang durch die mehrmaligen Befahrungen genau kennengelernt, auch befinden sich oberhalb der Anrisskante keine großen Schneemengen mehr, das heißt, selbst wenn die oberste Schicht ins Rutschen geriete, wäre es nicht gefährlich und durch den Graben zwischen Hang und Lifttrasse könnte auch auf keinen Fall Schnee bis zur Schleppspur gelangen.
Ich bin auf dem „Normalweg“ hinuntergefahren und dokumentiere Helmuts Unternehmung photographisch.

Anfahrt zur Schlüsselstelle, zwischen den beiden Felsgruppen möchte Helmut durchfahren.

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Nicht unerwartet reißt auch hier die oberste Schicht ab und kommt ins Rutschen.

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Hier verläßt Helmut die Rutschzone nach rechts.

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Doch nach der Linkskurve oberhalb der Abrisskante des alten Schneebretts gerät er wieder in die Rutschung und wird deshalb aus dem Gleichgewicht gebracht.

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Hier die Situation nach diesem Ereignis. Die diagonal verlaufende Linie etwa in Bildmitte zeigt die Abrisskante des schon abgegangenen größeren Schneebrettes, von oben kommt Helmuts Spur und eine kleine Menge an Schnee ist dadurch abgerutscht, allerdings nicht besonders viel, da sich die Spur weiter darstellt.

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Man kann jetzt sicher darüber diskutieren, wie vernünftig oder unvernünftig es war, diese Aktion zu starten, jedoch möchte ich auf folgende Aspekte hinweisen:
Wir haben den Hang vorher mehrmals befahren und genau geprüft.
Wir waren mit allen notwendigen Features ausgestattet.
Wir waren uns sicher, dass die zu erwartende Schneemenge im Falle eines Rutsches nur gering ausfallen würde.
Ebenso war klar, dass der Schneerutsch niemals auf Piste oder Lifttrasse gelangen hätte können.
Bevor Helmut in den Hang einfuhr, bezog ich an sicherer Stelle gegenüber Position und konnte damit ausschließen, dass sich irgendjemand in der Gefahrenzone befand.
Naja, auf alles haben wir geachtet, allerdings nicht auf die Tatsache, dass sich in italienischen Schigebieten gerne Alpingendarmen herumtreiben, alles weitere wurde ja schon oben von Gletsch berichtet.
Jedenfalls ein höchst ereignisreicher Tag, der uns sicher noch lang in Erinnerung bleiben wird.

reXX
11.12.2009, 00:42
absolut gut! ich freu mich so dermaßen auf powder :)

palim
12.12.2009, 11:14
Der "Tunnel" bzw. das Einstiegsloch ist ech zu krass :D