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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Le Ski Extreme



pancugolo
10.11.2008, 21:30
...diesen Begriff prägten glaube ich die Franzosen in den 60er Jahren für den Extrem-Ski. In den 70ern waren dann vor allem Italiener die Protagonisten, Namen wie Heini Holzer und Toni Valeruz sind auch heute noch in aller Munde. Diese Spielart des Ski-Alpinismus hat sich seither weiterentwickelt, es gibt sogar neue Namen hierfür, natürlich angelsächsische: Freeride und Big Mountain. Abgesehen von der neuen Benamsung hat sich der Extremski (wie auch das normale Ski fahren) seit den Anfängen geändert. Zum einen hat sich das Equipment geändert, früher auf schmalen Latten werden heutzutage die einschlägigen Extrem-Routen mit fetten Latten durchfahren. Aber vor allem: Früher noch einigen wenigen Pionieren vorbehalten, ist Big Mountain Skiing auf dem Wege "Main Stream" zu werden. In den Hot Spots der Szene werden extreme Routen wie z.B. die "Mallory" an der Aiguille du Midi, wo sich früher alle paar Jahre mal jemand hinein stürzte, winters inzwischen mehrmals pro Woche befahren.

Dies hat sicherlich mit der Trendsportart Freeriden zu tun, wobei immer mehr Rider ihre Grenzen immer weiter ausdehnen, bis sie schließlich bei dem angelangt sind, was man früher Extremski nannte. Aber wo ist diese Grenze? Ab wann kann man von Extremski sprechen?

Hiermit möchte ich alle Extremen und Extrem-Interessierte zu einer Diskussion mit einigen Fragestellungen über diese interessante Spielart des Ski fahrens einladen. Die erste Frage sollte natürlich wegen der methodischen Korrektheit immer die nach der Defintion sein. Bin auf das Feed-back gespannt.

knut
10.11.2008, 23:39
Extrem-Ski ist immer dann, wenn man selbst Auslöser von Dialogen wie aus dem jüngst von fuckin genius geposteten Video wird.

Das eigene Limit ist das Ziel. Alles andere wird eh durchbrochen.

campagnard
11.11.2008, 09:09
so einfach lässt sich das nicht definieren denke ich ... demnach müsste ja auch der skater auf der a8 ein extremsportler sein, ist er aber nicht da es speedskater gibt die weit schneller und weit risikoreicher irgendwelche passstraßen herunterfahren. über den einen spricht man, über die anderen hört man wenig, außer in insiderkreisen.

Meiner Ansicht nach muss die Grenze an der Fatalitätsgrenze gezogen werden. Dafür sind folgende Vorraussetzungen notwendig:
- der Beteiligte ist körperlich auf höchstem Niveau fit
- die mentale Einstellung stimmt, das heißt, der Beteiligte ist sich des Umfangs möglicher Konsequenzen bewusst und ist stark genug um dem daraus entstandenen Druck Stand zu halten
- die Konsequenzen aus Fehlern sind als gravierend anzusehen, also Tod oder schwerste Verletzungen
- die Ausführung des Vorhabens ist vom Schwierigkeitsgrad so hoch, dass alleine so schon die allergrößte Mehrzahl der Sporttreibenden (ähnliche Sportart) davon ausgeschlossen werden

Diese Liste ist nicht abschließend. Möglich wäre hier sicher eine Skalierung ... allerdings müsste man diese vermutlich intervallweise anpassen da sich Grenzen verschieben, zum Teil durch verbesserte technische Apparaturen, durch ein sich veränderndes Ethikempfinden/Sportsgeistempfinden und durch sich ändernde äußere Umstände.
(Erläuterungen:
Ethikempfinden/Sportsgeistempfinden: in den frühen Jahren des Alpinismus war man noch wesentlich risikofreudiger, der Tod eines Bergkameraden war tragisch, irgendwo aber auch heldenhaft. Heute ist ein Todesfall in den Bergen nicht mehr mit Heldenmut oder Übermenschstreben zu rechtfertigen, es müssen andere Gründe her wie zB. Unwetter, Materialfehler oder eben menschliches Versagen.
Äußere Umstände: das auftauen einer Nordwand macht ihre Begehung fast unmöglich, das Schmelzen von Schnee oder ausbleibende Schneefällle machen das Befahren einer Route wie zB. Aiguille Verte unmöglich. usw. usw.)

fuckin genius
11.11.2008, 09:19
das mallory wird nicht mehrmals pro woche befahren.