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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Head Supermojo 105, 07/08, Test



Josi
17.03.2008, 14:09
Link: http://www2.head.com/ski/products.php?region=de&tag=park_powder&id=903


Ski:
Head Supermojo 105,
Länge 191 cm, ( gemessen 190 cm)
Sidecut 131-105-122,
Radius 35,4m,
Bindung Salomon STH12, Montagepunkt Mitte + 12mm
Gewicht pro Ski& Bindung ca. 3480g (hatte leider ein Waagenproblem und habe jede Seite einzeln gewogen und addiert)

Fahrer:
32, 183cm, 81 kg, Sohlenlänge 345mm, fahre seit 15 Jahren, 7-25 Saison, im Forumsvergleich unterdurchschnittlich bis durchschnittliches Können, kein Park. Ich komme eigentlich überall herunter, mein Everyday ist ein Mantra 184, Vergleichen kann ich ihn mit dem Im85 in 187 und dem 1080 04/05.

Testbedingungen:
Bis jetzt nur 2 Tage, die aber mit fast allem was es gibt:

Day 1, Ifen & Fellhorn/ K-Wand, 29.2. 08:
a)
Regen und 2-5 cm Neuschnee auf extrem Nassen Altschnee:
Beim Langsamen Gleiten in flachen Passagen erscheint er mirviel unruhiger zu sein als der Mantra, der Ski braucht viel Aufmerksamkeit. Sobald es schneller wird steigt die Ruhe schlagartig an und der Ski liegt sauber ohne zu flattern. Alle Lenkbefehle werden sofort umgesetzt und der Ski ist recht zielgenau. Auf dem Neuschnee bremst er brutal schnell ab ( habe den Ski vorher nicht mehr wachsen können!) und er wird wieder unruhig und Schwer zu fahren. Je weiter es talwärts geht und je nasser der Schnee desto mehr Spass macht der Ski auf den aufgeschobenen Hügeln aus nassem Schnee. Er schwimmt immer oben auf, lässt sich sehr leicht und sauber drehen, Switch fahren geht nicht so leicht wie mit dem Mantra oder dem 1080.
b)
Wechsel zur Kanzelwand, immer noch Regen, oben Schnee, stark aufgeschobene Hügel aus nassem Schnee, Talabfahrt nach Riezlern auf der Linken Seite 1-2 m breit der nasse Schnee ca 50-60 cm hoch, auf der Rechten Seite nur die Eisunterlage. Oben links an der Kanzelwand neben der Piste feuchter Neuschnee auf nassem, zerfahrenem Altschnee.
Off Piste liegt der Ski sauber, schwimmt aber erst bei höherem Tempo besser auf, Leider hat mich der nasse Schnee extrem negativ beschleunigt, Steuern war leichter durch Gewichtsverlagerung denn durch irgendeine Art von Schwung. Alle alten Spuren sind bei langsamen Tempo gnadenlos weitergeleitet worden, der Ski hat öfter versucht den alten Spuren hinterherzufahren und wurde flatterig, wie gesagt, das hört mit mehr Speed sofort auf. Mehr oder weniger Vorlage hat irgendwie nichts gebracht. Je schneller, desto leichter zu steuern. Carven und „auf die Kante stellen“ ist im Vergleich zum Mantra eher schwer, der Radius trägt sicherlich dazu bei.
Einigemale bin ich ca.2m-2,50m gedroppt, der Ski liegt sehr ruhig beim Landen, Verschneiden gab es nicht. Bei der Talabfahrt bin ich meistens Links im Nassen, weichen Schnee gefahren, das hat einfach mehr Spass gemacht. Der Ski fährt sauber um die weichen Buckel herum, lässt sich aber auch super einfach geradeaus drüber fahren ohne sich ablenken zu lassen. Rechts im abgerutschten Eis hat er einen erstaunlichen Seitenhalt, das hätte ich dem Ski eigentlich nicht zugetraut, mehr Spass und leichter zu steuern ist/ macht er definitiv im weichen Schnee. ( Ich hatte noch ne Muskelkatze von den vorhergehenden Tagen und recht müde und nass war ich auch)

Day 2, Stubai gestern, 16.3.07, Ski neu gewachst

Kalt, sehr nebelig, später trockener Neuschnee bis ca. 40 cm, einige höhere Wehen, kalter Wind.
Auf der Piste ist der Ski anstrengend im unteren Geschwindigkeitsbereich, je schneller desto leichter zu steuern. Carven kann er wesentlich weniger als der Mantra (Logisch), er fährt eher wie die alte „ wuusch“ Fraktion, d.h. hinten herumrutschen, Stemmschwung. Carven bei high speed und Riesenradius kommt dem Ski wieder entgegen, alles was im Weg ist, Löcher -Hügel -Buckel hat er gefressen- ich leider nicht immer…
Neben der Piste wieder das Gleiche: ohne Speed wird’s anstrengend, mit Speed schwimmt der Ski auf und lässt sich easy steuern. Bei Kniehohem Neuschnee unter dem Daunferner Schlepplift ( nicht in Betrieb): immer in Bewegung bleiben, die flachen Stücke waren mehr Arbeit, da Rücklage gebraucht wird, je „steiler“ desto besser. Bei moderater Geschwindigkeit bleiben die Ski unter dem Schnee, lassen sich aber super steuern, je schneller desto leichtert schwimmen sie komplett auf und längere Kurzschwünge sind ohne Kraftaufwand möglich. Schnell geradeaus mit ein,zwei Bögen macht aber einfach mehr Spass.
Steiler waren Eigentlich nur die 20 Meter vom Austieg DS Wildspitz gerade runter auf die Piste, das waren dann 3-5 Schwünge. Da war dann auch der Schnee wesentlich tiefer. Umschwingen war absolut problemlos möglich, schade das es nur so kurz war. Ich bin dafür öfter dort runter um mir eine Meinung bilden zu können ( sch..e kalt wars). Ich denke mir, das der Ski im Steilen echt gut ist, Kantengriffigkeit fand ich für Grösse recht gut.

Abfahrt „Wilde Grubn“ zuerst im Nebel hinter einem Bekannten hinterher, Sicht teilweise weniger als bis zur nächsten Markierung. Zur Geschwindigkeit und zur Schwierigkeit kann ich nichts sagen, ich bin einfach runter und hab geschaut das ich meinen Spezl nicht verlier. Die Ski sind mir nicht negativ aufgefallen, das spricht eindeutig für die Ski. 2. Abfahrt nach dem Neuschnee am Nachmittag mit passabler Sicht war echt gut, ohne Probleme auch in den Steilen Stücken mit den Buckeln, ich wunder mich bloß warum ich die im Nebel noch nicht einmal leichtgespürt habe ??

Fazit: Der Supermojo 105 ist ein leicht aber steifer Ski. Er lässt sich (wahrscheinlich wegen dem Gewicht) leicht drehen und ist exakt zu steuern. Defizite hat er bei niedriger Gleitgeschwindigkeit, da wird er unruhig und läuft Spuren hinterher. Dass der Belag besonders schnell sein soll ( siehe Head HP) kann ich nicht bestätigen, der Mantra läuft da besser, vielleicht muss ich noch mal Wachsen. Die effektive Kantenlänge kommt mir kürzer als beim Mantra vor. Empfehlen kann ich den Ski jedem der gerne schneller fährt, in erster Linie aber neben der Piste. Auf der Piste ist er etwas zu „langweilig“


sers josi

Edit II:
Meine Bindung ist so montiert, dass mein Fussballen auf dem Sweetspot von Head steht, ich habe ja Sohlenlänge 345, also muss ich per se schon mal 12,5 mm nach hinten.
Das nächste mal würde ich mir den Ski aber noch 5-10mm weiter nach hinten setzen. Dann schwimmt er besser auf und liegt vielleicht ruhiger beim Langsamen fahren.

ursus2
17.03.2008, 14:23
Schöner Testbericht. Danke. :-*

Gruss
ursus

gletsch
17.03.2008, 19:47
Wow. Sehr ausführlich.

Ich hab mir den Supermojo 105 - ebenfalls in 191cm - in Andermatt am vorigen Donnerstag ausgeborgt (gab keinen anderen passenden in dem Verleih). Bedingungen waren ca. 20cm Neuschnee, tw. windbeeinflusst. Das mit der Geschwindigkeit kann ich bestätigen, je schneller, desto einfacher zu fahren und man fühlt sich gleichzeitig sicherer (auch wenn man ansonsten - so wie ich - kein schneller Fahrer ist). Langgezogene Turns fand ich stressfrei möglich (viel leichter bzw. entspannter als mit meinen üblichen 172cm Tanker).

Von Problemen mit Einsinken hatte ich eigentlich nix bemerkt (hab allerdings nur 60kg). Durch (leicht) verspurtes Gelände konnte ich an sich problemlos durchpflügen (war aber wie gesagt trockener Neuschnee).

Am Ende des Tages (in Talnähe) gab's dann aufgesulzten Schnee auf verbuckelter Buschwerk-Route. Da fand ich ihn durchaus anstrengend zu fahren (allein schon aufgrund der ungewohnten Länge).

Gewichtsmässig kam er mir persönlich schon relativ schwer vor (v.a. beim Hiken) und abends war ich dann ziemlich geschafft.

Josi
18.03.2008, 14:37
hm, Gewichtsmässig- gefühlsmässig als Vergleich habe ich ja den 184er Mantra mit Verleihbindung ( :-[ ) und den IM85 mit einer Freeflex 17-full-metal-monster, die sind beide gefühlsmässig schwer, gewogen habe ich die nicht.
Im Vergleich zu den zwei hat der Mojo mit der Kidsbindung ( lt. Salomon HP) weniger gefühltes Gewicht.
Die Bindung ist mein Kompromissmit den grossen Füssen und Z-Wert 8,5: die S914 FIS20 mit Z 6-14 habe ich leider nicht mehr bekommen, die STH16 fängt erst bei 9 an, Tyrolia hätte ich eine bekommen aber da habe ich schon so ein Problemkind, also blieb nur die STH12, Z-Wert 6-12.
Die Auslösung, bis jetzt 1 mal, war sehr angenehm, ich habe mich selbst aus der Bindung gedreht, da der Ski in einer tiefen Wehe hinten gesteckt ist und ich nicht " gehüpft" bin. Ich werde die Bindung noch etwas härter stellen
Die Bindung kam übrigens mit 95mm Stoppern, diese habe ich dann ersteinmal aufbiegen müssen. Rein per Augenmass habe ich sie auf 115mm aufgebogen mithilfe von Schraubstock, Alubacken und 10kg Hammer. Das Biegen ging recht einfach und dich denke das es kein Problem machen sollte. Die aufgebogenen sind jetzt allerdings meine Ersatzstopper, da die 115mm mitlerweile eingetroffen sind.

sers josi

Josi
31.03.2008, 14:56
Update III:

Sa, 29.03.08, Hochzeiger, Pitztal; hab mich von den WetterVorhersagen etwas täuschen lassen, es gab keinen tiefen oder neuen Schnee. Es gab aber frühmorgens eingefrorenen Bruchharsch, bzw übelst verspurtes eingefrorenes Gelände, was soll ich sagen,.. :-X
da fühlt er sich nicht wohl, kein Mojo, kein Flow..
jeder kleine Eisklumpen leitet einen Ski ab, irgenwie hab ich sie nicht unter Kontrolle gehabt.
Auf der vereisten, leeren Piste funktioniert er bei gutem Seitenhalt bei Speed am Besten- aber vorsicht Bindung muss fest sein, sonst drehts den Schuh einfach raus = geiler Abflug auf leerer Piste- da schaugst aus wia a Trottel.
Bei Steigender Erwärmung wurde der Schnee weicher ( wers noch nicht wusste), der Ski leichter zu händeln und sogar Kurzschwünge waren zum Spass einiger Instruktoren möglich...
Zum Abend bei 12°C hats echt gefetzt, der Supermojo liebt den nassen weichen Schnee wenn alle anderen Supercarver keinen Bock mehr haben--- Vollgas über die nassen Hügel mit nassen Cumshots ins Gesicht!

Was er noch nicht so richtig mochte war der Pappschnee am Mittag, da gehts einfach nicht vorwärts und wenns zu langsam ist, ist er ja eher unbequem

sers Josi