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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel "Hi Tech nützt nichts mit Low Brain" aus der Gratiszeitung 20 Minuten



Paedu
14.01.2008, 18:28
http://www.20min.ch/news/wissen/story/31087160

Die Diskussion über Sinn und Unsinn des Freeridens wird jetzt (zumindest in der Schweiz) wohl vollends ins Rollen gebracht.

patrick
14.01.2008, 19:06
«Auf jeden Fall sollte daher zuerst die Rega unter der Nummer 1414 informiert werden, bevor man sich selbst aktiv an die Suche nach Verschüttenen beginnt», rät Gery Baumann, Mediensprecher der Rega.

Aha, ok. So ein Schwachsinn.

gex
14.01.2008, 19:12
haben die frage am wochenende auch beredet....


in meinen augen ist die lehrmeinung des dav am sinnvollsten:

bist du der einzige retter vor ort: erste suchen&retten, dann notruf absetzen.
sind mehrere retter vor ort, dann sollte sofort von einer person ein notruf abgesetzt werden.

patrick
14.01.2008, 19:15
genau.

ursus2
14.01.2008, 22:35
«Auf jeden Fall sollte daher zuerst die Rega unter der Nummer 1414 informiert werden, bevor man sich selbst aktiv an die Suche nach Verschüttenen beginnt», rät Gery Baumann, Mediensprecher der Rega.

@patrick + gex

Bin ich ganz klar nicht eurer Meinung. Wenn es meinen Kumpel ganz verschüttet hat und ich ihn nicht sehe, ruf ich zuerst die REGA an. Kostet mich vielleicht 1 Minute Zeit, habe aber dann sowohl ärztliche Hilfe und auch Hilfe bei der Suche/Rettung. Sollte das Ganze dann nicht benötigt werden, ist es doch um so schöner.

Mein Leitsatz ist ziemlich einfach:
Wenn ein Kumpel von mir unter eine Lawine gerät, unternehme/organisiere ich alles was möglich ist - vielleicht auch mehr als nötig; weiss man aber erst im nachhinein - und zwar unabhängig der Konsequenzen/Kosten.

PS. die Mitgliedschaft bei der REGA kostet für ein Kalenderjahr für Einzelpersonen CHF 30.-- (ca. EUR 20.--)

Gruss
ursus

ursus2
14.01.2008, 22:53
In der Schweiz werden in nächster Zeit von den (Boulevard-)Medien (dazu zähle ich auch das Schweizer Fernsehen) sicher einige Beiträge über die "Gefährlichkeit" des Abseitsfahrens kommen. Und das Schlagword "Freerider" lässst sich viel schöner in einem Beitrag verwenden als das wort "Pistenopi" der mal neben dem Gelände fährt.

Nach meinen Beobachtungen haben Skifahrer die mit eher breiteren Skis - >90mm in der Taille - unterwegs sind, doch in den meisten Fällen LVS, Sonde, Schaufel dabei. Dagegen ist sehr oft die All-Mountaint-Fraktion ungenügend ausgerüstet und hat keine Ahnung von Lawinenkunde. Damit meine ich z.B. dass diese Leute nicht mal wissen, was das blinkende Licht bei der Bahnstation soll. Die gehen dann aber acuh bei gefährlichen Verhältnissen ins Gelände ( siehe auch TR von AndreasCH + Marius von Italien). Geschieht dann was, schreien die Medien sehr schnell "Freerider verschüttet", weil sich das einiges besser verkaufen lässt als "abseits fahrendes Paar von Lawine erfasst".

Dass dann von Unwissenden sehr schnell der Ruf nach Verboten kommt, liegt in der Natur der Sache (Profilierungsneurose der PolitikerInnen)

Gruss
ursus

patrick
14.01.2008, 23:11
ok, ich lenke mal ein bisschen ein. Wenn es sofort klappt, kannst du kurz n notruf absetzen, aber der countdown läuft, und die meiste zeit verlierst du eindeutig beim graben...vielleicht war es ja hinterher die minute?!

Sobald 2 oder mehr Leute vor Ort sind, ist eh klar, dass die Aufgaben geteilt werden.

ursus2
14.01.2008, 23:31
...vielleicht war es ja hinterher die minute?!Du findest den Kumpel innert kurzer Zeit , rettest ihn, ziehst in raus und er ist aber ziemlich stark verletzt (was ab einer gewissen Verschüttungstiefe wahrscheinlich ist), rufst erst jetzt die Rega/Bergwacht an, es dauert ca. 20 Minuten (im besten Fall) bis die bei dir sind und inzwischen verreckt dein Kumpel nur weil keine ärztliche Hilfe in der Nähe war. Auch eine Entscheidungsfindung.

Gruss
ursus

patrick
14.01.2008, 23:56
Naja, es ist halt ein gewisser Unsicherheitsfaktor da, ein Dilemma, aber ganz eindeutig ist das sinnvollere Vorgehen das von dir beschriebene. :-*

Ich war noch so geimpft vom letzten Kurs, aber ich finde nach ein paar Gedankenspielen auch, das es auf deine Weise sinnvoller ist.

AndreasCH
15.01.2008, 06:32
In der Schweiz werden in nächster Zeit von den (Boulevard-)Medien (dazu zähle ich auch das Schweizer Fernsehen) sicher einige Beiträge über die "Gefährlichkeit" des Abseitsfahrens kommen. Und das Schlagword "Freerider" lässst sich viel schöner in einem Beitrag verwenden als das wort "Pistenopi" der mal neben dem Gelände fährt.

Geht los:

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/18178474



Nach meinen Beobachtungen haben Skifahrer die mit eher breiteren Skis - >90mm in der Taille - unterwegs sind, doch in den meisten Fällen LVS, Sonde, Schaufel dabei. Dagegen ist sehr oft die All-Mountaint-Fraktion ungenügend ausgerüstet und hat keine Ahnung von Lawinenkunde. Damit meine ich z.B. dass diese Leute nicht mal wissen, was das blinkende Licht bei der Bahnstation soll.

Schreibst Du für die :o

Am gefährlichsten seien Nachahmer, die ohne Lawinen-Kenntnisse und ohne adequate Ausrüstung die Pisten verlassen würden.



Dass dann von Unwissenden sehr schnell der Ruf nach Verboten kommt, liegt in der Natur der Sache (Profilierungsneurose der PolitikerInnen)

«Wir werden nun das Pisten- und Rettungspersonal dazu animieren, neben Pistenrowdys vermehrt auch gegen solche Personen vorzugehen», so Schoch. Schon heute könne etwa die Skikarte eingezogen werden.



Gruss
ursus


Auch Grüsse

Andreas

ursus2
15.01.2008, 07:02
Schreibst Du für die :o Nein

Gruss
ursus

knut
15.01.2008, 07:31
Ist ja wohl auch nicht schwer, auf die Aussagen zu kommen. Der Titel ist mal wieder reisserisch, der Artikel gar nicht mal schlecht.

FatFreddy
15.01.2008, 08:23
«Auf jeden Fall sollte daher zuerst die Rega unter der Nummer 1414 informiert werden, bevor man sich selbst aktiv an die Suche nach Verschüttenen beginnt», rät Gery Baumann, Mediensprecher der Rega.

Aha, ok. So ein Schwachsinn.





...vielleicht war es ja hinterher die minute?!Du findest den Kumpel innert kurzer Zeit , rettest ihn, ziehst in raus und er ist aber ziemlich stark verletzt (was ab einer gewissen Verschüttungstiefe wahrscheinlich ist), rufst erst jetzt die Rega/Bergwacht an, es dauert ca. 20 Minuten (im besten Fall) bis die bei dir sind und inzwischen verreckt dein Kumpel nur weil keine ärztliche Hilfe in der Nähe war. Auch eine Entscheidungsfindung.

Gruss
ursus





Naja, es ist halt ein gewisser Unsicherheitsfaktor da, ein Dilemma, aber ganz eindeutig ist das sinnvollere Vorgehen das von dir beschriebene. :-*

Ich war noch so geimpft vom letzten Kurs, aber ich finde nach ein paar Gedankenspielen auch, das es auf deine Weise sinnvoller ist.



grundsätzlich wird in jedem erste-hilfe kurs gepredigt:

1. Rettung alarmieren
2. Erste Hilfe leisten

dabei sollte es keine rolle spielen, ob dein opa einen herzinfarkt hat oder dein kumpel verschüttet ist.

den grund wurde schon erwähnt: die zeit, die du mit eigenen massnahmen verbringst, kannst du nie wieder einholen, wenn anschliessend professionelle hilfe erforderlich ist.
die erforderlichkeit (bzw dass es nicht erforderlich ist) kann man vorher nicht abschätzen, also muss man davon ausgehen, dass sie gegeben ist.

FatFreddy
15.01.2008, 08:30
..(berg-)rettung alarmieren..

ich glaube, das sollte man auch nicht unterschätzen. in einer extremsituation ist es sehr schwer, eine sinnvolle meldung (5 W's) abzulassen - vor allem wenn man weiss, dass noch die kameradenhilfe ansteht.

--> sollte man auch üben

knut
15.01.2008, 08:43
Die Sache ist in meinen Augen sehr viel komplexer und lässt sich für mich persönlich nicht grundsätzlich beantworten.

Weitere Faktoren spielen hier eine Rolle:
- Kann ich den (vermutlichen) Verschüttungort einsehen?
- Ist mein Kamerad gänzlich verschüttet?

Sind beide Fragen mit Ja zu beantworten, setzt ich einen Notruf ab, schalte das Handy aus und fang mit der Suche an. Sobald ich erfolgreich sondiert habe, Handy wieder an.
Wenn ich den Lawinenauslauf nicht sehen kann, versuche ich erstmal, bis dorthin zu kommen, um mir einen Überblick zu verschaffen, dann wird erneut entschieden.
Kann ich Teile meines Kameraden sehen, fahre ich zuerst (mit der nötigen Vorsicht) hin und versuche mir, einen genaueren Eindruck der Situation sowie seines Zustandes zu machen, bevor ich entscheide.

Zusätzlich kommt noch erschwerend hinzu, dass ohne Kenntnis des Unfallortes ein sinnvoller Notruf extrem schwierig wird. Muss ich erst eine Karte herauskramen (hab ich überhaupt eine?) und den Standort suchen? Dann wird es eine schwierige Abschätzungsfrage, welcher Zeitverlust der gewichtigere ist und hier kann man eigentlich nur verlieren. Vor allem bei schlechter Sicht/Wetterlage.
Daher ist fortlaufende (grobe) Kenntnis des Standortes im Gelände hilfreich und wichtig.

Ein weiterer Punkt ist der Handy-Empfang. Sollte ich keinen haben, auf der Kuppe nebendran hatte ich aber vorhin noch, so beginne ich trotzdem direkt mit der Bergung, da ich mit der Suche nach Empfang zuviel Zeit bei unsicherem Erfolg verlieren würde.

Ich finde es wichtig, solche Gedankenspiele regelmässig im trockenen zu machen, ich denke, das hilft bei der Entscheidungsfindung im Ernstfall enorm.

FatFreddy
15.01.2008, 09:04
^^ok;

hört sich auch sehr einfach an, wenn man am schreibtisch sitzt; andererseits zeigt das, wie schwer es ist, eine gute/sinnvolle meldung abzulassen, die nicht lautet "wir sind irgendwo im wald";
dann: woher soll ich wissen, ob ich vorher auf der kuppe noch empfang hatte? kann mich nicht erinnern, dass irgendwer an einem guten powdertag ständig sein handy rauskramt, einschaltet, empfang checkt, ausschaltet, und dann erst wieder weiterfährt. ausgeschaltet soll man es doch haben, oder?

wirklich extrem wird das ganze eigentlich vor allem, wenn man nur zu zweit unterwegs ist; dann muss der unverschüttete nämlich melden (oder doch nicht?) und suchen/graben. sollte man im hinblick darauf (und dass alleine graben auch nicht so effektiv ist, siehe anderer thread über schaufelmethoden) wenn möglich nicht nur zu zweit unterwegs sein?

zum geier, ich hatte unlängst bei einer panne auf der autobahn so viel stress (auto stand ganz links), dass ich kaum meinen standort durchgeben konnte.
deshalb würden mich etwas genauere richtlinien als die 5 W's, nach denen man auch üben kann interessieren. gibts es sowas?

dummerweise wurde das in kursen imho viel zu wenig betont.

Hendrik
15.01.2008, 09:17
Ich stimme da auch Knut zu. Das genaue Vorgehen ist eine Entscheidung die man eigentlich nur vor Ort treffen kann, da sie einfach von zu vielen Faktoren abhängt. Genaue Ablaufpläne dienen häufig dazu jenen Leuten eine Orientierungshilfe zu geben, die nicht das Wissen haben, um die Situation einzuschätzen (normaler Ersthelfer) oder einfach mit der Situation völlig überfordert sind, was bei sehr vielen Leuten der Fall sein dürfte. Leider neigen viele Leute dazu dann einfach gar nichts zu tun, denn man könnte ja was falsch machen. Und der durchschnittliche 20 Minuten Leser sollte auf jeden Fall die Bergrettung anrufen bevor er anfängt mit seinen Skistöcken im Schnee rumzustochern oder einfach weiterfährt.

Beim Notruf kannst du bei einer Lawine wahrscheinlich das 4. W weglassen, 2., 3. und 5. sind auch eher unspektakulär, aber das "Wo" ist schon sehr entscheidend und der Punkt auf den man sich schon im Vorfeld vorbereiten kann.

Mit dem Wo, Was (Lawinenabgang) und der Anzahl der Verschütteten hast du der Leitstelle schon mal die wichtigsten Informationen gegeben. Dann solltest du ihnen noch sagen wieviele Leute zur Kameradenrettung in der Lage sind und das du selber Kameradenhilfe leisten kannst/musst. Eventuelle Nachfragen richtet die Leitstelle dann schon selber an dich.

subtleplague
15.01.2008, 09:40
naja wenn sogar die bergwacht fichtelgebirge (sic!) den ganzkörperschutz empfiehlt. (siehe mein thread bei allgemeines) überrascht mich diese überreaktion der öffentlichkeit nicht.

lustig auch, dass in solchen artikeln immer drauf reduziert wird, dass ja jetzt sooo viele unfälle gegeben hat. das MUSS an den vielen freeridern liegen und hat nichts mit der situation zu tun. ich behaupte mal ganz keck: es hätte früher genausoviele unfälle bei einer solchen lage gegeben, obwohl nur die hälfte unterwegs war.
zur untermauerung meiner theorie: die hälfte der Toten waren keine freerider sodnern "erfahrene Tourengeher" wie man sie so schön nennt. dann spekuliere ich mal auch wild drauf los wie der schreiberling und sage: ein großer teil des restes waren die spurenfolger. und schwupps haben wir kaum noch verunglückte freerider. aber schön dass die anderen schlüsse leichter zu ziehen sind.

AndreasCH
15.01.2008, 14:39
So, die Ergebnisse der 20min Umfrage. Wurde wohl unüberlegt, ohne Kontrolle ins Web gestellt, sehr viele Fehler drin.

: http://www.20min.ch/community/stories/story/22248200

gex
15.01.2008, 15:57
ausgeschaltet soll man es doch haben, oder?





hab meins immer an. handy im rucksack. lvs vorne am bauch.
auch der kursleiter vom we meinte, ihm sei noch nie was zu ohren gekommen das es stört....



und zum thema wann die retter alarmieren:


ich habe für mich diese dav meinung nicht zur maxime gemacht
sie dient mir als richtschnur, an der ich mich im ernstfall orientiere...




das allerwichtigste ist wohl: verstand aktivieren zu versuchen

beim tracker störts nur wenn man das handy unmittelbar an das gerät hält...
( was wenns dummläuft natürlich bei einem abgang passieren könnte )



edit: da fällt es mir auch auf, es gibt ja extra nen fred dazu....

lazyboy
15.01.2008, 16:09
gex, du bistim falschen thread ::)

BTW, ich finde den kleinen spruch Breite Latten, schmaler Verstand in dem Artikel richtig suess. ;) Lasst und saufend, poebelnd und randalierend durch die Alpen ziehen und jedem Pistenfurzer in den arsch treten, oder so... ::)

big mountain
15.01.2008, 17:20
hey regt mich das auf buchstabe für buchstabe steht da ein schei drin
In diesem Winter gab es schon jetzt sehr viele Lawinenunfälle. Grund: Freerider und Variantenfahrer trauen sich immer mehr zu. Auch moderne Ausrüstungen tragen dazu bei. ????? ::)

Fette Latten erhöhen Risiko was ????

und vieles mehr
boah hab ich nen hals
was erlaubt der sich
dem hab ich was geschrieben dem olaf kunz >:(
ich glaube der artike sollte heißen
OLAF KUNZ NÜTZT NICHTS MIT LOW BRAIN
er hat ja schon im gewissen maße recht
is klar wenn man permanent bei nem 4er in nen hang rein fahrt und meint man hätte nen pieps an und einem passiert nichts
dann is klar , aber wer denkt so ::)