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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Testbericht Faction Thirteen 191cm Freerideski



downhiller
23.12.2007, 14:02
Firma: Faction
Ski: Faction Thirteen
Länge: 191cm
Sidecut: 142-112-132mm
Radius: 28m
Bindung: Rossi FKS 155 auf BM Montagepunkt
Gewicht: mit der Bindung ca. 7,3kg
Bauweise: Sandwich/Holzkern/ Twin Tip
Preis: ich glaube 600 Euro ohne Bindung
Link: http://www.factionskis.com/0708/en/skis_thirteen.php

Bild:
http://www.bilder-space.de/thumb/yC6dRu4SFo9H0li.JPG (http://www.bilder-space.de/show.php?file=yC6dRu4SFo9H0li.JPG)

Testbedingungen:
Ich selbst bin 175cm groß und 63kg schwer. Mein Fahrkönnen ist meines Erachtens recht gut und sportlich. Ich komme überall und bei allen Bedingungen gut zurecht. Freestyle kann ich nicht und brauch es nicht ;D.
Ob ich jetzt weiche Ski oder eher harte lieber mag, ist schwer zu sagen. Momentan zieht es mich vermehrt zu härteren Skiern.
Ich bin den Ski jetzt 6 Tage gefahren. Vom tiefen Powder, über Harsch bis zum Eis und Piste.
Sonstige Ski zum Vergleich die mir gefallen und mit denen ich den Ski vergleichen kann. Fischer Watea, Blizzard Titan Pro, Völkl Sanouk, Salomon Pocket Rocket, Völkl Gotama.

Test:
Als erstes habe ich den Ski im Powder getestet. Mir ist schon gleich nach der Montage aufgefallen, das trotz des gewählten Big Mountain Montagepunktes für meinen Geschmack die Bindung noch zu weit vorne montiert ist. Zumindest in Verbindung mit dem eher harten Flex, lädt der Ski somit eher nicht zum lockeren Powdercruisen ein. Nach den ersten Metern merkte ich sofort, dass der Ski mit dem nötigen Zug gefahren werden möchte. Bei ausreichend Geschwindigkeit, schwimmt er aber schön auf und ist sehr wendig. Beim Treeskiing benötigt er die nötige Geschwindigkeit. Wenn es zwischen den Bäumen enger wird oder wenn es felsdurchsetzt ist und man kleinere Bögen fahren muss oder sogar mal umspringen muss, ist der momentane Montagepunkt wieder vorteilhaft, da er den Ski wendiger macht.
Wenn der Schnee nicht so tief ist, oder es harschig ist und man den Ski wiederum mit ausreichend Geschwindigkeit fährt, bietet er eine geniale Laufruhe. Da können dann auch mal unerwartet Eisbrocken unter dem Schnee auftauchen, die den Ski aber nicht aus seiner Spur bringen.
Auch in Rinnen ist umspringen kein Problem. Dort bieter er durch seinen härteren Flex guten Halt und er hat einen sehr guten Kantengriff.
Im Gegensatz zu BC Skiern mit ihren weichen Flex, möchte der Ski direkt gefahren werden. Dann setzt er aber jeden Steuerbefehl genau um. Wenn man langsam fährt, neigt das Tip zum abzutauchen. Ebenfalls gerät man bei langsamer Fahrt verlockend schnell in Rücklage.
Wenn ich den Ski mit dem Fischer Watea vergleiche, ist das ein ganz anderes fahren. Der Fischer schwimmt trotz seiner nur 101mm in der Mitte leichter auf und macht für Anfänger oder nicht so gute Fahrer sicher mehr spaß, da er einfach lebendiger ist. Im ganzen verwöhnt der Faction einen guten Fahrer mit einer enormen Laufruhe, einem guten Ansprechverhalten und bei ausreichender Geschwindigkeit ist er wendig und wirkt keinesfalls träge.
Im verspurten macht das Fahren mit dem Ski ebenfalls spaß. Durch die stramme Bauweiße und breite Schaufel, geht er durch Schneehaufen mit Leichtigkeit durch. Wobei er dort an die Qualitäten einen Blizzard Titan Pro oder sicher auch an einen B-Squad 194cm nicht heran kommt.
Auf der Piste, hat mich der Ski für seine Dimensionen am meisten beeindruckt. Dort geht er nochmals um einiges besser als ein Gotama. Sogar auf kompakten eisigen Kunstschnee, lässt er sich locker auf der Kante fahren. Das liegt vermutlich einfach daran, dass er nochmals eine Ecke härter als der Gotama ist und sehr Torsionsfest ist.
Nach 6 Skitagen konnte ich noch keine Qualitätsmängel feststellen. Im ganzen scheint der Ski sehr gut verarbeitet zu sein. Nur der Belag mag ein wenig weich sein ::).

Vorteile:
- guter Ski für sportlich/technisch gute Fahrer
- hohe Laufruhe
- hohe Wendigkeit bei ausreichender Geschwindigkeit
- direktes Ansprechverhalten
- super Pisteneigenschaften

Nachteile:
- bei langsamen Tempo wirkt er zum Teil etwas träge
- lockeres Cruisen mag er nicht
- für Back Country Jibber wird er wohl zu träge und hart sein
- der Twin Tip ist überflüssig
- der Belag scheint mir weich zu sein.
- Preis


Fazit:
Für meine Fahrweiße, habe ich einen genialen Ski gefunden. Dem Fahrer gibt er bei sauberer Fahrweiße und ausreichender Geschwindigkeit ein enormes Gefühl an Sicherheit zurück. Der härtere aber nich zu harte Flex macht ihn für mich praktisch zu einem Allrounder. Für BC Fahrer ist der Ski sicher zu hart. Diese sollten zum 3. Zero wechseln der Baugleich aber etwas weicher ist. Eventuell lasse ich die Bindung noch 2 cm weiter hinten montieren. Leider ist der Ski mir noch ein wenig zu kurz. An diesem Ski ist für mich das Twin Tip überflüssig. Dieser Ski mit dem Flex aber ohne Twin Tip, wäre für mich die optimale Big Mountain Waffe. Das einzige Abschreckende ist der Preis. Hätte ich ihn nicht viel billiger bekommen, würde ich ihn sicher nicht fahren.

campagnard
23.12.2007, 14:33
guter Test, Danke ... nicht mein Ski also ;)

holachip
31.01.2008, 18:46
Mein Ski war heuer auch der 91cm und ich muss sagen, stimmt generell alles was downhiller sagte.

Ist ein Ski im Gegensatz zu vielen anderen Ski, für alle Verhältnisse, bei Powder zeigt er seine wahre Stärke.

Verabeitung natürlich top. Der Topsheet wurde eingefräst so das ein Absplittern etc alles verhindert wird.
Rund um ein guter Freeride ski der aber zb. auch auf der Piste noch laufruhig fährt.

cheers