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Mc4air
02.02.2015, 21:42
Ich will noch festgehalten haben, dass ein fortgeschrittenes Alter gewiss kein Garant für Vernunft ist. Gerade junggebliebene Väter scheinen da ein von post jugendlichem Leichtsinn getriebenes Ego zu haben, welches ihnen nicht zulässt, vor dem Jungen zu sagen, dass man eben nicht in den Hang einfahren soll.

Edit: Wobei Vatersein ja heute in keinem Zusammenhang mit dem Alter mehr zu stehen scheint.

jensr
03.02.2015, 06:42
Vater ist ein gutes Stichwort!

Respekt (vorm/am Berg) bringen einem oft die Alten bei (Eltern, Familie, ältere Freunde und Bekannte...).
Entweder weil bereits deren Generation aus der Gegend ist und die Alten daher die Gefahren kennen oder aber weil bereits sie einen gewissen Bezug zum Berg hatte.

Ich denke Ursache des Problems ist eher der trend "Städter goes outdoor", unabhängig von der Generation, eher noch abhängig vom einkommen (Outdoor sport ist teuer).

Es sind ja Sommers wie Winter die gleichen Stereotypen und Verhaltensweisen, mit denen diese sich selbst und andere in Gefahr bringen. Ohne Ausrüstung am Berg, ignorieren von Bedingungen und Wetter, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten.

Das soll jetzt nicht heißen, das es nicht auch depperte Bergler gäbe. Nur können die nicht diese Masse ausmachen ...

powstria
03.02.2015, 07:52
in Zeiten von sozialen (Massen-) Medien wäre es ein leichtes für die Skigebiete ein wenig Aufklärung zu betreiben!

Besagte Gebiete verschweigen aber lieber 3er oder gar 4er und posten immer nur ihre "geilen Bedingungen mit Neuschnee und Sonne"
bestes Beispiel für mich ist da der Stubaier: selbst wenn Leute auf FB in den Kommentaren auf die gefährliche Lage hinweisen kommt nur eine vorgekaute Marketing Floskel zurück..

die Unwissenheit kann man den Wochentouristen garnicht mal ankreiden. die sind happy wenn sie in der hart verdienten Woche schönes Wetter haben und wollen dies auch auskosten. hier sehe ich die Seilbahnen eigentlich in der Pflicht mehr auf die Gefahren hin zu weisen :/

wenn man nur schöne Sachen bewirbt bestätigt man die Leute in ihrer Verdrängung der Gefahren nur!

knut
03.02.2015, 08:28
Besagte Gebiete verschweigen aber lieber 3er oder gar 4er und posten immer nur ihre "geilen Bedingungen mit Neuschnee und Sonne"


In Zeiten von Coco-Bonds und anderen fragwürdigen Finanzderivaten gibt es kein gewerbliches Gewissen oder moralisches Geschäftsgebahren.

Ein Aufsichtsratkontrolliertes Unternehmen oder gar eine Aktiengesellschaft kann nicht moralisch handeln, da es seinen Anteilseignern gegenüber zu höchstmöglichen Gewinn verpflichtet ist. Dem Kunden gegenüber besteht keinerlei Verpflichtung über den gesetzlichen Kundenschutz hinaus. Und erst recht gibt es keine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Ein Seilbahn-Unternehmen kann nicht einfach davor warnen, den Tiefschnee zu Genüssen. Das könnte unter Umständen als Geschäftsschädigend ausgelegt werden, womit sich die Unternehmensführung haftbar macht.

renegade5569
03.02.2015, 08:32
Das sehe ich nicht so. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Risiko fährt immer mit!

Als Freerider sollst Du immer den LLB lesen, dein Equipment prüfen und dabei haben, dein LVS (Hirn) einschalten und dir auch im jeweiligen Gebiet ein Bild der Lage machen.

Ist doch klar das die Schigebiete nicht sagen: He Leute es ist total gefährlich zu fahren, bitte bleibt weg ( ich übertreibe ).
Damit schneiden sie sich ins eigene Fleisch.

Auf den Infotafeln wird immer, zumindest dort wo ich fahre, immer auf die LWS hingewiesen und ab drei leuchtet die Signallampe. Wenn das nicht reicht, dann kann man auch zu Hause bleiben ;-)

klar
03.02.2015, 08:49
Nach Kappl verlegter FWT Stopp ist nach den ersten zwei Fahrern für heute wieder abgesagt, nachdem Julien Lopez beim holen eines verlorenen Skis eine Lawine auslöst. Nichts passiert aber sieht unschön aus:

http://www.skipass.com/news/115179-fwt-l-avalanche-de-julien-lopez.html

skee0r
03.02.2015, 09:21
die FWT ist in letzter zeit auch nicht gerade von guten entscheidungen geprägt: zuerst der fragwürdige contesthang in fieberbrunn, jetzt das.

knut
03.02.2015, 09:28
Nach Kappl verlegter FWT Stopp ist nach den ersten zwei Fahrern für heute wieder abgesagt, nachdem Julien Lopez beim holen eines verlorenen Skis eine Lawine auslöst. Nichts passiert aber sieht unschön aus:

http://www.skipass.com/news/115179-fwt-l-avalanche-de-julien-lopez.html

:o:o:o

klar
03.02.2015, 09:40
die FWT ist in letzter zeit auch nicht gerade von guten entscheidungen geprägt: zuerst der fragwürdige contesthang in fieberbrunn, jetzt das.

Die FWT wirkt in letzter Zeit wie ein Haufen Vollidioten. Immerhin Webematerial für ABS...

ThinkPow
03.02.2015, 09:41
Nach Kappl verlegter FWT Stopp ist nach den ersten zwei Fahrern für heute wieder abgesagt, nachdem Julien Lopez beim holen eines verlorenen Skis eine Lawine auslöst. Nichts passiert aber sieht unschön aus:

http://www.skipass.com/news/115179-fwt-l-avalanche-de-julien-lopez.html

Die Fotos sind ja mal heftig :o

knut
03.02.2015, 09:47
Die FWT wirkt in letzter Zeit wie ein Haufen Vollidioten. Immerhin Webematerial für ABS...

Wart mal ab, bis die FIS übernimmt. Dann war selbst das richtig töfte.

jensr
03.02.2015, 09:53
Alter! Das hätte auch mit ABS und professioneller Rettungsmannschaft ganz böse ausgehen können!

trittico2012
03.02.2015, 10:49
ich dachte ich zieh mir heute morgen auf einem von zwei Bildschirmen mit einem halben Auge die FWT rein. Gerade gesehen, wie der seine Ski sucht und dann rumpelts... möchte hierzu die Aufzeichnung nochmals sehen.

domiheyLA
03.02.2015, 11:45
Ein Aufsichtsratkontrolliertes Unternehmen oder gar eine Aktiengesellschaft kann nicht moralisch handeln, da es seinen Anteilseignern gegenüber zu höchstmöglichen Gewinn verpflichtet ist. Dem Kunden gegenüber besteht keinerlei Verpflichtung über den gesetzlichen Kundenschutz hinaus. Und erst recht gibt es keine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Ein Seilbahn-Unternehmen kann nicht einfach davor warnen, den Tiefschnee zu Genüssen. Das könnte unter Umständen als Geschäftsschädigend ausgelegt werden, womit sich die Unternehmensführung haftbar macht.

wieviel davon ist jetzt ironie oder sarkasmus? ich muss das zuerst wissen, bevor ich mich emotional auslasse :rolleyes:

Mc4air
03.02.2015, 11:54
Nach Kappl verlegter FWT Stopp ist nach den ersten zwei Fahrern für heute wieder abgesagt, nachdem Julien Lopez beim holen eines verlorenen Skis eine Lawine auslöst. Nichts passiert aber sieht unschön aus:

http://www.skipass.com/news/115179-fwt-l-avalanche-de-julien-lopez.html

Buah, wasn hässlicher Moment! Wenn da mal nicht einer verdammt Glück hatte...

Gernot
03.02.2015, 12:07
eine kleinigkeit zum lesen:

http://www.diebergstation.at/2015/02/02/ein-berg-ist-kein-frosch/

knut
03.02.2015, 12:14
Sehr nett geschrieben. Gefällt.

ThinkPow
03.02.2015, 12:21
eine kleinigkeit zum lesen:

http://www.diebergstation.at/2015/02/02/ein-berg-ist-kein-frosch/

+1. Gefällt mir

Gernot
03.02.2015, 12:29
Ich kenn' den Autor persönlich und hab auch schon 3 mehrtägige Camps mit ihm gemacht und einen Lawinenkurs unter praktischer Verwendung von LVS und Sonde. Ist ein sehr netter, offener Typ, ein typischer Bergler halt und hat richtig Ahnung von der Materie Schnee.
Aber man sieht auch, dass selbst er nicht gefeit ist von vermeintlichen "Anfängerfehlern".

Sehr interessant zu lesen, gerade in der derzeitigen schwierigen Zeit draußen am Berg. Ich kann leider nicht mitreden, da ich zum einen erst 1,5 Saisonen als Offroader zu Buche stehen hab und zum anderen derzeit wegen einer Kreuzband OP noch außer Gefecht bin bzw. noch nicht auf die Ski darf.

Big-Ed
03.02.2015, 16:57
Alter! Das hätte auch mit ABS und professioneller Rettungsmannschaft ganz böse ausgehen können!

Mit ABS passiert das aber nicht, da bleibst Du "immer" Oben ! :rolleyes:

bayernmichi
03.02.2015, 17:11
Ich habe den Lawinenabgang bei der FWT heute früh im Stream gesehen. Echt heftig. Da war der ganze Berg nur noch eine Staubwolke. Ich würde mir das gerne nochmal anschauen. Jedoch wird des Videomaterial scheinbar nicht hochgeladen.

osti
03.02.2015, 17:21
http://www.lawis.at/incident/index.php?zeit=30&hoehe=Infinity&exposition=All&profile_lang=de&region=everywhere&last_sid=0&last_pid=1764&last_iid=0&zoom=8

interessant, wie viele Komplettverschüttungen es in der letzten Zeit mit ABS&Co gegeben hat (nur so interessehalber).

das Brett bei 28° Hangneigung ist auch böse!

lazyboy
03.02.2015, 17:38
Und der Herr Mosimann vom SAC hat wohl auch ein sehr einfaches Weltbild. SAC Tourengruppen = gut, Freerider = schlecht.

http://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/2015/2/2/lawinengefahr-in-teilen-der-alpen-noch-groesser-als.html

Auch lesenswert: http://blog.tagesanzeiger.ch/datenblog/index.php/7395/lawinen-2

Und zum Unfall am Vilan (der heisst nur Vilan, aber nach Ansicht irgendeines Schreiberlings spricht ja ganz Graubünden Rätromanisch, also muss noch ein 'Piz' davor), wieso zum Geier wurde der Hang nicht einzeln befahren? Bei ca. 35 Grad und NE (Quelle: SLF (http://www.slf.ch/praevention/lawinenunfaelle/unfaelle_aktuell/index_DE)) bzw. E (Quelle: SRF (http://www.srf.ch/news/schweiz/sechs-lawinenopfer-im-praettigau-und-im-berner-oberland)) waren die sowieso schon am Limit. Nun ja, diese und andere Fragen muss jetzt die Staatsanwaltschaft Chur beantworten.

subtleplague
03.02.2015, 17:47
Und der Herr Mosimann vom SAC hat wohl auch ein sehr einfaches Weltbild. SAC Tourengruppen = gut, Freerider = schlecht.

wir können ja mal die Todeszahlen dieses und jedes Jahr vergleichen.
Das würde Herrn Mosimann wahrscheinlich aber auch nicht umstimmen.
Und ganz ehrlich ich muss hier jedem 20 jährigen Jungspund mal eine Lanze brechen, denn ich glaube dass da wesentlich mehr durchs Netz etc. informierte und gewissenhafte Freerider unterwegs sind, als 50jährige deren Lawinenwissen aus den 80ern stammt.

AM bestesten ist natürlich meine Generation, denn wir sind äusserst reflektiert und nahezu unfehlbar.

osti
03.02.2015, 17:47
bäh, ABS schlachtet die FWT Geschichte bereits medial aus... mir wird echt schlecht!

lazyboy
03.02.2015, 18:00
wir können ja mal die Todeszahlen dieses und jedes Jahr vergleichen.
Das würde Herrn Mosimann wahrscheinlich aber auch nicht umstimmen.
Und ganz ehrlich ich muss hier jedem 20 jährigen Jungspund mal eine Lanze brechen, denn ich glaube dass da wesentlich mehr durchs Netz etc. informierte und gewissenhafte Freerider unterwegs sind, als 50jährige deren Lawinenwissen aus den 80ern stammt.

AM bestesten ist natürlich meine Generation, denn wir sind äusserst reflektiert und nahezu unfehlbar.

Der muss den SAC verteidigen, Fakten interessieren da eher weniger. Und dass wir die geilsten sind ist ja eh klar ::party1::

viennacalling
03.02.2015, 18:13
http://www.lawis.at/incident/index.php?zeit=30&hoehe=Infinity&exposition=All&profile_lang=de®ion=everywhere&last_sid=0&last_pid=1764&last_iid=0&zoom=8

das Brett bei 28° Hangneigung ist auch böse!

fuck...das ist bitter

gex
03.02.2015, 19:13
bäh, ABS schlachtet die FWT Geschichte bereits medial aus... mir wird echt schlecht!

Wo? Ich will auch kotzen...

cliomare
03.02.2015, 19:26
bäh, ABS schlachtet die FWT Geschichte bereits medial aus... mir wird echt schlecht!

Dann sollten sie auch mal dazuschreiben, wie viele in den letzten Wochen trotz ABS ums Leben gekommen sind. Das waren nämlich einige!

Und zur FWT kann man sich echt nur ans Hirn greifen. Bei uns in Tirol sind derzeit echt sehr gefährliche Bedingungen, da so einen Contest zu starten ist völlig verantwortungslos. Von der Vorbildfunktion ganz zu schweigen.

osti
03.02.2015, 19:35
Wo? Ich will auch kotzen...

ABS international auf FB

freak
03.02.2015, 19:36
bäh, ABS schlachtet die FWT Geschichte bereits medial aus... mir wird echt schlecht!

na das wundert einen ja jetzt nicht wirklich. die sind einfach sowas von daneben...

freak~[:fish:&:ghost:]

osti
03.02.2015, 19:47
Die Kommentare sind auch geil. Manchmal weiß man nicht, ob die Leute das ernst meinen oder nicht....

knut
03.02.2015, 20:04
Na immerhin war die Hälfte der fahrer dafür, den Contest abzubrechen: http://www.redbull.com/at/de/snow/stories/1331703131266/fabian-lentsch-interview-absage-fwt-kappl

Eine Begründung: es waren durch den Abgang einfach zu viele Lines schon zerstört :bang:

Ein Artikel, der gut zeigt, was für Gedankengänge im Athletenhirn im Wettkampfmodus so vor sich geht, was wir Allerweltskegelbrüder und Internetskifahrer uns gar nicht vorstellen können.
Die Entscheidung für den Contest war nämlich richtig; gestern wäre da nie was abgegangen. ???

klar
03.02.2015, 20:29
knut, naja, was sollen sie denn sagen? wenn die fahrer bei freeride wettkämpfen ihre lines nach der reduktionsmethode wählen würden, könnte man das konzept freeridewettkampf in der art vergessen. um das thema lawinen geht es da für die fahrer schlicht nicht. ich finde das nicht grundsätzlich verwerflich, man müsste halt kommunizieren, dass das für allerweltskegelbrüder was anderes ist, weil da nicht im vorfeld mit dem heli der hang gesprengt wird. das problem liegt in der vermarktung dieser events und des sports an sich, siehe abs und jede bank und autofirma die mit schlechten powderbildern wirbt und damit deine kegelbrüder ansprechen will. die athleten wollen halt skifahren und wenn man damit was werden will, findet man mit guten contestergebnissen viel einfacher einen kegelverein als sponsor als ohne, weil die kegelvereine nichts anderes kapieren. und blöder als der durchschnittliche internetskifahrer sind die fahrer sicher nicht, ich würde mal sagen eher im gegenteil.

don't hate the player, hate the game :)

Bl4ckscream
03.02.2015, 20:32
durch den Abgang einfach zu viele Lines schon zerstört


sag ich auch immer



e:

eine kleinigkeit zum lesen:

http://www.diebergstation.at/2015/02/02/ein-berg-ist-kein-frosch/

schön geschrieben

Mc4air
03.02.2015, 20:48
knut, naja, was sollen sie denn sagen? wenn die fahrer bei freeride wettkämpfen ihre lines nach der reduktionsmethode wählen würden, könnte man das konzept freeridewettkampf in der art vergessen. um das thema lawinen geht es da für die fahrer schlicht nicht. ich finde das nicht grundsätzlich verwerflich, man müsste halt kommunizieren, dass das für allerweltskegelbrüder was anderes ist, weil da nicht im vorfeld mit dem heli der hang gesprengt wird.

Wollte eigentlich "+1" schreiben, wenn ich jetzt aber nochmals drüber nachdenke... Das mann überhaupt kommunizieren muss, dass das ein wenig was anderes ist, als wenn der Mode-Internet-Freerider fahren geht, ist ja irgendwo auch traurig. Gibt's Warnhinweise vor Formel 1 Rennen? Vor Bike Rennen? Vor irgendwelchen anderen Sportarten, inkl. allen Freestyle/Action Sports?
Oder ist da die Gefahr offensichtlicher, als bei der "unsichtbaren" Lawinengefahr?

Nungut, zum ersten Teil +1, zum Rest Kopfschütteln :D

cliomare
03.02.2015, 21:14
Dass in einem Profiwettkampf mehr Risiko eingegangen wird wie bei einer Allerweltsfahrt ist schon klar.
Allerdings ist die Lawinensituation hier so angespannt, dass es einen schon sehr wundert, dass in diesem Gelände so ein Wettkampf gestartet wird. Wer die LLBs von Tirol liest und mitverfolgt hat, was hier in den letzten Tagen alles passiert ist, wundert sich nicht wenn dann sowas passiert.

Und dein Vergleich mit der Formel 1 stimmt. Dort wird bei extremen Bedingungen (zB Regen) tatsächlich auch mal ein Start verschoben oder das Rennen hinter dem Safetycar gestartet bzw. unterbrochen wenn es zu gefährlich ist.

klar
03.02.2015, 21:14
Oder ist da die Gefahr offensichtlicher, als bei der "unsichtbaren" Lawinengefahr?


Ich denke schon. Wenn man die Lawinenproblematik ausklammert, sind freeride contests mE vom Prinzip her das gleiche wie downhill bike rennen oder das rampage oder sowas. Die Gefahr besteht in erster Linie darin, dass Körperteile beim Kontakt mit harten Dingen zu Bruch gehen und die Kunst besteht wiederum darin, dass man das allein durch fahrerisches Können vermeidet (und auch tatsächlich vermeiden kann). Wenn nun ein Kegelbruder meint, er kann eine Weltcup DH Strecke oder einen Rampage Trail fahren, dann muss er nur fahren können. Wenn er das beim Bec de Rosses meint oder auch nur an der Quellspitze in Kappl, dann hat er da halt zusätzlich das Lawinenproblem, von dem bei dem Event wo er die Idee her hat nie geredet wurde. Das wiederum wäre dann eher so, wie wenn der Kegelbruder testweise Formel 1 fährt, nur gibt es plötzlich Gegenverkehr.

knut
03.02.2015, 21:50
knut, naja, was sollen sie denn sagen?
Wie fast immer im Leistungssport: besser wär eigentlich, die Athleten würden nichts sagen. >:D

Ist schon völlig klar, dass die Sicherheit nicht Sache der Athleten sein soll, kann oder gar darf.
Ein Wettkampfsportler kann diese Entscheidungen im Rahmen eines Wettkampfes aus vielen Gründen nicht treffen. Manche davon sind in der eigenen Psyche zu suchen und andere im Umfeld und den Bedingungen und Konditionen des Profisports.
Das meinte ich auch damit, dass es interessant ist, in die inneren Welten Einsicht zu bekommen. Das war völlig ernst gemeint.

Der Athlet muss sich also voll und ganz auf die zuständigen Organe der Organisation verlassen. Und kann diese eigentlich auch gar nicht hinterfragen. Wenn ein Fahrer diese Entscheidungen hinterfragen soll und sich fragen muss, ob der Hang wirklich sicher ist und er wirklich abfahren soll, kann er gleich zuhause bleiben. Denn dann ist er im Kopf nicht frei genug, um seine Leistung abzurufen.
Das stell ich gar nicht in Frage.

Und in diesem Zusammenhang ist für mich völlig unverständlich, dass die Fahrer durch Abstimmung in dem Entscheidungsprozess mitwirken.
Für mich ist das alleinige Kompetenz der Organisation. Und damit auch der alleinige Fehler dieser.

Im Gegenzug bin ich aber nicht der Meinung, dass FWT Fahrer grundsätzlich ein höheres Lawinenrisiko eingehen müssen, als durchschnittliche Freerider das tun. Man muss halt Zeiten und Bedingungen finden, die das Befahren solcher Hänge erlauben. Das man hier meist trotzdem außerhalb von Munter'schen Methoden unterwegs ist, ist logisch. Das heißt aber doch noch nicht, dass man zwingend ein massiv erhöhtes Risiko eingeht.
Das könnte meiner Laienauffassung nach auch ein Bergführer aus rechtlichen Gründen gar nicht verantworten. Ich bin nicht sicher, dass die Involvierung eines Bergführers vertraglich AO geregelt werden kann, dass er allgemeine Sicherheitseinschätzungen grob über Board werfen kann ohne im Zweifelsfall Konsequenzen befürchten zu müssen
.
Und dass die derzeitige Lage in den Nordalpen äusserst prekär ist, sollte jedem klar sein, der verfolgt hat, was in den letzten Tagen so passiert ist.
Ohne den Hang und die Bedingungen genau zu kennen, ja sogar theoretiach ohne zu wissen wo die Tour genau stattfindet, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich überrascht bin, dass in einem Contestface in den zentralen Nordalpen diese Woche ein Brett abgeht. Überrascht hat mich das wirklich nicht.
Aber das geht alles alleinig zu Lasten der Organisation.

Was mich an dem Interview stört, ist die joviale Auffassung des ganzen. Klar kann ich verstehen, dass es für den Athleten ein wichtiger Grund ist, nicht mehr zu fahren, weil seine Line weg ist. Ich kann auch verstehen, das man sich um die Sicherheit keine Gedanken macht. Ich kann aber nicht verstehen, dass man das in einem Interview so äussert. Soviel gesunden Menschenverstand sollte man schon haben, zu wissen, wie das auf die Zuschauer des Sports oder gar auf unbedarfte wirkt.
Als Athlet. Aber noch viel mehr als Pressefuzzi des Sponsors, der das Interview zusammen und ins Netz eingestellt hat. Womit wir bald beim Thema Red Bull und dessen Einfluss auf den Sport wären.

Und die Aussage, das alles sicher war, weil gestern dort niemals was abgegangen wäre, ist einfach nur dämlich. Egal, wie man's dreht und wendet.

klar
03.02.2015, 21:58
wie gesagt, für mich läuft das drauf raus das game zu haten, nicht den player :P grundsätzlich sind wir uns nicht uneinig.

Auf der FWT facebook Seite gibts jetzt ein Video dazu, es gelingt mir nicht das direkt zu verlinken. Hätte man wesentlich (!) schlechter (oder gar nicht) machen können.

https://www.facebook.com/FreerideWorldTour?fref=nf

(und wenn man ihnen glaubt, wieviel sie da angeblich rumgesprengt haben, müsste man sich nach knuts argumentation auch irgendwann um pisten sorgen machen, die bei allgemein ungünstiger situation nach unerfolgreichen sprengungen geöffnet werden - genau auf die weise gab es doch vor 2 jahren in ischgl einen toten auf der piste..)

Mc4air
03.02.2015, 22:10
Wie fast immer im Leistungssport: besser wär eigentlich, die Athleten würden nichts sagen. >:D

Ist schon völlig klar, dass die Sicherheit nicht Sache der Athleten sein soll, kann oder gar darf.
Ein Wettkampfsportler kann diese Entscheidungen im Rahmen eines Wettkampfes aus vielen Gründen nicht treffen. Manche davon sind in der eigenen Psyche zu suchen und andere im Umfeld und den Bedingungen und Konditionen des Profisports.
Das meinte ich auch damit, dass es interessant ist, in die inneren Welten Einsicht zu bekommen. Das war völlig ernst gemeint.

Der Athlet muss sich also voll und ganz auf die zuständigen Organe der Organisation verlassen. Und kann diese eigentlich auch gar nicht hinterfragen. Wenn ein Fahrer diese Entscheidungen hinterfragen soll und sich fragen muss, ob der Hang wirklich sicher ist und er wirklich abfahren soll, kann er gleich zuhause bleiben. Denn dann ist er im Kopf nicht frei genug, um seine Leistung abzurufen.
Das stell ich gar nicht in Frage.

Und in diesem Zusammenhang ist für mich völlig unverständlich, dass die Fahrer durch Abstimmung in dem Entscheidungsprozess mitwirken.
Für mich ist das alleinige Kompetenz der Organisation. Und damit auch der alleinige Fehler dieser.

Im Gegenzug bin ich aber nicht der Meinung, dass FWT Fahrer grundsätzlich ein höheres Lawinenrisiko eingehen müssen, als durchschnittliche Freerider das tun. Man muss halt Zeiten und Bedingungen finden, die das Befahren solcher Hänge erlauben. Das man hier meist trotzdem außerhalb von Munter'schen Methoden unterwegs ist, ist logisch. Das heißt aber doch noch nicht, dass man zwingend ein massiv erhöhtes Risiko eingeht.
Das könnte meiner Laienauffassung nach auch ein Bergführer aus rechtlichen Gründen gar nicht verantworten. Ich bin nicht sicher, dass die Involvierung eines Bergführers vertraglich AO geregelt werden kann, dass er allgemeine Sicherheitseinschätzungen grob über Board werfen kann ohne im Zweifelsfall Konsequenzen befürchten zu müssen
.
Und dass die derzeitige Lage in den Nordalpen äusserst prekär ist, sollte jedem klar sein, der verfolgt hat, was in den letzten Tagen so passiert ist.
Ohne den Hang und die Bedingungen genau zu kennen, ja sogar theoretiach ohne zu wissen wo die Tour genau stattfindet, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich überrascht bin, dass in einem Contestface in den zentralen Nordalpen diese Woche ein Brett abgeht. Überrascht hat mich das wirklich nicht.
Aber das geht alles alleinig zu Lasten der Organisation.

Was mich an dem Interview stört, ist die joviale Auffassung des ganzen. Klar kann ich verstehen, dass es für den Athleten ein wichtiger Grund ist, nicht mehr zu fahren, weil seine Line weg ist. Ich kann auch verstehen, das man sich um die Sicherheit keine Gedanken macht. Ich kann aber nicht verstehen, dass man das in einem Interview so äussert. Soviel gesunden Menschenverstand sollte man schon haben, zu wissen, wie das auf die Zuschauer des Sports oder gar auf unbedarfte wirkt.
Als Athlet. Aber noch viel mehr als Pressefuzzi des Sponsors, der das Interview zusammen und ins Netz eingestellt hat. Womit wir bald beim Thema Red Bull und dessen Einfluss auf den Sport wären.

Und die Aussage, das alles sicher war, weil gestern dort niemals was abgegangen wäre, ist einfach nur dämlich. Egal, wie man's dreht und wendet.

Gut gebrüllt. Diesmal ohne Kopfschütteln ein +1.


wie gesagt, für mich läuft das drauf raus das game zu haten, nicht den player :P grundsätzlich sind wir uns nicht uneinig.

Auf der FWT facebook Seite gibts jetzt ein Video dazu, es gelingt mir nicht das direkt zu verlinken. Hätte man wesentlich (!) schlechter (oder gar nicht) machen können.

https://www.facebook.com/FreerideWorldTour?fref=nf

(und wenn man ihnen glaubt, wieviel sie da angeblich rumgesprengt haben, müsste man sich nach knuts argumentation auch irgendwann um pisten sorgen machen, die bei allgemein ungünstiger situation nach unerfolgreichen sprengungen geöffnet werden - genau auf die weise gab es doch vor 2 jahren in ischgl einen toten auf der piste..)

Nach dem Video frage ich mich vor allem, wie verarscht sich die drei Vorfahrer fühlen müssen, und was denen wohl bezahlt wird, abgesehen vom Ruhm, einmal ein FWT Face gefahren zu sein...

knut
03.02.2015, 23:05
wie gesagt, für mich läuft das drauf raus das game zu haten, nicht den player :P grundsätzlich sind wir uns nicht uneinig.
Ich bin so negativ, ich könnte auch beides. Aber natürlich hast Du recht!

Mir stösst auch gar nicht so sauer das Verhalten der FWT auf, erst recht nicht das der Fahrer, aber gallig werd ich halt bei dem, was Red Bull und ABS dazu abgeliefert haben.


Auf der FWT facebook Seite gibts jetzt ein Video dazu, es gelingt mir nicht das direkt zu verlinken. Hätte man wesentlich (!) schlechter (oder gar nicht) machen können.

https://www.facebook.com/FreerideWorldTour?fref=nf

(und wenn man ihnen glaubt, wieviel sie da angeblich rumgesprengt haben, müsste man sich nach knuts argumentation auch irgendwann um pisten sorgen machen, die bei allgemein ungünstiger situation nach unerfolgreichen sprengungen geöffnet werden - genau auf die weise gab es doch vor 2 jahren in ischgl einen toten auf der piste..)
Stimmt, das Video gefällt.
Gut gemacht, gute O-Töne und gesamthaft stimmig.

Und zum Sprengen: stimmt schon, das Video ist überzeugend. Andererseits sprengen Skigebieten nicht umsonst morgens. Und ob sie in die Schulter, die dann abgegangen ist, wirklich was reingeworfen haben?
Ich mag da jetzt unfair von meinem Schaukelstuhl aus den urteilenden Internet-Skifahrer raushängen lassen udn ehrlich gesagt kann man das von einem Video auch null beurteilen, aber irgendwie kann ich mir vom Bauchgefühl her bei dem Brett, das da abging, nicht so richtig vorstellen, dass das eine Sprengung ausgehalten haben soll.
Aber das ist ehrlicherweise mutwillig spekulatives Rumraten ohne jegliche Basis.

cliomare
04.02.2015, 06:37
Dass da ausgiebigst gesprengt wurde trau ich mich per Ferndiagnose zu verneinen (und auf den Fotos sieht man ja auch keine abgesprengten Bretter). Kenn das von meinem Hausberg, Seegrube. Wenn da so gesprengt wird, dass es wirklich safe ist, fahrt man danach zu 90% auf abgesprengtem Material rum. Dafür kann ich mich nicht erinnern, dass im abgesprengten Gebiet (Kar/Seilrinne) jemals was gröberes passiert wäre, und da wird dann wirklich jeder cm in jeder Seitenrinne zerfahren.
Wenn man so sprengt, dass ein Gebiet so sicher ist, braucht man dort danach aber keinen Freeridecontest mehr veranstalten.

Aber wie Knut sagt, wär das die Verantwortung der Organisatoren. Denke, dass die halt mittlerweile ziemlich unter Druck stehen, Ergebnisse zu liefern, nachdem ja einige Veranstaltungen wegen Schneemangels abgesagt/verschoben wurden.

cliomare
04.02.2015, 06:43
Noch was. Mag den moralischen Zeigefinger eigentlich nicht so gern, aber in diesem Fall muss er doch mal zum Einsatz kommen.

Ich denk die Botschaft des ganzen ist schlecht. Während bei uns in den letzten Tagen viele Leute unter Lawinen ums Leben gekommen sind und jede lokale Radiostation stündlich eindringlich davor warnt, auf Grund der großen Lawinengefahr die gesicherten Pisten zu verlassen, wird da in extremen Gelänge ein Contest veranstaltet.
Und wenn dann wie nicht verwunderlich was passiert, wird ein bischen die Botschaft vermittel: alles easy, Airbag ziehen und passiert eh nichts.

Dann braucht man sich auch nicht wundern, wenns an jedem schönen Wochenende die Massen an coolen Hobbyfreeridern nachmachen. Nur dort gehts halt, wie man heuer zur genüge sieht, nicht immer so glimpflich aus.

jensr
04.02.2015, 07:30
Grundsätzlich bin ich bei dir/euch. Du verwechselt aber sprengen und auslösen. An manchen Tagen kannst du 10 Stangen Dynamit in den Hang werfen und der kommt nicht. Das nicht Vorhandensein von lawinenabgängen muss also nicht heißen, das es kein sprengversuche gab. Dennoch heißt wiederum das nicht das du den sweetspot bei der Sprengung genau getroffen hast. Das scheinbar hat in diesem Fall aber der Fahrer getan...

freak
04.02.2015, 08:32
sehr schönes armchair quaterbacking hier mal wieder.



Und dass die derzeitige Lage in den Nordalpen äusserst prekär ist, sollte jedem klar sein, der verfolgt hat, was in den letzten Tagen so passiert ist.
Ohne den Hang und die Bedingungen genau zu kennen, ja sogar theoretiach ohne zu wissen wo die Tour genau stattfindet, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich überrascht bin, dass in einem Contestface in den zentralen Nordalpen diese Woche ein Brett abgeht. Überrascht hat mich das wirklich nicht.


mich würde es auch nicht überraschen wenn irgendwann im mai eine lawine am mt. everest abgeht. habe gehört dort ist es dann gefährlich!



Dass da ausgiebigst gesprengt wurde trau ich mich per Ferndiagnose zu verneinen (und auf den Fotos sieht man ja auch keine abgesprengten Bretter). Kenn das von meinem Hausberg, Seegrube. Wenn da so gesprengt wird, dass es wirklich safe ist, fahrt man danach zu 90% auf abgesprengtem Material rum. Dafür kann ich mich nicht erinnern, dass im abgesprengten Gebiet (Kar/Seilrinne) jemals was gröberes passiert wäre, und da wird dann wirklich jeder cm in jeder Seitenrinne zerfahren.

ich glaube nicht das man das vergleichen kann. ist ganz anderes gelände, (rinne/kare vs. gegliederter hang, stark durchsetzt vs. einheitlich, eingeweht vs. ein und ausgeweht etc.). zudem wird an der nordkette eben immer gesprengt und immer komplett zerfahren, an der quellspitze nicht.
wenn sie da am montag sprengen wo der schnee praktisch ungebunden ist, geht da nicht viel, schon garnicht als brett. dann sehtzt sich das über nacht (es war ja leicht föhning, also wind/wärmer) weht bisschen schnee rum und schon sieht man auch von den sprengungen nichts mehr.


Grundsätzlich bin ich bei dir/euch. Du verwechselt aber sprengen und auslösen. An manchen Tagen kannst du 10 Stangen Dynamit in den Hang werfen und der kommt nicht. Das nicht Vorhandensein von lawinenabgängen muss also nicht heißen, das es kein sprengversuche gab. Dennoch heißt wiederum das nicht das du den sweetspot bei der Sprengung genau getroffen hast. Das scheinbar hat in diesem Fall aber der Fahrer getan...

genau. sieht man ja auch daran wie er das schneebrett beim hochstapfen auslöst, nicht bei der landung. er läuft ja auch direkt über eine schon vorhandene spur...

freak~[:fish:&:ghost:]

knut
04.02.2015, 09:09
mich würde es auch nicht überraschen wenn irgendwann im mai eine lawine am mt. everest abgeht. habe gehört dort ist es dann gefährlich!
Willst Du damit sagen, dass es in Ordnung ist, dass das Risiko eines Freeride-Contests gleich dem Risiko beim Höhenbergsteigen ist? Dann könnte man zum Muntern gleich ein akzeptiertes Restrisiko von 20 oder höher setzten, statt dem üblichen 1. Denn dort gibt es immerhin von rund 4000 Besteigern 250 Tote. Mit dem Restrisiko könnte man glaube ich alles fahren.

Oder willst Du damit sagen, dass die Lawinen bei der FWT für Dich völlig in Ordnung geht? Weil sie überraschend und mit gutem Gewissen unvorhersehbar war?

Oder willst Du damit sagen, dass die aktuelle Lawinenlage und die aktuelle massierung der Unfallereignisse nicht im Zusammenhang mit dem Unfall an der FWT steht?


Ich hab übrigens nie was anderes behauptet, als Armchair Quarterbacking zu betreiben. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man dabei gewesen sein muss, um drüber diskutieren zu dürfen.





wenn sie da am montag sprengen wo der schnee praktisch ungebunden ist, geht da nicht viel, schon garnicht als brett. dann sehtzt sich das über nacht (es war ja leicht föhning, also wind/wärmer) weht bisschen schnee rum und schon sieht man auch von den sprengungen nichts mehr.
Und die Sprengung hat damit den sichernden Effekt verloren. Weil am Vortag bei der Sprengung nichts abging, heisst eben nicht zwingend, dass am Contesttag nichts abgehen kann.

Hinzu kommt weiterhin, dass Sprengungen im Skigebiet in aller Regel auch von sehr viel Erfahrung profitieren. Die Sprengmeister wissen oft sehr gut wann bei welchen Bedingungen wo nach einer Sprengung was abgeht. Ohne diese Erfahrungswerte schätze ich mal, daass eine solche Hangsicherung sicherlich deutlich schwieriger und unzuverlässiger ist.

selle
04.02.2015, 09:19
Hier noch ein kurzer Bericht von Garret Altman (Fahrer FWT): http://blistergearreview.com/features/fwt-update-from-austria

sluG
04.02.2015, 09:35
"I then began skiing the “safe zone” down with my descent partner Stephan Hausl, and he also triggered a slide that blocked similarly to the first one of the day, and ran approximately 300 meters."

deirflu
04.02.2015, 09:39
http://salzburg.orf.at/news/stories/2692927/

Habe darüber schon im erwähnten Forum gelesen. Dümmer geht es echt kaum!!!


Zum vorigen Thema finde ich den Bericht von Altman Garret interessant das anscheinend beim abfahren durch die Save Zone noch eine Lawine ausgelöst wurde.
Insgesamt sage ich aber das es halt Profisport ist und dort auch etwas andere Regeln gelten. Nur weil ich am Start der Streif stehe würde ich ja auch nicht auf die Idee kommen im Abfahrtstempo runter zu fahren.

freak
04.02.2015, 10:14
Willst Du damit sagen, dass es in Ordnung ist, dass das Risiko eines Freeride-Contests gleich dem Risiko beim Höhenbergsteigen ist? Dann könnte man zum Muntern gleich ein akzeptiertes Restrisiko von 20 oder höher setzten, statt dem üblichen 1. Denn dort gibt es immerhin von rund 4000 Besteigern 250 Tote. Mit dem Restrisiko könnte man glaube ich alles fahren.

Oder willst Du damit sagen, dass die Lawinen bei der FWT für Dich völlig in Ordnung geht? Weil sie überraschend und mit gutem Gewissen unvorhersehbar war?

Oder willst Du damit sagen, dass die aktuelle Lawinenlage und die aktuelle massierung der Unfallereignisse nicht im Zusammenhang mit dem Unfall an der FWT steht?

nein, sondern das ich die lage im mai am mt. everest vmtl. ähnlich gut beurteilen kann wie du die lage gestern in kappl.




Ich hab übrigens nie was anderes behauptet, als Armchair Quarterbacking zu betreiben. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man dabei gewesen sein muss, um drüber diskutieren zu dürfen.

man darf diskutieren über was man will (wo kämen wir denn sonst hin), man könnte das aber auch auf eine andere art tun. dich wunderts nicht das da was abging (bzw. es ist ja eh klar, ist ja zur zeit alles so gefährlich), mich wunderts schon, zumindest in der größe. ich bin mir auch recht sicher das hier "nur" der neuschnee abgegangen ist und es mit der altschneeproblematik die in vielen teilen der alpen vorhanden ist (aber wohl nicht im contestface in kappl) eigentlich nichts zu tun hat.




Und die Sprengung hat damit den sichernden Effekt verloren. Weil am Vortag bei der Sprengung nichts abging, heisst eben nicht zwingend, dass am Contesttag nichts abgehen kann.

nun, natürlich nicht. es heisst aber auch nicht das "in echt garnicht gesprengt wurde".

freak~[:fish:&:ghost:]

Mc4air
04.02.2015, 10:16
I then began skiing the “safe zone” down with my descent partner Stephan Hausl, and he also triggered a slide that blocked similarly to the first one of the day, and ran approximately 300 meters.


Nehme an, es ist an der FWT üblich, so eine Backup Line zu haben, eben z.B. für den Falle eines Wettkampf-Abbruchs. Wenn aber sogar in dieser Safeline etwas losgetreten wird, kann mir keiner erzählen, dass die Organisatoren alles richtig gemacht hätten. Ob das nun vom Guide-Team oder an anderer Stelle so entschieden wurde wäre auch noch interessant.
Und wie Knut so treffend schreibt:


Weil am Vortag bei der Sprengung nichts abging, heisst eben nicht zwingend, dass am Contesttag nichts abgehen kann.

ThinkPow
04.02.2015, 10:39
http://salzburg.orf.at/news/stories/2692927/

Sieht ja aus wie am Mt. Everest...

knut
04.02.2015, 10:54
nein, sondern das ich die lage im mai am mt. everest vmtl. ähnlich gut beurteilen kann wie du die lage gestern in kappl.
Das ist doch Käse.
Es reicht doch ein Blick in den LLB, um zu wissen dass die Entscheidung, diesen Hang zu befahren in jedem Fall grenzwertig war und einer genauen Evaluation bedurfte.
Klar kann ich diese genaue Evaluation aus der Ferne nicht machen und mit den gegebenen Infos auch nicht vollständig nachvollziehen. Ich will das auch gar nicht.
Es reicht mir aber aus, um guten Gewissens zu vermuten, dass die Befahrung dieses Hanges nur mit zusätzlichen Sicherungsmassnahmen vertretbar war und mit einem höheren Risiko behaftet war, als die Lehrmeinung es vorsieht.

Und damit kann ich sehr wohl drüber diskutieren, ob das meiner Meinung nach gut war. Ich persönlich bin ein grosser Verfechter der Freiheit zum individuellen Risiko. Jeder Freerider soll sein eigenes Risiko frei wählen können. Und auch wenn jemand anderes das Risiko für ihn wählt (ob hier oder im Falle eines Bergführers mit Gästen), geht das in Ordnung, solang das erhöhte Risiko klar kommuniziert wird und Konsens besteht.
Die Frage, die man sich aber stellen muss, ist, ob ein Wettkampfformat mit weltweiter medialer Aufmerksamkeit gut daran tut, dieses erhöhte Risiko einzugehen und unseren Sport so zu repräsentieren. Ich persönlich glaube das eher nicht.

Und damit sind wir bei dem, was ich mit der zitierten Passage hauptsächlich ausdrücken wollte.
Ich will gar nicht darüber urteilen, ob das verantwortliche Sicherheitsteam -den Vorgaben entsprechend- richtig gehandelt hat, oder fahrlässige Schnitzer gemacht hat.
Aber ich will darstellen, wie es in der Aussenwahrnehmung wirkt. Und es wirkt einfach zumindest äusserst unglücklich, wenn nach einem der unfallträchtigsten Wochenenden der jüngeren Vergangenheit an der FWT eine Lawine im Contest abgeht. Selbst wenn die Ursachen völlig andere als in den Freizeitsportlerunfällen gewesen sein sollten, und im Extremfall überhaupt nicht vorhersehbar, wirkt es trotzdem doof.
Und aus diesen Gründen heraus bin ich persönlich eben der Meinung, dass das Lawinenrisiko bei der FWT besser nicht deutlich ausserhalb der Lehrmeinung liegen sollte.

klar
04.02.2015, 11:16
Es reicht mir aber aus, um guten Gewissens zu vermuten, dass die Befahrung dieses Hanges nur mit zusätzlichen Sicherungsmassnahmen vertretbar war und mit einem höheren Risiko behaftet war, als die Lehrmeinung es vorsieht.

Und aus diesen Gründen heraus bin ich persönlich eben der Meinung, dass das Lawinenrisiko bei der FWT besser nicht deutlich ausserhalb der Lehrmeinung liegen sollte.

Kann nicht mehr folgen.

Schlägst du vor, man sollte Contest Hänge nicht sprengen und sich die Venues so aussuchen, dass sie immer ein Restrisiko <1 nach Munter haben?

Oder meinst du die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen haben grundsätzlich keine Auswirkung auf die in die Hangbeurteilung einfließende Lawinengefahr und man kann soviel sprengen wie man will, entschieden wird ausschließlich nach LLB und Warnstufe?

Die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmken wird man bei solchen Events hoffentlich immer haben, völlig unabhängig davon, was im LLB steht.

Das man sich den speziellen Contest angesichts der aktuellen Häufung von Unfällen auch hätte sparen können, im Sinne der dadurch vermittelten Prinzipien, ist natürlich klar.


ah ja, erinnert sich noch jemand an Maria Kuzma 2011 in Verbier?


https://www.youtube.com/watch?v=JuSLasFBgRg#t=88

knut
04.02.2015, 11:51
Kann nicht mehr folgen.
Sorry, dann muss ich nachbessern.


Schlägst du vor, man sollte Contest Hänge nicht sprengen und sich die Venues so aussuchen, dass sie immer ein Restrisiko <1 nach Munter haben?
Nein, nicht wirklich.
a) ja, man sollte definitiv weiterhin sprengen
b) ich glaube nicht, dass man für solche Contests je Munter gescheit anwenden kann. Schon gar nicht mit einem Restrisiko <1. Nicht zuletzt deshalb, weil Munters Methode für Steilhänge einfach nicht wirklich anwendbar ist, ja gar nie für sie entwickelt wurde. Trotzdem kann man ein Risiko wählen, dass nicht ein vielfaches davon weg liegt.
Es geht mir gar darum, dass Lehrmeinungen eingehalten werden sollen. Aber die FWT kann sich in meinen Augen nicht erlauben, dass auch nur kleine Rutsche zum regelmässigen Erscheinungsbild dazu gehören.
Ich kann und will gar nicht vorschlagen, mit welchen Massnahmen und Entscheidungswegen die Verantwortlichen zu diesen Ergebnissen kommen. Aber ich finde halt, dass diese Lawinen weit über dem war, was allein medial vertretbar ist und glaube halt persönlich nicht, dass sie aus heiterem Himmel gekommen ist
c) ich glaube schon, dass es in Ordnung wäre, wenn Venues allgemein etwas verhaltener gewählt werden. Es muss nicht alles der Bec des Rosses sein. Und meiner persönlichen Meinung nach dürfte der Flow von Runs auch wieder mehr Gewichtung kriegen. Ist zwar eigentlich ne andere Baustelle, hätte aber evtl. auch in diesem Zusammenhang einen positiven Einfluss.


Oder meinst du die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen haben grundsätzlich keine Auswirkung auf die in die Hangbeurteilung einfließende Lawinengefahr und man kann soviel sprengen wie man will, entschieden wird ausschließlich nach LLB und Warnstufe?
Nein, diese Sicherungsmassnahmen dürfen natürlich in die Beurteilung mit einfliessen. Und das wohl auch deutlich mehr, als es unsere alltäglichen Sicherungsmassnahmen (wir entscheiden ja auch nicht rein nach LLB und Warnstufe, sondern berücksichtigen Massnahmen/Faktoren wie "viel befahrener Hang" oder "Einzelbefahrung") tun. Sie sollten aber vermutlich nicht hauptbestimmender Anteil der Entscheidung sein.
Und sie müssen natürlich effektiv sein. Wie effektiv die in diesem Fall am Vortag durchgeführten Sprengungen nach der zu erwartenden Verfrachtung und Setzung wirklich waren, darf m.M.n. aber durchaus hinterfragt werden.

Wie da grundsätzlich im Einzelnen bei der Entscheidungsfindung vorgegangen werden soll, kann und will ich aber gar nicht beurteilen oder vorschlagen. Dazu fehlt mir schlicht die Erfahrung und Kompetenz.
Aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen gut daran tun, diese Prozesse nicht nur zu verfeinern, sondern auch zu standardisieren. Und ich bin sicher, dass das eine der guten Seiten dieses Vorfalls ist, dass genau jenes passieren wird.
Im besten Fall werden solche Prozesse dann auch die Lehrmeinungen und schlussendlich den Breitensport bereichern. Das wär doch mal positiv.




Das man sich den speziellen Contest angesichts der aktuellen Häufung von Unfällen auch hätte sparen können, im Sinne der dadurch vermittelten Prinzipien, ist natürlich klar.
Das ist wohl so.
Der Druck, einen solchen Contest trotzdem durchzuführen, ist aber sicherlich auch immens. Von Seiten aller Beteiligter, vom Sportler über Organisatoren, Sponsoren, Medienanstalten bis hin zu uns als evtl. enttäuschten Zuschauern.

Vielleicht wäre es auch gescheit gewesen, den Contest ne deutliche Ecke runter zu fahren und an einem **- oder ***-Face durchzuführen, auch wenn das nicht so spektakuläre Bilder liefert. Unter Umständen ist da natürlich die Lawinengefahr keinen Deut geringer, aber Sciherungsmassnahmen lassen sich vermutlich effektiver, mit weniger Aufwand und dadurch zeitnaher durchführen.

knut
04.02.2015, 11:51
Edit2 - dann nutz ich jetzt den Doppelpostfehler hierfür:
ah ja, erinnert sich noch jemand an Maria Kuzma 2011 in Verbier?
Danke für die Erinnerung. Ich hatte diffus mehrere Vorfälle kleinerer Sachen im Hintergrund, aber jetzt wo ich das Video sehe, wird mir klar, dass das gar nicht zwingend so klein war.

renegade5569
04.02.2015, 11:51
Bei FWT geht es ums Geld. Die Fahrer wollen verdienen, die Sponsoren und die Skigebiete auch.

Deshalb wird der Contest wenn möglich gestartet. Auch zu Bedingungen, die nahe an oder auch "über" den Grenzen möglichen liegen.
Sei es fahrtechnisch oder die äußeren Bedingungen. Ob man das nun gut findet oder nicht, könnt ihr einzig und allein
dadurch zeigen, ob ihr euch das Spektakel anschaut oder nicht. Sollte es irgendwann keinen mehr interessieren, dann
gibt es die FWT nicht mehr.

Ein moralische/philosohische Diskussion braucht es da nicht.

Ob man in einen Hang einfährt oder nicht, bleibt trotzdem die eigene Entscheidung. Ob man nun 5,10,20% mehr wagt, weil die Fahrer der FWT das machen, spielt da meines Erachtens keine Rolle, da man das sowieso nicht nachweisen kann. Das machen auch viele, ohne die FWT.

knut
04.02.2015, 11:59
Ob man das nun gut findet oder nicht, könnt ihr einzig und allein
dadurch zeigen, ob ihr euch das Spektakel anschaut oder nicht. Sollte es irgendwann keinen mehr interessieren, dann
gibt es die FWT nicht mehr.

Ein moralische/philosohische Diskussion braucht es da nicht.

Da bin ich anderer Meinung. Einerseits hat solch eine Diskussion ihren Nutzen, auch wenn sie niemals bei den Verantwortlichen ankommen würde. Andererseits ist unser Sport so klein, dass Meinungen durchaus ihre Runde machen.

Und ganz ehrlich: Ich will gar nicht, dass es die FWT nicht mehr gibt. Ich will, dass sie sich weiter entwickelt.

subtleplague
04.02.2015, 12:01
Bei wettkämpfen in Extremsportarten besteht immer ein Restrisiko, und dass das Restrisiko höher ist als bei Otto normalfreerider ist auch klar. Und mal ganz ehrlich, dieses "das ist ein schlechtes vorbild" anzuführen ist doch müßig. Jeder weiss, dass man eben nicht so fährt wie ein Profi. Ich versuche keine Backflips beim Mountainbiken, versuche nicht Mavericks zu surfen nur weil ich das bei der BWWT gesehen habe und denke auch nicht, dass ein Jetski mir hilft wenn ich da surfen gehe. Natürlich wird das für die Athleten gefährlich sein, und Jetskis genau wie Sprengungen beim Skifahren, vermitteln evtl. eine trügerische Sicherheit, aber sie deswegen der Fahrlässigkeit zu bezichtigen geht zu weit.
Ich würde noch nicht mal wie G-klar das Game haten, sondern jedem Fahrer steht es frei da mit zu machen, denn im Gegensatz zu the Wire müssen die armen 18jährigen Freeskitalente nicht an der Freeridecorner das weisse Gold verkaufen, um zu überleben und ihre kleine Schwester zu vesorgen.

Dass die Entscheidung bei einem 3er einen Freeridecontest zu fahren fragwürdig ist, steht wohl ausser Frage, aber die Frage ist, ob die Maßnahmen ausreichen um das Restrisiko ins Akzeptable zu drücken oder nicht weiss ich nicht zu beantworten. Und ich denke auch sonst kaum jemand hier. Problematisch ist, dass die verantwortlichen anscheinend auch daneben lagen, obwohl sie es besser wissen sollten. Im Gegensatz zu den anderen haarsträubenden Bergführer Geschichten dieses Jahr erkenne ich auf Anhieb aber nicht den Fehler und maße mir auch keine Beurteilung an.

Dass solche Hänge nach Munter nie funktionieren ist uns doch allen klar, denn bei einer 2 würde ich ihn auch nicht fahren dürfen, es aber trotzdem tun.

klar
04.02.2015, 12:24
Danke für die Erläuterungen, folge wieder.



Vielleicht wäre es auch gescheit gewesen, den Contest ne deutliche Ecke runter zu fahren und an einem **- oder ***-Face durchzuführen, auch wenn das nicht so spektakuläre Bilder liefert. Unter Umständen ist da natürlich die Lawinengefahr keinen Deut geringer, aber Sciherungsmassnahmen lassen sich vermutlich effektiver, mit weniger Aufwand und dadurch zeitnaher durchführen.


Die Quellspitze war und ist auch ein ** Hang. Ich bin das zweimal gefahren, beide Male bei 2*FWQs. Wildseeloder vom FWT Damenstart aus war auch schon ein 2* Qualifier. Was für ein Hang sich für welche Anzahl von Sternen gehört ist ein ganz anderes Thema :)

G-klar

PS: und was ist genau die Lehrmeinung, wann man was fahren darf, wenn man Munter nicht auf Steilhänge anwenden möchte?

knut
04.02.2015, 12:45
PS: und was ist genau die Lehrmeinung, wann man was fahren darf, wenn man Munter nicht auf Steilhänge anwenden möchte?
Habe ich den Eindruck erweckt, dass ich in diesem Zusammenhang von einer Lehrmeinung wüsste?
Ich bin mir sicher, dass z.B. verschiedene Bergführer dazu in ihrer Ausbildung was gelernt haben. Was da aber genau Inhalt ist, wird irgendwie Stillschweigen drüber gewahrt...
Ich kenn da nur den Bergführer Kobler Test: Man werfe einen dicken Stein in den Hang. Rollt er auf dem Schnee hinab, ist's sicher aber nicht befahrbar. Sinkt er ein, muss man die Lage mit anderen Mitteln beurteilen.

freak
04.02.2015, 12:52
Das ist doch Käse.
Es reicht doch ein Blick in den LLB, um zu wissen dass die Entscheidung, diesen Hang zu befahren in jedem Fall grenzwertig war und einer genauen Evaluation bedurfte.
Klar kann ich diese genaue Evaluation aus der Ferne nicht machen und mit den gegebenen Infos auch nicht vollständig nachvollziehen. Ich will das auch gar nicht.
Es reicht mir aber aus, um guten Gewissens zu vermuten, dass die Befahrung dieses Hanges nur mit zusätzlichen Sicherungsmassnahmen vertretbar war und mit einem höheren Risiko behaftet war, als die Lehrmeinung es vorsieht.

ich finde das ist dann aber bei praktisch allen FWT-Contests so/so gewesen. nur jetzt ist halt was passiert, und alle schreien "oh gott, wie können sie nur".
das ist es was mich an der sache stört.

freak~[:fish:&:ghost:]

knut
04.02.2015, 13:08
Nunja, diesmal war ja schon fast ein 3er mit Ausrufezeichen. Aber Du hast schon recht.
Und ja, mich stört das schon länger. Dass es jetzt angesichts der Lawinen diskutiert wird, ist doch normal.

Und ich hab mich auch schon bei diesem Vorfall ziemlich echauffiert (da waren allerdings mehr die "rad!", und "sickeinself" Fraktionen zu hören):

https://www.youtube.com/watch?v=VJseM2HjPvk

Oder war's letztes Jahr in Snowbird, wo die gesamte Organisation morgens am Contesttag aufwachte und feststellen musste, dass das Face bereits abgegangen war?

Ich finde finde, das ganze Contestwesen muss da einfach was machen.

Elschto
04.02.2015, 14:13
"Die beiden Freerider, die am Sonntag oberhalb der Teufelsegg-Piste ein Schneebrett losgetreten hatten, sind noch am selben Tag von den Carabinieri identifiziert und wegen mutwilligen Auslösens einer Lawine angezeigt worden."

http://www.stol.it/Artikel/Bezirksnachrichten/Vinschgau/Lawine-in-Schnals-Zwei-Anzeigen

skee0r
04.02.2015, 14:35
Na immerhin war die Hälfte der fahrer dafür, den Contest abzubrechen: http://www.redbull.com/at/de/snow/stories/1331703131266/fabian-lentsch-interview-absage-fwt-kappl

Eine Begründung: es waren durch den Abgang einfach zu viele Lines schon zerstört :bang:

Ein Artikel, der gut zeigt, was für Gedankengänge im Athletenhirn im Wettkampfmodus so vor sich geht, was wir Allerweltskegelbrüder und Internetskifahrer uns gar nicht vorstellen können.
Die Entscheidung für den Contest war nämlich richtig; gestern wäre da nie was abgegangen. ???

Eigentlich sagt Fabian Lentsch in dem Interview aber noch mehr, weiß nicht ob du das mit Absicht unterschlägst:

Es war nicht nur die Lawinengefahr, die schließlich ja auch real geworden ist. Hinzu kam außerdem, dass viele Lines durch den Abgang bei Julien Lopez’ Durchgang zerstört worden sind. Noch dazu wäre es ein völlig falsches Signal an die Zuschauer und Fans gewesen, die den Livestream verfolgt haben, den Contest durchzuziehen, obwohl eine Lawine abgegangen ist. Deshalb finde ich die Entscheidung der Organisatoren super. Klar, war es für sie eine harte Entscheidung, aber es war die einzig richtige.

knut
04.02.2015, 15:30
Warum sollte ich mir Absicht was unterschlagen? Ich hab doch den Artikel verlinkt.

Ich hab einzig und allein gesagt, dass eine Begründung die von mir hervorgehobene war.

Zorro
04.02.2015, 16:17
also von miraus kann sich dieses gesamte Contestwesen dorthin vermpissen, wo es hergekommen ist. In irgend ein kleines Tal mit kleinen Menschen und dem Dorfpostboten, der für den Genpool zuständig ist. Wobei derzeit ja Poststellen vermehrt abgebaut werden.

dru
04.02.2015, 16:52
also von miraus kann sich dieses gesamte Contestwesen dorthin vermpissen, wo es hergekommen ist. In irgend ein kleines Tal mit kleinen Menschen und dem Dorfpostboten, der für den Genpool zuständig ist. Wobei derzeit ja Poststellen vermehrt abgebaut werden.

zoRRoland also? Ich wüsste da einige Dörfer, die deiner Beschreibung fast perfekt entsprechenden entsprechen ;-)

dRu

subtleplague
04.02.2015, 17:32
PS: und was ist genau die Lehrmeinung, wann man was fahren darf, wenn man Munter nicht auf Steilhänge anwenden möchte?
-G-klar
hey yo Insbrrooklyn!
ging das an mich? Dann haben wir Beef!

ähm nö...oder auch nicht. Ich wende das schon an, aber ich kriege 45° Nord eben nicht runter reduziert. Auch bei nem zweier wenn ich sehr viele positive Vorzeichen sehe ist das noch mehr als knapp. Letzlich entscheide ich dann eben nach Anzeichen und fahre häufig rein (nicht dass ich soo krass viel echte 45° fahren würde, aber ich maße mir an schon ab und zu von 40-45° unterwegs zu sein). Und äh du fragst mich, den "mach was du willst" Typ doch nicht nach Lehrmeinungen oder?
Falls das nur an Knut ging: ignorier meine halbgaren Rechfertigungsversuche und: Shake ya Badonkadonk in da Hood!

P.S. ich finde Zorros Einstellung immer wieder erfrischend. :D
edit: wegen Threadbezug: In Diablerets hat ein Ami zwei Tage im Schnee gelegen. Und da soll einer sagen modernes Gore Tex sei sein Geld nicht wert. geklaut von TGR
http://www.20min.ch/ro/news/vaud/story/Il-survit-48-heures-sous-la-neige-11100466

freak
04.02.2015, 17:39
zoRRoland

pssst, sikret.

freak~[:fish:&:ghost:]

HolyMo
04.02.2015, 17:51
http://www.20min.ch/ro/news/vaud/story/Il-survit-48-heures-sous-la-neige-11100466

und wer soll das jetzt lesen können? :D

(oder auch: warum habe ich nur latein gewählt..)

Digga
04.02.2015, 18:05
Brutale Geschichte mit dem Ami. Würd ich nicht glauben wenns mir einer so erzählen würde.



und wer soll das jetzt lesen können? :D

(oder auch: warum habe ich nur latein gewählt..)
Ich kanns lesen, aber ich verrat dir nicht was drin steht :cool:

chris
04.02.2015, 18:22
also von miraus kann sich dieses gesamte Contestwesen dorthin vermpissen, wo es hergekommen ist.
ja wenn contests wieder so würden, wie sie angefangen haben, dann würden sich wahrscheinliche viele freuen. aber du meinst wohl was anderes.... ;)

ich versteh den aktuellen aufruhr ehrlich gesagt nicht ganz. bei freeridecontests ist nunmal die wahrscheinlichkeit schwierige bedingungen zu haben relativ gross. und 2/3 alle contests abzusagen ist doch auch keine lösung. oder das ganze in flacheres/ungefährliches gelände zu verlegen auch nicht, dann sind wir nämlich bei bc-freestyle.

und warum ausgerechnet ein freeridebewerb eine vorbildwirkung haben soll versteh ich auch nicht so ganz. welche vorbildwirkung hat denn ein alpinskirennen? oder welche botschaft bringt ein F1-rennen rüber? etwa "wenns einen f1-rennfahrer mit 300 aus der kurve schmeisst passiert eh nicht viel, kann ich also ruhig mit 150 auf der landstrasse fahren...." :o


http://salzburg.orf.at/news/stories/2692927/
Habe darüber schon im erwähnten Forum gelesen. Dümmer geht es echt kaum!!!

und nochmal ganz ehrlich gesagt: das war wohl eine schwierige situation, haufenweise anmeldung für die tour und dann richtig böse bedingungen. und dann trotzdem die ganzen leute auf den berg rauf und wieder runter zu bringen ist irgendwie schon eine leistung! klar ist einiges falsch gelaufen, aber die spuranlage und vorgehensweise kann ja mal soo schlecht nicht gewesen sein. und wer weiss wieviel ich-weiss-es-eh-besser-typen da dabei waren, und schon ist die anweisung zum einzelfahren ignoriert und 10 leute im hang und das brett geht ab....
mir kommt es aktuell eher so vor, da gibt es paar (wenige) bergführer die in zeiten sinkender buchungslage die gelegenheit ergreifen um mal gegen ehrenamtliche tourenführer zu wettern...

renegade5569
04.02.2015, 18:30
An Knut:

Ich persönlich auch nicht.

HolyMo
04.02.2015, 18:37
und warum ausgerechnet ein freeridebewerb eine vorbildwirkung haben soll versteh ich auch nicht so ganz. welche vorbildwirkung hat denn ein alpinskirennen? oder welche botschaft bringt ein F1-rennen rüber? etwa "wenns einen f1-rennfahrer mit 300 aus der kurve schmeisst passiert eh nicht viel, kann ich also ruhig mit 150 auf der landstrasse fahren...." :o

zu der schon öfter hier angesprochenen vorbildfunktion würde ich noch behaupten wollen das der durchschnittliche FWT zuschauer genug wissen hat um nicht beeinflusst zu werden. (correct me if im wrong..) Ich habe das gefühl das die FWT sowiso kein actionsport event ist wie z.B. die rampage (hat jemand daten zu den zuschauermengen?) .Bei youtube oä sieht man das es nicht sehr viele leute erreicht sondern eher nur für ein kleineres publikum welches eben das fachwissen aufweist ausgelegt ist bzw. dieses eben erreicht (man sehe sich auch mal die zuschauer vor ort an). Wenn ich im lift jemanden fragen würde wo die FWT grad ihren stop hat würde ich vermutlich nur beantworted kommen wer den letzten switch triple geschmissen hat.
Da finde ich die "verherlichung" von lawinen abgägen in film ausschnitten wesentlich schlimmer, oder wenn es wie im obigen beispiel ein clip mal geschaft hat aufsehen zu erregen.
aber das sind nur meine 0 cents :D

Bei den anderen aspekten des abganges gebe ich hier natürlich dem allgemeinen konsens recht.

deirflu
04.02.2015, 18:42
haufenweise anmeldung für die tour und dann richtig böse bedingungen.

und dann trotzdem die ganzen leute auf den berg rauf und wieder runter zu bringen ist irgendwie schon eine leistung!

Klar war es eine schwierige Situation. Aber wenn ich so viele Anmeldungen habe kann ich halt bei den jetzigen Bedingungen eine solche Tour einfach nicht machen bzw kann nicht so viele Anmeldungen zu lassen bzw muss meine Planung und Durchführung anpassen. Es gäbe auch noch weitere Lösungen, offensichtlich wurde aber nichts getan und die Gefahr unterschätzt.

Ja, war eine ganz tolle Leistug?! Gehts noch?
Die hatten einfach nur Glück das nichts passiert ist, das ganze hätte ganz anders auch ausgehen können.

freak
04.02.2015, 18:55
ja wenn contests wieder so würden, wie sie angefangen haben, dann würden sich wahrscheinliche viele freuen. aber du meinst wohl was anderes.... ;)

ich versteh den aktuellen aufruhr ehrlich gesagt nicht ganz. bei freeridecontests ist nunmal die wahrscheinlichkeit schwierige bedingungen zu haben relativ gross. und 2/3 alle contests abzusagen ist doch auch keine lösung. oder das ganze in flacheres/ungefährliches gelände zu verlegen auch nicht, dann sind wir nämlich bei bc-freestyle.

und warum ausgerechnet ein freeridebewerb eine vorbildwirkung haben soll versteh ich auch nicht so ganz. welche vorbildwirkung hat denn ein alpinskirennen? oder welche botschaft bringt ein F1-rennen rüber? etwa "wenns einen f1-rennfahrer mit 300 aus der kurve schmeisst passiert eh nicht viel, kann ich also ruhig mit 150 auf der landstrasse fahren...." :o


und nochmal ganz ehrlich gesagt: das war wohl eine schwierige situation, haufenweise anmeldung für die tour und dann richtig böse bedingungen. und dann trotzdem die ganzen leute auf den berg rauf und wieder runter zu bringen ist irgendwie schon eine leistung! klar ist einiges falsch gelaufen, aber die spuranlage und vorgehensweise kann ja mal soo schlecht nicht gewesen sein. und wer weiss wieviel ich-weiss-es-eh-besser-typen da dabei waren, und schon ist die anweisung zum einzelfahren ignoriert und 10 leute im hang und das brett geht ab....
mir kommt es aktuell eher so vor, da gibt es paar (wenige) bergführer die in zeiten sinkender buchungslage die gelegenheit ergreifen um mal gegen ehrenamtliche tourenführer zu wettern...

danke, so würde ich das auch sagen, wenn ich mich gescheit ausdrücken könnte.

freak~[:fish:&:ghost:]

klar
04.02.2015, 19:01
hey yo Insbrrooklyn!
ging das an mich? Dann haben wir Beef!

yo man get outa ma biznez, i be talking to knut.

jensr
05.02.2015, 07:31
http://www.20min.ch/ro/news/vaud/sto...neige-11100466


und wer soll das jetzt lesen können? :D

(oder auch: warum habe ich nur latein gewählt..)

Yo. Wäre nett wenn einer dazu nen link in Englisch hätte ...

jensr
05.02.2015, 07:32
Yo. Wäre nett wenn einer dazu nen link in Englisch hätte ...

EDIT: Dank dir selbst und google, Alter! http://www.bbc.com/news/world-europe-31127705

knut
05.02.2015, 07:42
(oder auch: warum habe ich nur latein gewählt..)

Latein ist doch sooooo nützlich! Die Mutter aller Sprachen! Man muss sich eigentlich wundern, wie man die eigene Muttersprache sprechen kann, so ganz ohne Leistungskurs Latein...

Ich hab's auch gehabt und es vergeht kein Tag an dem ich diese Wahl verfluchte. Völlig vergeudete Lebenszeit, jede einzelne Minute davon.

Zorro
05.02.2015, 07:57
Ich hab's auch gehabt und es vergeht kein Tag an dem ich diese Wahl verfluchte. Völlig vergeudete Lebenszeit, jede einzelne Minute davon.
das lange am Schreibtisch sitzen bekommt dir offensichtlich nicht so! ;)

selle
05.02.2015, 08:21
EDIT: Dank dir selbst und google, Alter! http://www.bbc.com/news/world-europe-31127705

Ein Interview dazu: http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Spaziergaenger-hoerten-meine-Schreie/story/20196182

Irgendwie komische Geschichte: der Typ ist 250m von einer Strasse entfernt und wartet lieber mal 48h bevor er um Hilfe ruft...!?

jensr
05.02.2015, 08:29
Tja. Das er das wusste wage ich mal zu bezweifeln...

knut
05.02.2015, 08:51
Ich glaub, der wusste insgesamt nicht besonders viel über Skifahren und Skigebiete in den Alpen. Obwohl er in Lausanne lebt.

Aber zu seiner Verteidigung: Es waren zwar nur 250m zu einem Weg, aber er war in einer Bachschlucht die in einem Wasserfall endete.
Hier sieht man das Gebiet auf der Topo-Karte:
http://www11.pic-upload.de/05.02.15/cc6v12wq6b66.jpg
Das gehört zum Skigebiet Isenau in Les Diablerets. Links ist der Weg, der auf der Karte im tagesainzeiger markiert ist, bei Les Torins/Les Torneys.
Wenn er irgendwelchen Masten gefolgt ist, sind das ja wahrscheinlich die Liftmasten der Gondel. Wie er dann dort hinüber gekommen ist? Vielleicht waren's aber auch Strommasten...
Ich würde behaupten, er ist irgendwo in die Schlucht von Le Torrent geraten und dem Bachverlauf gefolgt, bis es nicht mehr weiter ging.

skyman
05.02.2015, 10:36
Endlich hat der ÖAV "Stellung" (http://www.alpenverein.com/portal/news/aktuelle_news/2015/2015_02_04_kritik-an-alpenvereinsskitour.php)bezogen. Hm die Dauer bis jetzt finde ich für den Dachverband nicht gut. Zumal Sie mit dem Thema Lawine und ihren risk' n Fun Camps normal sehr offensiv umgehen.
Ich finde die Stellungnahme nicht gut. Menschen machen Fehler und dann viel Allgemeines um dann auf die bösen Medien samt shitstorm genervt und unverstanden zu reagieren.

Frage zu dem FB-Vid von der FTW in Kappl und der Lawine. Was sollte von dem Franzaken (rote Jacke) das Schaufeln? Sollte das ein Schneeprofil werden?

subtleplague
05.02.2015, 14:02
das lange am Schreibtisch sitzen bekommt dir offensichtlich nicht so! ;)

Verschwendetet Lebenszeit, jede Minute! das hätte man alles in Skiforen verbringen können!

knut
05.02.2015, 14:27
Irgendwie muss ich grad an das hier denken:
http://image5-cdn.n24.de/image/3830438/4/large16x9/pzy/ztmkhsr_900x510.jpg

subtleplague
05.02.2015, 14:57
wie kannst du sowas posten?!!! Die haben keinen Rucksack an! Und überhaupt. Das hier ist ein Sicherheitsforum. Bist du dir denn deiner Vorbildfunktion nicht bewusst, ich meine du als als Technikexperte muss doch wissen, dass diese Banane im falschen Winkel den Mund penetriert oder etwa nicht?? Und überhaupt ein Bild zuposten wo die Banane einfach Rausrutschen könnte? benutzt du etwa auch kein Mouth-tight wenn du Bananen isst? Du hättest auch eine Gewichtsreduzierte Carbonbanane posten können, die hätte ich bei meinen 1 1/2 Skitagen sicher noch in mein Pack bekommen.





P.S. Zorros und meine Liebe ist schon längst postsexuell. :blowbunny:

Kartoffelstampfer
07.02.2015, 21:20
Warum beschwert sich hier keiner? Angezeigt wird auch keiner? https://fbcdn-sphotos-f-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xap1/t31.0-8/10838187_10152776673420958_4797831584826974629_o.j pg

Bl4ckscream
07.02.2015, 21:29
ich würd mich schon völlig unabhängig der schneesituation beschweren.. wenn du dich nicht unter die ersten 10 die zuerst abfahren dürfen geprügelt hast, kannst den verschenkten kalorien nachtrauern

klar
07.02.2015, 21:47
uuuuuuuuund ärger!

http://lawinenwarndienst.blogspot.co.at/2015/02/blog-bis-auf-weiteres-eingestellt.html

wurde auf facebook schon wild und wütend kommentiert, öav fb account hat darauf hin folgendes kommentiert:

"Österreichischer Alpenverein (OEAV) Puh, da werden aber zwei Dinge ordentlich vermischt! Die Intervention von Andreas Ermacora hat nichts mit seiner ehrenamtlichen Funktion als Präsident des ÖAV zu tun, sondern mit seinem Job als Rechtsanwalt. Er ist Verteidiger von zwei staatlich geprüften Bergführern, gegen die aufgrund zweier tödlicher Lawinenunfälle im Jänner 2015 ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren anhängig ist. Wir haben gerade mit ihm gesprochen und möchten daher etwas klarstellen: es war NICHT seine Intention, den Blog abzudrehen (und die Intention des ÖAV ist das schon gar nicht!!). Springender Punkt waren lt. Ermacora die Kommentare zu den Blogeinträgen. Einige Kommentare im Blog des LWD Tirol waren laut Ermacora "zum Teil sehr unsachliche Vorwürfe gegen die Bergführer, die schon fast einer Vorverurteilung gleichgekommen sind". Darum seine Intervention beim LWD, die unsachlichen Kommentare zu unterbinden, um die Rechte der Betroffenen zu wahren. Eine Idee wäre aus unserer Sicht zB eine Moderation der Kommentare (also Antworten auf Fragen und vielleicht eine Erinnerung, dass die Bewertung der Ereignisse aus der Entfernung nicht immer angebracht ist), wie das bei einem Blog oft üblich ist. Um eine Einstellung des Blogs ist es laut Ermacora NICHT gegangen, und er hat sich gerade selbst verwundert über die heutige Vorgehensweise gezeigt. Sowohl er als Rechtsanwalt als auch wir als Alpenverein wissen die Infos des Lawinenwarndiensts sehr zu schätzen und es wäre ja fast schon ein Widerspruch in sich, wenn wir uns gegen diese Plattform auflehnen würden. Wir hoffen auch auf eine Klarstellung durch den LWD "

subtleplague
08.02.2015, 06:25
nett. ob sie uns hier auch sperren werden? Ich meine wir haben die "armen Bergführer" doch auch quasi vorverurteilt. Also Lieber ÖAV, sorry natürlich nur Herr Rechtsanwalt, und sehr geehrte sonstige Jobkakerlaken --> Die beiden Bergführer waren in dem Falle höchstwahrscheinlich Pappnasen, denn mal ernsthaft: Geführte Gruppen mit üblen mehrfachverschüttungen und schlecht ausgewählten Safe Spots? Das hat nichts mit Pech und "total unvorhersehbaren unglücklichen Umständen" zu tun.

P.S. ausserdem habe ich im Internet eine Studie gesehen die die Hypothese postuliert, dass gerade AV Funtionäre in Personalunion Mit Juristen probleme haben den Artikel 5 des Grundgesetztes zu akzeptieren, da sie sich ihrer sexuellen Orientierung nicht sicher sind und eine unterschwellige FPÖ-philie haben.

Ruprecht
08.02.2015, 09:32
hmm, das wäre jetzt der ideale zeitpunkt, einen ermaCORE alias zu starten..

mittlerweile gibts ein weiteres statement vom blog: klick (http://lawinenwarndienst.blogspot.co.at/2015/02/zur-klarung.html)

chris
08.02.2015, 09:40
und es sollte endlich mal jemand facebook sperren!

klar
08.02.2015, 09:43
^^ ruprecht bitte alias eröffnen und auf facebook damit den ÖAV anpöbeln!

#seifenoper #ermaCORE #klärendeGespräche

"RA Dr. Ermacora beabsichtigte nicht, den Blog zu schließen! Die vorläufige Deaktivierung hat nichts mit dem ÖAV zu tun!

Die Einflussnahme von RA Dr. Ermacora bezog sich auf die sofortige Löschung sämtlicher Kommentare zu den tödlichen Lawinenunfällen Valluga und Valdafourkopf. Zusätzlich wissen wir seit Donnerstag über eine weitere Intervention seinerseits bezüglich des Inhalts unseres Blogs. Dies veranlasste uns nach reiflicher Überlegung zu diesem ungewöhnlichen Schritt. Nun bedarf es klärender Gespräche."

Ruprecht
08.02.2015, 09:51
hihi, es könnte damit beginnen: du denkst du bist core, aber erma is cora.

edit: #ermaCORE #jesuisermacora

Zorro
08.02.2015, 10:33
ich versteh nich ob Herr ErmaCORE (bitte, ich will auch diesen Namen, hat er nicht ne junge geile Tochter aus zweiter Ehe iom Ostblock irgendwo?) jetzt die Kommentar hat löschen lassen, oder ob er nciht will, dass die Kommentare gelöscht werden. Vielleicht ist er aber auch einfach nur Manuel Neuer.

blindside
08.02.2015, 11:19
das von der Fwt ist mir auch aufgefallen . grade bei jugendlichen sollte man mit gutem Beispiel voran gehen .

knut
08.02.2015, 11:54
das von der Fwt ist mir auch aufgefallen . grade bei jugendlichen sollte man mit gutem Beispiel voran gehen .
Da sieht man mal, wife so'n Bold täuschen kann. Bei dem Hand gibt's nämlich nichts daran auszusetzen. Schon gar nicht bei der Sicherung, die da betrieben wurde. (Geht doch um FJWC in Andorra, oder?)
Und im Gegensatz zu einer geführten müssen die Teilnehmer neunmal alle dort hoch. Und es ist auch nicht nur ein Tourleiter verantwortlich, sondern ein ganzes Team

blindside
08.02.2015, 12:13
schon klar. musst aber bedenken das das kids und dumme Leute schauen. und die sehen keinen unterschied zwischen nem sicheren hang und einem der es nicht ist.

Joker
08.02.2015, 12:18
Willst du da jeden einzeln hochlaufen lassen mit mind. 50Meter sicherheitsabstand?
Steil ist ja wohl was anderes und das mit dem Vorbild ist doch Käse. Nur weil auf ein mal viele Menschen in Lawinen sterben muss man alles so machen, damit das Hirn net mehr gefördert wird? Bissl kontraproduktiv mMn...

blindside
08.02.2015, 13:12
klar das ihr auf mich losgeht. gibt einen unterschied zwischen 75 mann auf 75 m und 75 mann auf 3750m. aber ist ok ich nehme alles zurück. habe keine Ahnung

bergjunge
08.02.2015, 14:18
http://derstandard.at/2000011419001/Vier-Tote-in-den-italienischen-Alpen

Der letzte Satz... :o

Bl4ckscream
08.02.2015, 14:45
ist neulich in amerika wohl massenhaft vorgekommen..
edit: gar net aufm winzdisplay gesehen dass das bild von der fwt ist

knut
08.02.2015, 16:31
Der letzte Satz... :o
Unschön. So hat der Winter seine ganz eigenen Tücken für die jeweiligen Altersklassen

renegade5569
08.02.2015, 19:28
http://www.focus.de/panorama/welt/trotz-langjaehriger-erfahrung-konnte-nur-meine-zehen-bewegen-lawinen-opfer-spricht-ueber-die-schnee-hoelle_id_4461885.html

obi wan kenobi
08.02.2015, 20:06
Warum beschwert sich hier keiner? Angezeigt wird auch keiner? https://fbcdn-sphotos-f-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xap1/t31.0-8/10838187_10152776673420958_4797831584826974629_o.j pg

sorry, ich lebe auf der dunklen Seite des Mondes - was ist das? ist die Contest-Manschaft auf den Weg zum Start?:confused:

Simon Pfandler
08.02.2015, 20:08
@ Sperre Blog Lawinenwarndienst
Naja, dass aber ein Blog, der sich mit tragischen und leider manchmal auch todlichen Unfällen beschäftigt, Kommentare ungeprüft veröffentlicht finde ich jetzt auch etwas unprofessionell. Kann mich noch gut an den Zischgeles Unfall mit der angeblich unterlassenen Hilfeleistung erinnern: Da wurde auch sofort der deutsche Tourengeher beschimpft. Im Mai die Meldung, dass er nur weiter aufgestiegen ist um oben nach Opfern zu suchen ist dann komplett unter gegangen.
Gruaß
Simon
der gerade die Waldwege am Secret Spot westl. von IBK genauer Untersucht ;-)

knut
08.02.2015, 21:36
sorry, ich lebe auf der dunklen Seite des Mondes - was ist das? ist die Contest-Manschaft auf den Weg zum Start?:confused:
Die Teilnehmer, um genau zu sein. Aber ja, das ist das.

renegade5569
09.02.2015, 11:34
http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2693584/

Apropos Fahrerflucht.... :(

klar
09.02.2015, 11:45
Simon
der gerade die Waldwege am Secret Spot westl. von IBK genauer Untersucht ;-)

Geht Glatze Northface schon? Lawinensituation Moretti Wiese?

Brecher
09.02.2015, 11:59
http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2693584/

Mit Zwölf Jahren auf der Piste zu sterben ist schon mehr aus traurig. Und die verantwortliche Aufsichtsperson zu sein mit Sicherheit auch...

renegade5569
09.02.2015, 14:26
Stimmt. Das ist richtig bitter!

Aber da sieht man wieder. Skifahren ist nicht ohne, ob auf der Piste oder im Backcountry....

Simon Pfandler
09.02.2015, 15:25
Geht Glatze Northface schon? Lawinensituation Moretti Wiese?
Haben erst Kanonenrohr Straight Line und Freeride Invention Spot ausgecheckt. Glatze ist uns dann doch zu sick und die Lawinensituation soll trotz KTM Entlastungsschnitten angespannt sein!
Gruaß
Simon

Das Wölflein
10.02.2015, 08:52
Mit Zwölf Jahren auf der Piste zu sterben ist schon mehr aus traurig. Und die verantwortliche Aufsichtsperson zu sein mit Sicherheit auch...


http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2693584/

Apropos Fahrerflucht.... :(

Ja, daß ist wirklich sehr traurig.

Beim Unfall in Warth konnte ich den Heli landen sehen.
Auch ne Schweinerei, daß man einfach abhaut und die Verletzte liegen lässt.

Mc4air
11.02.2015, 18:19
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/Pistenbully-bricht-durch-Eis---Fahrer-tot-30297064

Unvorstellbar hässlicher Tod...

jensr
11.02.2015, 18:27
+1 (auch wenn es nichts mit Berg zu tun hat)

Das schlimme dabei: Aus 10-12 Metern hätte er das vermutlich nach erfolgreicher Reanimation überlebt. Das klappt ja bei Eisunfällen relativ häufig aufgrund der Kälte. Nur 52m Tiefe, das überlebt man wahrscheinlich alleine wegen der schnellen Tauchgeschwindigkeit nicht.

Armer Kerl! :(

domiheyLA
11.02.2015, 18:33
sehr traurig. aber wieso wurden die schwimmer nicht benutzt?

knut
11.02.2015, 18:43
Sehr unsch¨ner Unfall.


Nur 52m Tiefe, das überlebt man wahrscheinlich alleine wegen der schnellen Tauchgeschwindigkeit nicht.

Auch wenn's nicht völlig ungefährlich ist, ist schnell runter und kurz danach schnell wieder rauf meines Wissens kein grösseres Problem. Da sind Gasembolien im Blut nicht wirklich eine häufige Komplikation. Erst recht nicht, wenn der "Tauchende" ja gar nicht atmet. (Wobei keine Ahnung, wie lang das Wasser braucht, um in die Kabine zu kommen.)
Apnoe-Taucher machen das ja auch.

Vermutlich war die Dauer bis zum Eintreffen der Taucher allerdings lang genug für nen zumindest partiellen Druckausgleich im Blut. Das heisst aber noch lange nicht, dass er auch an den Folgen Druckbedingter Probleme gestorben ist. Das ist aber alles reine Spekulation.

Wetzi75
12.02.2015, 20:21
Normalerweise heißt´s ja , je kälter desto besser, d.h. umso langsamer sterben die Gehirnzellen ab. Aber mit Gasembolie hat das nix zu tun, denn dafür müsste er ja erstmal komprimierte Luft eingeatmet haben, was denk ich hier nicht der Fall war.
Trotzdem ganz ganz schlimm...

Wetzi75
12.02.2015, 20:22
Doppelpost

Bl4ckscream
12.02.2015, 20:48
Aber mit Gasembolie hat das nix zu tun, denn dafür müsste er ja erstmal komprimierte Luft eingeatmet haben


kenn mich da null aus, aber apnoetaucher haben durchaus probleme damit.

hab mal ne doku über Herbert Nitsch (http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Nitsch) vor langer zeit gesehen. Der hat bei nem Rekordversuch ne Gasembolie bekommen.

Wetzi75
12.02.2015, 21:00
Apnoetaucher haben Probleme mit dem enorm hohen Druck, das hat aber andere Gründe. Ein normaler Sporttaucher atmet normale Atemluft, die aber mit zunehmender Tiefe stark komprimiert wird und dementsprechend im Blutkreislauf vorhanden ist. Steigt der Taucher zu schnell auf, hat das den gleichen Effekt, wie wenn du eine Sprudelflasche aufmachst.

bergjunge
13.02.2015, 18:54
Diskussion um die letzten Lawinenunfälle und die Änderung der Skala...
http://fm4.orf.at/stories/1753910/

Lawinenwarnstufen umbenennen?
Um die Gefährlichkeit der Lawinenwarnstufe 3 klarer zu machen, geht von Rudi Mair und dem Tiroler Lawinenwarndienst jetzt eine Initiative aus, diese umzubenennen. Sie soll mehr Warncharakter bekommen. Statt als "erhebliche Lawinengefahr", soll sie zukünftig mit "große Lawinengefahr" klassifiziert werden. Stufe 4 würde dann zu "sehr großer" und Stufe 5 zu "extremer Lawinengefahr". Doch dieser Vorschlag kommt nicht überall gut an.

bergjunge
15.02.2015, 19:19
Zwei Tote bei Schneebrett in den Eisenerzer Alpen bei Stufe 1.
http://derstandard.at/2000011733636/Mehrere-Verschuettete-bei-Lawinenabgang-in-Eisenerzer-Alpen

Bl4ckscream
15.02.2015, 20:22
In der heurigen Wintersaison sind in Österreich bereits 21 Menschen bei Lawinenabgängen gestorben.

man könnt meinen, allein aus den artikeln hier im forum -leider- locker doppelt so viele gefühlt gezählt zu haben..

bergjunge
22.02.2015, 18:46
Klingt ein bissl nach "Selfie-Unfall"...
Ganz schön Glück gehabt...

https://polizeitext.wordpress.com/2015/02/20/alpinunfall-am-molltaler-gletscher/

skyman
22.02.2015, 19:03
Sankt Bernhard (http://www.sueddeutsche.de/panorama/schweiz-drei-skiwanderer-sterben-bei-lawinenunglueck-1.2361744) drei Tote

HolyMo
22.02.2015, 19:10
Klingt ein bissl nach "Selfie-Unfall"...
Ganz schön Glück gehabt...

https://polizeitext.wordpress.com/2015/02/20/alpinunfall-am-molltaler-gletscher/

mann weis das man in den bergen ist wenn in einem ofiziellen polizeibericht das wort "bursche" benutzt wird.. :D
ähnlicher unfall http://www.tetongravity.com/story/ski/dont-take-that-selfie-man-falls-off-250-foot-cliff-trying-to-take-photo-of

bergjunge
22.02.2015, 19:23
Tödlicher Sturz bei Abfahrt Göll Ostwand:
http://www.bgland24.de/news/deutschland-welt/gasteig-bergsteiger-stuerzt-verunglueckt-toedlich-4755391.html

jensr
22.02.2015, 19:39
http://www.salzburg24.at/snowboarder-in-maria-alm-erfroren/4243975

lazyboy
22.02.2015, 20:56
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Lawinenunglueck-im-Wallis-fordert-viertes-Todesopfer/story/11510824

NochEinFlo
23.02.2015, 11:35
Tödlicher Sturz bei Abfahrt Göll Ostwand:
http://www.bgland24.de/news/deutschland-welt/gasteig-bergsteiger-stuerzt-verunglueckt-toedlich-4755391.html
Der Bericht dürfte falsch sein.
In Wahrheit waren sie im Aufstieg und wollten auf der anderen Seite abfahren.
http://www.bergrettung-salzburg.at/news/news-detail/?tx_ttnews[tt_news]=2308&cHash=fee3859a55b935ab034d33fb8487d990

bergjunge
23.02.2015, 18:00
Der Bericht dürfte falsch sein.
In Wahrheit waren sie im Aufstieg und wollten auf der anderen Seite abfahren.
http://www.bergrettung-salzburg.at/news/news-detail/?tx_ttnews[tt_news]=2308&cHash=fee3859a55b935ab034d33fb8487d990

Ui, ich habs nach der BGL 24 Seite falsch betitelt...
Und es war auch gar nicht die Ostwand (Steilabfahrt), sondern weiter vorne (nordöstlich)...

markus.s
24.02.2015, 18:41
Neben der beeindruckenden Anrissmächtigkeit ein ganz netter Artikel zu Gulmarg...scheinbar passt die Mentalität der Locals nicht ganz so gut zu intelligentem Risikomanagement.

http://www.tetongravity.com/story/ski/huge-sidecountry-slide-highlights-indias-nascent-avalanche-safety-knowledge

renegade5569
25.02.2015, 07:14
http://www.blick.ch/news/schweiz/so-viele-opfer-wie-lange-nicht-mehr-schon-25-lawinen-tote-id3513636.html

knut
26.02.2015, 18:32
Üble Sache: http://www.tagesschau.de/ausland/lawinen-111.html

Steirerspur
26.02.2015, 18:41
wahnsinn... tragisch!

lazyboy
28.02.2015, 18:36
http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden/glueck-in-disentis-kollegen-buddeln-deutschen-aus-lawine-id3525018.html

jensr
28.02.2015, 18:52
http://www.blo24.at/nachrichten/aktuelles-aus-dem-bezirk/item/4258-schwer-verletzter-bei-alpinunfall

Bl4ckscream
28.02.2015, 20:56
http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden/glueck-in-disentis-kollegen-buddeln-deutschen-aus-lawine-id3525018.html Der Mann befand sich zuunterst im Lawinenkegel, zwei Meter tief im Schnee.

Da kann man schon ordentlich lange buddeln..

bergjunge
03.03.2015, 18:13
Todesfall bei Lawine in Tirol:
http://derstandard.at/2000012425764/Australierin-bei-Lawinenabgang-in-Tirol-getoetet

bergjunge
03.03.2015, 18:13
Double yo!

Mc4air
04.03.2015, 11:58
http://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/djsg/kapo/aktuelles/medien/2015/Seiten/201503042.aspx

knut
04.03.2015, 12:07
So makaber der Kommentar jetzt ist, aber das spricht doch deutlich dafür, mit den Händen in den Skistockschlaufen zu fahren. :ghost:

subtleplague
04.03.2015, 13:10
mal ganz im ernst warum sollte man das nicht: das Argument, dass "sie einen nach unten ziehen" ist doch wohl kaum empirisch nachvollziehbar oder? und physikalisch auch nur theoretisch.....
Die Verletzungsgefahr wird wohl auch im vernachlässigbaren bereich verbessert werden (da die krtäfte in einer Lawine so groß sind dass man sie ohnehindirekt verliert und in den drei sekunden die man sie evtl. länger dabei hat wohl kaum ein signifikant erhöhtes risiko besteht) und niemand von dem ich je gehört hätte, der einen richtigen Abgang erlebt hat, hatte Zeit für diese hahnebüchenen Schwimmbewegungen.

Und wer sich nen Skidaumen holt ist doch echt zu dumm zum scheissen. Ich bin schon so oft völlig bekloppt gefallen und habe meine stöcke hierhin und dorthin geschleudert, aber entweder waren sie weg oder nicht, aber nie hat esansatzweise irgendwo gezogen. (ok meine studie ist auch nur n=1 ;) )

P.S. die Frage mit den Schlaufen interessiert mich wirklich, denn es steht überall in der Literatur, aber nie ob das mal wirklich überprüft worden wäre. (ob jetzt mitFragenbögen an Opfer, Dummies o.Ä. Ich behaupte, das sind so merkwürdige Artefakte aus den 80ern/90er als die ersten Bücher geschrieben wurden und sich jemand das "mit gesundem Menschenverstand überlegt hat").

knut
04.03.2015, 13:14
Ich erhöhe auf n=2 und stimme mit Dir komplett überein.

buzz
04.03.2015, 13:18
Einen Kumpel von mir hat das letzte mal auch ein Schneebrett erwischt, bei ihm hats einfach die Schlaufen aus den Steckern gerissen. Er hatte keinen Stock und keinen Ski mehr, nur die Schlaufen an den Handgelenken. Ich denke, abhängig von der Größe der Lawine reisst es die Dinger schon raus bevor irgendwas am Körper kaputt geht. Und das Argument dass sie als Anker wirken, naja... s. Post von subtleplaque.

Übrigens leide ich gerade an einen Skidaumen, mal wieder :o

ThinkPow
04.03.2015, 13:31
Hier gibt es schon einen kleinen Thread zu dem Thema:

http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?21347-Stockschlaufen-und-Powder&highlight=stockschlaufen

subtleplague
04.03.2015, 14:26
Hier gibt es schon einen kleinen Thread zu dem Thema:

http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?21347-Stockschlaufen-und-Powder&highlight=stockschlaufen

Joa. da steht eben auch nur das was sich irgendwer irgendwie mal zusammengereimt hat, aber keiner weiss so richtig was passieren wird oder ob es irgendwie nützlich ist. Aus dem Thread zu urteilen spricht die Empirie für meine These. Wissen tun tut das aber niemand nicht.

@ buzz: nichts für ungut, aber wie geht das?

osti
04.03.2015, 14:38
und niemand von dem ich je gehört hätte, der einen richtigen Abgang erlebt hat, hatte Zeit für diese hahnebüchenen Schwimmbewegungen.

mal ganz davon abgesehen, dass Schwimmen im Lawinenschnee eh kompletter Nonsense ist, schliesslich reden wir ja nicht mehr von fluffigem Feen-Pulverschnee sondern von fliessendem Beton-Schnee mit einer Dichte von bis zu 800kg/Kubikmeter, der mit einer nicht unerheblichen Geschwindigkeit fliesst. In einem Schneebrett kann man ja nicht mal seine grobe Körperlage beeinflussen, da man lediglich Passagier ist.

und ob es einen runter zieht oder nicht, hängt imho mehr von den Geländegegebenheiten ab, als davon ob man die Ski oder Stecken noch dran hat, wenn sie denn dran bleiben sollten.

knut
04.03.2015, 14:54
Sehr richtig.
(Auch wenn die 800kg/m^2 allerdings doch etwas hoch gegriffen ist. Das ist die Dichte von vergletschertem Altschnee, irgendwo zwischen 200 bis max. ~500 ist wohl realistischer)


und ob es einen runter zieht oder nicht
Dass es zieht, glaube ich sehr gerne. Dass es prinzipiell in Richtung runter zieht, bezweifle ich jedoch.

Breze
04.03.2015, 15:28
Da heutzutage ja sowieso nahezu alles auf Materielseite "gelöst" wird um den gemeinen Freerider das Denken abzunehmen, ist es nur eine Frage der Zeit bis extra überteuerte Freeridestöcke inkl. Schlaufen mit "Sollbruchstellen" auf den Markt kommen...

Oh, Geschäftsidee!!! Der nächste Ispo-Award gehört mir! Bitte, nicht weiter sagen...(Wahrscheinlich gibt's das sogar schon und ich kenn's nur nicht)

Joker
04.03.2015, 15:37
Gibt doch schon Schlaufen die auslösen können ;)

Beni341
04.03.2015, 16:21
Krass. Bin gerade in Ischgl/Samnaun in den Ferien, und hab die Spuren gesehen von diesem Typen. Zum Glück hat er überlebt

subtleplague
04.03.2015, 16:43
erweitern wir die diskussion: woher kommen diese Artefakte und Binsenweisheiten (die keine sind) wie Schlaufen lösen oder Schwimmen, die immer noch hartnäckig verbreitet werden. Ich müsste mal in meinen neuesten Büchern (Also sagen wir mal alles post 00er jahre so ab 2010/ 2011) schauen ob es z.B. beim Powderguide Lawinen noch drin ist, aber ich weiss sicher, dass ich es damals im 3X3 und/oder in "die weisse Gefahr" glaube gelesen zu haben (widerspricht meinem "sicher wissen", ich weiss :D).

Und gibt es noch mehr die irgendwie zu allgemeinplätzen wurden? Ich meine Dinge die entweder überholt sind oder gar nie so wirklich begründet wurden? Udn damit meine Ich Dinge die Lehrmeinung waren/sind, nicht Sachen wie "Mit Airbag passiert mir nichts :blowbunny: "

zur schneedichte: Alles ab 500kg pro m³ ist Firn. ab 800kg / m³ Eis ;)
100-300kg ist wohl realistisch, es sei denn man versucht Nassschneelawinen zu überleben.

gex
04.03.2015, 17:39
mal ganz davon abgesehen, dass Schwimmen im Lawinenschnee eh kompletter Nonsense ist, schliesslich reden wir ja nicht mehr von fluffigem Feen-Pulverschnee sondern von fliessendem Beton-Schnee mit einer Dichte von bis zu 800kg/Kubikmeter, der mit einer nicht unerheblichen Geschwindigkeit fliesst. In einem Schneebrett kann man ja nicht mal seine grobe Körperlage beeinflussen, da man lediglich Passagier ist.




ich war seinerzeit schon ganz froh, dass ich durch aktives "dagegen ankämpfen" meine Lage im Schneebrett beeinflussen konnte. Ob man das jetzt als "Schwimm-Bewegungen" betiteln möchte oder nicht ist mir relativ wurst. Aber ich würde jedem empfehlen, das gleiche zu tun und nicht einfach mal "passiv mitschwimmen und gucken was passiert"....

Und wie bereits gesagt wurde ist es mMn ziemlich egal, ob man die Stockschlaufen um die Handgelenke hat oder nicht. Wenn es ungemütlich wird, reißt bzw. bricht irgendwas am Stock...

Strix
04.03.2015, 17:53
Ein Kumpel von mir wurde so verschüttet, dass nur ein Arm(ab Ellbogen) und die hälfte vom Gesicht frei war. Wenn er einen Stock am Arm gehabt hätte, wäre es ihm vielleicht nicht möglich gewesen sein Gesicht zu befreien, da die Schlaufe vl die Hand fixiert hätte.

ps: reine Mutmaßung. Ich selbst fahr eigentlich immer mit Schlaufen und hab mich damit noch nie verletzt.

knut
04.03.2015, 17:59
Ein Kumpel von mir wurde so verschüttet, dass nur ein Arm(ab Ellbogen) und die hälfte vom Gesicht frei war. Wenn er einen Stock am Arm gehabt hätte, wäre es ihm vielleicht nicht möglich gewesen sein Gesicht zu befreien, da die Schlaufe vl die Hand fixiert hätte.
Wenn er die Hand bewegen konnte, wäre er auch aus der Schlaufe gekommen. Das ist ja nun wirklich kein Hexenwerk.
Ob die Hand dann dort gewesen wäre, wo sie ohne Stock war, ist natürlich eine ganz andere Frage, auf die es keine definitive Antwort geben kann.

Digga
04.03.2015, 21:07
TL; Dr: egal wie mans macht, ganz richtig kann mans nie machen...

Simon Pfandler
05.03.2015, 08:08
Muss Subs Zahl um eins verringern. Mir haben bei einem Lawinenabgang die Schwimmbewegungen geholfen (zumindest hatte ich das Gefühl). War allerdings damals noch Snowboarder, also auch nix mit Stöcken. Also ich fühle mich ohne Stockschlaufen wohler. Das mit der Ankerwirkung konnte ich damals übrigens auch am eigenen Körper sehr gut spüren, Snowboard hat mich immer nach unten gezogen bis der Oberkörper eine "Purzigagel" gemacht hat. Mit "Schwimmbewegungen" (mehr so ein verzweifeltes "auf den Schnee schlagen", konnte ich die Momente an der ich an der Oberfläche war etwas verlängern. Hatte dann das Glück, dass die Lawine mich genau in dem Moment liegen gelassen aht in dem ich mit dem Oberkörper oben war.

Gruaß
Simon

maestro
05.03.2015, 08:12
Dass der Stock nach unten zieht glaube ich auch nicht, dass es aber als störendes Moment (weil der Stock verklemmt und quer zur Längsachse verdreht oder weil er fixiert wird) beim Griff an den Auslösegriff des Rucksacks wirkt, könnte ich mir vorstellen.

osti
05.03.2015, 09:06
ich war seinerzeit schon ganz froh, dass ich durch aktives "dagegen ankämpfen" meine Lage im Schneebrett beeinflussen konnte. Ob man das jetzt als "Schwimm-Bewegungen" betiteln möchte oder nicht ist mir relativ wurst. Aber ich würde jedem empfehlen, das gleiche zu tun und nicht einfach mal "passiv mitschwimmen und gucken was passiert"....

also ich habe mich mehr oder weniger einfach nur als Passagier gefühlt. Klar versucht man instinktiv mit den Händen dagegen zu arbeiten, aber bei mir hat das (soweit ich mich erinnere) nix gebracht. Spätestens als ich auf dem Bauch und mit dem Kopf nach unten lag und weiter rutschte, wusste ich wie ernst die Lage war. Ab da habe ich versucht nur noch irgendwie den Kopf frei zu halten und zu beten, dass das Brett nicht in einer Senke/Mulde endet.


Und wie bereits gesagt wurde ist es mMn ziemlich egal, ob man die Stockschlaufen um die Handgelenke hat oder nicht. Wenn es ungemütlich wird, reißt bzw. bricht irgendwas am Stock...

oder am Körper...

lazyboy
05.03.2015, 18:55
Bei mir haben "Schwimmbewegungen" auch einmal schlimmeres verhindert. Couloir, +/- 40 grad und das Ding ging ab als ich gerade losfahren wollte. Stöcke waren nicht in den Schlaufen, also weg damit. Das mit den Ski hat sich von selbst erledigt, die konnte ich danach ca. 150 Meter weiter unten wieder zusammensammeln. Bin wohl 10 Meter oder so mit dem Schnee mit und dann irgendwie zur Seite "geschwommen" wo ich mich irgendwie am Fels festhalten konnte. Ist schon ein paar Jahre her, aber immer noch präsent.

Bl4ckscream
05.03.2015, 20:01
kraulen oder schmetterling?
wenn mancher schon probleme hat in solchen momenten an nem gurt am rucksack zu ziehen.. intuitiv dagegen ankämpfen ist das einzige was man machen kann und machen wird, ob das jetzt mit ner schwimmbewegung zu vergleichen ist, ist doch ziemlich schnulle.
was ich jetzt bei der stockdiskussion net blicke. ob ne richtige ankerwirkung besteht ist fraglich, aber fakt ist dass schlaufen in dem moment keinen vorteil bringen.
den einzigen zweck -bei der abfahrt- den sie haben ist sie net zu verlieren. MMn muss man sich aber viel dümmer anstellen um sie ohne schlaufe zu verlieren, denn sich mit schlaufe zu verletzen -was viel mehr mit pech denn mit "dummheit" zu tun hat.. (klug fallen gestaltet sich erstaunlich häufig recht schwierig)

goldencore
06.03.2015, 07:47
Also ich fahre seit Jahren nur noch Leki Trigger Stöcke. Hauptsächlich eigentlich, weil ich die Dinger total praktisch finde und mich ganz ohne Schlaufen irgendwie unwohl fühle (früher bin ich immer nicht zusammenpassende Gammelstöcke zum Teil ohne Schlaufen gefahren und gerade auf der Piste haut es einem die schon mal aus der Hand.)
Damit erledigt sich dann die Empirie, ob Anker oder nicht für mich gleich mit, weil die Teile ja bei Belastung auslösen (bei Stürzen wohl erprobt).

Im Tiefen klicke ich dann allerdings oft die Seite, mit der ich nach dem ABS greifen würde nicht ein, da ich mir schon vorstellen kann, dass das bei einem in Panik ausgeführten Griff zum Griff hinderlich sein könnte.

bleif
06.03.2015, 07:58
Wie groß die Ankerwirkung mit Stöcken ist kann man ja nicht genau sagen. Der Grund warum ich aber Abseits immer ohne Schlaufen fahre ist, dass wenn z.B. in ein Treewell (in den Alpen jetzt nicht so heftig) oder in einen Bachlauf falle, ich mich auch noch befreie können möchte. Ich bin einmal in so ein kleines Loch abgerutscht und lag dann unglücklich auf meinem Stock. Eine Hand war dann schlichtweg durch die Schlaufe gefangen und ich konnte mich ohne Hilfe nicht mehr aus dieser dummen Lage befreien.

Shredikovski
06.03.2015, 08:01
+1

jensr
06.03.2015, 08:31
Im Tiefen klicke ich dann allerdings oft die Seite, mit der ich nach dem ABS greifen würde nicht ein, da ich mir schon vorstellen kann, dass das bei einem in Panik ausgeführten Griff zum Griff hinderlich sein könnte.

Das ist der Grund warum ich keine Trigger Stöcke mehr nutze seit ich mit ABS fahre. Damit den Auslösegriff im Ernstfall fest genug zu ziehen halte ich für schwierig. Zumindest wenn man keine sehr großen Hände / lange Finger hat.

Eine (lange, weite) Stockschlaufe hindert mich, entgegen der hier immer wieder geposteten Aussagen, allerdings gar nicht am erreichen und ziehen des Griffes. Dafür gibt sie mir beim fahren einfach Sicherheit. Gerade wenn es mal gnarly wird, man ne steile Querung hat oder was absteigen muss. Klar, das ist nur Kopf, aber der ist wichtig.

knut
06.03.2015, 09:11
Wie greift ihr denn durch die Schlaufe die Stöcke?

Ich greife sie so, dass ich von unten durch die Schlaufe gehe und dann Schlaufen und Griff zusammen packe. D.h. die Stockschlaufe läuft nachher oben aus dem Griff durch die Handfläche und läuft dann von unten kommend um das Handgelenk. Dabei ist die Schlaufe zusätzlich recht locker bei mir.

Also so:
http://snowbrains.com/wp-content/uploads/2014/01/500x265px-176e3d19_Trekking-Pole-Straps.jpeg

Auf diese Weise ist a) die Stockschlaufe relativ gross, so dass beim Loslassen der Stock sehr frei baumelt und auch sich auch schnell löst, nach oben wie nach unten, b) der Stock über das Handgelenk kaum Hebelwirkung entwickeln kann, wenn man den Griff nicht festhält und c) (und das ist mir das wichtigste) man die Stockschlaufe aktiv beim Anschieben und Stockeinsatz nutzen kann.
Ich mache oft einen relativ leichten Stockeinsatz, bei dem ich den Griff fast nur mit Daumen und Zeigefinger umschliesse und die anderen Finger los lassen. So kann der Stock recht frei schwingen und man kann mit dem Handgelenk eine Abrollbewegung in der Stockschlaufe machen, beim Stöckeln bekommt man so ganz gut Zug auf den Stock

Ich glaube, wenn man die Stockschlaufe von oben durchfasst (sowie im Bild F unten) und die Schlaufe also über den Handrücken von oben um's Handgelenk läuft, sieht die Sache anders aus. U.U. ist die Stockschlaufe deutlich enger und der Stock kann unten an der Handfläche anhebeln und kräftig ziehen. Das Lösen der Schlaufe geht nicht in alle Richtungen gleich gut.
https://media.licdn.com/mpr/mpr/p/1/005/06e/2f7/0ac0a88.jpg

Trotzdem ist die Schlaufe um's Handgelenk so oder so ein Hindernis, um die Stöcke loszuwerden. Daher kann ich es schon verstehen, dass die Lehrmeinung zur Lawinensicherheit empfiehlt, ohne Schlaufen zu fahren.

knut
06.03.2015, 09:12
Yehaaa, doppelpostbug

renegade5569
06.03.2015, 09:44
Ich fahre immer im proper strap technique Modus und habe mir noch nie am Handgelenk etwas getan.

Bin aber auch schon ohne Schlaufen gefahren. In Situationen, wo ich die Stöcke verlieren könnte, ohne sie bergen
zu können, würde ich aber wieder in die Schlaufen gehen...

jensr
06.03.2015, 12:24
Danke Knut! Damit habe ich mich nie beschäftigt und werde das mal ausprobieren.

Bei mir bisher klar Bild F. Hab ich immer so gemacht und liegt mir so. Gerade bei den Dingen die man ausser Skifahren noch so mit Stöcken tut. Also dumm rumstehen, Anschieben in der Spur, drauf lehnen, etc...

Wobei ich zugeben muss das ich schon öfter doof auf der Nase gelegen habe, da sich mal wieder eine meiner super maximal offenen Stockschlaufen spontan gelöst hat während ich mit vollem Körpergewicht drauf lehnte. Im Stand umfallen kommt immer super gut an bei den Buddys! :)

Ruprecht
06.03.2015, 12:31
^^ proper-strap-technique-mode™

obi wan kenobi
06.03.2015, 16:31
Frage: Bei der "proper-strap-technique-mode" benötigt man aber ein "Strap-On" oder?

Ruprecht
06.03.2015, 16:42
Frage: Bei der "proper-strap-technique-mode" benötigt man aber ein "Strap-On" oder?
das sollte dann wohl zorro beantworten können..

subtleplague
06.03.2015, 18:19
das sollte dann wohl zorro beantworten können..
der rote ball im mund ist nur der anfang.

Mc4air
06.03.2015, 18:41
der rote ball im mund ist nur der anfang.

Der hier (https://rotauf.ch/media/catalog/product/h/l/hlt5_b_3.jpg)?

BTT:
http://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/djsg/kapo/aktuelles/medien/2015/Seiten/201503061.aspx

Bl4ckscream
06.03.2015, 18:58
Bei mir bisher klar Bild F.


Wär iwie das letzte was ich genommen hätte



Im Stand umfallen kommt immer super gut an bei den Buddys!

I can relate :D (dafür braucht man aber gar keine Stockschlaufenthematik heho)


ich hab meine vor ner woche abgeschnitten, hat nur noch genervt dass die ungenutzt rumflattern. Jetzt kann man zwar die stöcke net mehr über die skier hängen, aber was solls.
So wie hier einige sich mit schlaufe nie verletzt haben, habe ich die stecken ohne schlaufe noch nie der rede wert verloren.
Das letzte und eigentlich einzige mal an das ich mich erinnern kann (wobei das nicht unbedingt was heißt) war direkt vor nem sessler, und das wahrscheinlich nur weil ich geistig schon drin saß.

dass die schlaufen bestandteil des stockeinsatzes wie bei knut sind, kann natürlich sein. Dass das aber ausschließlich geschmacksache ist zeigt sich aber allein schon daran, dass ich mir net mal vorstellen kann nur mit daumen und zeigefinger den stock zu halten :D

Bl4ckscream
06.03.2015, 18:59
doppelpost

ThinkPow
06.03.2015, 19:50
Wollen wir die ganze Diskussion nicht verschieben? Bisschen Thema verfehlt hier oder? :D :)

jensr
07.03.2015, 08:03
Wie bitte?

Wenn DAS kein ZwischenFALL am Berg ist, was dann?

Im Stand umfallen kommt immer super gut an bei den Buddys! :)

Cruiser
07.03.2015, 16:50
http://avalanchesurvival.tumblr.com/
Sehr eindrücklich finde ich. Insbesondere das Video.

Timo74
07.03.2015, 17:22
http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/2015/03/06/aus-lawine-befreit.vn

Mit Airbag verschüttet.

Bl4ckscream
07.03.2015, 17:25
Mit Airbag verschüttet.


:o:o

renegade5569
07.03.2015, 17:34
http://avalanchesurvival.tumblr.com/
Sehr eindrücklich finde ich. Insbesondere das Video.

Ohne Handschuhe :confused:

SAMMY12300
07.03.2015, 18:55
http://avalanchesurvival.tumblr.com/
Sehr eindrücklich finde ich. Insbesondere das Video.


I had a shovel and probe in my backpack and I was wearing a transceiver, however, the others were only carrying a shovel and probe.


As the avalanche risk was a very high 4/5

Na hoffentlich haben sie was dazu gelernt, ohne das einer verletzt worden ist...

was ich aber nicht verstehe: wieso hat man nur Schaufel und Sonde dabei, aber kein LVS????? Reichte das Geld nicht?

Cruiser
07.03.2015, 19:12
typischer Fall von Gopro vs. LVS...
da ist die Gopro natürlich geiler

bergjunge
07.03.2015, 22:13
was ich aber nicht verstehe: wieso hat man nur Schaufel und Sonde dabei, aber kein LVS????? Reichte das Geld nicht?

Und die auch nur 1x?

knut
08.03.2015, 09:59
Mich stört am meisten das irrtümliche Verständnis, dass es sowas wie "inbounds" in den Alpen gäbe

SAMMY12300
08.03.2015, 10:13
dass es sowas wie "inbounds" in den Alpen gäbe

Ich hoffe ich bin nicht der einzige doofe, der sich fragt was das bedeutet? Hab auch schon herr google gefragt:confused:

HolyMo
08.03.2015, 10:31
inbounds ≠ outerbounds

:D

goldencore
08.03.2015, 10:36
Ein Letztes eventuell noch zur Stockschlaufenproblematik. So wie auf Bild F würde ich die Schlaufen nie nutzen, da die Schlaufe im Sturzfall über den Daumen laufen kann und man sich ganz hervorragend nen Skidaumen (Kapselriss oder so) holen kann. Bei der "proper technique" baumelt der Stock dagegen am Handgelenk. Das kann man gut ausprobieren, wenn man einfach in der jeweiligen Haltung den Stock angehoben loslässt.

jensr
08.03.2015, 11:04
Ich hoffe ich bin nicht der einzige doofe, der sich fragt was das bedeutet? Hab auch schon herr google gefragt:confused:

Inbounds / Outbounds gibt es so meines Wissens nach nur im Amiland.

Dort haftet der Betreiber so wie ich es verstehe für Unfälle innerhalb des Skigebietes. Deshalb sind dort inbounds, also im Skigebiet, alle Hänge, auch off Piste, gesichert.

Sobald man das gesicherte Gebiet verlässt, befindet man sich outbounds. Das ist deutlich markiert, meist durch sogenannte Gates. Ab dort ist es dann ungesichertes freies Skigelände ganz wie bei uns in den Alpen.

Bei uns gibt es inbounds nicht. Auch 10m neben der Piste befindest du dich bereits im freien, völlig ungesichertem Gebiet. Gesichert und gesprengt wird bei uns nur um Pisten- und Liftinfrastruktur zu schützen. Ob ein Freeridehang geht oder nicht ist den Betreibern i.d.R. egal.

domiheyLA
08.03.2015, 13:33
"Okay" I thought to myself;
"You’re dead."



läuft einem grad kalt den rücken runter wenn man sowas liest.

lazyboy
08.03.2015, 15:37
Inbounds / Outbounds gibt es so meines Wissens nach nur im Amiland.


Und in Kanada.

lazyboy
08.03.2015, 16:29
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Berner-stirbt-beim-Sturz-in-eine-Gletscherspalte-20095411

Breze
08.03.2015, 20:24
War zwar schon letzten Montag aber der Vollständigkeit halber:

http://www.vorarlberg.at/pdf/150302lwugipsloecherlech.pdf

#Stockschlaufendiskussion

BZBE
08.03.2015, 23:36
http://avalanchesurvival.tumblr.com/
Sehr eindrücklich finde ich. Insbesondere das Video.

was ein unfassbares glück, dass er da seinen stock noch aus dem schnee bringen konnte und er gesehen wurde.

p.s.: spricht ja jetzt auch eher für die hand in der stockschlaufe.

Cruiser
09.03.2015, 00:01
Ein Gegenbeispiel ist zum Beispiel von breze eins über dir gepostet worden. Ich denke bei einem Lawinenabgang passiert so viel unvorhergesehenes, dass es letztlich grad wurst ist, wie man die Stöcke hält.

Der Bericht von breze ist übrigens von hier:
http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/sicherheit_inneres/sicherheit/landeswarnzentrale/weitereinformationen/lawinenwarndienst/weitereinformationen/lawinenereignisse1990-201/lawinenereignisse.htm

Das ist immerwieder sehr interessant zu durchstöbern, insbesondere wenn man selber häufiger in dem Gebiet unterwegs ist. Das gibt es garantiert auch für die anderen Regionen...

kutti
11.03.2015, 18:27
Servus,
War letzten Freitag da auch am Sonnenkopf und hab das mitbekommen.
Krass dabei war eigentlich, dass der Hang schon total verspurt war. Ok Das Brett ging dann über ihm los.
Es hätten auch schon 50 -60 Leute da vorbeigequert, incl mir 2mal. Der Bereich (Rinnen) zum unteren 2er Lift war schon alles gut gefahren.
Lawine we jetzt nicht riesig, glaube das wär auch ohne ABS gut ausgegangen.

klar
15.03.2015, 14:39
https://www.youtube.com/watch?v=bOnBRguDZ1I

knut
15.03.2015, 15:23
Bei dem Video macht es viel Sinn, den Blog dazu auch zu lesen:


http://avalanchesurvival.tumblr.com/
Sehr eindrücklich finde ich. Insbesondere das Video.

freeriderin
17.03.2015, 20:10
http://www.lawine.salzburg.at/ereignisse/index2.php?id=76

Heute im Pinzgau - zwei Schneebretter, ein Schwerverletzter durch mechanische Verletzung.

skyman
18.03.2015, 13:37
http://www.lawine.salzburg.at/ereignisse/index2.php?id=76

Heute im Pinzgau - zwei Schneebretter, ein Schwerverletzter durch mechanische Verletzung.

Wahnsinn was für ein Glück nach 1,5 Stunden Totalverschüttung, dank Atemhöhle nahezu unverletzt überlebt!

bleif
19.03.2015, 13:46
Bei dem Video macht es viel Sinn, den Blog dazu auch zu lesen:

Tja, LVS bringt halt nix wenn die anderen keins haben um einen zu suchen...

TyrandeWhisperwind
20.03.2015, 22:42
Das Video ist so hart. Wie lange es dauert den auszugraben und das obwohl man weiß, wo er ist.

pommodore
21.03.2015, 14:29
http://www.sz.de/1.2404247

Bl4ckscream
21.03.2015, 15:40
http://www.sz.de/1.2404247

also hat ihn erst versucht (ohne schaufel) auszugraben und dann musst er nochmal los..?

das muss man sich mal durch den kopf gehen lassen -auch wenn man nicht will. Da schaut er teilweise raus und sein vater schafft es nicht ihn vor dem ersticken zu retten

da wird einem mehr als schlecht

Timo74
21.03.2015, 15:41
http://tirol.orf.at/news/stories/2700947/

Brecher
21.03.2015, 16:00
das muss man sich mal durch den kopf gehen lassen -auch wenn man nicht will. Da schaut er teilweise raus und sein vater schafft es nicht ihn vor dem ersticken zu retten

da wird einem mehr als schlecht

Ja.

renegade5569
22.03.2015, 11:55
Das ist sehr tragisch, aber......

Zorro
22.03.2015, 12:45
das Opfer war beim Stillstand der Lawine schon tot. Mechanische Verletzung. Genickbruch (Quelle LWD Tirol Blog).

jensr
22.03.2015, 18:09
Das muss man in diesem Zusammenhang fast "Glück" nennen. :(

osti
23.03.2015, 19:35
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Allgaeuer-30-stuerzt-25-Meter-tief-in-Gletscherspalte-id33477072.html

25m.... Respekt! :o

Breze
23.03.2015, 20:35
In AT sind's sogar 35m...

http://tirol.orf.at/news/stories/2701185/

War gestern vor Ort und hab mich bei meiner Abreise gegen 16:30 noch gewundert für was da gleich 2 Helis einfliegen...

knut
23.03.2015, 22:31
25m.... Respekt! :o


In AT sind's sogar 35m...


Da haben wir ihn wieder, den berühmten Tiroler Meter :D

snowisfree
23.03.2015, 22:55
Den Meter kenn ich, meistens im Schneebericht diverser Skigebiete zu finden....

Fabe1406
26.03.2015, 21:39
Ich habe mich über das Video schon sehr geärgert: draußen im Gelände u. dann ALLES falsch machen: nur 1 Schaufel, keine LVS, kein Airbag, der Typ in gelb steht doof rum u. ruft nicht mal die Bergwacht! Warum zieht der Typ die Handschuhe aus? Was macht der mit der Sonde? Man sieht, die Jungs haben noch nie ein Training mitgemacht... Der verschüttete Typ hat einfach nur glück gehabt....

Bl4ckscream
26.03.2015, 21:41
kein Airbag

echt ne frechheit mit was bzw. eben nichts sich manche idioten heute abseits trauen....!

e: eben nochmal angeschaut; der kameraträger fragt in der mitte des video's ob der "Typ in gelb" ein lvs hat, verstehe die antwort zwar nicht, aber dass du da ziemlich einfältig der kompletten gruppe was unterstellst halt ich für wahrscheinlicher. [Rausholen haben sie's ja nicht müssen, da sie den verschütteten noch beim -zugebener maßen nicht all zu schnellen- auspacken der sonde und schaufel entdeckt haben.] [e²: nur der verschüttete hatte eins dabei]

Und friemel du mal mit handschuhen dein komplettes equipment raus, ich hab da je nach handschuhmodell auch probleme...
mir frieren da persönlich lieber beim buddeln die hände ab, ohne dass mich das auch nur in dem moment eine sekunde hindern würde, als dass ich vorher net zu potte käme..
auch wenn sich das rückblickend durchaus wenn es dumm läuft rächen kann

und was soll er mit der sonde machen? er sieht direkt den stock an dem der verschüttete auch noch wackelt. Soll er die Sonde [erstmal zusammenstecken....] 3 Zentimeter daneben einstechen?

Steirerspur
26.03.2015, 21:57
das mit den handsvhuhen war schlichte panik/hektik... er hat mit den handschuhen seine schaufel nicht raus bekommen und dann halt, ohne nachzudenken, zu graben begonnen.... im vergleich zum rest noch harmlos und iwie verständlich...

lazyboy
29.03.2015, 09:31
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Britischer-Freerider-stirbt-in-Lawine-im-Wallis-30931459

bergjunge
02.04.2015, 08:09
3 Tote bei Lawinenunfall mit 12-köpfiger Gruppe im d`Ecrins, Frankreich:
http://www.ledauphine.com/hautes-alpes/2015/04/01/une-avalanche-se-declenche-dans-le-massif-des-ecrins

Zoulias
02.04.2015, 20:31
Ham die gruppe 1 tag davor auf der ref del alpe getroffen, echt schlimm.. Kann die tage mal was dazu schreiben zu conditions und co, wenn ich bock hab. Echt schlimm..


Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk

jensr
03.04.2015, 08:57
Mich schockiert vor allem mal wieder die Tatsache das sowas einer Ausbildungsgruppe mit 2 Bergführern passiert. Klar 100% kann und wird es nie geben, natürlich auch nicht mit Bergführer. Aber eine Auslösung mit derart vielen Verschütteten darf eigentlich ja nicht passieren. Scheinbar hat es sie am Skidepot/beim Skianschnallen erwischt.

http://salzburg.orf.at/m/news/stories/2703156/

Zorro
03.04.2015, 09:29
Mich schockiert vor allem mal wieder die Tatsache das sowas einer Ausbildungsgruppe mit 2 Bergführern passiert. Klar 100% kann und wird es nie geben, natürlich auch nicht mit Bergführer. Aber eine Auslösung mit derart vielen Verschütteten darf eigentlich ja nicht passieren.

da hilft nur 3 und mehr Bergführer buchen! ;)

Erinnert mich an einen Presse-Tag am Arlberg. 8 Ski/Bergführer whateverheinis. Aline fühlte ich mich subjektiv sicherer. Und wesentlich wohler allgemein.

jensr
03.04.2015, 09:48
Gruppendynamik gibt es auch mit Bergführer. Vielleicht sogar mehr als ohne.

[EDIT: Diese Aussage war ohne Bezug zum Ereignis oben gemeint!]

lazyboy
03.04.2015, 15:07
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Zwei-vermisste-Schweizer-starben-in-Lawine/story/23492146

renegade5569
03.04.2015, 17:43
Mann, die können doch nicht alle ahnungslos gewesen sein, die Verstorbenen dieser Saison. :confused:

Zorro
03.04.2015, 18:15
nein, ein gewisser Teil ist immer dabei, sagt die Statistik.

Falls ich mich nicht ganz täusche ohne jetzt die sicheren Quellen zu begutachten und auch nur grob geschätzt, würde ich mal davon ausgehen, dass es alpenweit ein relativ normal mortaler Winter war. Die Informationsdichte hat sich allerdings stark erhöht und die Informationsbeschaffung geändert (man bekommt subjektiv mehr mit, wenn man will).

obi wan kenobi
03.04.2015, 21:08
Kann von keinen Zwischenfall berichten (Gott sei Dank) aber von folgenden:

Nach 48 Stunden Dauerschneefall ein satter Vierer im Familiengebiet. Heute dann erster Tag mit Sonne und alle auf den Berg rauf. Überall in Steillagen bereits am frühen Vormittag Spontanabgänge. Tja, und was machen die Leute (Familien, Anfängergruppen, Powderjunkies)? Fahren überall sofort rein. Wahnsinn. Hatte ich in der Masse noch nicht live gesehen.

Das "beste" war eine Dreiergruppe von Beginnern, die in einen Hang eingefahren sind, der schon mehrere Abgänge hatte. Der erste fährt dann auch bis zur Abrisskante und bleibt dort stehen, um sich umzusehen. Ein Stück auf dem er steht (3-4 qm) bricht ab und er purzelt runter. Seine Freunde fahren an die frische Abrisskante nach und bleiben dort ebenfalls stehen. Dann fahren Sie von außen zu ihren Freund und helfen ihm auf. Man lässt sich Zeit. Bilder werden gemacht. Dabei stehen sie wieder die gesamte Zeit am Fuß der steilsten Stelle wo immer noch Massen von Schnee oben hängen. Oben fahren die nächsten bereits in den Hang ein. Die Gruppe bleibt noch ein Weilchen, dann wurde die Fahrt vergnügt fortgesetzt.

Das war nur ein Beispiel von vielen. Heute waren alle krank im Kopf. Habe von solchen Tagen hier im Forum gelesen, aber noch nie so etwas live gesehen. Sehr erstaunlich das nicht noch viel mehr tödliche Unfälle gibt.

obi wan kenobi
03.04.2015, 21:10
Doppelpost

bleif
03.04.2015, 21:39
Hier wars auch gestört und vorallem der Konkurrenzgedanke ist so abartig rausgekommen. Die letzten 3-4 Tage war hier Schneefall + Orkan. Sprich die Lifte hatten zu und es hat 40-60cm frisch gegeben. Heute dann Bluebird und es ging los. Innerhalb von 2 Abfahrten war alles vom Lift zugängliche schlichtweg zerhackt.

Das hier (gesprengt):
http://abload.de/img/img-20150403-wa0032mrs9k.jpg
war nicht Abeschreckung genug.

Wie gesagt, es war die letzten Tage Orkan, aber es wurden teilweise Lee Hänge mit 35-40° abgefahren...

Bl4ckscream
03.04.2015, 22:37
heute auch massig massive abrisskanten gesehen. der 4er ist mehr als berechtigt.

knut
04.04.2015, 07:13
nein, ein gewisser Teil ist immer dabei, sagt die Statistik.

Falls ich mich nicht ganz täusche ohne jetzt die sicheren Quellen zu begutachten und auch nur grob geschätzt, würde ich mal davon ausgehen, dass es alpenweit ein relativ normal mortaler Winter war. Die Informationsdichte hat sich allerdings stark erhöht und die Informationsbeschaffung geändert (man bekommt subjektiv mehr mit, wenn man will).

In der Schweiz liegt man mit 29 Toten bereits deutlich über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre (22 Tote/Saison).
Einen Winter mit 30+ Toten hat es zuletzt 00/01 gegeben.

Sh1LLa
04.04.2015, 11:18
Mich schockiert vor allem mal wieder die Tatsache das sowas einer Ausbildungsgruppe mit 2 Bergführern passiert. Klar 100% kann und wird es nie geben, natürlich auch nicht mit Bergführer. Aber eine Auslösung mit derart vielen Verschütteten darf eigentlich ja nicht passieren. Scheinbar hat es sie am Skidepot/beim Skianschnallen erwischt.

http://salzburg.orf.at/m/news/stories/2703156/

ich glaube in dem fall wirklich einfach pech/restrisiko.

Zoulias
06.04.2015, 09:00
Also, war auch im meije gebiet unterwegs. Die gruppe saß am nachbartisch.. Mit einem bergführer von denen ham wir bissl geredet. Meinte am montag auch, ja muss man sich erst anschauen die verhältnisse oben mit dem vielen wind und bis zu 30 cm neuschnee. Am dienstag sind wir dann los, bis 2000m bums weich und man ist mit dem stock komplett eingebrochen. (Am rueckweg war dann eine rel. grosses nasses schneebrett ueber unsere aufstiegsspur..)Naja tal hinter und bis col de neige. Recht flach unterwegs bis dahin, schneedecke wirkte aber nicht sonderlich stabil. Spontane lawine waren aber nicht zu sehen. Bei einer sehr steilen querung war dann klar, hier im gebiet ist nichts zu holen . Einfach keine bedingungen fuer eine woche durchquerung. Es hat alles dagegen gesprochen. Wie man hier schlüssig begründen kann das man weiter macht, kp. Am dienstag sind auch scharten 45 grad plus gespurt worden.. Da haette auch was abgehen koennen. Mittwoch sind wir dann nur noch runter, war eig nur froh das ich da weg war. Der übergang den die gruppe gemacht hat, waere auch noch auf dem plan gewesen. Wo es passiert ist, ist echt bitter. Zumal der aufstieg auf der gegenseite viel steiler ist. Und in dem hang haette ich mir auch nicht unbedingt sorgen gemacht, wenn ich schon so weit bin.
Waren meines erachtens zu der zeit die einzige gruppe die abgebrochen hat,
3 jungs in meinem alter, das macht eine schon fertig! Weiss jemand wie es dem 4. im krankenhaus geht?



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Moerg
06.04.2015, 19:58
Hier wars auch gestört und vorallem der Konkurrenzgedanke ist so abartig rausgekommen. Die letzten 3-4 Tage war hier Schneefall + Orkan. Sprich die Lifte hatten zu und es hat 40-60cm frisch gegeben. Heute dann Bluebird und es ging los. Innerhalb von 2 Abfahrten war alles vom Lift zugängliche schlichtweg zerhackt.

Das hier (gesprengt):
http://abload.de/img/img-20150403-wa0032mrs9k.jpg
war nicht Abeschreckung genug.

Wie gesagt, es war die letzten Tage Orkan, aber es wurden teilweise Lee Hänge mit 35-40° abgefahren...



Ist das fellhorn?! Mir is heut von der kanzelwand nix aufgefallen ^^ hat aber auch geschneit :P

David_
06.04.2015, 21:42
jau, ist das fellhorn.
war auch am freitag in der gegend, nämlich am walmendingerhorn und da gabs auch überall einige schöne anrisse,...
wurde aber auch alles ohne rücksicht auf verluste und ohne ausrüstung gefahren . haben von oben auch ein paar mehr als grenzwertige spuren richtung widderstein gesehn, is echt krass wie alle das hirn ausschalten sobald der erste powderday kommt (inklusive familien mit kindern, die sich die powderhänge runterhangeln) o.O

Zoulias
06.04.2015, 23:27
http://www.istdochallesnursport.de/lawinenumglueck-am-col-pic-emile.html


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bergjunge
07.04.2015, 16:32
Größere Suchaktion heute in Tirol:
http://derstandard.at/2000013965792/Suchaktion-nach-Lawinenabgang-in-Tirol

0lsenbande
10.04.2015, 00:41
war mit freunden dieses jahr über silvester in osteuropa unterwegs. letzten tag bin ich mit einem kollegen zusammen zu einer von der hütte ausgespähten kleinen steilrinne aufgebrochen. ich ski, er mit board. wetter stürmisch. aufgestiegen sind wir über eine flanke, welche relativ kompakt war da abgeblasen. die letzten 15hm waren auf allen 4en zu bewältigen weil steil und eisig. steigeisen/eisgerät hatten wir nicht dabei, ging aber auch so. oben hats mich fast weggeblasen, stehen war nur schwierig möglich. wir sind dann den grat entlang gelaufen, um zu unserer von der ferne ausgespotteten rinne zu gelangen die wir einfahren wollten. süd-westseitig waren schon diverse lawinenabgänge zu sehen. angekommen, stellten wir fest das die gewünschte NO-rinne stark (vielleicht 1m+) eingeweht war und mit einer überhängenden wächte versehen. wir entschieden uns, nicht einzufahren weil wir befürchteten das wir beim einfahren die wächte einbrechen würden bzw beim runterspringen in die rinne das triebschneepaket zumindest auslösen könnten. ich bin mir nicht sicher aber das eingewehte hätte ich warscheinlich noch in kauf genommen. ein seil hatten wir nicht dabei, ablassen war also nicht möglich, damit hatte sich die sache erledigt.
wir entschieden uns für eine der mittleren couloirs die frei von wächte war und nicht eingeweht da sie von einer felswand geschützt war. kompakter schnee, ca 45°, vielleicht 5m breit. nix aussergewöhnliches. wir checkten die rinne, vereinbahrten den nächsten sicherheitspunkt, und fuhren (einzeln) ein und durch die rinne runter zum sicherheitspunkt. alles problemlos. etwas weiter unten entspannten wir uns, übersahen das tal und vereinbahrten wo wir weiter fahren würden. wir befanden uns im rechten hang eines kleinen V-tals. mein kollege fuhr in den hang ein, unterhalb eines rechts oben gelegenen schrofen einen schönen schnittigen turn, und da passierte es: oberhalb der felsen riss der gesamte hang auf ca 20m breite ein und rutschte mit ihm zusammen herunter. ich schob gleich erst mal voll die panik weil am ende des V-tals ein kante kam wo es steiler hinunter ging und darunter felsblöcke lagen, und sah ihn schon samt schneebrett drüber rutschen, schrie lauthals rum (aber ihm war ohnehin klar was "abging" und er schwamm nach links um nicht ins tal getragen zu werden). ich funkte auch direkt avalanche zur hütte durch (wir hatten amateurfunken dabei, 1 in der hütte gelassen und auch unseren einfahrtpunkt durchgegeben). ich habe die vorn am träger dran so das ich jederzeit sofort funken kann. ich denke der abrutsch war etwa 40m lang. glücklicherweise war der hang nicht talwärts gewandt, sondern wie gesagt seitlich, und rutschte zur anderen seite des V-tals hinüber. mein kollege kam unten im V bei einem grossen boulder links des abgangs zum stehen, tief bis zur hüfte etwa im schneebrett steckend. das brett rutschte noch etwas weiter richtung talsausgang die kurve rum. auf den mobiltelefonphotos ist es nur mittelmässig zu sehen aber die grösseren schneewürfel sind etwa 50cm gross wie auch teilweise die abrisskante, drüber fahren war nicht möglich. ich hatte bis zum stillstand des rutsches bereits meinen rucksack abgesetzt und aufgemacht, und war grade dabei meine schaufel zusammen zu stecken weil ich halt echt schon voll in den rescue-mode geschalten hatte obwohl eigentlich dann klar war das da nix weiter passierte nachdem das schneebrett langsam zu stehen kam... die konnte ich dann glücklicherweise wieder einpacken. was war passiert: unterhalb des schrofens war viel schnee eingeweht, was wir nicht richtig gesehen, eingeschätzt bzw ignoriert hatten. auch war dies aufgrund der hangneigung schwer zu sehen gewesen. allerdings brach der schnee ohnehin nicht etwa da ein wo er eingefahren war sondern oberhalb auf den felsen was die sache deutlich vergrösserte.

kurzum, nix weiter passiert.
ich kann daraus eigentlich nur lernen, das es einen IMMER erwischen kann, auch wenn man vorsichtig vorgeht. alles richtig zu sehen und zu deuten ist grade bei schlechteren lichtverhältnissen nur schwer möglich. aber ich fahr bei fragwürdigen schneeverhältnissen nicht mit leuten ins gelände die nicht kompetent und fit sind was LVS methoden betrifft, oder gar ohne entsprechende sicherheitsausrüstung unterwegs sind.


übersicht mit einfahrtpunkt:
http://i.imgur.com/h87w2rC.jpg
ausgang der steilrinne:
http://i.imgur.com/c0Y8mM6.jpg
schneebrettrutsch:
http://i.imgur.com/vRKrvyX.jpg
abrisskante oben:
http://i.imgur.com/0JE1Y3E.jpg

maestro
10.04.2015, 11:50
Größere Suchaktion heute in Tirol:
http://derstandard.at/2000013965792/Suchaktion-nach-Lawinenabgang-in-Tirol

Nachdem ich an besagtem Tag mit meinem Bruder einzeln abfahrend auch im Urgtal unterwegs war, möchte ich Euch fragen was Ihr davon haltet?

Den Bildern hier (http://lawinenwarndienst.blogspot.co.at/2015/04/bilder-vom-lawinenabgang-im-urgtal-vom.html) nach, schätze ich die Lage der Lawine im blau markierten Bereich:

http://www.freeskiers.net/community/attachment.php?attachmentid=40809&d=1428661946

Quelle (https://portal.tirol.gv.at/weboffice/tirisMaps/synserver;jsessionid=A489B40F5129E5570FCDE613B0227 9B2?synergis_session=c977590c-a6cb-4251-8884-906435a27ddf&view=sport_lwd_gelaendeneigung&user=guest&project=tmap_master)

Wir waren in etwa entlang der rosa Linie unterwegs.

Der LLB sagte an diesem Tag folgendes:

BEURTEILUNG DER LAWINENGEFAHR
Oberhalb etwa 2000m herrscht heute allgemein erhebliche, darunter mäßige, unterhalb der Waldgrenze geringe
Gefahr.
Aufpassen muss man heute v.a. auf frisch gebildete Triebschneeansammlungen, die aufgrund der schauerartigen
Niederschläge in Nordtirol sowie in den Osttiroler Tauern lokal auch umfangreicher sein können. Aufgrund der
kurzfristig noch tiefwinterlichen Temperaturen sind diese Triebschneepakete sehr spröde und können deshalb leicht
durch geringe Belastung ausgelöst werden. Vereinzelt sind solche Triebschneepakete über Nacht auch spontan
abgegangen.
Mit der in ganz Tirol zu erwartenden Sonneneinstrahlung nimmt die Störanfälligkeit dieser Triebschneepakete
allgemein zu. Insbesondere aus sehr steilem, besonntem Gelände ist im Tagesverlauf dann auch mit spontanen
Schneebrettlawinen zu rechnen. Zudem wird man vermehrt Lockerschneelawinen aus felsdurchsetztem Gelände
beobachten. In den schneereichen Regionen im Westen des Landes ist zusätzlich auf Gleitschneelawinen auf steilen
Wiesenhängen zu achten.
Dort, wo während der vergangenen Tage wenig Neuschnee gefallen ist, sind die Bedingungen allgemein günstiger, wie
z.B. im südlichen Osttirol.
SCHNEEDECKENAUFBAU
Seit gestern ist in Tirol aufgrund der schauerartigen Niederschläge lokal recht unterschiedlich viel Neuschnee gefallen.
Im Unterland sowie den Nordalpen, Teilen der Nördlichen Stubaier Alpen sowie den Osttiroler Tauern waren es um
30cm, ansonsten meist zwischen 10 und 20cm. Begleitet waren diese Niederschläge von häufig starkem Wind.
Aufgrund der tiefen Temperaturen muss kurzfristig von einer schlechten Verbindung vom frischen Triebschnee mit dem
darunter befindlichen, lockeren Pulverschnee ausgegangen werden. Mitunter könnte auch Graupel als Gleitfläche
eingeschneit worden sein. Die Störanfälligkeit nimmt allgemein mit zunehmender Seehöhe zu.

http://www.freeskiers.net/community/attachment.php?attachmentid=40810&d=1428662697





Ich denke für unsere Route könnte man "Ständig befahren" gelten lassen, für den blauen Bereich eher nicht.

Was meint Ihr? Glück/Pech? Vertetbar/nicht vertretbar?

Weiß jemand Näheres zur Auslösung der Lawine? Wurde sie in einem der Bereiche > 35 ° / > 40 ° ausgelöst?

bergjunge
11.04.2015, 13:55
Tödlicher Skiunfall auf der Zugspitze:
http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/unfaelle-skifahrer-stirbt-bei-unfall-auf-zugspitze-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150411-99-03288

Cruiser
11.04.2015, 14:33
wie soll ich mir das vorstellen? zu zweit "plötzlich abgestürzt"?

Bl4ckscream
11.04.2015, 16:14
ja ist eine seehr präzise angabe...

freeriderin
11.04.2015, 20:09
Zwei Tourengeher sitzen zur Zeit in einer Gletscherspalte fest (http://salzburg.orf.at/news/stories/2704744/) - Rettung zur Zeit nicht möglich, morgen früh soll es weiter gehen.

Peleiade
11.04.2015, 21:29
Tödlicher Skiunfall auf der Zugspitze:
http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/unfaelle-skifahrer-stirbt-bei-unfall-auf-zugspitze-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150411-99-03288

Hää?? Von welcher der vielen Bergstationen sind die aufgebrochen?
Und dann? Bei der Neuen Welt die Abseilstelle übersehen?
Ach, immer diese Lügenpresse ...