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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nachhaltige Skitouren



Bergvieh
12.08.2022, 17:14
Hey Leute,

wir sind gerade dabei zu 100% recycelbare Ski zu entwickeln. Der Ski besteht nur aus Holz und biologisch abbaubaren Klebstoff. Das Skiwachs ist auch biologisch abbaubar, sowie das Hartwachsöl, das auf die Oberseite kommt. Ziel ist es kein Mikroplastik und keinen Müll zu erzeugen. Hier meine Fragen an euch:

1. Gleitfähigkeit
Leider gleitet der Belag (Holz) nicht so gut, wie der normale PE-Belag. Kennt jemand eine Möglichkeit, das Holz schneller zu machen?

2. Abriebfestigkeit
Leider ist der Holzbelag auch nicht so abriebfest und wird schnell durch harten Schnee herausgeschmirgelt. Kennt jemand eine Möglichkeit, das Holz härter zu machen oder ein anderes härteres biologisch abbaubares Material?

3. Bindung
Desweiteren sind wir auch noch auf der Suche nach einer Tourenbindung mit Sicherheitsauslösung, vorne und hinten, Stopper, komplett aus Metall, damit man kein Mikroplastik erzeugt.

4. Skitourenfell
Mohair ist 100% biologisch abbaubar und ist ja eigentlich Ziegenhaar. Kennt jemand Tourenfelle, die kein Mikroplastik erzeugen, da alle Teile entweder aus Metall, Holz oder biologisch abbaubar sind? Oder einen Kleber für Tourenfelle, der biologisch abbaubar ist?

5. Marktanalyse
Gibt es überhaupt einen Bedarf an recycelbaren Ski? Würdet ihr auch Abstriche hinnehmen, was die Gleiteigenschaften oder die Pflegebedürftigkeit der Ski betrifft?

Ich freu mich auf eure Antworten! :)

Beste Grüße
Maxi

obi wan kenobi
14.08.2022, 20:52
Hallo Maxi,

das iat sicherlich ein sehr spannendes Projekt das Ihr da vorhabt. Aus den Fragen würde ich im Augenblick aber ableiten das erst ganz am Anfang Eurer technischen Erkundung steht.

Ich kann bei den Bindungen beisteuern, das ATK, PLUM und Dynafit auch reine (oder nahezu reine) Metallbindungen im Angebot haben. Alpinbindungen aus 100% Metall gab es wohl zuletzt um 1970 herum.

Bei den Übrigen Fragen muss ich passen, die Tatsache das aber seit über ca. 60 Jahren in der gesamten Industrie Plastik verwendet wird sollte aufzeigen wie schwer Alternative Werkstoffe mit gleicher Performance zu finden sind.

Gruß
Obi

Corny2k2
17.08.2022, 00:31
Kürzlich war ein Werbeartikel zum Thema in der Saz:

https://www.sportaktiv.com/rossignol-der-erste-nachhaltige-ski

AlaskanSnowDragon
21.08.2022, 20:12
Solange Millardäre zum Spaß *hust*schwanzvergleich*hust* für 10 Minuten an den Rand der Atmosphäre fliegen, ist Euer Projekt bezüglich der Umweltgesichtspunkte nicht wichtig. Nicht mal ein Tropfen auf irgendeinen Stein, nicht mal, wenn ihr 100.000 Ski verkauft.
Aus Marketingsicht ist es aber natürlich super - jeder kauft ja jetzt umweltverträglich.

Ok, inhaltlich war das nicht hilfreich: Also Holzarten durchprobieren. Es findet sich bestimmt irgendwas ganz tolles, ein Hartholz aus den Tropen, das sehr feinporig ist und ausreichend dünn annährend die Eigenschaften wie Plastik hat. Ja, das ist zynisch gemeint.

easton548
13.10.2022, 15:54
Der Schutz der Umwelt ist von größter Bedeutung. Es ist also möglich, bei einigen Eigenschaften des Skifahrens Kompromisse einzugehen, wenn man bedenkt, dass man seinem Planeten global helfen kann.
Ich möchte darauf hinweisen, dass Sie mit dieser Art von Entwicklung eine sehr gute Arbeit leisten.

Kartoffelstampfer
14.10.2022, 09:54
Ich mag mich entgegen den destruktiven Pessimisten eure Überlegungen konstruktiv vor allem hinsichtlich Performance Entwicklung unterstützen.


1. a) Belag: einer der grossen Skihersteller warb zuletzt mit einem Biobasiertem Belag
b) Die grossen z.B. Toko haben auch schon Biowachs im Programm (auf Eignung zum _Belag achten, Verarbeitungsschritte und Pflegetemperaturen beachten)

2. Das Holz bzw. der Sandwich und die Kleber mèssen Yachtstandsart erreichen (das sind die internen Vorgaben der Klebehersteller, der recyklebare Spanier kann das bereit), d.h. es gibt eine Norm die Ihr dafür als Zielwert ausgeben könnt.

3.) ggbfs. Von vorhandenen kompatiblen Systemen die Kunststoffteile durch recyclebarem ersetzen (ATK ist eher viel Metall, Aluminiumproduktion ist energetisch ein Weltuntergang)

4.) da lohnt es sich evtl. outside the box etwas zu denken.

5) siehe 4. JA! Es sind etwa 200.000 Skitourenfelle die jährlich verkauft werden. DA hat Corona nix dran geändert. Solange der Conrad da Ski verscherbelt werden dass so viele bleiben. Aber den Markt zu ändern sollte eines eurer Ziele sein. Denkt bitte bei allen euren Vorhaben dass es bei diesem Ski neben dem eigentlichen Gebrauch auch um das "wie kommt man dahin" geht. Das Nachleben vor allem das Wiederbeleben oder verwerten ist definitiv ein grauer Bereich im LCA.



#PS: schöner Aufmacher