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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaufberatung: Tourenski-Set (Salomon MTN 95, Fritschi Tecton, Scott Cosmos Pro)



Patatap
08.02.2022, 06:48
Hallo zusammen,

vor fünf Wochen habe ich angefangen Ski zu fahren (Normalerweise stehe ich auf dem Snowboard). Durch die Snowboard-Erfahrung konnte ich es auch recht schnell lernen und habe mittlerweile einige Ski-Tage und einen mehrtägigen Powderkurs hinter mir.

Nun möchte ich mir eigenes Tourenski-Equipment kaufen.

Bisher bin ich an Bindungen die Marker Alpinist, Kingpin und die Fritschi Vipec gefahren.

An Skiern den Völkl Rise Above 88, Blizzard No G (oder so) und kürzlich den Black Crows Orb 91.

An sich bin ich abfahrtsorientiert. In den Gruppen in denen ich unterwegs bin, will ich aber nicht alle aufhalten weil ich super schweres Equipment nach oben schleppe wenn ich eine Ski-Tour mache, suche daher eher Allrounder Equipment.

Ich bin mit 88kg und 187cm vermutlich eher ein schwerer Fahrer.

Nach Recherche habe ich mich für folgendes Setup entschieden:

- Salomon MTN Explore 95: Wird als Allround-Ski gelobt. Bin ich leider selbst noch nicht gefahren, aber hat etwas mehr Breite als die Skier die ich bisher gefahren bin.
- Fritschi Tecton: Ich war mit der Vipec sehr zufrieden und dachte, das ich mir mit der Tecton ggf. noch etwas mehr Abfahrtspower bei nicht viel mehr Gewicht hole. Würde aber ansonsten auch zur Vipec greifen. Bei Bindungen wie der Xenic habe ich, ohne viel Fahr-Erfahrung damit zu haben, kein gutes Gefühl, weil da so wenig dran ist ;)
- Scott Cosmos Pro: Hatte ich selbst noch nicht an. Bisher hat jeder Leihschuh (meist Maestrale) irgendwie gedrückt, weil ich sehr breite Füße habe. Diesen habe ich als Schuh identifiziert der für breite Füße geeignet ist und dachte das ich ihn mal bestelle und anprobiere.

Vom Budget her bin ich aktuell offen, solange es noch irgendwo Sinn macht.

Meine Fragen an euch:
- Was haltet ihr von diesem Setup?
- Passen die Komponenten überhaupt zusammen? Muss ich bei der Tecton dann die 100mm nehmen?

freak
08.02.2022, 06:54
Warum so schmale Ski? Fährt du vor allem Piste und/oder schlechten Schnee?
Tecton ist ok, zu dem recht aufstiegsorientierten Ski passt Sie m.E. nach aber weniger...
Scott Cosmos ist prinzipiell schmaler als der Maestrale. Da solche Dinge täuschen können kann anprobieren nicht schaden. Bei Schuhen hilft eh nur anprobieren und anprobieren.

freak~[:fish:&:ghost:]

Patatap
11.02.2022, 07:38
Hey freak,

vielen Dank für die Hinweise und die Rückfrage.

Da ich unerfahrener Skifahrer bin, kann ich die Größe noch nicht so gut einschätzen. Beim Powder-Kurs hatte ich den Black Crows Orb 91 und kam mit dem ganz gut zurecht. Mit Freunden werde ich auch immer mal wieder Piste fahren, sodass ich dachte das ich einen Ski suche der sich im "breiteren Mittelfeld" befindet. Von allem was ich bisher gehört habe dachte ich, das ich da mit einer Breite von 94-100mm in der Ecke bin.

Für klassische Tourenski hat sich eine Mittelbreite von 85-95 mm bewährt. Sie vereint relativ guten Auftrieb mit angenehmer Kippstabiliät und einfachem Gehen. Ski mit Mittelbreiten unter 85 mm bringen in der Regel weniger Gewicht auf die Waage und versprechen gute Fahreigenschaften bei harter Schneeoberfläche oder bei Firn im Frühjahr. Ihr schlanker Shape bringt zudem Vorteile in der Aufstiegsspur und bei harten Hangquerungen. Tourenski mit Mittelbreiten über 95 mm spielen ihr Potential sowohl beim Abfahren als auch beim Spuren in lockerem, tiefem Pulverschnee aus, da sie nur gering einsinken, viel Auftrieb entwickeln und sich ganz easy und entspannt drehen lassen. (https://www.thisisskitouring.com/tourenski-welche-breite-ist-die-richtige/)

Ich wollte nicht so einen übertrieben Breiten, da ich dachte dass das immer auch mehr Gewicht bedeutet und da ich noch nicht so eine starke Skitourenkondition wie meine Kumpels habe, will ich nicht alle aufhalten :D

Daher dachte ich eben Salomon 95 als breiterer Allrounder und die Tecton als eher abfahrtsorientierter Allrounder aber nicht so krass wie die Kingpin (war zumindest meine Wahrnehmung)

Herr Latz
12.02.2022, 07:51
Daher dachte ich eben Salomon 95 als breiterer Allrounder und die Tecton als eher abfahrtsorientierter Allrounder
Ich glaub das wird schon oft so kommuniziert wie du das geschrieben hast. Aber Sinn macht es trotzdem keinen. Mit einer anderen Bindung kannst du halt ganz easy 300g pro Ski sparen und wirst wenig vom Fahrverhalten merken. Wenn du einen 300g schweren Ski nimmst bist du schon bei richtigen (eher leichten) Freeridern und die fahren sicher besser bergab als ein MTN 95.
Wenn ich mir so einen leichten Ski kaufen würde, mit den Einbussen die das beim Fahrverhalten mit sich bringt, dann würde ich keine 300g die ich bei der Bindung ganz leicht sparen kann einfach mitschleppen.
Ich fahre übrigens selber den MTN 95 und finde ihn nen super Tourenski der für das leichte Gewicht noch sehr gut fährt. Hab ne Marker Alpinist draus.

Neulich hab ich Leute mit einem Wayback und einer Shift drauf gesehen. Da wundert man sich auch wer ihnen das aufgeschwatzt hat.

Dicki
12.02.2022, 16:56
Kommt halt auch drauf an, wie man fahren will. Habe einige schmalere und leichtere ski probiert. Iwie taugt mir! Das nicht. Ein Mindestgewicht hilft da immens. Gerade als Anfänger. Immer wieder ein Trauerspiel, wie manche mit ihren 2kg ski am eiern sind. Das macht einfach kein so grosen Spaß.

Hatte ne kurze Zeit den Kästle 98 tx - nach paar langen Touren direkt wieder verkauft. Weit weg von Abfahrtsorientiert.

Bin derzeit beim Backland 107 mit Tecton - wobei das Tail für Anfänger wohl etwas anstrengend ist. Ich merke nichts davon.

Ergo.

Erfahrung zeigt mir zumindest (190 -88kg) das die klassischen Tourenski einfach keinem Spaß machen. Selbst ein abfahrtsorientierter Tourenski ist ein Tourenski. Und da wird sich nichts dran ändern.

Schau mal salomon TV Skiers Haute Route an. Selbst die Herren dort, sind nicht so sattelfest wie sonst und fahren den MTN95.

Mein Ratschlag. Such dir was mit knapp über 3kg rum, +-5mm um die 100mm und hab Spaß.

Wäre ich lieber etwas langsamer am Berg als ne lommel latte zu fahren. Wobei du hier unter freeridern bist und keinen Dynafit rennanzug Liebhaber findest. Außer vllt Zorro.

gebi
12.02.2022, 18:03
Mein Setup für aufstiegsorientiert war ein Wayback 96 mit eine Marker Alpinist. Der Ski ist aber Geschichte und ich mache keine Touren mehr. Zu viele Leute die mich nerven. Covid hat da Lastawagenladungen voll von Idioten in die Berge gespült. Bin wieder auf die Piste zurückgekehrt.

Schau dir mal den Wayback 106 an, aus meiner Sicht ist das der beste, etwas breitere Tourenski am Markt. Einfach zu fahren. Macht im Powder unheimlich Spass, kann auch schlechten Schnee und hat für einen so leichten Ski ziemlich Biss auf hartem Untergrund. Die Alpinist ist mein Favorit weil sie keinen unnötigen Gimmick hat. Leicht, einfach zu bedienen, günstig.

Auf der Piste würde ich niemals mit einer Tourenausrüstung rumgurken. Schade für das teure Liftticket. Auf der Piste will ich es krachen lassen. Dafür kommen nur GS oder SL Ski mit Raceboots in Frage. Alles andere ist scheisse zu fahren.

An Mixtagen (Powder/Piste) bin ich mit meinem Ranger 102 auf der Piste. Der fühlt sich auch bei geschnittenen Schwüngen okay an.

Schuhe kauft man nur im Netz wenn man zu 100% weiss, dass der Schuh einem passt. Der Gang zum Fachhändler ist die bessere Idee. Leider sind die "Fachleute" in den Bergsportgeschäften punkto Skiequipment zu oft blutige Laien. Ich habe seit Jahren einen Bootfitter, der passt mir meine Schuhe an. Er betreut auch Rennfahrer und macht einen Topjob. Die Schuhe sind aus meiner Sicht wichtiger als die Ski.

bergjunge
12.02.2022, 20:57
Kann das meiste von dir unterschreiben, aber vor allem das:

das die klassischen Tourenski einfach keinem Spaß machen. Selbst ein abfahrtsorientierter Tourenski ist ein Tourenski. Und da wird sich nichts dran ändern.


Tourenskis machen keinen Spaß

Am allerliebsten fahre ich meine Freerideski, die sind lang und schwer. :)

Touren gehe ich meistens mit Ski um die 1800g—2000g/Ski plus tecton. Das ist für mich der bestmöglichste Kompromiss um noch ausreichend Spaß am fahren zu haben. (Allerdings keine extrem langen Touren. Die gehen eh nicht mehr… :p)

Kartoffelstampfer
16.02.2022, 20:31
.... Wobei du hier ... Dynafit rennanzug Liebhaber findest... vllt Zorro.

Ich find dass hier ist der Kern des Wissens

obi wan kenobi
17.02.2022, 08:44
Kann das meiste von dir unterschreiben, aber vor allem das:

Tourenskis machen keinen Spaß

Am allerliebsten fahre ich meine Freerideski, die sind lang und schwer. :)

Touren gehe ich meistens mit Ski um die 1800g—2000g/Ski plus tecton. Das ist für mich der bestmöglichste Kompromiss um noch ausreichend Spaß am fahren zu haben. (Allerdings keine extrem langen Touren. Die gehen eh nicht mehr… :p)

Ich stehe kurz davor, die gleiche Erkenntnis zu haben. Schade um mein Geld das in den Leichtbaukram gegangen ist. Letzter Versuch mich mit leichten Ski anzufreunden ist jetzt ein Blizzard ZeroG 105. Nachdem ich vor kurzem einen normalen Ski mit Beast auch über 1200hm bewegt habe (langsamer als sonst) und das eigentlich auch kein Problem war, bin ich mit leichten Tourenski eigentlich durch.

Die Abfahrt zählt.

bergjunge
18.02.2022, 08:04
Ich stehe kurz davor, die gleiche Erkenntnis zu haben. Schade um mein Geld das in den Leichtbaukram gegangen ist. Letzter Versuch mich mit leichten Ski anzufreunden ist jetzt ein Blizzard ZeroG 105. Nachdem ich vor kurzem einen normalen Ski mit Beast auch über 1200hm bewegt habe (langsamer als sonst) und das eigentlich auch kein Problem war, bin ich mit leichten Tourenski eigentlich durch.

Die Abfahrt zählt.

Der Zero g 105 ist tatsächlich mein leichtester Tourenski. Ehrlich gesagt, kommt er aber nur selten zum Einsatz, man merkt fahrerisch schon einen deutlichen Unterschied zu meinen „normalen“ Tourern.

Ruprecht
18.02.2022, 08:44
unpopular opinion hier: bei gutem schnee funktionieren auch leichte ski ordentlich und shitfuck bleibt immer shitfuck.
(ja es ist wahr, schwere ski mit schwerer bindung und schweren schuhen fahren sich allgemein besser, aber dafür muss man halt auch meist auf eine zweite oder dritte runde auffellen für den guten hang verzcihten..)

bergjunge
18.02.2022, 10:16
Also shitfuck ist keineswegs immer shitfuck finde ich, jedenfalls zeigen das meine Erfahrungen wenn ich mit anderen unterwegs bin, die ein eher aufstiegsorientiertes Setup fahren.
Naja und letzteres ist aus meiner Sicht aber recht einfach: lieber einmal geil als 2x so lala…

obi wan kenobi
18.02.2022, 11:34
Ja, sehe ich auch so. Es gibt Ski mit denen Shit-Fuck Spass macht: Katana, Mantra, Movement Trust oä.

Sorry an Patatap / den Thread-Ersteller: Deine Frage ist irgendwie in den Hintergrund geraten. Eine Anmerkung zum Skischuh: Wenn er richtig passt, dann macht der Schuh den größten Unterschied und der Ski wird etwas unwichtiger. Es ist zwar teuer zum Bootfitter zu gehen, lohnt sich aber extrem einen wirklich gut sitzenden , festen Schuh zu haben (d.h. eher etwas zu eng / eher etwas zu steif). Klingt blöd, bringt nach meiner Erfahrung aber ca. um 1/3 bessere Beherrschbarkeit des Ski und der Verhältnisse.

freak
18.02.2022, 18:32
unpopular opinion hier: bei gutem schnee funktionieren auch leichte ski ordentlich und shitfuck bleibt immer shitfuck.
(ja es ist wahr, schwere ski mit schwerer bindung und schweren schuhen fahren sich allgemein besser, aber dafür muss man halt auch meist auf eine zweite oder dritte runde auffellen für den guten hang verzcihten..)

kann ruprecht hier nur zustimmen. schlechten schnee will man (bzw. ich) eh nicht auf skitour, da gehe ich lieber piste fahren. im gute schnee ist ein leichter ski (zumindest wenn man nicht das gewicht des kartoffelstampfers hat) kaum ein nachteil.

freak~[:fish:&:ghost:]

subtleplague
18.02.2022, 18:43
Aber Kartoffel hat abgenommen. Er wiegt nur noch 107kg!

bergjunge
19.02.2022, 09:20
kann ruprecht hier nur zustimmen. schlechten schnee will man (bzw. ich) eh nicht auf skitour, da gehe ich lieber piste fahren. im gute schnee ist ein leichter ski (zumindest wenn man nicht das gewicht des kartoffelstampfers hat) kaum ein nachteil.

freak~[:fish:&:ghost:]

Okay, das seh ich anders.

Natürlich fahren sich auch kleine und leichtere Ski bei gutem Schnee nicht mehr ganz so schlimm, aber mir würde im Vergleich mit gescheiten Ski trotzdem einiges fehlen. Z.B. größere Tempostabilität, gescheite Plattform für Landungen, generell einfach besser zum aggressiv rumbouncen, etc.

Außerdem ist bei uns selten immer guter Schnee, oft wechselt das schon nach wenigen Höhenmetern und Geländeform, Expo etc, ich brauch was, das bei (fast) allen Conditions Spaß macht. Und ich red jetzt garnicht von den ultrashitfuck conditions, sondern allein bei etwas zäherem Sulz, leichtem Deckel, stark verspurtem, etc. macht mir das dann um einiges mehr Bock.
(Und relativ häufig meine ich, hat das mit den Ski zu tun, wenn ich mir dann die Kolleginnen so anschau…)


107 kg? Das ist ja geradezu mager! War das nicht mal das dreifache oder so?

gebi
19.02.2022, 09:50
Ja, sehe ich auch so. Es gibt Ski mit denen Shit-Fuck Spass macht: Katana, Mantra, Movement Trust oä.

Sorry an Patatap / den Thread-Ersteller: Deine Frage ist irgendwie in den Hintergrund geraten. Eine Anmerkung zum Skischuh: Wenn er richtig passt, dann macht der Schuh den größten Unterschied und der Ski wird etwas unwichtiger. Es ist zwar teuer zum Bootfitter zu gehen, lohnt sich aber extrem einen wirklich gut sitzenden , festen Schuh zu haben (d.h. eher etwas zu eng / eher etwas zu steif). Klingt blöd, bringt nach meiner Erfahrung aber ca. um 1/3 bessere Beherrschbarkeit des Ski und der Verhältnisse.

Schliesse mich an. Der passende Schuh, sehr satt und eng am Fuss sitzend, ist beim Skifahren das A und O. Der Ski eher zweitrangig. Ich persönlich habe die Freude am Skitouren verloren. Heerscharen von Schneeschuhläufern und "Türelern", die sich kaum auf den Ski halten können. War diese Saison vor allem auf der Piste und habe als Methusalem des Skifahrens die Freude an den Stangen wieder entdeckt. GS ist mir zu schnell, aber Slalomtore machen richtig Spass. Back to the Roots für mich...