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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist Euer Delta? ... Oder die ultimative Plaquereicompetition



gizmo
24.03.2021, 08:21
Vorgeschichte:

Wer kennt es nicht ... .

Nach tagelangem Fahren in sog. "Kackschnee" kommt endlich der erwartete Neuschnee und färbt die Hänge in unverspurtes Weiß. Man denkt sich, noch ein zwei Tage abwarten, bis sich der Neuschnee gesetzt hat und dann ab ins Gelände *freu*. Doch was ist das? Bereits am ersten Tag mit Sonne, nach intensivem Neuschnee und einer Lawinenwarnstufe zwischen Drei und Vier, man selbst bleibt meist auf der Piste oder wenige Meter nebendran, fahren dutzende Leute die verlockenden Hänge, die einfach zu erreichen sind ab. Erste Lines im mittelsteilen Gelände sind gegen 11 Uhr schon komplett verspurt. Nach und nach werden auch die steileren Hänge zerfahren und gegen Nachmittag sind nur noch kleinere, mögliche Lines unangetastet. Nun gut das hat sich dann aber am nächsten Tag auch erledigt… .
Am dritten Tag ist die Lawinenwarnstufe dann endlich auf einen 2er oder 1er abgefallen und auch wir planen nun risikoarm ins Gelände zu gehen um auch ein paar steilere Varianten fahren zu können. Dass dies sehr mühsam wird, war uns schon am Tag des Neuschnees bewusst. Nur wer leidet und ordentlich aufsteigt, bekommt nun meist noch die Möglichkeit auf unverspurtes Gelände. Aus Erfahrung wissen wir, dass das Verhältnis der Zeit zum Aufsteigen zur Zeit des Abfahrens in etwa bei frustrierenden 3600/20 =180 liegt, also eine Stunde Plackerei für 20s abfahren; nun gut so ist das eben.
Nach bestmöglicher Liftunterstützung befinden wir uns an dem Punkt, an dem es nur noch manuell nach oben geht. Je nach Exposition und Beschaffenheit fellen wir auf oder müssen zu Fuß aufsteigen. Bereits Tage zuvor hat mich beim Hochfellen gefühlt jeder Opa, der 20 Minuten später los ist, direkt eingeholt und überholt. Auch wurden wir schon sehr oft von Frauen lächelnd stehen gelassen und sogar Kinder haben uns schon abgehängt. Gut wir kommen aus dem Flachland, sind nicht mehr die allerjüngsten und sind hier meist bei um die 3000m ü. M. unterwegs. Das kann ja auch ein Grund sein denken wir uns. Nichts desto trotz heute ist es steil und wir entscheiden uns, die Ski auf den Rucksack zu schnallen und zu Fuß hoch zu steigen. Das ist schnell erledigt und es kann direkt losgehen. Wir brauchen „lächerliche“ 50 Minuten für circa 120 Höhenmeter. Nach circa 10 Schritten hecheln wir japsend nach Luft um uns dann nach 10s Pause wieder weiter zu quälen. Dennoch kommen wir glücklich oben an und nach zwei-drei Minuten stürzen wir uns runter und ziehen unsere ersten Lines in den Pulverschnee. Das dauert dann ganze 18s. Okay mit Wedeln hätte man hier sicherlich auch 45s runterfahren können.
Das ganze wiederholen wir dann noch drei bis viermal, je nach Wettersituation, und abends gehen wir dann völlig platt bereits vor 21 Uhr in die Koje.

Das Delta (Δ):

Ich habe mir nun mal den Spaß gemacht und mich zweimal gewogen. Einmal nur mit Lendenschutz vs. einmal mit kompletter Skiausrüstung (inkl Helm, Ski, Rucksack (ABS), Notfallausrüstung, Kamera Drohne, Trinken etc.). Das Delta das ich ermittelt habe, hat mich schon sehr überrascht, es waren tatsächlich 26kg! Somit trage ich über 40% meines Körpergewichtes zusätzlich mit auf den Berg hoch. Cliffs springen erscheint mir auch nochmal in einem anderen Licht. Okay meine Ski sind recht schwer und halt zum Freeriden und nicht zum Touren gedacht (~ 8kg), aber Klamotten und Rucksack machen nochmal echt viel aus.
Was ist euer Delta? Das würde mich echt interessieren! Wo seht ihr Einsparpotential? Oder geht es Euch ähnlich? Ich bin gespannt, wer das Gewicht toppen kann (denke mal mit Steigeisen und Pickel kann man da noch was rausholen z.B.) :p

subtleplague
24.03.2021, 08:29
knut hätte sicher ein paar carbon ideen wenn er noch da wäre. Ich hab das noch nie gemessen. Gott sei dank bin ich fett...das verringert mein delta. prinzipiell aber witzig geschrieben. :)

Das mit dem Powderstress führt dazu, dass ich im Gebiet häufig um 1 nach Hause fahre weil alles durch ist. und ich habe am wochenende gemerkt, dass ich langsam wie freak mit dem spuren kreuzen werde. früher fand ich ein paar spuren weniger schlimm......

mortiss
24.03.2021, 09:37
Genau das ist der Grund warum ich jetzt aber wirklich nächstes Jahr zu 90% auf Touren umsteigen werde (natürlich aber mit Freeride Latten :P :)
War letzte Woche 3 x In Zauchensee wir hatten echt schlechte Sicht und Lws 3-4 aber es war überall schon verspurt. Gefühlt 90-95% Freerider bzw einfach Leute die ohne Lvs etc ins Gelände gefahren sind ... Hirn kann man halt nicht kaufen.

Ruprecht
24.03.2021, 12:48
120 hm in 50min klingt schon ziemlich langsam, das sollte ohne allzuviel training gut steigerbar sein, so dass dich wenigstens di frauen nicht mehr überholen werden :P aber um nicht nur klug zu scheißen u auch deine frage zu beantworten, ich komm geschätzt (nicht gewogen) auf 20kg mit gebietsausrüstung (ski 4,4; bindung 1,6; schuhe 3,6; stöcke 0,7; fell 0,3; airbagrucksack 2,8; helm+brille 0,6; schaufel+sonde+erstehilfe 1; getränk 1; gewand 4?)

Elschto
24.03.2021, 14:56
Ich weiß nur, dass es bei mir weniger als 40% meines Körpergewichts sind. Dafür komme ich mit (Touren)Ausrüstung insgesamt klar in den dreistelligen Bereich...

Zorro
24.03.2021, 17:01
beim skigebietsfreeriden, wo man weiss, dass man nicht alleine ist, habe ich wenig dabei.
Rucksack 1,5, lvs-set 1 kg, manchmal ein Helm 1kg, Turnschuhe für Heimmarsch im Rucksack (derzeit) 750g, manchmal 0,5l trinken, Obst/Stulle/Schoggi (oder)500g, evtl Reserveshirt 100g, extra halstuch 100g, und ne Rettungsdecke 100g, handy 700g.
ski 5kg
bindung 3kg
schuhe 5kg

rund 25% mehr. merkt man zu saisonbeginn immer, finde ich.
beim touren ist das etwas anders verteilt. weniger am fuss, etwas mehr im rucksack, manchmal deutlich mehr(seile, eiszeug, sadomasoausrüstung). aber auch nicht immer, bei einfachen touren ist manchmal auch nur ein fell im rucksack ohne das klimbim wie helm und essen. das sind dann mal lässige 5-8kg weniger. je nach skikombi.

carbonio ist nicht mei bester freund. wo ist der eigentlich hin? ich vermisse ihn sehr.


der threadersteller könnte etwas an seiner gesamtsportlichen performance arbeiten, wie mir scheint. dann bricht man auch nicht direkt nach 10m zusammen.

jam
24.03.2021, 19:44
Komme jetzt mal grob überschlagen auf 40 - 45% - bin aber auch ein fliegengewicht.
Bootpacking kann so beschissen nervig sein, dass 120hm/50min mich jetzt echt nicht schocken. Da lässt sich aber halt auch nicht vernünftigerweise ein schneetypenunabhängiger durchschnittswert angeben.

freak
24.03.2021, 20:57
dass ich im Gebiet häufig um 1 nach Hause fahre weil alles durch ist.

1 Uhr! Hier bin ich um 1 nicht nur schon heimgefahren, sondern hab geduscht, mittaggegessen und eine runde so getan als ob ich arbeiten würde.

freak~[:fish:&:ghost]

subtleplague
25.03.2021, 05:43
1 Uhr! Hier bin ich um 1 nicht nur schon heimgefahren, sondern hab geduscht, mittaggegessen und eine runde so getan als ob ich arbeiten würde.

freak~[:fish:&:ghost]

Ich bin ja auch nicht so pingelig wie du (noch nicht) . Und muss weiter fahren...
Und habe die Wahl in Gebiete zu fahren, Die nicht von deutschen Medizin Studenten mit nem miesen nc geflutet werden. Letzte Woche war aber echt absurd da kam ich um 11 an nem Mittwoch kurz vor Saison Ende in nem Gebiet an wo ich sonst um 2 Sachen gefahren bin, die da schon eingespurt waren. (und das ist jetzt 3 oder 4 Jahre her und nicht 15 dieses "work from home" ist ne Seuche )
Übrigens es hilft wenn man Kinder hat und eh nur noch halbe Tage fährt. Man muss dann nur aus Knobeln wer die erste Hälfte darf, aber Pisten ski hast du ja im Gegensatz zu mir.

:D

Timo74
25.03.2021, 09:05
Gut wir kommen aus dem Flachland, sind nicht mehr die allerjüngsten und sind hier meist bei um die 3000m ü. M. unterwegs. Das kann ja auch ein Grund sein denken wir uns.


Das ist nicht zu unterschätzen. Ich selbst mache ganzjährig ambitioniert Ausdauersport, normalerweise bin ich ab Oktober regelmäßig auf 2000m unterwegs. Dadurch bin ich die Höhe normalerweise relativ gut gewöhnt. Diese Saison ist das wegen Corona ausgefallen, die ersten zwei Touren direkt über 2000m, nachdem ich ewig nicht mehr in der Höhe unterwegs war. Ab ca 2000m habe ich nur noch sehr schwer Luft bekommen, Puls ungewöhnlich hoch. Am nächsten Tag konnte ich jeweils relativ entspannt wieder Rennradfahren gehen, Fitness an sich war also da. Andere Bewegung spielt natürlich auch eine Rolle, ich gehe aber auch regelmäßig Laufen. Hätte nicht gedacht, dass der Effekt so groß ist.

gizmo
25.03.2021, 14:07
Haha die sadomasoausrüstung hatte ich gar nicht auf dem Schirm, packe ich evtl. demnächst auch mal ein.

"der threadersteller könnte etwas an seiner gesamtsportlichen performance arbeiten, wie mir scheint. dann bricht man auch nicht direkt nach 10m zusammen. "

Ja da ist immer Optimierungsbedarf, auch wenn Höhentraining im Flachland schwer zu simulieren ist.

Rik
25.03.2021, 14:51
Ja da ist immer Optimierungsbedarf, auch wenn Höhentraining im Flachland schwer zu simulieren ist.

Hab nen paar Kollegen die nehmen sowas. Aber selbst nie probiert. Getreu dem Motto: Ich bin Batman!
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Timo74
25.03.2021, 17:23
Ich beobachte immer öfters wenn ich länger irgendwo hoch gelaufen bin, dass Leute die deutlich leichteres Material hoch schleppen locker mit genauso viel Spaß bergab fahren. Mache aber auch nichts was man als Clif Drop oder so bezeichnen könnte. Mein nächstes Setup wird ganz sicher leichter sein. Also entweder fetter Ski und Alpin Bindung oder halbwegs leicht und Tourenbindung, man muss ja nicht gleich auf ein Race Setup umsteigen. Sicherheitsausrüstung wiegt bei allen vermutlich mehr oder weniger gleich viel. Mit Airbag ist natürlich deutlich schwerer als ohne, ich verzichte aber ungern darauf.