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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leichtes Setup für Skihochtouren/Frühjahrstouren



gletsch
14.11.2020, 10:50
Ich brauche mal wieder das geballte Schwarmknowhow des Forums. Nachdem ich seit Jahren keine neue Ausrüstung gekauft habe, ist mein Überblick irgendwie komplett verloren gegangen.

Aber gleich zu meiner "Problemstellung": Für längere Ski(hoch)touren mit leichten "Kletter"passagen (also die typischen paar Meter leichte Blockkletterei zum Gipfel z.B.)(bzw. Frühjahrstouren mit längeren "Zu-Fuss-und-Ski-tragen-Anteilen" möchte ich mir ein Setup mit Gewichtsoptimierung (d.h. möglichst leicht) zulegen. Bislang bin ich bei sowas immer mit den Lowdowns (177cm?) unterwegs gewesen, allerdings mit mittlerweile uralten eher freeride-orientierten Schuhen mit denen Gehen und Klettern sehr mühsam ist). Daher hatte ich zunächst nach neuen Schuhen für dieses Tourensegment gesucht, wobei ich dann eigentlich gleich auf die Anschaffung eines ganzen Setups umgeschwenkt bin.

Nach "umfangreichen" Recherchen (= Lesen von zwei Einträgen auf dem Blog von L.R.) bin ich zu folgendem Ergebnis mit den damit verbundenen Fragen gekommen:


Ski: Fischer Transalp, da ich genug breite bis sehr breite Ski habe, denke ich hier eher an die Modelle Transalp Carbon 86 oder 90, fährt die hier jemand bei Frühjahrsbedingungen? Ich würde mir die Länge 169 cm überlegen (bin 172), wegen bequemer zum Tragen am Rucksack und gemütlicherer Spitzkehren. Und auf Frühjahrsschnee ist ja die Länge (genauso wie die Breite) auch nicht so wichtig, oder? Wie ist bei Fischer die Längenmessung? (nicht das dann 169 eher wie 160 ist, oder so).

Bindung: ATK Crest 8 (ich habe 65 kg, sollte also reichen, oder? Oder doch eher die 10er bzw. gleich die ATK Raider 10? Was wären denn da überhaupt die Unterschiede (Anm.: mit zunehmenden Alter fahre ich nun mehr und mehr wieder langsamer, konservativer etc. und springen tu ich sowieso nicht).

Schuh: Fischer Travers: der teure, leichtere CS für den man aber "starke Oberschenkelmuskel" braucht wegen der größeren Vorlage (wobei das ist ja doch ein Plus, eigentlich), oder doch das billigere / schwerere Einsteigermodell Travers GR (oder - noch billiger - TS). Hat da jemand Erfahrungen mit denen? Sind die Unterschiede auch für 08-15 Tourengeher/-fahrer merkbar?


Auf die erwähnte Marke bin ich schon ziemlich festgelegt (zumindest beim Schuh), wobei ich da bis zu einem gewissen Grad doch noch flexibel bin (außer beim Schuh).

Noch was: Welche Erfahrungen habt ihr (mit den diversen Anbietern) mit dem Online-Schuhkauf? Ich würde entweder beim Bittl, beim Sport-Conrad oder bei Bergzeit bestellen. (und ja ich weiss schon: "Fahr nicht fort, kauf im Ort!" ... aber erstens (bald) Lockdown, zweitens haben die meisten nie genau das, was ich hier will und drittens Preis, außerdem gibt es bei mir im Ort gar kein Sportgeschäft).

maxst2008
14.11.2020, 11:19
Hallo, ich nenne den Fischer Travers Carbon mein Eigen und bin vollauf zufrieden damit. Sie sind nicht die steifsten, aber das gesamte Paket aus Gehkomfort, Gewicht und Abfahrtseigenschaften funktioniert für mich perfekt. Kombiniert mit leichten und nicht allzu steifen Ski sind sie auch zum Fahren sehr gut. Bei deiner Gewichtsklasse wird es keinen Unterschied machen ob du die CS oder GR nimmst, die TS sind rein aus PU und nicht aus Grilamid - mir waren die zu weich, bringe aber mehr auf die Waage. Ich habe auch noch den Dynafit TLT6, die Competence Center Variante, und die sind mit Zunge vom Flex steifer, aber mich hat am Ende das Gefummel mit der Zunge so gestört, dass ich seit 2 Jahren nur mehr den Fischer verwende. Google mal Lukas Ruetz und Fischer Travers, er hat einen Vergleich der einzelnen Modelle in seinem Blog. Auch zu den Transalp wirst du dort fündig, allerdings wird er auch von Fischer gesponsert.

gletsch
14.11.2020, 12:14
@maxst2008, danke für dein Feedback. Deine Erfahrung mit dem Schuh klingt sehr ermutigend, Entscheidung wird also zwischen CS und GR fallen (tendiere im Moment allein schon wegen der Farbe zu den CS ...).

Der Blog vom Lukas (L.R.) hat mich ja überhaupt erst auf Fischer gebracht (habe sonst schon seit Ewigkeiten keine "klassische" Marken mehr gefahren). Dass er von Fischer gesponsert wird, war für mich eher sogar ein Plus (find ich cool von Fischer, dass sie auch mit "echten" Tourengeher zusammenarbeiten und nicht nur mit irgendwelchen "Berühmtheiten").

Einschätzungen zu Ski und Bindung (da bin ich mir relativ unsicher, kannte die ATK Crest überhaupt gar nicht, fahre zur Zeit auf den breiteren Modellen die ATK Raider 12) wären noch toll (falls hier in dem Forum überhaupt jemand mit solchen Ski unterwegs ist).

lugosugo
14.11.2020, 16:42
Die Stopper bei der Crest sind Müll, wenn dann würde ich die HR nehmen oder Dynafit Speed Turn.
Scarpa f1 als alternative zum Travers oder Tlt8 carbonio

Zorro
15.11.2020, 18:39
also, im Frühjahr ist ja am Mitte März wieder Lockdown, da ist die Skisaison monetär vorbei, kann man also wieder zusperren. Ist eh nur ein Verlustgeschäft in der Zeit :D


Äh also die Fischer bin ich zufällig gefahren. Für normales Herumwedeln wie das Herr LR macht, passts. Meiner war nach einer halben Abfahrt kaputt. Und ich hatte einige male das Gefühl beim Landen, gleich bricht er vor der Bindung.
Schuhe lohnen sich schon moderne zu holen. Die Tourenschuhe sind deutlich besser fahrbar geworden, die alpinorientierteren haben deutlich bessere Gehmodi.

LucF
15.11.2020, 19:46
Habe mir letztes Jahr für einen sehr ähnlichen Einsatzbereich den Zero G 85 von Blizzard besorgt. Sehr geiler Ski, technisch nicht ganz einfach zu fahren aber wenn man sauber drauf steht für das Gewicht absolut genial! Hab mich (weil ich mit der Freeraider von ATK mega zufrieden bin) für eine Trofeo Plus entschieden. Wiegt nichts, ist stabil und fährt sich super. Allerdings keine Stopper... Aber da ich mit dem Ski eher im Frühjahr unterwegs bin oder bei langen Skitouren/Durchquerungen mit teils >2000hm verwende, bin ich da selten am Springen und eher am normal fahren. Von daher passt es für mich, auch wenn es die bekannten Probleme mit sich bring.
Schuh hab ich mir lange überlegt auch einen Travers oder gar einen Scarpa alien rs zuzulegen. Fahre aber den Technica Zero g und das was der an Power auf den Ski bringt ist so geil, dass ich auf die 300g scheiß ;-) Absolut genialer Schuh, mit dem ich auch die breiten Freeride/Freetourlatten fahre. Wer mit was weicherem klar kommt, kann da aber sicher nochmal gewicht sparen.
Prinzipiell v.a. absolute Empfehlung von mir den Blizzard mal zu checken fürs Frühjahrstouren!

freak
16.11.2020, 07:54
würde mich nicht so auf fischer festlegen. bei den leichten und schmalen ski ist es ja eigentlich eh egal. wirklich gut fahren die sich eh nicht. möchte man was schmales was sich anständig fährt würde ich mal richtung k2 schauen, die sind aber natürlich eine ecke schwerer. m. E. würde es Sinn machen entweder bei dem down zu bleiben, oder wenn man wirklich gewicht sparen will eben so ein ultralight-ding, von den abfahrtseigenschaften sowie der haltbarkeit darf man sich da natürlich nichts erwarten.
bindung würde ich prinzipiell auch eher dynafit anstatt ATK nehmen, auch hier wieder es sei denn man zählt jedes gramm.
Schuhe gibt es ja mittlerweile auch ein wirklich breites programm, hier würde ich anprobieren und den aus dem gewichtssegment nehmen der passt. es gibt immernoch modelle die sich im verhältnis zum gewicht in aufstiegs- und/oder abfahrtsperformance mäßig schlagen, aber die werden langsam selten.
Mir haben von den leichten sowohl die dynafit tlt (teils eben jetzt das problem mit den steigeisen) und la sportiva skorpius sehr gut gefallen, fischer hatte ich allerdings nie.

freak~[:fish:&:ghost:]

LucF
16.11.2020, 11:02
Nachdem einem Freund (gemütlicher Skifahrer) beim Touren 2000hm überm Tal der Turm der Dynafit beim zweiten Schwung explodiert ist weil der Weichmacher aus dem Plastik raus war und das Material bei der Kälte spröde wurde, würde ich definitiv die paar Euro mehr investieren und ne Plum oder ATK Bindung nehmen. Auf langen Frühjahrstouren will man sich halt auf das Material verlassen können und das ist zumindest bei mir bei den Dynafit Bindungen seitdem nicht mehr der Fall.

gletsch
16.11.2020, 15:07
@all: danke für euer Feedback. Sind wichtige Anregungen/Nachdenkpunkte für mich. Ich bin ja eh immer so entscheidungsschwach beim Einkaufen, was ja auch dazu geführt hat, dass meine Ausrüstung mittlerweile in Würde gealtert ist (wobei ich mit den breiten Setups wohl noch ein paar Winter durchkommen werde und meine Praxis Powderboard habe ich ja immer noch originalverpackt in der Hinterhand ;).

@Zorro: mit meinem Gewicht und meiner Fahrweise (v.a. die ja bei den für dieses Setup angedachten Einsatzzweck nochmal deutlich defensiver wäre) sollten die Belastungsspitzen für die Ski wohl immer im grünen Bereich bleiben. Das angedachte Setup wäre eigentlich auch sogar ideal für einen (Frühlings-)Lockdown, weil ich in Gehweite von meiner Wohnung einige firnorientierte Rinnen/Hänge habe, im Frühjahr natürlich mit (langem) Zustieg zu Fuss bzw. mit Skitragen.

@LucF: Die Trofeo habe ich mir nun angeschaut, gefällt mir. Zwar bin ich skeptisch gegenüber Bindungen ohne Stopper, aber andererseits fahre ich mittlerweile meinen Lhasa Pow von PMGear zur Hälfte auch ohne Skistopper (Stopper ist bei einem Ski rausgerissen, Bindung aber funktionsfähig) und habe mich dran gewöhnt. Hat die Trofeo abgesehen vom fehlenden Stopper sonst noch irgendwelche Nachteile gegenüber den schwereren ATKs oder Dynafits?


@Freak: Ich habe sowohl ATK als auch Dynafit-Bindungen auf meinen Ski, tendenziell finde ich die ATK einen Tick angenehmer, abgesehen vom nervigen "umdrehen" des Fersenteils bei Querungen). Warum tendierst du eher zu den Dynafits? Wegen der Lowdowns: Mir gefallen die weil sie leicht sind und weil damit Spitzkehren so "gemütlich" sind. Mit den breiten Ski (die sind alle ja 186cm gegenüber den 177 bei den Lows) tu ich mir da schon deutlich schwerer, nicht nur wegen der Länge, sondern natürlich auch wegen des Gewichts. Die 177cm möchte ich dennoch kürzen, weil mir beim Skitragen die Skienden ab und an auf die Kniekehlen stossen. Und generell kann ich bergab mit den Lowdowns kaum richtig mit Spaß fahren (außer bei guten Verhältnissen).

Generell haben mich die positiven Beschreibungen vom Lukas R. der Ski und Schuhe schon sehr beeindruckt - auch wenn das natürlich klar ist, da er ja mit Fischer zusammen arbeitet. Dennoch hat er ja doch die eine oder andere Skitour mit dem Material gemacht und würde das doch in die Tonne treten, wenn das nicht funktionieren würde (denke ich doch mal). Oder bin ich da doch zu sehr beeinflussbar? (bei den Schuhe gefällt mir besonders dieser Boa-Verschluss, der Umschaltheben sowie das fehlende Velcro-Bandl am Schuhrand.

LucF
16.11.2020, 17:10
Nachteil der Trofeo gegenüber den schwereren ATK neben dem fehlenden Stopper ist definitiv, dass man den Z-Wert nicht einfach einstellen kann. Der Z-Wert ist abhängig von der Stärke der Klammer die verbaut ist und die gibt es auch nur in 2er Schritten. Hab mich bei gleichem Gewicht und ähnlicher Körpergröße für die 8er entschieden und bisher keine Fehlauslösungen gehabt damit. Man kann die Klammern nachkaufen, also kann man auch den Z-Wert wechseln, aber man muss eben dafür eine neue Klammer kaufen. Zweiter Nachteil der Klammer ist, dass diese wohl mehr verschleißt, als die Pins bei "normalen" Pin-Bindungen. Liegt einfach am Konzept. Deshalb gibt es die Klammern zum nachkaufen. Ich bin letzte Saison mit dem Setup einiges an Touren gegangen (Wildspitze Südrinne als Tagestour nach dem Lockdown, Ruderhofspitze Süd, Wilder Freiger aber auch einiges an Trainigstouren beim Nachtskitouren nach der Arbeit)und kann bisher noch keine stärkere Abnutzung erkennen.
Denke der größte Nachteil von den leichten Pin-Bindungen gegenüber den schwereren alternativen (neben der meist fehlenden lateralen Auslösung vorn) ist definitiv die fehlende Elastizität, die man ja von normalen Skibindungen kennt. Eine Shift oder die neue Duke PT ist da sicher deutlich besser. Wenn man sich aber an die sehr direkte Kraftübertragung der leichten Pinbindungen gewöhnt hat, keine 100kg oder mehr wiegt und keine rießen Drops mit dem Setup fährt kommt man meistens mit den leichten Bindungen gut klar und spart dabei massiv Gewicht.
Ich denke du solltest dir Gedanken machen, ob du das Risiko ohne Stopper und mit Leash zu fahren und bei einem Sturz den Ski eventuell in der Fresse zu haben eingehen willst um wirklich ein sehr leichtes Setup zu haben oder ob du zB die Crest oder eine Dynafit Superlite mit Stoppern nimmst und dafür bisschen mehr Gewicht dabei hast (Wobei die Stopper von der Crest wie bei allen ATK nicht super viel bringen :D dafür keine Plastikproblematik...)
Alternativen in dem Gewichtssegment gibts inzwischen ja einige und die alte Trofeo gibts auch recht günstig zum Teil. Aber vorsicht, die Trofeo plus hat gegenüber der alten Trofeo oder vielen ähnlichen rennorientierten Bindungen den Vorteil, dass hier eine Verstellplatte schon dabei ist. Andernfalls musst du den Turm fix auf den Ski montieren und kannst ohne umbohren nie einen Schuh mit anderer Sohlenlänge fahren... definitiv ein großer Nachteil denke ich.
Edit: Außerdem hast du nur eine Steighilfe... na ja bei den gestörten Tiroler Aufstiegsspuren oder auf der Piste kann das schon mal ein Nachteil sein. Ich benutze die zweite Steighilfe eigentlich nie deshalb fehlt sie mir auch nicht. Der oben genannte Sellrainer hat sich dazu auch mal dementsprechend geäussert übrigens ;-)

bergjunge
16.11.2020, 18:37
Also in Punkto Fahreigenschaften wär ich bei der Einschätzung von LR sehr vorsichtig. Der fährt die maximale Turnanzahl auf minimale Distanz... :D

Zorro
16.11.2020, 21:39
@Freak: Ich habe sowohl ATK als auch Dynafit-Bindungen auf meinen Ski, tendenziell finde ich die ATK einen Tick angenehmer, abgesehen vom nervigen "umdrehen" des Fersenteils bei Querungen). Warum tendierst du eher zu den Dynafits?
Dynafits sind relativ stabil, klar gehen die auch mal kaputt, aber doch deutlich weniger problemanfällig auch konstruktionsbedingt als so manch andere. und etwas mehr erfahrung haben sie da nun auch. ein teil nachbauen ist nicht so trivial, wie man sich das vorstellen mag. das haben die chinesen auch schon kapiert.


Wegen der Lowdowns: Mir gefallen die weil sie leicht sind und weil damit Spitzkehren so "gemütlich" sind. Mit den breiten Ski (die sind alle ja 186cm gegenüber den 177 bei den Lows) tu ich mir da schon deutlich schwerer, nicht nur wegen der Länge, sondern natürlich auch wegen des Gewichts. Die 177cm möchte ich dennoch kürzen, weil mir beim Skitragen die Skienden ab und an auf die Kniekehlen stossen. Und generell kann ich bergab mit den Lowdowns kaum richtig mit Spaß fahren (außer bei guten Verhältnissen).
die 177er abschneiden? skienden in die kniekehlen? also ohne dir auf den schlips treten zu wollen, gegen ersteres gibt es fahrtechnik, gegen zweiteres gibt es das A-Tragesystem, das mit richtig gepacktem Rucksack quasi immer funktioniert, wenn man gut packt, und der rucksackkonstrukteur nicht besoffen war, braucht man nichtmal die Spitzen zusammenbinden.



Generell haben mich die positiven Beschreibungen vom Lukas R. der Ski und Schuhe schon sehr beeindruckt - auch wenn das natürlich klar ist, da er ja mit Fischer zusammen arbeitet. Dennoch hat er ja doch die eine oder andere Skitour mit dem Material gemacht und würde das doch in die Tonne treten, wenn das nicht funktionieren würde (denke ich doch mal). Oder bin ich da doch zu sehr beeinflussbar? (bei den Schuhe gefällt mir besonders dieser Boa-Verschluss, der Umschaltheben sowie das fehlende Velcro-Bandl am Schuhrand.
man würde sich wundern, wie sehr der faktor "ich werde gesponsort" jegliche kritikfähigkeit killt, sofern sie überhaupt vorhanden ist. das ist so wie wenn andreas scheuer dir einen vw-diesel empfiehlt, weil er den selbst getestet hat. nicht so richtig glaubwürdig, wenn man mal 0,1sek drüber nachdenkt. wobei auch hier die frage ist, ob diese fähigkeit in diesem beispiel überhaupt jemals vorhanden war.

btw: Rennfahrer und Freeride-Pros machen sich so ein "Bandl" ja nicht ohne Grund nochmal extra dazu. das hat schon so seinen Sinn. Schlecht fand ich den Schuh jetzt dennoch nicht, passen muss er, der rest ist zweitrangig.

Simon Pfandler
17.11.2020, 07:12
Aber gleich zu meiner "Problemstellung": Für längere Ski(hoch)touren mit leichten "Kletter"passagen (also die typischen paar Meter leichte Blockkletterei zum Gipfel z.B.)(bzw. Frühjahrstouren mit längeren "Zu-Fuss-und-Ski-tragen-Anteilen" möchte ich mir ein Setup mit Gewichtsoptimierung (d.h. möglichst leicht) zulegen. Bislang bin ich bei sowas immer mit den Lowdowns (177cm?) unterwegs gewesen, allerdings mit mittlerweile uralten eher freeride-orientierten Schuhen mit denen Gehen und Klettern sehr mühsam ist). Daher hatte ich zunächst nach neuen Schuhen für dieses Tourensegment gesucht, wobei ich dann eigentlich gleich auf die Anschaffung eines ganzen Setups umgeschwenkt bin.


Welche Bindung hast du denn eigentlich auf dem Lowdown? Würde der dann für die nicht ganz so langen Touren im Einsatz bleiben? Wenn du aber schon mit den Lowdown keinen Spaß bei der Abfahrt hast wird es mit den von dir genannten meiner Einschätzung nach noch schwieriger.
Gruaß
Simon
PS: Boa mochte ich schon wie es die Dinger bei den Snowboardboots gab nicht, schnell kaputt und zu wenig Druck. Aber vielleicht bin ich da einfach zu konservativ.

Cruiser
17.11.2020, 11:20
Boa ist mMn nix für Skistiefel... Bei den Dynafit Khions ists nie fest genug zu gegangen und es öffnet sich beim Laufen häufig... aber vllt funzt das bei Fischer ja besser

gletsch
17.11.2020, 11:30
@Simon: Auf den Lowdowns habe ich die ATK Raider 12. Bin mit der Bindung sehr zufrieden (auf den anderen aktuellen Ski habe ich Dynafit), deswegen ja auch meine Bereitschaft für eine ATK auch im neuen Setup, das eben die Nischen (i) lange Skitouren, in denen nicht unbedingt das Abfahren im Vordergrund stehen muss" und (ii) Frühjahrsskitouren mit u.U. langen aperen Zustiegen mit Skitragen und (iii) Skitouren wo auch mal eine Blockkletterei notwendig ist bedienen soll. Ausgangspunkt für alle diese Nischen war dann ein notwendiger neuer Skischuh, weil mit den alten Freerideschuhen (die für das abfahrtsorientierte Powder-Segment weiterhin in Verwendung bleiben) das nur schwer bzw. sehr unbequem möglich war bzw. ist.
Und mit dem neuen Schuh habe ich dann eben gleich auch mal an neue Ski gedacht, zumal mir die 177cm des Lowdown zwar nicht zu lang sind, aber ich dennoch nichts gegen die zusätzlichen Vorteile (leichter, besser zum Tragen, "gemütlicher" in engen Rinnen ...) eines etwas kürzeren Ski hätte. Vielleicht übertreibe ich, wenn ich sage, ich hätte keinen Spaß damit auf der Abfahrt, aber natürlich sind - gerade bei schlechten Verhältnissen wie Bruchharsch, Verspurungsgrad etc. - die schwereren und breiten Latten zum Runterfahren immer angenehmer (außer vielleicht eben in engen Rinnen/dichtem Wald u.ä.).

Mir ist eben dann die Idee gekommen für die oben genannten Nischen gleich bisschen zu "maximieren", also ganz leichte Bindung (wie z.B. die von LucF genannte Trofeo, noch leichtere Ski und leichte Skischuhe mit guten Geheigenschaften). Für den echten Winter habe ich ja trotzdem noch die anderen Setups.

Die Blizzard Zero G klingen in der Tat auch interessant. Via Blizzard bin ich dann auch auf die Helio Carbon 88 von Black Diamond gestoßen (Blizzard stellt die her). Die wären wohl auch passend und klingen tendenziell etwas abfahrtsorientierter. Ist das korrekt?

Ich haben nun jedenfalls gemerkt, dass mich solche Entscheidungsprozesse leicht überfordern, die Opportunitätskosten sind einfach enorm hoch. Langsam kriege ich Angst, dass ich es so mache, wie die ganzen letzten Jahre und dann gar nix kauf ...

Simon Pfandler
17.11.2020, 12:13
Ja das mit dem gar nix kaufen kenne ich, da ist es bei mir aber eben oft besser, wenn ich das "maximieren" eher einen Schritt zurück schraube. Warum einstweilen nicht einfach einen neuen Schuh? Was ist dein aktueller Schuh?

gletsch
17.11.2020, 12:45
Hihi, ja, eh oft nicht schlecht und über die Jahre erspart man sich viel ;). Aber mittlerweile altert meine Ausrüstung halt schon deutlich.
Mein Skischuh für die Nische "lange Skitouren u.U. mit Zustieg- und Tragepassagen" ist der Dynafit Zzero aus dem Jahr 2007/8 (?). Für die Powdertage habe ich einen freerideorientierten Schuhe (ich glaube auch Dynafit) aus dem Jahr 2009 oder so.

Dazu eine (wirklich blöde) Frage: Kann man Dynafit / ATK-Bindungen (ATK Raider 12) so einfach auf u.U. andere Schuhsohlenlänge umstellen (ohne Umbohren)?

Simon Pfandler
17.11.2020, 12:59
Dazu eine (wirklich blöde) Frage: Kann man Dynafit / ATK-Bindungen (ATK Raider 12) so einfach auf u.U. andere Schuhsohlenlänge umstellen (ohne Umbohren)?

Normalerweise schon, die Raider 12 Versionen die ich kenne haben sogar einen etwas weiteren Einstellbereich als die Dynafit Bindungen.

Gruaß
Simon

LucF
17.11.2020, 19:34
Die Blizzard Zero G klingen in der Tat auch interessant. Via Blizzard bin ich dann auch auf die Helio Carbon 88 von Black Diamond gestoßen (Blizzard stellt die her). Die wären wohl auch passend und klingen tendenziell etwas abfahrtsorientierter. Ist das korrekt?

Die BD sind tendenziell vom Shape her nicht ganz so "klassisch" wie die Blizzard, sind dadurch dankbarer zu fahren aber dementsprechend auch nicht so stabil auf der Kante. Gerade für steile Rinnen und etwas eisige Verhältnisse sind die Blizzard sicher besser. Für jemanden, der technisch aber noch nicht so fit ist sind sicher die BD deutlich angenehmer, weil fehlerverzeihender.

Generell muss man aber sagen, dass je leichter die Ski werden, desto anspruchsvoller werden sie auch zu fahren. Meinen Respekt auf jeden fall den hardcore Skimo Tourengehern mit den richtigen Rennski die damit noch "gut" in jedem Schnee den Berg runterkommen. Spaß macht das mir sicher nicht mehr.

@gletsch: Falls du mal nach dem Coronawahnsinn zum Touren bei Innsbruck bist, meld dich einfach und stell dich mal für paar Runden (und seis nur im Skigebiet) auf meinen Blizzard, dann wirst schnell merken ob ein so "leichtes" Setup für dich Sinn macht und dir Spaß bringt. Ob da jetzt BD, Blizzard, Fischer oder sonst was drauf steht, letztendlich ist der große Unterschied zu deinem bisherigen Setup das Gewicht. Im Aufstieg klar super, in der Abfahrt muss man ausprobieren wie weit man es persönlich von der Skitechnik und dem eigenen Körperbau aber auch vom eigenen Spaßempfinden mit der Leichtigkeit treiben kann.

paudaschredda
17.11.2020, 20:34
Hab den Blizzard zg95 und eine ziemliche Hass-Liebe dazu. Fährt saugeil wenn er will, aber auch extrem zickig. Ich hab die Hoffnung so lern ich auf meine alten Tage noch Skifahren �� Denke es gibt aber schon freundlichere Ski

freak
17.11.2020, 20:38
@Freak: Ich habe sowohl ATK als auch Dynafit-Bindungen auf meinen Ski, tendenziell finde ich die ATK einen Tick angenehmer, abgesehen vom nervigen "umdrehen" des Fersenteils bei Querungen). Warum tendierst du eher zu den Dynafits? Wegen der Lowdowns: Mir gefallen die weil sie leicht sind und weil damit Spitzkehren so "gemütlich" sind. Mit den breiten Ski (die sind alle ja 186cm gegenüber den 177 bei den Lows) tu ich mir da schon deutlich schwerer, nicht nur wegen der Länge, sondern natürlich auch wegen des Gewichts. Die 177cm möchte ich dennoch kürzen, weil mir beim Skitragen die Skienden ab und an auf die Kniekehlen stossen. Und generell kann ich bergab mit den Lowdowns kaum richtig mit Spaß fahren (außer bei guten Verhältnissen).

Generell haben mich die positiven Beschreibungen vom Lukas R. der Ski und Schuhe schon sehr beeindruckt - auch wenn das natürlich klar ist, da er ja mit Fischer zusammen arbeitet. Dennoch hat er ja doch die eine oder andere Skitour mit dem Material gemacht und würde das doch in die Tonne treten, wenn das nicht funktionieren würde (denke ich doch mal). Oder bin ich da doch zu sehr beeinflussbar? (bei den Schuhe gefällt mir besonders dieser Boa-Verschluss, der Umschaltheben sowie das fehlende Velcro-Bandl am Schuhrand.

1. Dynafit besteht (an den entscheidenden Teilen) aus geschmiedetem Stahl, ATK aus gefrästem Alu. Natürlich geht Dynafit auch irgendwann kaputt, hält aber geschätzt ca. 3 mal so lange wie ATK. ATK hat dafür eben einen (leichte, soviel ist an einer Bindung ja nicht dran) Gewichtsvorteil.

2. Du bist zu leicht beeinflussbar. Es ist völlig egal ob auf dem Ski Fischer, Völkl, Elan oder sonstwas drauf steht.

freak~[:fish:&:ghost:]

gletsch
17.11.2020, 20:41
@all: ui, eure Kritik am BOA-System ist für mich jetzt wirklich überraschend. Ich fand ja gerade das so überzeugend. Ich denke, ich muss das selbst mal beim Anprobieren auch "haptisch" erleben.

@LucF: ja, so ein Test würde mich sehr reizen. Nach deinen Ausführungen scheint der Blizzard Zero G dann ja eh wie für mich gemacht. Ich habe ja noch mit "klassischen" Ski das Fahren gelernt. Eigentlich waren früher (bevor ich auf die ersten breiteren Ski umgestiegen bin) alle meine Ski leicht und schmal (und klassisch). Vor vielen Jahren habe ich hier im Forum ja mal für Heiterkeit gesorgt, als ich die Specs meiner damaligen Tourenski gepostet habe ;). Mir ist natürlich bewusst, dass es die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt (ich will ja eben keinen UL Rennski, sondern einen relativ kurzen, leichten Ski, der dennoch beim Abfahren (noch) Spaß macht und wo ich mich trotzdem von paar hundert Höhenmeter Tragestrecke und/oder bissl kraxeln nicht abschrecken lasse, das würde nämlich hier am Alpenostrand meine Saison um etliche Woche verlängern, und ein Ausflug in die vergletscherten Hochalpen wäre dann vielleicht auch wieder attraktiver ...).

gletsch
17.11.2020, 20:51
1. Dynafit besteht (an den entscheidenden Teilen) aus geschmiedetem Stahl, ATK aus gefrästem Alu. Natürlich geht Dynafit auch irgendwann kaputt, hält aber geschätzt ca. 3 mal so lange wie ATK. ATK hat dafür eben einen (leichte, soviel ist an einer Bindung ja nicht dran) Gewichtsvorteil.

2. Du bist zu leicht beeinflussbar. Es ist völlig egal ob auf dem Ski Fischer, Völkl, Elan oder sonstwas drauf steht.

freak~[:fish:&:ghost:]

Haha, ja. Erschreckend wie beeinflussbar ich bin, wenn es meine Hobbies betrifft. Ich rede mir das aber schön, indem ich es als begeisterungsfähig für neues Material bezeichne, lol. Tatsächlich schaffen es ja gerade diese Outdoor-Firmen (mit Ausnahme von der deutschen Wolfshaut und ihren Anwälten) so sympathisch rüber zu kommen, dass gleich die Kaufbereitschaft angekurbelt wird. Zum Glück schaffe ich dann doch meist die Notbremse und kauf dann eh nix.
Das mit Stahl versus Alu wusste ich nicht. Ist allerdings halt schwierig Gewicht versus Haltbarkeit abzuwägen.

LucF
18.11.2020, 12:38
1. Dynafit besteht (an den entscheidenden Teilen) aus geschmiedetem Stahl, ATK aus gefrästem Alu. Natürlich geht Dynafit auch irgendwann kaputt, hält aber geschätzt ca. 3 mal so lange wie ATK. ATK hat dafür eben einen (leichte, soviel ist an einer Bindung ja nicht dran) Gewichtsvorteil.

freak~[:fish:&:ghost:]

Würde ich ganz klar widersprechen. Der Vorderbacken ist kein Problem bei der Dynafit, aber der Turm besteht eben zum Teil aus Plastik. Wenn das Plastik nach paar Jahren spröde wird (gerade bei kälte) dann hält es den auftretenden Kräften (auch durch die im innern gespannten Federn) nicht mehr stand und der ganze Turm explodiert. Wie gesagt hab ich das schon gesehen. Ja die Grundkonstruktion mit dem Metallstift im innern des Turms bleibt stehen... aber ohne viele Tricks und ein bisschen extra Material bekommt man seinen Schuh so nicht mehr am Ski befestigt und ist ziemlich aufgeschmissen. Ist eine persönliche Meinung basierend auf meinen Erfahrungen, das Problem hatte ich bei ATK Bindungen bisher einfach noch nicht. Mag sein, dass das Alu schneller mal verkratzt oder auch auf lange Sicht verschleißt. Dass es aber in der Form "explodiert" und so plötzlich massiv Probleme verursacht auf Tour kommt sicher selten vor. Falls jemandem sowas mit einer ATK aber mal passiert ist lass ich mich gern eines besseren belehren. Man lernt ja immer was dazu ;-)

Simon Pfandler
18.11.2020, 14:27
Würde ich ganz klar widersprechen. Der Vorderbacken ist kein Problem bei der Dynafit, aber der Turm besteht eben zum Teil aus Plastik. Wenn das Plastik nach paar Jahren spröde wird (gerade bei kälte) dann hält es den auftretenden Kräften (auch durch die im innern gespannten Federn) nicht mehr stand und der ganze Turm explodiert. Wie gesagt hab ich das schon gesehen. Ja die Grundkonstruktion mit dem Metallstift im innern des Turms bleibt stehen... aber ohne viele Tricks und ein bisschen extra Material bekommt man seinen Schuh so nicht mehr am Ski befestigt und ist ziemlich aufgeschmissen. Ist eine persönliche Meinung basierend auf meinen Erfahrungen, das Problem hatte ich bei ATK Bindungen bisher einfach noch nicht. Mag sein, dass das Alu schneller mal verkratzt oder auch auf lange Sicht verschleißt. Dass es aber in der Form "explodiert" und so plötzlich massiv Probleme verursacht auf Tour kommt sicher selten vor. Falls jemandem sowas mit einer ATK aber mal passiert ist lass ich mich gern eines besseren belehren. Man lernt ja immer was dazu ;-)

Darf ich fragen aus welchem Jahr die Bindung war? Meine Turn von 1995 zeigt eigentlich am hinteren Kunststoffkörper überhaupt keine Ermüdungserscheinungen. Bei einem Vorderbacken ist der Hebel abgebrochen, war aber mein Fehler Bindung hat sich gelockert und ich habe den Hebel zu weit gedreht und dann versucht mit Gewalt zurück zu schlagen. Was ich schon öfters gesehen habe: relativ weicher Schi in Kombination mit höheren Sprüngen lässt den Schi soweit flexen, dass der Abstand zwischen Schuh und Hinterbacken zu gering ist und daher der Hinterbacken "explodiert". War meines Wissens bei den alten Bindungen mit dem 4mm Abstand ein Problem oder wenn die Bindung falsch eingestellt wurde.

Gruaß
Simon

freak
18.11.2020, 15:30
Würde ich ganz klar widersprechen. Der Vorderbacken ist kein Problem bei der Dynafit, aber der Turm besteht eben zum Teil aus Plastik. Wenn das Plastik nach paar Jahren spröde wird (gerade bei kälte) dann hält es den auftretenden Kräften (auch durch die im innern gespannten Federn) nicht mehr stand und der ganze Turm explodiert. Wie gesagt hab ich das schon gesehen. Ja die Grundkonstruktion mit dem Metallstift im innern des Turms bleibt stehen... aber ohne viele Tricks und ein bisschen extra Material bekommt man seinen Schuh so nicht mehr am Ski befestigt und ist ziemlich aufgeschmissen. Ist eine persönliche Meinung basierend auf meinen Erfahrungen, das Problem hatte ich bei ATK Bindungen bisher einfach noch nicht. Mag sein, dass das Alu schneller mal verkratzt oder auch auf lange Sicht verschleißt. Dass es aber in der Form "explodiert" und so plötzlich massiv Probleme verursacht auf Tour kommt sicher selten vor. Falls jemandem sowas mit einer ATK aber mal passiert ist lass ich mich gern eines besseren belehren. Man lernt ja immer was dazu ;-)

Naja, mir ist noch kein Dynafit Hinterbacken explodiert. Natürlich passiert das, wie gesagt geht alles kaputt. Ich sage ja nur das im Durchschnitt eine Dynafit (wobei es da ja mittlweile auch sehr viele Modelle gibt) länger hält als eine ATK. Dabei ist es bei der ATK tendenziell eher so das sie noch funktioniert aber nichtmehr gescheit, bei Dynafit tendenziell eher plötzlicher Totalausfall, aber eben viel später. Logischerweise kommt es auch auf den Einsatz etc. an...

freak~[:fish:&:ghost:]

skee0r
18.11.2020, 21:18
Also ich kenn da einen, dem ein Dynafit-Hinterbacken schon zweimal gebrochen ist. Muss also nix heißen.

Was hält die werte Gemeinde denn von der Salomon MTN/Atomic Backland Tour?

LucF
19.11.2020, 16:49
Darf ich fragen aus welchem Jahr die Bindung war? Meine Turn von 1995 zeigt eigentlich am hinteren Kunststoffkörper überhaupt keine Ermüdungserscheinungen. Bei einem Vorderbacken ist der Hebel abgebrochen, war aber mein Fehler Bindung hat sich gelockert und ich habe den Hebel zu weit gedreht und dann versucht mit Gewalt zurück zu schlagen. Was ich schon öfters gesehen habe: relativ weicher Schi in Kombination mit höheren Sprüngen lässt den Schi soweit flexen, dass der Abstand zwischen Schuh und Hinterbacken zu gering ist und daher der Hinterbacken "explodiert". War meines Wissens bei den alten Bindungen mit dem 4mm Abstand ein Problem oder wenn die Bindung falsch eingestellt wurde.

Gruaß
Simon
War noch nicht super alt, war glaub so eine der ersten Radical ST also schon paar Jahre unterwegs aber keine Tristep oder sonstiges ;-). Und war definitiv nicht beim springen sondern bei gemütlichem Tempo bei allerdings so -15 grad oder so. Das von dir genannte Problem kenn ich bei ner Vertical FT von mir, da flext der Ski so weit (zum Glück sehr selten) dass es den Hinterbacken auf der Längenverstellschraube nach hinten schiebt und der Turm dadurch zu viel Abstand zum Schuh hat. Da machen ja ein zwei Millimeter schon einiges aus bezogen auf die seitliche Auslösung. Da fliegt man dann direkt im nächsten Schwung ohne Vorwarnung raus.

Um das aber auch hier mal zu erwähnen: Der explodierte Hinterbacken von meinem Freund wurde ohne Diskussion von Dynafit kostenlos ausgetauscht. Also Service war echt gut! Seitdem funktioniert alles tadellos... vlt wars auch eine Montagsbindung :P

gletsch
18.01.2021, 19:49
Liebe Leute,
nochmals vielen Dank für eure Inputs. Ich habe mich dann letztendlich für folgendes Setup entschieden (als Set zusammengestellt und bestellt bei Sport Bittl):

Blizzard Zero G in der Version 2019/20 in Größe 171 / Taille 85 (gab's sehr günstig auf Sport Bittl)
ATK Crest 10
Fischer Travers CS in Größe 44
Contour Hybrid Zuschneidfelle

Alles in allem zu einem wirklich guten Preis.

Dank der Schneefälle der vergangenen Tage konnte ich das Setup auch schon testen. Die Bedingungen waren jeweils Pulverschnee, teilweise stark windbeeinflusst. Mein erstes Resume:

Ski: Hihi, hatte einen Proust’schen Madeleine-Moment! Genau mit solchen Ski (nur noch schmäler und noch kürzer) habe ich in den 1980er Jahren mit dem Skitouren begonnen. Back to the roots, sozusagen. Taugt mir total. Ist aber auch ziemlich anstrengend und jetzt weiss ich warum ca. 80 % der SkitourengeherInnen so fahren, als ob sie nie Skifahren gelernt hätten. Jedenfalls sind die Ski sehr agil und dank minimalen Rocker geht’s auch im lockeren Schnee gut damit (natürlich habe ich ihn für diesen Schnee ja gar nicht ausgewählt, aber zur Zeit kann ich den nur so testen 😉. Sie wollen sich aber mit guter zentraler Lage gefahren haben, jede kleinste Rücklage ist (fast) unverzeihlich.
Gekauft habe ich sie ja allerdings wegen ihrer herausragenden Aufstiegseigenschaften! Da sind die eine Wucht! Dank ihres leichten Gewichts (ca. 1000g je Ski) verzeihen sie auch kleinere Konditionsdefizite und ermöglichen daher auch Leuten wie mir den raschen Sprint raus auf den Berg nach der HO-Videokonferenz etc. Von Spitzkehren will ich gar nicht mal erst anfangen. Absolut kein Thema mehr mit denen!

Die Schuhe: Noch ein großes Fragezeichen. Super leicht und ich komme auch beim Abfahren mit ihnen gut klar. Aber ich habe leicht schmerzhafte Druckstellen am linken Knöchel (das ist ein Problem von mir generell und kenne ich auch von anderen Schuhen, aber hier ist der Unterschied zwischen links mit dem Problem und rechts mit absolut keinem schon sehr groß. Zusätzlich fühlen sich nach einiger Zeit auch die kleinen Zehen etwas „eingezwengt“. Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass mir Größe 44 (28.5) einen Tick zu groß wären.

Felle: Felle gleichen Typs (Contour Hybrid) kannte ich schon von meinen Lowdowns. Da ich von denen immer schon einen guten Eindruck hatte (man muss halt bei großer Kälte und mehrmaligen An- und Abfellen etwas aufpassen) habe ich mich wieder für die entschieden. Richtige Wahl aus jetziger Sicht. Lustig war das Zuschneiden. Ich war total verwirrt vom neuen – an sich genialen – Zuschneidemesser, das ein Zuschneiden ohne „Umfellen“ ermöglicht. Die beiliegende Beschreibung konnte ich nicht lesen (habe keine Lupe zu Hause), habe dann aber einschlägiges Videomaterial auf Youtube gefunden. Dann gings zumindest beim zweiten Ski recht gut 😉.

Fun Fact 1: Nun habe ich extra nachgezählt und habe derzeit tatsächlich 8 funktionsbereite Ski-Bindung-Systeme mit drei unterschiedlichen Skischuhen zur Verfügung (die Praxis Powderboards wären die 9., aber deren Bindung ist noch immer nicht montiert wegen zu schmalen Stopper 😉). Dafür habe ich keine einzigen tiefschneetauglichen Skistöcke (habe zig Ersatzteller herumliegen, aber die passen alle nirgends drauf).

Fun Fact 2: Zum Austesten der Bedingungen habe ich am Samstag (da war noch weniger Schnee) die grünen Downs verwendet. Oben bin ich dann drauf gekommen, dass ich die falschen (zu kurzen) Schuhe anhatte und die dann natürlich nicht hinten richtig einrosteten. Nur mit extremer Rückenlage konnte ich das halbwegs stabilisieren. Dank der guten Schneebedingungen waren es dann aber trotzdem tolle Schwünge hinunter ins Tal.
Und nun ist Schluss mit dem Wall of Text 😉.