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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Führungsverantwortung bei Geländeabfahrten



wanderer
21.12.2017, 00:23
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knut
21.12.2017, 01:43
Ich hab mal bei allen Antwortmöglichkeiten ein Häckchen gesetzt, weil sie alle mehr oder weniger regelmäßig für mich stimmen. Je nach Gelände, Bedingungen, Art der Unternehmung und Gruppenzusammensetzung halt.

Brecher
21.12.2017, 07:27
Dito

S_____
21.12.2017, 08:58
Ein super wichtiges und interessantes Thema. Die Umfrage ist aber meiner Ansicht auch nicht der optimale Weg, sich diesem Thema zu nähern. Dazu sind die Situationen, in die man kommt, doch sehr unterschiedlich und erfordern auch unterschiedlich tiefgehende Vorbereitung und Planung.

subtleplague
21.12.2017, 12:38
Dito

Stimmt nicht! Wir haben anders abgestimmt.

David_
21.12.2017, 13:23
ich glaube auch, das man hier vielleicht vorher szenarien definieren sollte und jeweils eine eigene abstimmung machen sollte. ansonsten trifft wirklich fast alles zu...

viennacalling
21.12.2017, 15:57
ich glaube auch, das man hier vielleicht vorher szenarien definieren sollte und jeweils eine eigene abstimmung machen sollte. ansonsten trifft wirklich fast alles zu...

So isses

wanderer
21.12.2017, 18:32
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huwi
21.12.2017, 20:26
Sehe ich jetzt etwas anders. Die gefährlichsten Touren erlebte ich mit gleichstarken Kollegen - jeder dachte, der andere schaut oder kennt's schon. Und keiner sagte Stop weil eben der andere schaut oder's kennt. Ganz toll wird's, wenn sich alle vor Angst in die Hosen scheissen und keiner sagt was.

Aus meiner Sicht ist eine klare Struktur sehr wichtig. Einer ist Chef, der sagt wo's lang geht. Der oder die beiden andern hinterfragen kritisch und haben Vetorecht.

Hangneigungskarten machen topografische Karten schlecht lesbar. Für mich nur am Compi/Smartphone als zuklickbarer Layer nützlich, sonst überflüssig.

wanderer
22.12.2017, 00:41
Wegen dem möglichen Problem unprofessioneller Führung finde ich erstens ein Könnengefälle einen besonders gefährlichen Risikofaktor im Bereich "Faktor Mensch".

Der zweite besonders gefährliche Risikofaktor ist gemäß deinen Ausführungen nachvollziehbar, wenn alle Kollegen gleichstark sind.

Vermutlich gibt es auch noch einen dritten besonders gefährlichen Risikofaktor: alle Kollegen sind gleichschwach.

Ebenso klingt noch ein vierter besonders gefährlicher gruppendynamischer Risikofaktor an: Experte in der Gruppe, als vermeintlicher Freifahrtschein.

Airjumper
22.12.2017, 11:28
Das nur einer Chef ist, finde ich sehr schwierig. Sollte man jetzt aber auch differenzieren.
Bin da eher bei @Huwi, so sollte es wenn dann ablaufen.

1 gibt mehr oder minder den "Gruppensprecher" vor, der Rest hinterfragt und hat ein Vetorecht.
Ich verlasse mich ungern nur auf 1, wenn man zu 4. oder 5. unterwegs ist.
Wir fahren bis jetzt wirklich sehr gut damit, das wenn eine größere Tour geplant ist man sich zusammen setzt, die Aufstiegsroute sowie die Abfahrtsroute(n) durchgeht und damit auch enstpechende Risiken anspricht. 8 Augen sehen mehr wie 2. Damit ist für jeden im vornherein klar wo es zirka lang geht und wo Treffpunkte und alles sind.
Natürlich kann es sein, das man dann direkt vor Ort etwas umplanen muss druch Verfrachtungen oder sonstdergleichen, das wird dann allerdings bei uns in der Gruppe besprochen was nun g'scheider ist und in der Gruppe gemeinsam durchgeführt.

Mir ist es persönlich auch sehr wichtig, das sich meine Mitstreiter mit dem LLB und allgemeinen lokalen Gegebenheiten vertraut machen. Kenne leider viele die nach dem Motto "ach der weiß was wir für ne Stufe haben, der kennt sich da aus, den folge ich Blind" sich im freien Skiraum bewegen, damit komm ich so gar nicht zurecht. Da fehlt mir dann die Ernsthaftigkeit hinter dem ganzen Thema. Und löst dazu in mir etwas unbehagen aus....

Aufjedenfall folge ich nicht jeden Blind, nur weil er sagt da gehts lang und das ist sicher. Wenn ich anderer Meinung bin sage ich das auch und wähle eine andere Route falls es sein muss oder mir sinnvoller erscheint. Nur sollte man das vorher absprechen und wieder gemeinsam zum Sammelpunkt kommen.

Kommunikation ist einfach das wichtigste dabei

Zoulias
22.12.2017, 21:12
Problematisch wirds halt wenn einer Bergführer oder irgendeine andere Guide Ausbildung hat, u man privat unterwegs ist. Da wird eine Tour unter Freunden schnell zu einer Führungstour - wenn was passiert.

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DeMeP
23.12.2017, 07:29
Finde Punkt 1 sehr wichtig. Selbst wenn 4 sehr erfahrene Personen unterwegs sind, sollte es einen (meist der mit der meisten Erfahrung) geben, der im Falle des Falles die endgültige Entscheidung trifft. Das bedeutet natürlich keineswegs, dass er die gesamte Tour über das Sagen hat und alle anderen sich ihm unterordnen sollen.

Beispiel:
Person 1 sagt, der Hang sei zu risikoreich.
Person 2 und 3 sagen, der Hang "geht schon" und sie fahren ihn jetzt zu zweit. "Sehen uns dann weiter unten".
Person 4 (Führer) empfindet den Hang auch als zu gefährlich. Er entscheidet nun, ob der Vorschlag von 2 und 3 durchgeführt wird, oder eben nicht.

Ist vielleicht nicht das beste Beispiel, aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Natürlich dürfen die Leute selbst über ihr eigenes Risiko entscheiden, aber so können Unstimmigkeiten gelöst werden.

klar
23.12.2017, 12:26
Finde Punkt 1 sehr wichtig. Selbst wenn 4 sehr erfahrene Personen unterwegs sind, sollte es einen (meist der mit der meisten Erfahrung) geben, der im Falle des Falles die endgültige Entscheidung trifft. Das bedeutet natürlich keineswegs, dass er die gesamte Tour über das Sagen hat und alle anderen sich ihm unterordnen sollen.

Beispiel:
Person 1 sagt, der Hang sei zu risikoreich.
Person 2 und 3 sagen, der Hang "geht schon" und sie fahren ihn jetzt zu zweit. "Sehen uns dann weiter unten".
Person 4 (Führer) empfindet den Hang auch als zu gefährlich. Er entscheidet nun, ob der Vorschlag von 2 und 3 durchgeführt wird, oder eben nicht.

Ist vielleicht nicht das beste Beispiel, aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Natürlich dürfen die Leute selbst über ihr eigenes Risiko entscheiden, aber so können Unstimmigkeiten gelöst werden.

Das würde für mich so nicht funktionieren, egal ob ich in diesem Szenario Person 1,2,3 oder 4 bin. Das ist mE kein Entscheiden unter Gleichberechtigten, sondern eigentlich per Definition eine Führungssituation und damit etwas ganz anderes. Wenn der Führer in dieser Situation keiner ist, oder keiner sein will, ist das für alle Beteiligten unangenehm.

Wenn wir mit neuen Leuten unterwegs sind, versuchen wir von vornherein klar zu stellen, dass jeder ein Vetorecht hat, das auch nicht groß hinterfragt wird. Wenn einer nicht will, dann wird das akzeptiert und fertig. In der üblichen Gruppe (die bei mir auch aus nur wenigen Personen besteht) ist das sowieso für alle klar. In Situationen wo man in der Gruppe ewig rum diskutiert, ob man jetzt wo rein fährt oder nicht, lässt mans imo sowieso besser.

Die "dann sehen wir uns weiter unten" Lösungen sind für mich in Sonderfällen akzeptabel, wenn ich die Personen gut kenne und tatsächlich von allen eigenständig entschieden wird. Wenn ich mich mit Leuten nicht auf ein Vorgehen beim Skifahren verständigen kann, ohne vorher einen definitiven Chef zu bestimmen, möchte ich persönlich nicht mit diesen Leuten unterwegs sein, weder als "Führer" noch als "Geführter".

Dass es je nach Gruppenzusammensetzung manchmal einen effektiven Führer gibt, ist mir klar, aber das Festlegen eines "Führers" von vornherein und aus Prinzip widerstrebt mir sehr, außer es handelt sich tatsächlich um einen dafür bezahlten Guide - was eben mE eine komplett andere Situation ist als Skifahren mit den Kumpels.

ymmv.

Airjumper
23.12.2017, 12:35
Ja da bin ich durchaus bei dir, das einer den "Ansager" macht, allerdings sollte derjenige sich nicht als Chef aufspielen wie ich finde.
Nach dem Motto "Das was ich sage wird so gemacht". Ich versuche in der Gruppe viel zu kommunizieren um einfach zu schauen was alle von der gegebenen Situation halten und wie Sie es einschätzen.

Wenn 2 von uns in einen Hang einfahren möchten und die anderen beiden sagen ihnen ist das zu heiß, besprechen wir das Kurz wo man sich wieder trifft. Desweiteren handhaben wir es so, wenn wirklich jemand in einen heißen Hang einfährt,das die anderen warten und eben schauen wo derjenige ist. Falls doch was abgehen sollte, hat man so zumindest einen groben Überblick wo man ihn zuletzt gesehen hat und man schneller zur Kameradenbergung übergehen kann. Ich habe es Gott sei Dank noch nicht machen müssen, aber stelle es mir sehr schwierig vor einen riesigen Lawinenkegel absuchen zu müssen, ohne grob zu wissen wo derjenige etwa zum liegen gekommen ist bzw. ihn zuletzt gesehen hat.
In dem Video wird das rel. gut behandelt, keiner hat ihn so richtig gesehen. Gut das die anderen ihre Geräte beherschten udn schnell gehandelt haben...

https://www.youtube.com/watch?v=D6dEBgrQp0Q


Was mich gern mal interessieren würde, mit was für einer Gruppenstärke geht ihr generell so eure Touren? Also ich rede jetzt nicht von den Touren in einem Skigebiet, sondern schon von den "alpinen" Skitouren.
Wenns bei uns auf höhere Tour geht und wir mehr als 5 Leute sind, finde ich das schon fast zu viel.

knut
23.12.2017, 18:30
Ich bin da voll und ganz bei klar. Genauso geht es mir auch.

Sich besprechen finde ich richtig und wichtig, wenn man Dinge richtig diskutieren muss oder gar einer den Ton vorgeben muss, bin ich am liebsten schon raus. Dann passt die Chemie der Gruppe nicht.


Was mich gern mal interessieren würde, mit was für einer Gruppenstärke geht ihr generell so eure Touren?


Meine Komfortzone ist 2-4. Mehr ist selten gut.
Als optimal empfinde ich 3 Leute. Das ist meist eine gute Dynamik, genug Augen, Ohren und Meinungen, damit man sich nicht Sachen schönredet oder einfach aus Routine macht (das passiert zu zweit, gerade wenn man sich besser kennt, in meiner Erfahrung gerne mal) und auch beim Abfahren teilt es sich gut auf, so dass man immer einzeln fahren kann.

Zoulias
23.12.2017, 23:21
Und @ demep: so sollte man nie zu seiner entscheidung kommen. Im besten Falle handelt man ein festes Schema ab wie z.B. das Mantra dann gibts es solche nicht deutbaren Aussagen wie "finde es zu gefährlich etc." Nicht

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