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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Skitouren für Einsteiger



brandi
05.03.2017, 15:16
Servus,

wollte diese Saison mit dem Tourengehen anfangen, bis jetzt hat das noch nicht geklappt.
Jetzt hab ich von ein Kumpel (der selber Touren geht) die Frage bekommen ob ich nicht Lust hätte mit ihm zusammen was zu unternehmen. Vorgeschlagen hat er die 6 Tage Venter Rundtour mit Wildspitze (geführt).

Finde das als Anfänger allerdings ne Nummer zu groß, daher die Frage:
Wie oder mit welchen Touren fängt man am besten an. Tage, Höhenmeter, Gipfel ja nein.

Bin im Sommer regelmäßig in den Bergen also alpine Erfahrung ist vorhanden. Gewisse Grundkondition durch Biken, Wandern/klettern ist ebenso, könnte aber besser sein. Ski technisch insofern, dass ich mich im Gelände zurecht komme.
Lawinenkunde hab ich einen Basic Kurs absolviert.

Rentieren sich solche Skitourenkurse oder kann man ne leichte 2 Tagestour z.B auch selber gehen (mit Leuten die sich auskennen) ?

Merci

viennacalling
05.03.2017, 15:25
Wenn du fit bist und das geführt wird, dann sollte das kein Problem sein. Wäre halt gut eurer Führer würde vorher mit euch Spaltenbergung üben. Hochalpines Gelände hat einfach merh objektive Gefahren wie Gletscherspalten usw. Generell würde ich alpine Sommererfahrung auch nicht mit Bergerfahrung im Winter gleichsetzen. Die Rahmenbedingungen sind da einfach anders.

Zoulias
05.03.2017, 15:30
Grundsätzlich ist das natürlich zu groß für den anfang, kurze tagestouren für den anfang, der dritte tag ist auch meistens der schwerste bei meheren tagen, insbesondere wenn man die bewegung/belastung nicht kennt auch wenn man fit ist, manche kommen aber auch super schnell rein, venter runde ist eine der leichtesten mehrtages-hochtouren


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David_
05.03.2017, 15:34
hallo :)
geh doch erst mal ne eintagestour im einfachen gelände, nehm dein kumpl mit und lass dir die basics zeigen.
touren als anfänger ohne guide mit leuten die sich auskennen sind gut möglich, allerdings sollten sich die leute dann wirklich gut auskennen und du dich vielleicht auch soweit, dass du deren entscheidungen im zweifelsfall beurteilen und hinterfragen kannst.

lern vor allem vernünftige spitzkehren und ne gute gehtechnik und gewöhn dich an die neuen bewegungen und die andere belastung im schuh.
ich kann dir ziemlich sicher sagen, dass du bei deinen ersten touren irgenwelche probleme, blasen,... haben wirst und wenn das mitten in ner 6 tagestour passiert ists richtig scheiße.
dann stellt sich noch die frage wie gut du dich mit den alpinen gefahren im gelände und der lawinenkunde auskennst? also auch wissen zu spuranlage, hangbeurteilung,...
wieviel man in nem tourenkurs lernt und wie weit dein wissen aus dem lawinenkurs reicht keine ahnung. würde mir wenn dann mal spontan nen bergführer für nen tag nehmen wenn die bedingungen passen und mich nicht vorher terminlich festlegen um dann auf gewalt ohne schnee den kurs zu machen.
ansonsten eher klein anfangen, erst mal weniger hm und einfaches gelände und an der technik arbeiten bevor du was krasses machst.
ein guide bringt dir nämlich auch nix wenn du im harten steilhang stehst und keine spitzkehre hinkriegst...

hm am anfang, keine ahnung, ich hab so mit 1000 angefangen, aber deutlich mehr geht bei mir im allgäu eh nicht im einfachen gelände.
gipfel ja/nein, was meinst du damit? ob du nen gipfel machen sollst? klar wenn dus dir zutraust. gibt auch genug gipfel die du ohne skidepot, kletterei und stress erreichst.
dann viel erfolg und spaß!
cheers, david


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brandi
05.03.2017, 15:38
Er meinte das auch, zudem könnten wir falls wir die einzigen Kunden sind wir die Tour auch anpassen/verkürzen könnten mit Absprache.Der erste Tag hat z.B direkt knapp 2000hm incl. Gipfel

Kann das halt schwer beurteilen wie schnell man die Technik lernt, gerade Spitzkehren. Zudem hab ich material technisch auch nur die Schuhe mit denen ich 2 Tage insgesamt gefahren bin, d.h keine Erfahrung im Set.
Möchte halt ungern der "Bremsklotz" sein den der Bergführer mitziehen muss.


EDIT: da kamen noch antworten zwischenrein, Danke :)

Zoulias
05.03.2017, 15:45
Wenn ihr zu 2 einen bergführer buchen wollt musst du dir um nix sorgen machen, am ersten tag geht dann wahrscheinlich direkt aufn similaun u zur similaunhuette, kann man auch kuezer gestalten zb. Nur zur martin busch oder so, davor ein paar kurze skitouren oder auch pistentouren.. auf der ganzen tour brauchst du nicht wahsinnig viele spitzkehren, da kommt man auch so durch


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viennacalling
05.03.2017, 15:45
2000 ist viel für den Anfang.

Mit der Technik kommts drauf an... Es gibt Leute die blickens sofort und Leute die haben nach X Jahren noch Probleme im sehr steilen Gelände saubere Spitzkehren hinzubekommen. Ist jetzt die Frage in welches Lager du gehörst;)

Generell sollte das Material erprobt sein für so längere Unternehmungen. Allerdings steht und fällt auch viel mit dem Führer. Ist er gut, stellst du dich nicht blöd an und kann er dir Dinge gut erklären, dann wird das gut funktionieren und eine lehrreiche Woche werden.

Wir hatten bspw. von der Uni aus immer ne Skitourenwoche. Da sind wir sieben Tage am Stück jeden Tag Touren zwischen 800 und 1300hm gelaufen. Mit normalen Skischuhen ohne Gehfunktion und das hat jeder gepackt. Viele von den Leuten waren davor noch nie auf Skitour und das ging auch. Tempo war halt angepasst und es waren alles Sportstudenten/innen.

Blasenpflaster mitnehmen!

brandi
05.03.2017, 16:41
Danke für die Antworten

werden uns denk ich mal nochmal zusammensetzten und was überlegen.
Vllt findet sich auch eine geführte Tour für 3 Tage

skipenner
06.03.2017, 00:40
Es gibt nur zwei Regeln beim Skitourengeheneinstieg:
1. Nicht einen Bergführer nehmen, der dir Spitzkehren zeigt, einfach googeln und machen, oder einfach so machen.
2. Nicht bis März warten, bis man die Skitourensaison startet.

Alles andere ist Hausverstand. Geh vor Liftöffnung eine Tour in einem kleinen Skigebiet mit blauen und roten Pisten hoch. Gipfel und Höhenmeter egal.

Schau dir vorher das Skigebiet auf der Outdooractive Karte nach Hangneigung an, plane das Wetter, Lies dir die letzten Lawinenlageberichte durch für das Gebiet. Und an dem Tag den aktuellen LLB.

Plane deine Route und gesamte Tour von zuhause, ob du irgendwie die Piste verlassen wirst und erkenne in der Geländestruktur und aus dem Wetter und Lawinenlagebericht vorab das Risikopotenzial und was geht und was nicht geht.

Dazu brauchst du keinen Tourenpartner, dazu brauchst du keinen Bergführer. Dazu brauchst du sicher nicht unbedingt einen Kurs. Aber verwende neben deinen eigenen Bemühungen alle diese drei Unterstützungen zusätzlich um zu Lernen.

Lerne ein winterliches Risikomanagement https://de.wikipedia.org/wiki/Entscheidungsstrategie_%28Lawine%29

Mach am Anfang anfängergeeignete Geländeskitouren (die leichtesten, mit dem geringsten Risikopotenzial, wenn die Verhältnisse für die Touren gut erkennbar weit im grünen Bereich sind. Suchen mit Google oder Bücher kaufen) und Pistenskitouren und plane Wetter, Verhältnisse, Gelände, deine Route, deine eigenen Fähigkeiten/Augenmaß/das Team.

Mehrtagestouren heißt für mich hochalpin. Würde eher raten erstmal fünf Pistentouren und fünf leichteste Geländetouren. Hochalpin dann eher anfangs mal was, das du schon kennst, oder mit Bergführer.

ThinkPow
06.03.2017, 08:41
Ich persönlich hätte bei einer 6-Tagestour ohne Erfahrung und ohne eingelaufenens Equipment ein schlechtes Gefühl im Bauch (würde es aber vermutlich trzd machen :rolleyes:) - sofern der Mitläuf wirklich weiß, was er macht.

Vielleicht kannst mal mit deinem Kumpel ein Wochenende ins Allgäu fahren und dann dort ein bisschen "warmlaufen" - Gehtechnik, Spitzkehren, Spuranlage, etc. - lernt man alles nicht in Perfektion in zwei Tagen, allerdings ist es definitiv hilfreich, das ganze schonmal gemacht zu haben. Entweder auf der Piste, oder knapp daneben im etwas "tieferen" Schnee.

Ist ja anscheinend eine Hochtour, da kommt ja noch ein bisschen mehr Gewicht an den Rücken, was man alles mitnehmen muss. Von dem her würde ich dann doch ein, zwei Mal vorher ins Allgäu fahren und bisschen rumprobieren, natürlich unter Berücksichtigung der ganzen bereits genannten Sachen, LLB, Wetter, Risikomanagement, etc.

brandi
06.03.2017, 13:35
So wie es ausschaut sind für den geplanten Zeitraum der Tour die Hütten alle schon komplett ausgebucht.

Das mit Touren im Allgäu ist auch unser Plan stattdessen, liegt auch direkt vor der Haustür.
Evtl kommt sein Vater mit der auch schon seit >30 Jahren touren geht und immer noch fit ist, denke das ist für den Einstieg ne ganz gute Begleitung :D

Und LLB, Wetter und genaue Planung sind selbstverständlich