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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Skitouren/Freeriden im April



siweige
09.01.2016, 12:58
Hi,

kehre gerade etwas frustriert aus dem Zillertal zurück ...

Dieses Jahr habe ich die einmalige Gelegenheit, den gesamten April freimachen zu können und wollte das eigentlich zum ausgiebigen Skitouren/Freeriden nutzen. Mal angenommen, in den Alpen fällt bis dahin noch Schnee ;), empfiehlt jemand ein Tourengebiet, in dem einem auch im APRIL nach drei Wochen nicht langweilig wird?
Sollte es Frau Holle nicht gut mit uns meinen in diesem Jahr, hat jemand Erfahrung mit anderen nicht-alpinen Gebieten? Norwegen zum Beispiel. Wir hatten mal über Tromsö nachgedacht, aber nur ziemlich wenig Kartenmaterial und Tourenbeschreibungen gefunden ....Japan oder Nordamerika kommen wegen der langen Flugzeiten für uns nicht in Frage.

Danke für Eure Ideen!
Grüße
S.

Mc4air
09.01.2016, 14:00
Das ist sehr abhängig von der Schneesituation. Und wie flexibel ihr seid. Wollt ihr drei Wochen denselben Standort behalten?
Für Touren könnte ich - sofern der Schnee passt - zum Beispiel gut eine Woche im Oberalpgebiet verplämpern. Mehr wird dann aber langweilig.
Hätte ich drei Wochen am Stück zur Verfügung würde ich definitiv dahin gehen, wo der Powder grad der beste ist. Bei drei Wochen wärs mir dann auch egal, zweimal um den Erdball zu fliegen.

siweige
09.01.2016, 16:30
Stimmt natürlich, am Besten dorthin, wo es am meisten Schnee hingehauen hat. Wir haben einen kleinen Sohn und sollten möglichst an einem Ort bleiben, deswegen schließe ich auch lange Flugreisen aus. Wahrscheinlich läuft es auf eine Ferienwohnung hinaus. Ist natürlich im Oberalpgebiet eher etwas teurer ;-) Aber könnte sich lohnen. Danke für den Tipp!

Fantoum
15.01.2016, 21:33
Hi,
Norwegen zum Beispiel. Wir hatten mal über Tromsö nachgedacht, aber nur ziemlich wenig Kartenmaterial und Tourenbeschreibungen gefunden


Hier ein paar links:
Buch zu Skitouren in Troms (englisch): https://www.ffshop.no/touring-troms-p-1246.html

Beschreibung von 666 Gipfeln über 1000m in Troms (viele im Sommer, aber wenn du dich durchklickst wirst du auch Wintertouren finden). Der Google Übersetzer Norwegisch-Englisch übersetzt dir sehr brauchbare Text: http://kugo.no/toppene/

Karte:http://norgeskart.no (gibt's auch als App "norgeskart",angeschaute Karten werden da 14 Tage offline gespeichert)

Mehr Touren: http://www.ut.no/kart/ (Am besten nur "Skiturer" links aktivieren)

Google-Suchanfragen: "troms toppturer vinter" "lyngen skitur"

Brecher
19.01.2016, 23:13
Beschreibung von 666 Gipfeln über 1000m in Troms

Ich freu mich echt immer wieder über diese Zahl. Die Norweger sind einfach so Metal... :D

DasFerkel
20.01.2016, 00:13
Metal? Ich dachte das ist die Zahl vom geistigen Papa von Adolf Hitler. Und artverwandter Gestalten, die sich vor allem an Mord und Lüge und Hass erfreuen.

Aber irgendwie ist der "Satan" ja hier im Forum echt bei einigen beliebt, wie man zum Teil an den Signaturen sieht. Gilt offensichtlich als chic. Als ob das wirksame Prinzip des Bösen ein Anlass zur Belustigung sei, oder seriös propagiert werden solle, oder ein willfähriges Mittel wäre, sich als Eltern- und Bürgerschreck in Szene zu setzen.

Brecher
20.01.2016, 08:40
Was der Adi wieder damit zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht. Ich glaube wir sollten uns mal treffen und ausgiebig über Musik und die Konstrukte "lieber Gott" und "böser Satan" reden. Du bringst mir dann bei, wie ich mit Eispickel und Steigeisen umgehe ohne mir die Waden kaputt zu treten und ich versuche dir zu erklären, warum es extrem unterhaltsam und auch schön ist, höchst inoffiziell den Teufel anzubeten und (norwegischen?) Metal zu hören. Heil Satanas! :p


https://www.youtube.com/watch?v=vto5sDgedpY

DasFerkel
20.01.2016, 09:40
Adi muss mal wieder herhalten, in dem Fall weil er ein gutes Beispiel für die Auswirkungen einer dicken Prise wenig gebremster Boshaftigkeit ist.

"Das Böse" - was du wenn ich es mal zusammenfasse/interpretiere als nicht existent verleugnest, dabei aber gleichzeitig als unterhaltsam und erstrebenswert darstellst.

Dass du Gott und den Teufel als Konstrukte bezeichnest, kann ich nachvollziehen. Und man debattiert ja mit seinen Freunden mitunter ausführlich über so was und das Für und Wider. Es ist teilweise aus einigen Gründen plausibel, ausserdem nötigt einem das vor Augen stehende vielfache menschliche Ausleben der Religion einem unablässig diese Sicht auf (gemeinsam mit Erbrechen).

Ich find's aber nötig drauf hinzuweisen, dass die Nichtexistens Gottes, des Teufels und des himmlischen Hofstaats nicht bewiesen ist. Ganz im Gegenteil halte ich es aus vielfachen Gründen für mindestens ebenso plausibel, dass das glatte Gegenteil der Fall ist oder sein könnte. Ich denke in der Tat wir könnten uns möglicherweise lange darüber unterhalten.

In dem Sinne finde ich, dort wird voreilig mit metaphysischen Sachen umgegangen.

Nach meiner Auffassung und Erfahrung ist es zerstörerisch und zu allerletzt wünschenswert, den Teufel anzubeten.

Ich frage mich auch, ob z.B. Ozzy Osbourne der Meinung ist, dass Gott nicht exisitiert, ich weiss die Antwort nicht, aber ich hab eine Meinung/Ahnung... Bemerkenswert fand ich auch wiederum, dass z.B. Peter Steele von Type O Negative vor seinem Tod zum Katholizismus konvertiert ist, glaubt man Medienberichten. Vielleicht steckt ja auch nur die Furcht vor (angeblich?) endloser Höllenpein dahinter, das jahrhunderte Lang von christlichen Dogmatikern propagiert wurde, ohne Zweifel auch, um seine "Schäfchen" vor sich her zu treiben. Aber vielleicht steckt ja auch was Sinnhaftes dahinter? Ich weiss es nicht, aber ich stelle (mir und dir) die Frage.

Das Geheimnis beim Gehen mit Steigeisen ist natürlich, dass man mit den Füssen schulterbreit steht und geht. Trotzdem zertritt man sich irgendwann doch die Hosenbeine, hauptsache man bleibt dann nicht unglücklich hängen. Ich lerne aber auch noch die Gehtechnik, vor allem im Steilen, Harten (Fuss hangparallel aufsetzen, mit Fussspitze hangabwärts, übersetzen... - ist nicht ohne...)

Brecher
20.01.2016, 11:24
Na ja. Im Endeffekt baut sich doch jeder seine Welt so, wie sie ihm am besten gefällt. Ich hab nie Type O Negative gehört, kann also auch nichts über Peter Steele sagen. Allerdings ist es Fakt, dass Tom Araya gläubiger Christ UND Sänger von Slayer ist, auch wenn das für manche unvereinbar erscheint. Dass ich damit kokettiere angeblich den Teufel anzubeten (was natürlich völliger Humbug ist), heißt nicht gleichzeitig, dass ich mich an Hass und Zerstörung erfreue, auch wenn das die landläufige Meinung über "Satanismus" natürlich nahe legt. Wenn der liebe Gott das "Gute" personifiziert, muss der Belzebub natürlich das "Böse" sein.

Meine persönliche Welt besteht aber nicht aus gut und böse. Meine Welt besteht aus Dingen die sich gut anfühlen, Dingen die sich unangenehm anfühlen und unendlich vielen Zwischenstufen auf einer Skala die in beide Richtungen ziemlich offen ist. Und wie der geneigte Tourengeher weiß, sind Abfahrten die man sich hart erkämpft hat, viel mehr wert, als die, die man geschenkt bekommt. Um das Gefühl zu genießen, mit Höchstgeschwindigkeit den Berg runter zu schießen (fühlt sich gut an), musst du dir vorher Skitechnik draufschaffen (kann nerven). Um mit anderen Leuten Musik improvisieren zu können (fühlt sich großartig an), musst du vorher ein Instrument spielen lernen (kann nerven). Richtig gut zeichnen zu können ist bestimmt auch großartig, aber das ist auch nur das Produkt von Übung Übung Übung und immer noch mehr Übung. Harte Arbeit, die frustrierend sein kann und die man nur durchzieht, wenn man das wirklich will.

Was ich damit sagen will ist, dass es das Eine nur mit dem Anderen gibt. Ohne Fleiß kein Preis, wie man im Volksmund sagt. Auf das ursprüngliche Thema angewendet bedeutet das (meiner Meinung nach) Folgendes: Gott und der Teufel sind zwei Hälften einer Sache. Und eine Seite davon zu verleugnen, beraubt mich der Erfahrung des Ganzen. Ich werde immer irgendwo in der Mitte rumeiern, und nie erfahren wie großartig es sein kann, in Grenzgebiete vorzustoßen und neue Dinge zu erleben, weil ich mich nicht traue in die vermeintlich falsche Richtung zu gehen. Wenn du nicht bereit bist, die nötige Arbeit zu investieren, um ein Instrument bis zu dem Punkt zu erlernen, an dem es dir möglich ist, mit anderen Musikern zu jammen, wirst du nie erfahren, wie es sich anfühlt, spontan Musik zu erschaffen. Das ist übrigens auch nicht schlimm. Es gibt unendlich viele Dinge für die ich nicht genügend Motivation aufbringen kann, sie zu lernen. Das steht ja Jedem frei.

Allgemein ist es einfach Ansichtssache, ob man jetzt Angst vor dem "Teufel" oder dem "Bösen" haben muss, oder ob man es als notwendiges Übel ansieht, um die schönen Dinge des Lebens mehr zu schätzen. Und um es noch mal zu sagen: Jeder baut sich seine eigene Welt. Wovor man Angst hat, kann man zu großen Teilen wählen und der "Teufel" ist nur eine Hürde die man nehmen muss, um zu "Gott" zu gelangen. Laut meiner Ausführung zumindest ;)

PS: Ich hab ziemlich lange gebraucht, um das hier zu tippen, es kann also durchaus sein, dass manche Dinge in meinem Kopf geblieben sind, und nicht den Weg in diesen Post gefunden haben. Ich find das Thema faszinierend, sonst hätte ich kürzer geantwortet.

tldr: Heil Satan ihr Ficker!

klar
20.01.2016, 14:54
Danke für Eure Ideen!


Skitouren im April sollen besonders lohnend sein, wenn Brecher und Ferkel mit gehen.

Brecher
20.01.2016, 14:56
Das kann ich bedenkenlos unterschreiben :D

DasFerkel
21.01.2016, 12:34
Na ja. Im Endeffekt baut sich doch jeder seine Welt so, wie sie ihm am besten gefällt.

Jeder eignet sich ein Bild der Welt an oder erschafft es sich. Ob das Tatsachen entspricht oder nicht, ist eine wichtige Frage. Ich rede jetzt nicht von Besserwisserei und "anderen seine Weltsicht aufzwingen". Offensichtlich muss es in ganz vielen Bereichen objektive Tatsachen geben. Diese zu erforschen ist ein Grundproblem der Philosophie seit Jahrtausenden. Ein Weltbild gebaut zu haben, das einem gefällt, ist wenig aussagefähig in jeder Hinsicht.



auch wenn das die landläufige Meinung über "Satanismus" natürlich nahe legt.
Mich interessiert die Tatsache/der Charakter einer Sache. Landläufige Meinung ist nah verwandt mit Nichtswissen.


Meine persönliche Welt besteht aber nicht aus gut und böse. Meine Welt besteht aus Dingen die sich gut anfühlen, Dingen die sich unangenehm anfühlen und unendlich vielen Zwischenstufen auf einer Skala die in beide Richtungen ziemlich offen ist.

Sich auf das Diesseits zu fokussieren, Materialismus und auch Hedonismus sind ja naheliegend und plausibel. Wieso man das mit "Satanismus" verknüpfen will, der diese reine Diesseitigkeit auch teilweise postuliert, ist eine geistige Leistung, die ich schleierhaft finde.

Die Leistung des Satanismus scheint mir zu sein, dass er metaphysische Ebenen verleugnet und damit vorsätzlich verschleiert. Die Wahrnehmung von Ethischen Werten, Gut/Böse, dem Göttlichen ist dabei für mich im menschlichen Leben höchst plausibel und genauso real.



Harte Arbeit, die frustrierend sein kann und die man nur durchzieht, wenn man das wirklich will...



Was ich damit sagen will ist, dass es das Eine nur mit dem Anderen gibt. Ohne Fleiß kein Preis, wie man im Volksmund sagt. Auf das ursprüngliche Thema angewendet bedeutet das (meiner Meinung nach) Folgendes: Gott und der Teufel sind zwei Hälften einer Sache. Und eine Seite davon zu verleugnen, beraubt mich der Erfahrung des Ganzen.

Ich sehe die Parallele zwischen den Begriffspaaren Fleiss/Preiss <-> Gott/Teufel nicht. Also man muss den Teufel gleichermassen als Vorbild sehen wie Gott, und gleichermassen in Ehre halten, weil man ja auch mit Schweiss die Früchte seiner Arbeit erzeugt? Das finde ich nicht sehr überzeugend.

Was aus christlicher Sicht richtig ist, ist das auch der Teufel eine Rolle spielt, die im Gott erlaubt zu spielen, in dem Sinne gehört er in unserer jetzigen Welt dazu.



und der "Teufel" ist nur eine Hürde die man nehmen muss, um zu "Gott" zu gelangen. Laut meiner Ausführung zumindest ;)

Laut deiner Ausführungen sind Gott und Teufel menschliche Konstrukte. Wenn sie dMn gar nicht exisiteren finde ich den Umgang mit den Begriffen unscharf. Dann beschreib doch, wovon du eigentlich redest.



Allgemein ist es einfach Ansichtssache, ob man jetzt Angst vor dem "Teufel" oder dem "Bösen" haben muss, oder ob man es als notwendiges Übel ansieht, um die schönen Dinge des Lebens mehr zu schätzen.

Angst kann vieles sein. Ein nützlicher Impuls, eine schädliche Hemmung. Etwas, mit dem man von Autoritäten manipuliert werden soll, oder womit man versucht andere zu manipulieren.

Natürlich gehört das Schlechte zu unserem Leben dazu, also übles was wir erleiden, aber auch Impulse in uns die zerstörerisch auf die Aussenwelt oder auf uns selbst wirken wollen. Auf jeden Fall muss man lernen damit reif umzugehen und auch nicht alles zu tabuisieren und zu verleugnen.

Trotzdem finde ich deine gesamte Sicht fragwürdig. Ich sehe da keine Chancen für irgendwas wirklich Nützliches, wenn man sich an den Satanismus anhängt. Aber die Risiken sehe ich, falls der Teufel so ist, wie in den jahrtausendealten Schriften beschrieben. Nämlich als Feind der Menschen, Mörder, Verdreher, Lügner, Ankläger/Verkläger, wenn man einen Fehler gemacht hat.

Als "Nutzen des Satanismus" wird teilweise kolportiert, dass manche einen Bund mit dem Teufel eingehen, mit dem Ziel, im Diesseits materielle Werte durch ihn zu erhalten. Und als in der Welt mächtige Instanz wird er im Christentum ja beschrieben. Gegenleistung ist dann vermutlich, dass man mithilft, im Diesseits andere in die Irre zu leiten. Das ist allerdings offensichtlich überaus perfide.

Satanismus ist in sich selbst absolut wirr, wenn der Teufel nicht exisitiert. Und wenn er existiert, ist es noch schlimmer.

Ruprecht
21.01.2016, 13:02
juhuuuu ein off topic! glaubt ihr an den teufel? so als person mein ich.

Aber die Risiken sehe ich, falls der Teufel so ist, wie in den jahrtausendealten Schriften beschrieben. Nämlich als Feind der Menschen, Mörder, Verdreher, Lügner, Ankläger/Verkläger, wenn man einen Fehler gemacht hat.

DasFerkel
21.01.2016, 13:11
Ich glaub an Knecht Ruprecht, der mir immer Stockschläge geben will.

Ich glaube im Kern den biblischen Geschichten. Dazu ist mir zuviel offensichtlich Wahres da drin. Manches Detail benötigt historisch-kritische Analyse, weil es eben von Menschen aufgeschriebenes ist. Zweifel gehört ansonsten wohl zum Glauben dazu.

Und nochmal was ganz anderes ist es, das umzusetzen, was man grundsätzlich glaubt...

renegade5569
21.01.2016, 13:14
Gott und Teufel sind imho ein Konstrukt der Menschen. Vor 2000 Jahren konnte man sich sehr vieles nicht erklären. Die Bibel war auch der Versuch eine Erklärung für dieses und jenes zu liefern. Wieso wir überhaupt existieren, warum gibt es Tag und Nacht, warum gibt es gut und böse z.B. Heutzutage brauchen wir das nicht mehr, weil wir mittlerweile fast alles Wissen.
Der Atheist sagt heute gut und böse, der Gläubige sagt von Gott gewollt und vom Teufel beschworen.

DasFerkel
21.01.2016, 13:16
Heutzutage brauchen wir das nicht mehr, weil wir mittlerweile fast alles Wissen.

Hahaha! Aber nur fast :) Ich hab mal einen guten Spruch gelesen: "Es wird immer mehr, was wir nicht wissen."

Brecher
21.01.2016, 14:04
Dass ich mal so eine Diskussion im Internet führen würde, hätte ich mit jetzt auch nicht vorstellen können. Aber gut.




Ein Weltbild gebaut zu haben, das einem gefällt, ist wenig aussagefähig in jeder Hinsicht

Ob mir mein Weltbild gefällt oder nicht, kam doch gar nicht zur Sprache. Menschen machen Erfahrungen, und ziehen ihre Schlüsse. Daraus wird nach und nach ein (sich idealerweise ständig im Wandel befindendes) Bild davon, wie es im Leben vermutlich läuft. Zumindest war (und ist) das bei mir so, daher denke ich, dass es auch anderen so geht. Und ob dieses Bild sich mit deinem oder dem irgendeines anderen Menschen deckt, spielt doch überhaupt keine Rolle. Ich finde auch, dass "aussagekräftig" in diesem Zusammenhang wenig Sinn macht. Vielleicht hab dich aber auch misverstanden.


Sich auf das Diesseits zu fokussieren, Materialismus und auch Hedonismus sind ja naheliegend und plausibel. Wieso man das mit "Satanismus" verknüpfen will, der diese reine Diesseitigkeit auch teilweise postuliert, ist eine geistige Leistung, die ich schleierhaft finde.

Wo das Problem dabei sein soll, ist mir wiederum schleierhaft. Aber um es noch mal ganz offiziell zu machen: Ich bin kein religiöser Mensch, und auch dieses offensichtlich so mächtige Wort "Satanismus" bedeutet mir nichts. Es war mir nur einfach immer ein riesen Spaß, damit zu spielen. Provozieren und so. Das hat in der Schule angefangen, und seitdem einfach nicht mehr aufgehört. Nenn es ein Überbleibsel meiner vermutlich nicht ganz abgeschlossenen Pubertät. Wenn ich damit irgendwelche Befindlichkeiten verletze, dann ist es eben so. Tut mir auch nicht leid.

Damit will ich mich allerdings nicht als Atheisten darstellen. Ich wünsche mir schon, dass es (Natur-)Gesetze gibt, die alle Prozesse des Universums beschreiben. Das könnte man auch als Gott bezeichnen, wenn man wollte. Die Vorstellung eines chaotischen Systems finde ich schrecklich. Organisierte Religion übrigens auch.

Trotzdem: Es gibt (ethische/christliche/buddhistische/satanistische?) Werte, die ich für erstrebenswert halte. Einfach, weil mir mein wenig aussagekräftiges Weltbild vermittelt hat, dass es sinnvoll ist, beispielsweise andere Menschen mit Respekt zu behandeln. Ihnen die gleiche Achtung entgegenzubringen, die ich mir im Gegenzug auch wünsche. Auch wenn das so nicht immer zurückkommen kann.

Was mich übrigens gerade stört ist, dass ich mich hier ganz schön nackt mache, ohne auch nur die leiseste Ahnung davon zu haben, wie DU eigentlich die Welt siehst. Im Grunde hast du dich auf den Begriff Satan eingeschossen (war jetzt auch nicht schwer, das gebe ich zu) und bohrst jetzt nach. Kann man machen. Ich fände es aber nett, wenn du mir noch den ein oder anderen Anhaltspunkt geben würdest, aus welcher Ecke du so kommst. Weltbildtechnisch meine ich.

Und um es noch ein bisschen komplizierter zu machen: Von welcher Art Satanismus reden wir eigentlich? Meinen wir die Church of Satan und ähnliche Orden? Oder reden wir hier von gnostischem Satanismus? Dieses ganze Feld ist so unglaublich groß, dass man da unmöglich sinnvolle Diskussionen führen kann. Was ist denn Gott? Was ist der Teufel? Was ist gut und was ist böse? Das sind doch alles unglaublich schwierig zu definierende Begrifflichkeiten, die völlig selbstverständlich benutzt werden, als ob wir alle das Gleiche darunter verstehen würden. Ist aber nicht so, und da kommt auch wieder das eigene Weltbild ins Spiel. Und was zur Hölle ist "Welt"? Also echt jetzt: Lass mal treffen und das besprechen ohne alles austippen zu müssen. Wäre angenehmer. Auch für den ursprünglichen Thread :D


Edit: Man merkt, ich brauch sehr lange zum Tippen...

DasFerkel
21.01.2016, 14:56
Ich hab schon ein christliches Weltbild. Allerdings hab ich eine Phase erlebt, wo ich sehr zerstörerisch unterwegs war, wo ich teilweise satanistische Ideen verinnerlicht hatte und z.B. "satanistische" Musik gehört hab, wie paar Death Metal Sachen. Und ich hatte in der Folge viele Probleme und hab teilweise immer noch viele. Wie man sicher auch im Forum merkt :) An sich denke ich ich bin ein Moralist der sich nach einer idealen Gesellschaft sehnt und anhand der allseitigen und eigenen unzulänglichkeiten ein militanter Einzelgänger geworden ist.

Ich glaube, dass der Mensch sich im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse bewegt.

Als Gut definiere ich das, was den Menschen und alle Lebewesen aufbaut, die Definition finde ich auch nicht schwierig:
Liebe, Zugewandheit, konstruktive Kritik, Ehrlichkeit/Offenheit, Treue, Güte, Nachsicht, Vergebung, Empathie

Als Böse definiere ich das was alle Lebewesen zersetzt:
Diebstahl, Lüge, Hass, Mord, Intriganz, Falschheit, geheuchelte Freundlichkeit und Höflichkeit, Jähzorn, Egomanie, Manipulation, Gier

Du hast sehr wohl von einem Weltbild gesprochen, was einem gefällt, erster Satz in Post 9. Das ist mir per Definition zu wenig, so wie ich es auffasse. Wir sollten versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen, die objektive Wahrheiten zu erfassen. Aber das hast du ja später auch so geschrieben, dass man sich dem versucht anzunnähern wie es vermutlich läuft. Nichts anderes meine ich auch.

Ich verstehe ja, wenn man irgendwelche Spiesser, die noch ihre Religion unglaubwürdig ausleben, etwas provozieren will. So wie ich es verstehe, geht das bei dir etwas in die Richtung. Ob die Gefühle von irgendwem verletzt werden, wenn man nicht die Falschheiten und Oberflächligkeiten mitmacht, darauf scheisse ich eh.

Und nochmal, wenn man diesseitig orientiert und materialistisch unterwegs ist, dazu benötigt man doch nicht ein satanistisches Bekenntnis.

Ich sehe bei dir die Gefahr, dass du mit dem Provozieren über das Ziel hinausgehst, und Schaden erleidest und propagierst, weil etwas "Schlechtes" vielleicht doch exisitiert, an das du so gar nicht glaubst.

Und das wäre dann voreilig, sogar ignorant und auch unangenehm. So hart will ich das sagen.

Aber ich sitze hier sicherlich zu allerletzt "zu Gericht" über irgend jemand, was mir gar nicht zukommt, ich hab ebenfalls "mit mir selber genug zu tun", wie Renegade kürzlich woanders schrieb.

Aber ich finde diese wiederholte Bezugnahme auf irgendwas satanistisches zweifelhaft, fragwürdig, ja unangebracht (nicht im Sinne von "Anstand"). Deswegen meine Einmischung. Und damit ist es meinerseits auch abgehakt.

Mir reicht's jetzt auch... :P

Brecher
21.01.2016, 15:32
Ich glaube, dass der Mensch sich im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse bewegt.

Ich sehe das, wie gesagt, anders. Macht aber auch nichts. Übrigens hattest du Recht, ich habe von Weltbildern gesprochen die man sich so baut wie sie einem am besten gefallen. Was ich damit meinte (und meine) ist, dass man eben eher auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreift, als auf Bilder die einem vorgesetzt werden. Oder so ähnlich :D War ungeschickt geschrieben.

Mit meinen 666-Bezügen wirst du aber leben müssen schätze ich. Es gibt Dinge die will ich mir nicht verkneifen, und das ist eins davon.

Einen ausgesprochen christlichen Tag wünsche ich noch. (Das klingt übrigens nach Ironie, ist es aber nicht)

DasFerkel
21.01.2016, 17:04
Danke für die frommen Wünsche, ich geh dann mal gucken, was ich wieder noch für eine Scheisse ausfressen kann, Lump der ich bin.

Gut und böse kannst du auch "Erbauliches" und "Schädliches" nennen. Du selbst nennst in Beitrag 17 bestimmte ethische Werte aus Erfahrung erstrebenswert und misst der Empathiefähigkeit Bedeutung bei. Du referenzierst da unmittelbar (oder entwickelst parallel) Matthaeus 7:12, das absolute Grundgesetz der Bibel: "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten."

Das ist doch für mich das Konzept Gut/Böse, also Ratsames/nicht Ratsames mit dem Ziel des Wohlergehens der Allgemeinheit, man selber eingeschlossen.

Nur nennen darf man es bei dir nicht so? :P

Mir ist die 666 unheimlich, als Zahl der Antichristen. Sie lässt sich übrigens auch relativ leicht als Zahlenwert dem Namen Hitler zuordnen, der wurde ja schon länger nicht genannt (a = 100, b = 101, c =102, ...).

Trotzdem hab ich extra für dich ein schönes Lied rausgesucht, auch wenn mir der Name des Albums nicht gefallen tut.


https://www.youtube.com/watch?v=VbeOTy48EjE

obi wan kenobi
21.01.2016, 17:20
Was für ein Diskurs - alles gelesen und jetzt ist mir schwindelig :confused:

Alle raus an die frische Luft und Skifahrn - aber Dalli!

Brecher
21.01.2016, 17:23
Nur nennen darf man es bei dir nicht so? :P

Die Motivation ist schätzungsweise ne andere, also ich sehe da schon einen Unterschied. Aphrodite's Child klingen übrigens gut :)

DasFerkel
21.01.2016, 17:31
Falls die Motivation ist andere als Selbstzweck belehren zu wollen, zu gängeln und zu knechten - mit dem Drohen mit dem Höllenfeuer - dann verstehe ich deine Kritik am Gut/Böse-Konzept. Das wäre für mich "Politik", Eigennutz und stümperhafte Erziehung, keine Philosophie, oder "religiös" im guten Sinn.

Danke Meister Obi Wan für den klugen Rat. Ich will mich gehorsam zeigen. Morgen in aller früh geht's auffi.

Dann wird's ja bald wärmer...:(

Brecher
21.01.2016, 17:42
Was deine Motivation ist, kann ich ja nicht wissen. Ich kann nur sagen, dass ich persönlich versuche mich an Dinge zu halten die sich gut ANFÜHLEN. Ob die für jeden gut SIND, ist was ganz anderes. Ich bin aber auch der Meinung, dass es so etwas wie eine selbstlose Tat nicht gibt und wir alles aus Eigennutz tun. Dass wir anderen helfen, weil es sich gut anfühlt. Nicht weil es gut IST. Das mag da zwar auch mit rein spielen, aber die primäre Motivation ist meiner Meinung nach, das eigene Befinden.

DasFerkel
21.01.2016, 18:08
Das mit dem gut Anfühlen ist so eine Sache. Zum Beispiel Drogen nehmen fühlt sich im ersten Moment auch oftmals sehr gut an. Da lohnt es sich genau hinzuschauen und die Gesamtkosten zu ermessen. Ich mache aber auch meistens Sachen, mit denen ich meine, mich gut zu Fühlen. Ski fahren ist da ein gutes Beispiel.

Wenn ich mich so verhalte wie ich es als richtig erachte, obwohl es mich irgendwas kostet, erhalte ich (hier im Diesseits) ein inneres Gefühl von Frieden. Das kann man in der Tat als Eigennutz werten. So gesehen darf man Eigennutz nicht nur abwertend verstehen. Klassischer "Eigennutz" (negativ gemeint) geht mMn oft gleichzeitig mit Kosten für andere einher.

Lillrisch
21.01.2016, 18:22
Keine pepps mehr?

Brecher
21.01.2016, 18:23
Hihi... Drogen sind ein schönes Beispiel

renegade5569
21.01.2016, 19:07
Das mit dem gut Anfühlen ist so eine Sache. Zum Beispiel Drogen nehmen fühlt sich im ersten Moment auch oftmals sehr gut an. Da lohnt es sich genau hinzuschauen und die Gesamtkosten zu ermessen. Ich mache aber auch meistens Sachen, mit denen ich meine, mich gut zu Fühlen. Ski fahren ist da ein gutes Beispiel.

Wenn ich mich so verhalte wie ich es als richtig erachte, obwohl es mich irgendwas kostet, erhalte ich (hier im Diesseits) ein inneres Gefühl von Frieden. Das kann man in der Tat als Eigennutz werten. So gesehen darf man Eigennutz nicht nur abwertend verstehen. Klassischer "Eigennutz" (negativ gemeint) geht mMn oft gleichzeitig mit Kosten für andere einher.

Das Maß spielt hier eine Rolle, wenn ich mich kurz einmischen darf. Für manche sind Drogen was gutes, ich zähle auch den Alkohol dazu. Auch anderen helfen kann was gutes sein. Doch sobald man es übertreibt, stört es den inneren Frieden.

Ich halte es aber für gefährlich den inneren Frieden im Kontext Kosten-Nutzen zu sehen, denn inneren Frieden kann man sich nicht erkaufen, den kann man sich nur erarbeiten und das ist glaube ich die Motivation des Herrn Brecher.

Du empfindest inneren Frieden, wenn du die Gipfel auf Spaghettis eroberst und da ist es glaube egal, was die Ski gekostet haben. Den Gipfel zu erreichen ist die Motivation. Von dem her finde ich euch eigentlich ähnlich.

Obwohl ich wie Wetzi75 sagte auch manchmal ein wenig Angst bei der Musikwahl des Herrn Brecher habe:D

siweige
24.01.2016, 22:33
Alles klar, wir fahren nach Troms. Innerer Frieden, Tod und Teufel und so ... ;-)


Gesendet mit Tapatalk

Brecher
24.01.2016, 23:08
Siehste. Wusste das hilft... ;)