PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : feuchtigkeit zerstört ski



faction1936
03.02.2015, 21:42
Guten abend allerseits!

Letzte woche, während der ersten abfahrt auf meinem JJ war ich auf einmal nur noch mit einem ski unterwegs. Dachte zuerst die bindung hätte ausgelösst, da es jedoch nur während dem normalen pistenfahren passierte (keinen sprung oder sonstiger schlag auf die ski unmittelbar davor), kam es mir doch komisch vor. Als ich dann angehalten habe entdeckte ich das hintere stück der griffon bindung im schnee liegen. Sie war komplett (mit schrauben) aus dem ski gerissen. Da ich die bindung erst vor einem jahr montiert habe, war ich stocksauer auf den shop (typischer rennskiverkaufsladen mit wenig bis gar keine ahnung von freeskis, trotzdem aus notlösung daort die bindung gekauft), welche das vergnügen hatte diese auf die ski zu schrauben.

Ich bin dann vorbei gegangen und habe es denen erklärt. Erstmal ratlosigkeit. Ich habe dann nachgefragt, warum sie keine hülsen oder dübel verwendet hatten, da der JJ einen 100% holzkern besitzt. Wiederrum irgendwelche unplausieble erklärungen. Ausserdem waren die bindungsschrauben komplett verrostet, was meiner meinung nach nicht so extrem sein darf.
anyway, ski dagelassen, damit sie sich das mal anschauen können.

Heute wieder vorbeigeschaut und dabei den zweiten ski mitgebracht, da dieser auch schon kurz vorm ausreissen war. Diesmal hatten sie sich vorbereitet. Bei der neuen erklärung war ich komplett rahtlos. Sie vermuten, dass durch kratzer (alle nur im belag, bis auf einen nimimalen 1qmm auf den holzkern) wasser in das holz kam und so den ski von innen zerstört hat.

Nun meine frage: ist das möglich, dass das passieren kann? Wenn ja, habe ich eine chance einen neuen ski zu bekommen?

Anmerken muss man, dass der ski gerade mal ein jahr alt ist, und die kratzer zu 90% aus dieser saison stammen.

Vielen dank für eure fachliche meinungen und kentnisse!

Gruss

Mc4air
03.02.2015, 22:15
Feuchtigkeit im Ski ist ein häufiger Grund für Bindung ausreissen. Die rostigen Schrauben sagen dass ja auch. Woher die Feuchtigkeit kommt, und wer daran jetzt Schuld ist, kannst du selbst ausdiskutieren :D
Grundsätzlich hält aber eine richtig montierte Bindung in jedem Ski (sofern einigermassen etwas im Stile eines Holzkernes darin verbaut ist) sofern keine Feuchtigkeit drin ist. Auch ohne Inserts, Hülsen und Dübel ;D Trockenes Ausreissen kenne ich nur von Skitour-Raceskis und Movement :D

David_
03.02.2015, 22:32
wenn alle schrauben gerostet sind würde ich mal eher davon ausgehen, dass die nicht sauber eingeklebt und versiegelt wurden, musst du wohl oder übel ausdiskutieren, würde pfusch bei der montage aber nicht ausschließen, da es ja sogar bei beiden ski is...

Loki87
04.02.2015, 00:50
Also durch Kratzer im belag kommt da nix rein. Das ist Quatsch.
Der eine, welcher wie du sagst auf den Kern durchgeht, geht dieser auch wirklich bis auf das Holz durch, oder ist das Glasfasergewebe darunter noch intakt? Denn nach dem Belag kommt ja nicht direkt das Holz, sondern darüber befindet sich noch Glasfaser/Epoxy. Oder zumindest sollte es das, soweit mir bekannt.

Davon aber mal ganz abgesehen, wenn nur einer der beiden Ski einen tieferen Kratzer (evtl. Coreshot) hat, dann dürfte ja aber trotzdem am Anderen nicht das selbe Problem auftreten.
Das klingt für mich stark danach, dass hier jemand bei der Montage gepfuscht hat, denn durch einen winzigen Kratzer gelangt nicht so viel Wasser in den ganzen Ski. Und schon gleich gar nicht in den Zweiten :p
Da können sie sich eigentlich drehen wie sie wollen, wenn sie nicht an beiden Ski die selbe Ursache (oder zumindest zwei unterschiedlich geartete, aber plausible) feststellen können, dann lag es an der Montage oder am Ski selbst.

Es kann ja durchaus auch einmal sein, dass beim Layup irgendwas schief gelaufen ist, beim Pressen, oder auch einfach nur die Qualität des Holzes schlecht war. Man steckt da ja nicht drin.
Aber als seriöser Shop sollten sie zumindest auch Rücksprache mit dem Hersteller halten. Dass hier (nach etwas "Bedenkzeit") sofort die Ursache auf den Kunden abgeschoben wird, legt zumindest den Verdacht nahe, dass sie ein Verschulden ihrerseits im Bereich des Möglichen sehen und die Sache einfach gerne vom Tisch hätten.

Also freundlich bleiben, darauf hinweisen, dass das Problem ja evtl. auch auf Herstellerseite liegen könnte und ob man das bitte abklären könne (du bist schließlich zahlender Kunde und man will, dass du wieder kommst).
Die Tatsache, dass sie Löcher für die Bindungsmontage in Ski bohren, macht die Herrschaften nämlich noch nicht zu Experten für Skibau und somit spreche ich ihnen auch einmal von vornherein die Befähigung zur genauen Beurteilung der Ursache ab.
Schau was sich ergibt, aber lass dich nicht mit pauschalen Aussagen abspeisen.

knut
04.02.2015, 07:54
Die "Bedenkzeit" war doch vermutlich nur dafür da, damit der Chef nen Blick drauf werfen konnte um zu sagen: "Schmarrn" und wieder abzudampfen. :D

Mc4air hat's ja eigentlich schon gut erklärt, trotzdem geb ich auch noch meinen Senf dazu:


Ich habe dann nachgefragt, warum sie keine hülsen oder dübel verwendet hatten, da der JJ einen 100% holzkern besitzt. Wiederrum irgendwelche unplausieble erklärungen.
Da braucht's keine unplausible Erklärung, das ist Standard. Kein Alpinski braucht irgendwelche Hülsen oder Dübel zur Montage.


Ausserdem waren die bindungsschrauben komplett verrostet, was meiner meinung nach nicht so extrem sein darf.
Meinst Du wirklich verrostet, so dass mindestens vom ursprünglichen Schraubengewinde kaum was übrig war. Oder angerostet, die Schrauben also von Rost überzogen waren?


Heute wieder vorbeigeschaut und dabei den zweiten ski mitgebracht, da dieser auch schon kurz vorm ausreissen war. Diesmal hatten sie sich vorbereitet. Bei der neuen erklärung war ich komplett rahtlos. Sie vermuten, dass durch kratzer (alle nur im belag, bis auf einen nimimalen 1qmm auf den holzkern) wasser in das holz kam und so den ski von innen zerstört hat.
Die Erklärung ist natürlich absoluter Käse. Durch Belagskratzer kommt kein Wasser in den Kern. Und wenn's so ein Coreshot ist, dass wirklich der Kern frei liegt, dann sieht man das sofort.
Ich hab übrigens überhaupt erst einige wenige Male einen echten Coreshot gesehen. Also einen, bei dem der Kratzer wirklich durch Belag und Untergurt komplett durch ging und in den Kern hinein reichte. So ein Ski ist in der Regel Schrott.
Die meisten reden bereits von Coreshot, wenn der Belag komplett weggekratzt wurde, so dass der Untergurt des Skis sichtbar wird. Dadurch wird ein Ski aber noch nicht undicht.

Wenn ein Ski allerdings fehlerhaft aus der Presse kam und irgendwo, meist an der Seitenwange, einen feinen Spalt hat, dann kann's da schonmal Wasser ziehen.


Nun meine frage: ist das möglich, dass das passieren kann? Wenn ja, habe ich eine chance einen neuen ski zu bekommen?

Möglich ist das durchaus, wie Dein Fall ja zeigt. Die Chancen, dass Du einen neuen Ski bekommst, sind durchaus da. Kommt halt drauf an, wie bemüht der Händler ist und evtl. was der Hersteller so sagt.
Auch kommt's drauf an, wie der Zustand des Skis ist. Evtl. lässt sich das durch eine Montage mit Inserts beheben.

Grundsätzlich braucht es meiner Einschätzung nach drei Faktoren, dass ein Kern Wasser durch die Schraublöcher zieht: Fehlenden Leim in den Löchern, nicht sauber festgezogene Bindungsschrauben und eine Lagerung, bei der der Ski nicht gescheit trocknet. Alle drei Faktoren alleine reichen meist nicht aus.
Begünstigend kann sich auch auswirken, wenn die Löcher zu tief angesenkt wurden.

Ich hab schon mehrfach Ski ohne Leim montiert, und die haben alle kein Wasser gezogen. Einer davon wurde sogar nur bei Sulzschnee gefahren.

Andererseits müsste man es m.M.n. dem Ski ansehen, wenn Wasser die Ursache war. Wenn ein Holzkern Wasser zieht, quillt er in der Regel auf und drückt den Ski auseinander. Das müsste man eigentlich zumindest um die Schraublöcher herum sehen können.
Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass der Kern schlicht zu weich war, und das Problem somit eher beim Hersteller liegt. Wenn an dem Ski nichts offensichtliches zu finden ist, sollte man den evtl. einschicken.
Und dann wird der Fall unter Umständen zu einem Spielball zwischen Monteur und Hersteller. Besonders, da der Ski ja scheinbar nicht beim Monteur gekauft wurde, und der Monteur somit wohl gar nicht Kunde des Herstellers ist, kann das mühsam werden.

Ich find's auch seltsam, dass Du das beim Fahren vorher überhaupt nicht gemerkt hast.

Kartoffelstampfer
04.02.2015, 08:08
...So ein Ski ist in der Regel Schrott....

wieso das denn? Epoxy drauf und gut. Schon viele Male so praktiziert. Zuletzt bei den 205ern. :(

knut
04.02.2015, 08:14
Du hast es echt geschafft, bei den 205ern bis in's nackte Holz durchzustossen? Respekt!
Die PBs gehören zu den stabilsten Ski, die ich je hatte.

Kartoffelstampfer
04.02.2015, 08:39
Robust sind Sie ja auch. Bei nun vermutlich 100+ Tage lässt aber auch bei denen der Flex deutlich nach. Ich gehöre aber zu den schwehrsten und unpräziesesten Piloten die diese Ski je hatten.

Cruiser
04.02.2015, 08:51
... so "schwehr" und so "unpräziese", dass es in den Augen weh tut :rolleyes:

oder sind die vermeintlichen Rechtschreibfehler absichtlich als Stilmittel verwendet worden um der Bedeutung des Satzes noch mehr Nachdruck zu verleihen?

Kartoffelstampfer
04.02.2015, 08:55
Nein Mann, ich kann auch nicht schreiben.

freak
04.02.2015, 09:28
was kannst du denn überhaupt?

freak~[:fish:&:ghost:]

Kartoffelstampfer
04.02.2015, 09:52
machen, das warme Luft riecht.

maestro
04.02.2015, 11:06
Vielelicht hatten sie einen falschen (zu großen) Bohrer / Bohlochdurchmesser gewählt?
Aber wahrscheinlich schwierig das nachzuweisen - vielleicht an einer Schraube die noch nicht ausgerissen ist?
An der könnte man vielleicht auch feststellen, ob sie verleimt war.

faction1936
04.02.2015, 22:21
Vielen dank für eure antworten! Habe es mir gedacht, dass da was faul ist.

Nun zu den offenen fragen:
die schrauben waren soweit verrostet, dass ich sie als unbrauchbar bezeichnen würde. Bin schreiner von beruf und hoffe dass ich das so einschätzen kann.

Die skis weisen an den löchern der schrauben risse auf, denke aber, dass diese beim ausreissem entstanden sind.

Wegem den dübeln oder hülsen: normale alpinskis haben soweit ich weiss doch immer auch noch metal im kern? Somit hält die schraube auch einiges besser?

Bis auf den holzkern hats definitiv keine kratzer, habe auch sorge getragen, da ich extrem stolz bin auf meinen JJ!

Werde euch am freitag noch ein paar bilder liefern, sofern das möglich ist. Die bindung wird nun mit hilfe von dübeln in die selben löcher montiert.

Danke nochmals! Super wie einem hier geholfen wird!

Loki87
04.02.2015, 22:44
Der Shop montiert dir jetzt die Bindung mit Inserts wieder auf einen Ski von dem sie behauptet haben, dass der Kern zerstört wäre?

bobmarley
04.02.2015, 23:06
In dem Holz, aus dem die Schrauben ausgerissen sind, werden auch Dübel nicht halten ;) Ausser die haben dir beim Montieren zu grosse Löcher gebohrt, natürlich...
Wenn der Holzkern wirklich nass/feucht ist oder war, kannst Du den Ski eigentlich vergessen und nur noch auf Erstattung vom Shop oder Hersteller hoffen.

renegade5569
05.02.2015, 11:43
Hast Du ne Skiversicherung? Vielleicht kannst du da was erreichen?

http://www.ski-online.de/skiversicherung.html