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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Interpretation FIS Regeln



Green.is.Mean
29.05.2014, 10:20
Hallo,

hat jemand von euch eine Ahnung wie die FIS Regeln im falle eines Unfalls vor Gericht zu Interpretieren sind?

Insbesondere: Gibt es eine Regelung, das man wenn man schräg über die Piste fährt, genauso wie man das auch im Falle einer Kurve machen würde, Hangaufwärts schauen muss?

Die Regeln sind ja:


1. Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder
-

Jeder Skifahrer und Snowboarder muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.

2. Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise.
-

Jeder Skifahrer und Snowboarder muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.

3. Wahl der Fahrspur
-

Der von hinten kommende Skifahrer und Snowboarder muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer und Snowboarder nicht gefährdet.

4. Überholen
-

Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder von links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt.

5. Einfahren und Anfahren und hangaufwärts Fahren
-

Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Skiabfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.

6. Anhalten
-

Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.

7. Aufstieg und Abstieg
-

Ein Skifahrer oder Snowboarder, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.

8. Beachten der Zeichen
-

Jeder Skifahrer und Snowboarder muss die Markierung und die Signalisation beachten.

9. Hilfeleistung
-

Bei Unfällen ist jeder Skifahrer und Snowboarder zur Hilfeleistung verpflichtet.

10. Ausweispflicht
-

Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.


Folgende Situation (kann mit Video bewiesen werden).

Ich und Person X stehen nach einer Abfahrt auf einer leeren Piste bei Sonnenschein und guten Sichtverhältnissen. Wir stehen ca 150m vom Tal mittig auf der Piste, ca 30m vom Pistenrand, ca 30-50 m oberhalb der Stelle an die wir die Piste Verlassen wollen, um zu unserer Ferienwohnung rüber zu fahren.
Wir schauen beide nach oben und können auf der Piste keine Person ausmachen (die Stelle war sehr übersichtlich Mind. 100-300m Sicht je nach minikuppen dazwischen). Nach dem hochschauen folgt von uns ein 1-2 Skündiges Bla bla bla und wir fahren anschließend hintereinander mit größeren Abstand los. Ich bin dabei der Vordermann und bieg einer langgezogenen Kurve richtung Pistenrand um diese zu verlassen.
Schande über mich, dass ich dabei nur auf meine Ski und den vor mir liegenden Weg geschaut habe, sonst schaue ich immer in so einer Situation während des Fahrens kur nach oben. Die Piste war aber frei also hab ich die Achtsamkeit etwas fallen lassen. Meiner Meinung nach verhalten sich aber 99% der Skifahrer und 99.9% der Anfänger in so einer Situation genauso. Zwischen meinem Losfahren und dem Nach oben Blicken vergegen wie gesagt 1-3 Sekunden, dann fahre ich diese Kurve quasi hang querrend für 8 Sekunden. Laut Gutachten von (Quelle kann ich rausuchen), zähle ich damit als im Verkehr eingegliedert, das mein nach oben schauen nicht nach Bilderbuch verlaufen ist, sollte wieder hinfällig sein. In dem Fall sollte die Regel unten vor Oben als Vorrecht nach meiner Interpretation eines Gutachtens (selbe Quelle) liegen. Nach diesen 8 sekunden, ich bin inzwischen 2-3m vom Pistenrand entfernt, bremse ich ganz leicht durch leichtes Querstellen der Ski. In dem Moment erfasst mich von Oben hinten ein anderer Wintersportler bei vollem Tempo. Wir fliegen beide die Piste runter, ich ca 30m ehe ich zum halt 2-3m neben der Piste komme. Season und Urlaubs Ende :-(.
Jetzt sagt mir mein Rechtsanwalt das die Gegenseite mir in so eine Situation 0-50% Teilschuld durch ein Gericht zuschreiben könnte. Der Unfallverursacher sei zwar klar, aber ich hätte nur auf die Ski und in die Landschaft geschaut und nicht nach Rechts. Seid wann zählt beim Skifahren Rechts vor Links? Übersehe ich hier etwas? Klar, sonst bin ich vorsichtiger und schaue bei jedem größeren Richtungswechsel auf der Piste nach hinten, aber das ist ganz klar nicht von den Regeln verlangt. Aber ehrlich, wie gesagt ein Kind oder Anfänger hätte niemals in der Situation nach oben geschaut, sondern auf den Weg und den Schnee. Ein Kind oder eine leichte Person hätte den Unfall vermutlich nicht überlebt. Ich hatte wirklich Glück im Unglück, genauso wie mein Unfallverursacher. Protektor, Helm, Rucksack, meine 90kg vs vlt 70kg Kraftsport (KDK) hat mir vermutlich mein Leben gerettet.




Kleine Ergänzung. Den Unfallverursacher habe ich bis zum Aufprall nicht wahrgenommen. Aus Kamerasicht von Person X, die zu dem Zeitpunkt ca 10-20m hinter mir war fährt der Unfallverursacher in Gerader Linie auf mich zu, lehnt sich statt eine Kurve zu machen oder zu Bremsen scheinbar aus Angst nach hinten. Auf dem Video sieht man zumindest die letzten 15m seiner Fahrt genau in meine Richtung. Er ist dabei ca 3-4 mal so schnell unterwegs wie ich und meiner Meinung nach hätte ich selbst wenn ich nach oben geschaut hätte keine Chance gehabt auszuweichen.

Green.is.Mean
29.05.2014, 11:43
Folgende Bilder verdeutlichen die Sicht meines Hintermannes 1 Sekunde vor dem Aufprall, sowie meine 0,1 Sekunden vor dem Aufprall

3648236483

Im PDF sind nochmal Fotos der Piste aus verschiedenen Positionen

bubba
29.05.2014, 11:49
Ist der Snowboarder in dich herein gekracht?

Jay-Zee
29.05.2014, 12:05
Ist der Snowboarder in dich herein gekracht?

Wer denn sonst? Ist doch unschwer zu erraten....

Aber ne krasse Nummer ist das schon. Hab jetzt keine Ahnung von Rechtssprechung und Auslegung der FIS-Regeln in solchen Fällen, aber das ist ja wie mit Anlauf in dich reinfahren und allem Anschein nach auch völlig unkontrolliert und unangepasst in Relation zum Können zu fahren.

Da du nichts völlig Unerwartetes tust und er von oben mit freiem Blick nach unten kommt, würde ich da mit klarem Menschenverstand die 100%ige Schuld beim Boarder sehen.

Jay-Zee
29.05.2014, 12:06
By the way: Wo ist denn das?

knut
29.05.2014, 12:11
Wer Piste fährt ist schlicht selber Schuld.

Green.is.Mean
29.05.2014, 12:29
By the way: Wo ist denn das?
4 Vallees - mayens de l'ours die Weltcup abfahrt



Wer Piste fährt ist schlicht selber Schuld.

Das kannst du doch nicht ernst meinen?! Wir waren den ganzen Tag nur im Gelände im Tiefschnee Unterwegs mit 6-7 Pistennahen Aufstiegen. Die freie Piste wurde nur zur Heimfahrt genutzt. 1 Sekunde später und ich hätte die Piste verlassen in Richtung unserer Wohnung, die ich nur über die Piste erreichen konnte.


Ist der Snowboarder in dich herein gekracht?
Siehe Antwort von Jay-Zee.

Jay-Zee
29.05.2014, 12:36
4 Vallees - mayens de l'ours die Weltcup abfahrt




Das kannst du doch nicht ernst meinen?! Wir waren den ganzen Tag nur im Gelände im Tiefschnee Unterwegs mit 6-7 Pistennahen Aufstiegen. Die freie Piste wurde nur zur Heimfahrt genutzt. 1 Sekunde später und ich hätte die Piste verlassen in Richtung unserer Wohnung, die ich nur über die Piste erreichen konnte.


Siehe Antwort von Jay-Zee.

Ah, kam mir also doch nicht zu Unrecht bekannt vor.... Bist du da öfters in der Wohnung? Hatte lange die Möglichkeit ein Chalet in Les Collons zu bekommen, das wurde aber letztens verkauft und jetzt bin ich auf der Suche nach ner Alternative.

Und nein, Knut meint sowas nie ernst ;D

Green.is.Mean
29.05.2014, 12:37
Wer Piste fährt ist schlicht selber Schuld.

Auch wenn das nur ein Spass wäre, ich finde dies als Antwort sehr Taktlos! Ich hatte einen schweren Unfall mit vermutlich Jahrelangen Folgeschäden, oder zumindest Einschränkungen in meine Berufsausübung und meine Sportarten. Zum ist Glück der nicht tödlich ausgegangen ist.....

Green.is.Mean
29.05.2014, 12:39
Ah, kam mir also doch nicht zu Unrecht bekannt vor.... Bist du da öfters in der Wohnung? Hatte lange die Möglichkeit ein Chalet in Les Collons zu bekommen, das wurde aber letztens verkauft und jetzt bin ich auf der Suche nach ner Alternative.

Und nein, Knut meint sowas nie ernst ;D

Es stand die Wohnung oder eine in Les Collons zur Auswahl. 2mal waren wir bis jetzt in dieser Wohnung, 3 mal in Les Collons und einmal in Veysonnaz. Das hängt halt immer davon ab wo man eine Dusche und Schlafplatz + Küche am billigsten bekommt.

knut
29.05.2014, 12:46
Das kannst du doch nicht ernst meinen?!
Doch, das meine ich. Erstens halte ich die Talabfahrt au der Piste für den mit Abstand gefährlichsten Teil eines Freeridetages. Und zweitens sind die FIS-Regeln Verhaltensrichtlinien. Aber keine 100%igen Verkehrsregeln. Niemand, absolut niemand hält sich zu jeder Zeit unter allen Bedingungen an diese Regeln und kann es auch nicht. Ansonsten wäre Wintersport auf Skipisten, wie er im Moment ausgeübt wird, nicht möglich.
Daher hat jeder, der auf einer Piste fährt, in meinen Augen bereits eine gewissen Mitschuld (grob fahrlässiges oder vorsätzliches Verhalten ausgeschlossen).
Du hast a) in der Mitte der Piste gehalten, b) beim Losfahren nicht alle nötige Sorgfalt beachtet und c) die dann nach Deinen Aussagen gequert -diese drei Punkte reichen in meinen Augen allein aus, um eine substantielle Teilschuld zu rechtfertigen.

Ich verstehe auch, dass bei Involvierung von Versicherungen irgendwie immer ein Rechtsfall daraus werden muss.

Persönlich bin ich aber der Meinung: "Suck it up, shit happens." Wer diesen Sport ernsthaft betreibt, wird vor saisonbeendenden Verletzungen nicht verschont bleiben. Meistens selbstverursacht.
Die Mentalität: "Es ist was passiert, daher muss einer Schuld sein" teile ich schlicht nicht. Ihr habt beide aus reinem Spass etwas gemacht, was euch Freude bereitet. Dabei ist etwas passiert, was mit ziemlicher Sicherheit keiner der Beteiligten wollte oder auch nur bewusst in Kauf genommen hat. Pech. Trink nen Bier und mach ne Partystory draus.

Green.is.Mean
29.05.2014, 13:06
@Knut: Dein 2ter Post kommt bei mir ganz anders an, als dein 1ter.

Mir ist klar das man sich auf Piste, wie bei den meisten Sportarten in Gefahr begibt. Das macht man auch im Straßenverkehr. Deine erste aussage suggeriert für mich, geschieht Dir recht das es dich erwischt hat, da du Trottel statt im Gelände zu fahren auf der Piste gefahren bist.



Die 2te Antwort klingt viel mehr nach "Künstlerpech". Es sind dinge die halt passieren, die mir auch bewusst sind und mit dem Risiko muss man leben. Damit kann ich auch leben. Ich habe mich schon oft im Sport durch Fremdverschulden verletzt und nie jm. Vorwürfe gemacht. (Nase gebrochen, Bänderriss etc). Aus meiner Sicht hat aber mein Unfallverursacher grob Fahrlässig gehandelt. Da von 50 % Eigenschuld nur weil ich auf der Piste unterwegs zu sprechen (und darum gehts mir das ich eben nicht 50 % Schuld habe halte ich für übertrieben. Wäre ich ein Kind und das hätte sicher nicht nach oben geschaut, wäre dies mit sicherheit tot. Und dann würde man doch nicht dem Vater sagen: Selber schuld! Oder im Straßenverkehr, selber schuld, warum hat ihr Kind einen Zebrastreifen überquert.

Ich kann deine Grundaussage verstehen und die akzeptiere ich auch so. Das Risiko gehört überall dazu. Meine Fragestellung, war auch nicht bezüglich der Schuldfrage sondern die Interpretation der Regeln, da diese vor Gericht oder im Versicherungsfall zu rate gezogen werden.


PS: Wer so fahrlässig fährt, dass er die eigene Geschwindigkeit nicht kontrollieren kann, gehört nicht auf die Piste. Der Kerl ist mit Tunnelblick auf mich zu und hat nicht einmals versucht auszuweichen oder zu bremsen weil er es vermutlich nicht konnte und das auf einer Freien Piste (300 Umkreis nur wir drei).

obi wan kenobi
29.05.2014, 20:24
Nun ja, am Ende des Tages hat Knut recht. Wenn die Empörung nachlässt und auch der Schmerz dann obsiegt hoffentlich die Erkenntnis das "shit" einfach parsiert. Skifahrn ist aus vielen Gründen heraus gefährlich - auch weil die anderen Scheiße bauen,

Wenn Du eine rechtliche Antwort benötigst dann das: Hast du Zeugen? Sind deine Zeugen sicher (d.h. ihre Story ist felsenfest)? dann go for it. Kostet Geld und Nerven. Wenn du Geld hast und Nerven dann steig in den Ring und kämpf es aus - sinnvoller könnte alllerdings eine gute Reha sein.

sorry für die harsche Antwort - habe das aber auch schon durch gemacht...

bleif
29.05.2014, 23:22
Ja, Shit passiert, und wenns bei blauen Flecken geblieben wäre hätte man es damit auch abtun können. Hier wurde aber jemand beinahe aus dem Leben gefetzt, wenn die Gewichtsverhältnisse hier anders gelegen hätten wäre die Sache auch definitv nochmal anders ausgegangen. Ich verstehe die Argumente, dass man sich vor dem Losfahren vergewissern muss ob von oben jemand kommt, aber er war ja schon eine gute Weile unterwegs und ist langsam über die Piste gefahren. Ein Anfänger hätte wahrscheinlich die selbe Linie gewählt und der würde auch nicht alle 3 Sekunden nach oben gucken ob jemand kommt. Und selbst wenn, hätte das in dieser Situation wahrscheinlich nichts geholfen, weil die Geschwindigkeitsunterschiede dermaßen groß waren.

Bl4ckscream
30.05.2014, 00:03
meiner meinung nach wird das schwer da irgendwas zu erreichen. Wenn du an der Seite sichtbar gestanden(!) hättest...ok. Aber wenn du quer über die Piste fährst.. Natürlich ists immer noch in dem Fall hier ganz eindeutig sein Fehler, aber wenn einer quer fährt (egal wie langsam oder schnell) und einer von oben kommt (egal wie langsam oder schnell) ist das ein unglücklicher Unfall. Klar hätte man das ggf. mit angemessener Geschwindigkeit verhindern können, aber selbst da gibts keine Garantie und das ist ja sowieso alles seehr subjektiv (und genauso gut hätte man es/oder eben nicht verhindern können wenn man nochmal nach oben geschaut hätte..)

deswegen seh ich es genauso:


Die Mentalität: "Es ist was passiert, daher muss einer Schuld sein" teile ich schlicht nicht. ... Dabei ist etwas passiert, was mit ziemlicher Sicherheit keiner der Beteiligten wollte oder auch nur bewusst in Kauf genommen hat.

auch wenn man das hier nicht einfach so (ohne weiteres) sagen kann

Wer Piste fährt ist schlicht selber Schuld.

Oben ja schon quasi bestätigt, dass jeder irgendwo schuld ist oder eben nicht, aber das kann man auch schnell falsch verstehen...sonst wäre ja auch jeder selbst schuld, der am straßenverkehr teilnimmt und in nem Unfall steckt..
Es stimmt, dass es auf der Piste schon meistens wenn nicht immer ziemlich bescheuert zugeht... Aber dem kann man sich zumindest selbst entziehen. Ich fahr einfach zügig (aber den Fähigkeiten entsprechend^^) und mach so wenig Stopps wie möglich (will heißen eigentlich keine) und wenn doch (oder bei jeder Geschwindigkeit die die Durchschnittsdeppen auch fahren) schaust halt zweimal nach oben.
Ich hab wohl auch ziemlich glück, kenne Freunde die regelmäßig umgemäht werden und die ich schon huckepack mit platzwunde (trotz helm^^), Brüchen und Hirnerschütterungen runtergefahren habe, aber denke mit einer gewissen "Methodik" minimiert man da wirklich das Risiko. Wie gesagt, ich bin viele Jahre viel Piste gefahren und ich hatte noch nie ein vergleichbares "Vergnügen".
Am Ende ist man wohl zumindest immer mindestens teil(!)schuld...

edit: achso und ich würde die geschichte dann nicht in den steeze thread stellen :confused:

Green.is.Mean
30.05.2014, 08:58
Irgendwie scheint meine Frage nicht wirklich richtig angekommen zu sein.
die Frage war:
Gibt es eine FIS Regel die besagt: Schau wegen was auch immer beim fahren gleichzeitig nach oben (hinten) wenn du über eine Piste schräg fährst (Kurve etc)? Queren ist übrigens laut Sachverständiger Schräg über Piste fahren ohne großen Höhen Verlust definiert im Winkel von 15 ° zur Fall Linie, bei mir warens bis kurz davor 30-40°, aber das ist egal. Ich meinte auch nicht wie man eine Regel interpretierien könnte, sondern wie es vor Gericht gemacht wird.

Um Schuldverteilung ging es mir nicht!: Im Straßenverkehr hat man übrigens durch bloße Teilnahme 20% Teilschuld. Das wird bei den meisten Sportarten nicht anders sein und das ist mir durchaus bewußt. Um eine klare Schuldverteilung ging es also mir nicht! Sonder lediglich um die Interpretation der FIS Regeln juristisch. Mir ging es auch nicht darum, wie man das hätte machen können (oder hätte soll und würde). Wenn ich 0.1 Sekunden später los gefahren wäre, oder nicht leicht gebremst hätte, hätte er mich auch nicht erwischt. Es ist gelaufen wie es ist, drauf geschissen, wie gesagt darum geht es mir nicht!

Anhand meiner Größe und einem Maßband und den einzel Frames kann man wunderbar die Geschwindigkeit des Unfallverursachers über die letzten 20 frames ausrechen. Dabei kam ich übrigens auf 17m/s oder 61,2km/h. (Selbst 20% Messfehler macht da nicht so viel aus)
Davon ausgehend das er nicht gebremst hat musste er bis zur Unfallstelle folgende Strecken zurücklegen:

10 Sekunden 170m Hier schaue wir kurz nach oben und sehen auf Sicherlich 100m keine Person zu sehen
9sekunden 153m Wir reden kurz
8Sekunden 136m Hier fahre ich etwa los
7Sekunden 119m
6Sekunden 102m
5Sekunden 85m Ich mach meinen Kurve nach rechts
4Sekunden 68m ab hier fahre ich fast nur noch in gerader Linie ohne Richtungswechsel, schräg zur Falllinie des Hangs ~30-40° eine Strecke über vielleicht ca 10m-20m
3Sekunden 51m
2Sekunden 34m
1Sekunde 17m Ich bremse leicht, also stelle ich die ski wirklich mal quer zum Hang Richtung Tal
0 Sekunden Unfall

Laut seiner Aussage hat er uns Stehen sehen, das heißt er war immer noch mind 153m entfernt und das muss minde 9 Sekunden vorher passiert sein. Und wenn man das auf solche Entfernungen nicht schafft einer langsam fahrenden Person die nicht die Richtung wechselt auszuweichen, Sorry, aber das ist für mich auf jeden Fall grob Fahrlässig. (Freie Piste, Freie sicht, guter Schnee) Mir gehts auch nicht um mich, sondern wenn er so eine Situation so falsch einschätzt, gehört man eigentlich bestraft. Im Fall eines Kindes wäre das klar Fahrlässige Tötung. Das geht so einfach nicht jungs, auch wenn shit happens!


Zum Thema Anwalt und Kosten: DSV und Rechtschutz?!

Zum Steeze: Mir wird gesagt ich solls mit Humor nehmen, und wenn ich das Tue, dann ist es auf einmal wieder Fragwürdig?


Zeugen: 2 laufende Kameras + 1 dazugehöriger Zeuge

BTW: Wenn man durch sowas erhebliche Kosten (direkte und vor allem indirekte) hat, warum sollte man nicht von seinem Recht Gebrauch machen?!

Cruiser
30.05.2014, 10:22
entschuldige die neugier, aber wie ist der unfall denn ausgegangen?

knut
30.05.2014, 10:39
Queren ist übrigens laut Sachverständiger Schräg über Piste fahren ohne großen Höhen Verlust definiert im Winkel von 15 ° zur Fall Linie, bei mir warens bis kurz davor 30-40°, aber das ist egal.
15°? Zur Falllinie? Das kann ja wohl kaum stimmen. Meinst Du 75°? Und das wär nen ziemlicher Schmarrn. Das ist so flach, dass man da jedenfalls kaum Schwung bekommen kann. Die gefährlichen Querungen sind die mit Speed. Und das scheint ja hier der Fall zu sein.

Abgesehen vom juristischen Erbsenzählen zeigt Deine Spur ganz eindeutig, dass Du den Hang über erhebliche Strecken gequert hast. Wenn Du davor noch Schwung geholt hast, in dem Du zuerst grob in Falllinie gefahren bist, um dann ohne zu schauen mit Schwung zu queren, ist die Sache in meinen Augen noch schlimmer. Woher soll denn der von Hinten kommende Deine Linienwahl erraten? (Ein weiterer, klarer Hinweis, warum die 10 knappen FIS-Regeln bei weitem nicht alles abdecken können und daher auch nicht das einzige Entscheidungskriterium sein können)
Anhand der drei Bilder hier im Forum und Deinen Beschreibungen das Geschehen wirklich nachvollziehen zu können, ist zwar unmöglich, aber es hat zumindest für das Formen eines Bildes gereicht. Und wenn die Sache so passiert ist, wie ich das aus Deinen Beschreibungen und Bildern folgere, dann muss ich sagen, hätte ich als von hinten kommender Dir vermutlich ausweichen können, aber die Worte, mit denen ich Dich im Vorbeifahren gegrüsst hätte, wären vermutlich nicht die freundlichsten gewesen.

60 km/h ist übrigens schnell genug für einen heftigen Aufprall, für Pistenfahren aber alles andere als aussergewöhnlich. Ich persönlich hab da schon das doppelte erreicht.

Zusätzlich bin ich davon überzeugt, dass es zwei Deppen braucht, wenn zwei auf ansonsten leerer Piste mit Volldampf zusammen Rasseln.
Wenn Du jetzt findest, dass Du dem anderen Typen aber möglichst einen einschenken musst (verständlich, denn die Deppen sind immer die anderen), dann berat Dich doch mit dem "Sachverständigen". Der versteht übrigens nichts von der Sache an sich, sondern nur davon, wie es rechtlich zu interpretieren wäre. Und genau aus diesem Grund wirst Du hier auch keinen brauchbaren Rat finden können, denn wir verstehen alle nur mässig was von der Sache und rein gar nichts von der juristischen Interpretation.

Von einem Menschen wie mir, der die Freiheit des Sports und das positive Miteinander darin liebt, bekommst Du weder Mitgefühl noch moralische Unterstützung.

Ich würd's mal auf www.carving-ski.de probieren. Da sind mehr User mit Deinem Geist, der Vollkasko- und "Einer muss schuld sein"- Mentalität unterwegs, die für Deinen Aufschrei nach Unterstützung in der Empörung empfänglich sind.

spitz
30.05.2014, 11:15
Zusätzlich bin ich davon überzeugt, dass es zwei Deppen braucht, wenn zwei auf ansonsten leerer Piste mit Volldampf zusammen Rasseln.
.

Da muss ich dir ein wenig wiedersprechen Knut. Leider hab ich so ne ähnliche Situation auch schon mit erlebt. Nur da hat sich die Person die von oben (rechts) kam verletzt. Plötzlich von Schuss Bergab nach links gequert. Aber wie du schon sagtest woher soll die andere Person wissen das der jenige jetzt plötzlich die Piste quert. Ist für mich auch fahrlässig aber passiert halt. Die andere Person hatte in dem Fall gar keine Chance mehr zu reagieren blieb aber zum Glück unverletzt. Der andere brach sich das Handgelenk. Tja und dann kam natürlich der Brief... Arbeitsausfall, Krankenhauskosten etc.

Im Normalfall läuft das ganze dann so ab: Ich denke mal dir geht es um die 50% Schuld und nicht um die eigentlichen Kosten. Falls du da einen Brief bekommen haben solltest von den Krankenkassen, heist das noch lange nicht das die andere Person gesagt hat das du ihn zusammen gefahren hast.
Die meisten Krankenkassen haben ein Abkommen, dass Sie sich in solchen Fällen die Kosten eh teilen. Da wird natürlich erst einmal ein ganz schöner Briefverkehr auf dich zu kommen in dem du die Situation schildern musst. Und dann wars das aber auch wieder. Sollten die Krankenkassen, in diesem Fall sich nicht Einig werden, wird sich das ganze hinaus ziehen. Im Normalfall musst du aber nichts zahlen.
Es geht hier aber im Normalfall nicht um ein Schuldeingeständiss (Fahrlässigekörperverletztung etc.) für eine Strafanzeige.

Unfälle gehören halt zu diesem Sport auch irgendwo dazu.

alexSnow
30.05.2014, 12:04
Also ich kenne mich juristisch ganz gut aus, bin oft genug auf Ski unterwegs und dazu noch Skilehrer, kenne Pistenfahren also auch von der Perspektive der langsameren unerfahrenen Leute.

Ich kann den Threadersteller gut verstehen, dass er gegen den anderen vorgehen will. Klar gibt es die Unfälle wo beide gleichermaßen Schuld sind und die man dann ohne Prozesse vielleicht eher unter Shit happens verbuchen sollte und sie vergessen sollte. Aber so sie ich es hier verstanden habe, ist es wohl doch so, dass der andere zumindest mehr Schuld hat. Und dann ist es nur verständlich, dass man die Sache juristisch klären willl...zumal die Folgen ja anscheinend erheblich sind. Viele Leute fahren wirklich so verrückt, dass sie sich nicht wundern müssen, wenn Sie dann auch mal Schadensersatz zahlen dürfen. Die können eher froh sein, wenn es kein Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung wird. Ich habe in den letzten Jahren, vor allem wenn ich mit langsameren Skischülern unterwegs bin immer mehr Angst. Meine Schüler werden zammgefahren oder geschnitten und selbst ich muss öfters mal vor so einem Idioten davonspringen, nur um nicht erwischt zu werden. Und das bei für das Skilevel der Schüler normaler und sehr rücksichtsvoller (sogar mit ständig nach oben schauen meinerseits, was man aber keinem Anfänger/leicht Fortgeschrittenem zumuten kann) Fahrweise.

Ich kenne die genaue Auslegung der FIS Regeln durch Gerichte leider auch nicht. Aber ich denke mir, dass man hier, tatsächlich nur auf das Kreuzen und nicht das Losfahren abstellen könnte, weil danach genug Zeit und Meter vergangen sind, es also so zusagen nur um den fließenden Verkehr geht. Dann muss mM sich fragen, wie das Kreuzen zu verstehen ist. Wenn es so war, wie etwa auch ein Anfänger die Piste nutzen würde...also wie bei ganz normalen großen Bogen, wie sie zB ein Skilehrer seinen Schülern vorfährt, würde das arg gegen den anderen sprechen. Denn das ist ja völlig OK - man darf die Piste ausnutzen, nicht jeder muss Kurzschwung fahren.

Anders wäre es, wie oben schon irgrdnwo angesprochen, wenn es erst Schuss war und dann volles Rohr abbiegen...Aber das wird das Video ja zeigen. Zumindest muss jemand der von hinten schnell ankommt ausweichen können, wenn der andere nicht erst direkt vor seiner Nase rüberzieht.

Ich denke es kann nicht schaden, hierfür einen Anwalt zu suchen, der sich mit der Thematik Skiunfall/FIS-Regeln wirklich auskennt. In Innsbruck wüsste ich da einen, der auch für den TSLV arbeitet.

Ich wünsche dir, dass es gut ausgeht und du bald wieder ganz fit bist!

Gesendet von meinem HTC 802w mit Tapatalk

domiheyLA
30.05.2014, 12:45
Ich hab letzthin in unserer bibliothek im augenwinkel ein buch entdeckt mit dem titel "schweizerisches schneesportrecht". online hab ich im inhaltsverzeichnis ein kapitel gesehen mit den FIS regeln und deren rechtlicher auslegung. auch wenns schweizer recht ist, kannst du es sicher als ausgangspunkt für weitere aktionen benutzen. vlt findest du es ja irgendwo in deiner nähe.

Green.is.Mean
30.05.2014, 13:05
http://youtu.be/SZy5ceuNC1w


@DomiheyLA danke für die Info!
@AlexSnow danke auch dir für die Einschätzung. Ich bin alles andere als Schuss gefahren, sonder meiner Meinung nach so wie es auch einer deiner Schüler machen würde. Und wie du sagst, ich war bereits 8 Sekunden im Verkehr eingegliedert.

knut
30.05.2014, 13:15
Das Video zeigt genau das, was ich vermutet habe.

Du fährst los, nimmst fahrt auf um dann abzubiegen und dann über den Pistenrand hinaus zu fahren. Der Snowboarder sieht Dich losfahren, entscheidet sich, Dir Platz zu lassen und weicht zum Pistenrand aus, Du fährst immer weiter rüber und seine Entscheidung wird damit zur üblen Falle und kurz vor dem Pistenrand stosst ihr zusammen.

Egal wie die rechtliche Grundlage aussieht und wer Schlussendlich wieviel Schuld zugesprochen bekommt, nach normalem Menschenverständniss habt ich Euch das beide selbst zuzuschreiben.

Krei
30.05.2014, 14:03
ich würde behaupten: beide gleich schuld.

Bl4ckscream
30.05.2014, 17:19
gut, dann hab ich das ein wenig falsch verstanden, kommt aber trotzdem darauf raus, dass ich da nichts weiteres einleiten würde.




Zum Steeze: Mir wird gesagt ich solls mit Humor nehmen, und wenn ich das Tue, dann ist es auf einmal wieder Fragwürdig?


Akzeptieren ja;
mit Humor nehmen??
Du willst wenn ich das richtig seh den verknacken und redest hier darüber, dass das durchaus für andere Menschen hätte tödlich ausgehen können..
Derartigen Sinn für Humor musst du mir mal beibringen :)

domiheyLA
30.05.2014, 17:36
Das vid ist ja mal krass.

egal was die hier schwafeln von wegen beide gleich schuld etc., je nach dem was für schäden entstanden sind und wer wie viel bezahlen muss würd ich auf alle fälle rechtliche abklärungen treffen.

mit dem video dürfte sich ja alles schnell klären lassen. man sieht ja 100%ig, was passiert ist.


Sent from my iPad using Tapatalk

viennacalling
30.05.2014, 18:17
@Green.is.Mean

Verdammt übles Video und ich hoffe du wirst wieder gesund.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass der Snowboarder definitiv mehr Schuld trägt. Und zwar aus dem einfachen Grund weil er dich schon lange sehen konnte und genug Platz hatte auszuweichen. Da er dies nicht geschafft hat und du nicht besonders schnell warst, zeigt das eigentlich deutlich, dass er sein Sportgerät nicht unter Kontrolle hatte... Aber wir sind alle keine Juristen, deswegen bringt dich das nicht weiter.

Wenn deine Versicherung ohne Murren zahlt, würd ich mir den Stress nicht geben... Wozu auch? Eine Teilschuld hast du in jedem Fall und mit solchen Deppen muss man rechnen. Insofern würd ich sagen...Scheisse passiert, guck dass es nicht nochmal passiert und kümmer dich um deine Gesundung.

Den Knut würd ich auch gern mal übern Haufen fahren, so entspannt wie er das sieht;)

Cruiser
31.05.2014, 10:50
solang das mit der versicherung alles klappt würde ich das auch auf sich beruhen lassen. der snowboarder hat ziemlich sicher keine weitere lektion nötig und dein eigenes verhalten war leider auch wirklich ungeschickt, vor dem queren nicht noch kurz nach oben zu schauen...
wie knut schon beschrieben hat, er sieht dich losfahren, weicht nach rechts aus, aber der platz wird immer enger. das ist ein ziemlich typisches muster für einen pistenunfall würde ich mal behaupten.

also wenn die versicherung zahlt, dann würde ichs dabei belassen und mich lieber schnell drauf konzentrieren wieder fit zu werden, anstatt nerven in so nen dämlichen papierkram zu investieren.

pelzkartoffel
31.05.2014, 11:50
Also, ich hab mir sehr lang auf die Zunge respektive die Finger gebissen, aber das Video bestätigt ziemlich genau den Unfallhergang, den ich mir anhand der Schilderungen zusammengereimt hab. Auf die Gefahr hin, von irgendwelchen Forumspäpsten in andere Foren gescheucht zu werden, in denen vermeintlich die Spießbürger daheim sind: Wenn das, was der Snowboarder hier zeigt, lediglich 50%ige Teilschuld ist, dann hab ich wirklich Schiss, je wieder auf der Piste zu fahren. Er macht ja nicht mal den Versuch zu bremsen oder die Richtung zu ändern. Er könnte ja mit der Geschwindigkeit auch locker zwischen Filmer und Betroffenem durchziehen, das gäbe dann vielleicht nen blöden oder verärgerten Kommentar vom Filmer, aber nicht mehr. Dass er dazu nicht imstande zu sein scheint, belegt ja recht deutlich, dass ers ein Sportgerät in einem Geschwindigkeitsbereich bewegt, den er absolut nicht mehr beherrscht. Und wenn man bei derartigem Queren auf einer völlig freien Piste vom ein oder anderen Forumsmitglied ebenfalls blöd vollgemault würde, dann kann ich denjenigen nur raten, sich wie Bruce Willis ein eigenes Skigebiet zuzulegen. Nur weil der Betroffene imstande ist anders zu fahren, als er es in dem Moment getan hat, muss er doch nicht mit so nem Attentat rechnen, das hieße ja im Umkehrschluß, dass jeder Fahranfänger, der sich auf Pisten rumtreibt, Todessehnsucht hat.

alexSnow
31.05.2014, 12:03
Also, ich hab mir sehr lang auf die Zunge respektive die Finger gebissen, aber das Video bestätigt ziemlich genau den Unfallhergang, den ich mir anhand der Schilderungen zusammengereimt hab. Auf die Gefahr hin, von irgendwelchen Forumspäpsten in andere Foren gescheucht zu werden, in denen vermeintlich die Spießbürger daheim sind: Wenn das, was der Snowboarder hier zeigt, lediglich 50%ige Teilschuld ist, dann hab ich wirklich Schiss, je wieder auf der Piste zu fahren. Er macht ja nicht mal den Versuch zu bremsen oder die Richtung zu ändern. Er könnte ja mit der Geschwindigkeit auch locker zwischen Filmer und Betroffenem durchziehen, das gäbe dann vielleicht nen blöden oder verärgerten Kommentar vom Filmer, aber nicht mehr. Dass er dazu nicht imstande zu sein scheint, belegt ja recht deutlich, dass ers ein Sportgerät in einem Geschwindigkeitsbereich bewegt, den er absolut nicht mehr beherrscht. Und wenn man bei derartigem Queren auf einer völlig freien Piste vom ein oder anderen Forumsmitglied ebenfalls blöd vollgemault würde, dann kann ich denjenigen nur raten, sich wie Bruce Willis ein eigenes Skigebiet zuzulegen. Nur weil der Betroffene imstande ist anders zu fahren, als er es in dem Moment getan hat, muss er doch nicht mit so nem Attentat rechnen, das hieße ja im Umkehrschluß, dass jeder Fahranfänger, der sich auf Pisten rumtreibt, Todessehnsucht hat.

Zustimmung von mir!

Wer von hinten mit dem Tempo ankommt sollte zumindest auf so einer freien Piste ausweichen/bremsen können. Den Platz hätte ein Anfänger auch gebraucht, und es ist auch gestattet die Piste bis zum Rand auszufahren.



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Green.is.Mean
31.05.2014, 12:06
Ich finde es schon interessant wieviel hier spekuliert wird.
Die Frage war doch recht einfach formuliert? Vielleicht hätte ich den ganzen ergänzenden Scheiss nicht schreiben sollen (Hindsightman).

Ich wollte nicht wissen wie ich vorgehen soll.
Ich wollte nicht wissen wer Schuld zu wieviel Prozent ist.
Ich habe nirgends geschrieben, das ich Ihn Strafrechtlich verfolgen will.

Mir ging es schlichtweg um die Interpretation der FIS Regeln! Das heißt wie diese vom juristisch Standpunkt gesehen und behandelt werden. Meinetwegen auch gegen welche Punkte ich verstoßen habe. (Vermutlich Punkt 1). Inzwischen weiß ich: In der Regel werden vor Gericht nach Schweizer Recht (bei eigentlich allen Fällen die ich finden konnte inkl. dem oben genannten Buch herauslesen) die FIS Regeln in so einer Situation angewendet.

Darüber hinaus sieht mein Zeuge das so wie ich. Selbst der Snowboarder hat sich nachdem er zu Bewußtsein gekommen ist, als erstes direkt versucht zu entschuldigen. Seine Freunde die das Video vor Ort gesehen hatten, haben sich ebenso entschuldigt und meinten sonst wäre er ja ein ganz guter Fahrer (zum ersten mal Helm auf). Dafür hatte er aber nicht den Arsch in der Hose sich mal bei mir zu melden und zu fragen wie es mir geht, oder die richtigen Personalien anzugeben. Aussweis hatte er ja nicht dabei und sowohl der Pistenwache als auch mir die falschen Daten gegeben. Strafrechtlich wollte ich trotzdem nicht gegen Ihn vorgehen, aber ist doch klar das ich meinen Schaden ersetzt haben will.(Wozu hat man sonst eine Versicherrung) Es sollte zumindest mein gutes Recht sein zumindest ein Teil meines Entstandenen Schadens zurück zu bekommen. Das werde ich auch oder habe ich bereits.

Zum Thema abschneiden? Rechts war ja auch unendlich viel Platz (nein kein tiefschnee) und ob es einen passt oder nicht: der untere und langsamere ist auf der Piste immer im vorrecht. Ich bin ja auch nicht plötzlich in ihn hereingefahren aus einer Schussposition raus. Ich war wenn überhaupt 20km/h schnell und bereits im fließenden Verkehr (das zählt ab 4 Sekunden). Und es ging ums Rechtliche und nicht ums persönliche Empfinden. Mal abgesehen davon ist das Recht nicht immer gerecht . Ich weiß selber welche Fehler ich in der Situation gemacht habe und ihr könnt euch sicher vorstellen, das ich mich auch tierisch darüber Ärger. Nichts desto trotz, "vermutlich" selbst wenn ich hoch geschaut hätte, hätte ich die selbe Spur gewählt oder kaum was verhindern können. Wenn er 50-150 m Entfernt ist, wie sollte man da seinen Weg prognostizieren. Mal abgesehen davon weiß ich ja eh nicht genau wo er war, oder ob man ihn überhaupt sehen konnen. Rein technisch ist er der Unfallverursacher, dumm halt von mir das ich nicht besser aufgepasst habe. Ich war 100 m von der Wohnung und dem Abschnallen entfernt, und hab mich halt ablenken lassen. Das hätte nicht passieren dürfen. Aber viel weniger darf meiner Meinung nach jm. so fahren, das auf die Aktionen eines unter ihm langsam fahrenden, mögen sie noch so Dumm sein, reagieren zu kann. Ich bin sonst selber der Überholende und hab mich über das unberechenbares Verhalten schon oft genug aufgeregt, aber im Recht wäre dann dennoch immer der langsamere untere gewesen.

Ich akzeptiere auch, das einige da eine Andere Meinung haben, aber die Meinung zählt da genauso wenig wie meine Meinung vor einem Juristen. Aber im Prinzip erteilt ihr ihm oder euch einen Freibrief jeden dumm fahrenden Anfänger oder jedes Kind umzusäbeln, weil diese doch bitte besser nach oben schauen sollten anstatt euch vermeintlich den Weg zu schneiden.

Green.is.Mean
31.05.2014, 12:25
entschuldige die neugier, aber wie ist der unfall denn ausgegangen?
Du meinst an Schäden? Skitstock Futsch, Skischuh Futsch, Dislozierte Mehrfragment Claviculafragmentur, BWS Prellund, diverse bis zu 20x15cm große Blutergüsse, Lippenplatzwunde, Zahnschmerzen, Muskulatur überall verkrampft, fast das Schlüsselbein in die Lunge gestoßen. Recht lange Atembeschwerden.... Dennoch hab ich auf den Helikopter verzichtet und wir sind mit dem Auto runter. Vom anderen weiß ich nur Schleudertrauma, Rippen gebrochen, Gerhirnerschütterung, vielleicht was am Kopf... da er ja falsche Daten weitergegen hat, läßt sich das schwer sagen...

Green.is.Mean
31.05.2014, 12:40
Also, ich hab mir sehr lang auf die Zunge respektive die Finger gebissen, aber das Video bestätigt ziemlich genau den Unfallhergang, den ich mir anhand der Schilderungen zusammengereimt hab. Auf die Gefahr hin, von irgendwelchen Forumspäpsten in andere Foren gescheucht zu werden, in denen vermeintlich die Spießbürger daheim sind: Wenn das, was der Snowboarder hier zeigt, lediglich 50%ige Teilschuld ist, dann hab ich wirklich Schiss, je wieder auf der Piste zu fahren. Er macht ja nicht mal den Versuch zu bremsen oder die Richtung zu ändern. Er könnte ja mit der Geschwindigkeit auch locker zwischen Filmer und Betroffenem durchziehen, das gäbe dann vielleicht nen blöden oder verärgerten Kommentar vom Filmer, aber nicht mehr. Dass er dazu nicht imstande zu sein scheint, belegt ja recht deutlich, dass ers ein Sportgerät in einem Geschwindigkeitsbereich bewegt, den er absolut nicht mehr beherrscht. Und wenn man bei derartigem Queren auf einer völlig freien Piste vom ein oder anderen Forumsmitglied ebenfalls blöd vollgemault würde, dann kann ich denjenigen nur raten, sich wie Bruce Willis ein eigenes Skigebiet zuzulegen. Nur weil der Betroffene imstande ist anders zu fahren, als er es in dem Moment getan hat, muss er doch nicht mit so nem Attentat rechnen, das hieße ja im Umkehrschluß, dass jeder Fahranfänger, der sich auf Pisten rumtreibt, Todessehnsucht hat.



Zustimmung von mir!

Wer von hinten mit dem Tempo ankommt sollte zumindest auf so einer freien Piste ausweichen/bremsen können. Den Platz hätte ein Anfänger auch gebraucht, und es ist auch gestattet die Piste bis zum Rand auszufahren.



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Das ist genau das was ich versucht habe zu sagen!

Bl4ckscream
01.06.2014, 15:34
wenn es "nur" um die versicherung geht ist das natürlich absolut richtig und nachvollziehbar was du machst. Dachte es geht um noch mehr (idF wäre eben auch von Relevanz wer wie viel Schuld hat und dass er mehr hat ist ja wohl allen klar)..
Dass er dann auch noch falsche Daten angibt ist echt ne Sauerei. Weiß gar wie man noch so verlogen reagieren kann wenn man ne gehirnerschütterung usw hat. Den wirst vielleicht nie mehr wieder sehen, aber nach der aktion würd ich am liebsten doch anzeige erstatten.
Dann noch falsche angaben zu machen ist verwerflicher als die Aktion selbst.

Ich bezweifel aber dass du für die Versicherung so einen großen Aufwand mit FIS-Regeln etc brauchst. Das Video sollte locker ausreichen. (Bilder sagen mehr als tausend worte^^)