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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tipps fürs Filmen im BC



NikSoe
02.03.2014, 21:57
Servus,


ich bin Filmstudent und werde demnächst für ein Freeride-Team einen Werbefilm produzieren. Erfahrungen im Extremsport habe ich bisher nur beim Kajakfahren gemacht, sprich: Vom Filmen beim Skifahren habe ich keine Ahnung. :D

Deshalb wollte ich hier mal fragen, ob ihr Tipps habt worauf man achten soll.
Bekannt ist mir schonmal, dass die Belichtung immer knapp +2 sein sollte, da sonst der Schnee grau und nicht weiß wird.

Fragen hätte ich vor Allem bezüglich:

- Kameraschutz: Gibt es Schutzcases, die dennoch ein Loch für die Stativschraube haben? (habe nur ein Unterwassercase, womit ich nur aus der Hand filmen könnte - geht also gar nicht)

- Skifahren mit Steadycam im Powder?? Bei einem Sturz ist halt das Equipment hin... Oder Tipps zum Bau einer Cablecam bei Treelines?

- Stative eurer Wahl? (Einen guten Stativkopf habe ich)

- Locations zum Filmen von Big Mountain Lines ohne Hilfe eines Helis? Also müsste quasi gegenüber des Faces eine Erhöhung sein, Filmen von unten ist nicht so fein...



Haut einfach alles raus was ihr wisst (auch wenn ich keine Frage in die Richtung geposted habe!).


Dankschee :)


Nik

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bubba
02.03.2014, 22:07
Also kann dir auf der schnelle nur zum Punkt 4 etwas sagen. Es muss nicht unbedingt ein Heli oder eine Erhöhung gegenüber des Faces sein. Mann kann mit Drohnen sehr gut Arbeiten, würde ich dir allerdings im Wald bei Tree Runs nicht empfehlen, außerdem kannst du mit Paragleidern sprechen und fragen ob diese dich zum Filmen über den Fahren fliegen.

Brecher
02.03.2014, 22:36
Wegen Verfolgerkamera und Steadycam: Ab 2:51 siehst du wie er's gemacht hat http://www.zapiks.fr/powlympics-2014.html

Musst ja nicht gleich die ganze Rüstung mitschleifen. Ginge aber. Die Gefahr dass was kaputt geht besteht halt immer, da musst du dich eben drauf einlassen. Und entsprechend deinem Können planen.

Ansonsten würde ich noch meinen, dass der Aufbau von ner Cablecam für Treelines beim Skifahren eher weniger Sinn macht. Ist sau viel Arbeit, und wenn die Line ein mal gefahren ist, kannst du das Ding direkt wieder abbauen. Oder warten bis es wieder schneit...

nordstern
02.03.2014, 23:55
Bezüglich punkt zwei:
ich würde die Kamera einfach in eine durchsichtige Tüte oder so packen wo man halt noch durchschauen und reingreifen kann zum Bedienen. An der Linse dann vielleicht ein Loch reinschneiden und an einen aufschraubbaren Filter kleben. Dann ist die Kamera gegen die gröbste Feuchtigkeit durch den Schnee geschützt und man kann sie immernoch recht einfach bedienen. Stoßfestigkeit ist im Powder ja nicht sooo das Problem.
Hab ich aber auch noch nie germacht...

NikSoe
04.03.2014, 00:46
Danke schonmal an euch!

NochEinFlo
06.03.2014, 13:33
Ist +2 EV nicht schon zu viel? Zumindest beim Fotografieren komm ich je nach Kamera und Bildaufbau bzw. Lichtverhältnissen (bei Sonne weniger Korrektur nötig als bei Bewölkung) meist mit +2/3 bis +1 EV aus.

Aber gut, das kannst du ja schnell vor Ort testen, sofern deine Kamera ein Histogramm anzeigt.

AlexGauthier
08.03.2014, 16:06
Ich würde vom Gefühl her auch sagen, dass +2 ein Bisschen zu viel ist. Wenn du nicht gerade in RAW shootest ist eine leichte Unterbelichtung ja eh kein Fehler, weil dir sonst jegliche Informationen aus dem Schnee verloren gehen (aber ich bin auch kein Filmstudent :D )....

Zum Thema Kameraschutz: Ich habe mit meiner 60D ein halbes Jahr bei allen Bedingungen im BC gefilmt und habe alles mögliche ausprobiert und auch ewig recherchiert, ob es eine vernünftige Lösung zum kaufen gibt. Fazit: Wenn du nicht gerade Geld wie Heu hast, tut es ein einfaches Geschirrtuch, das du über die Kamera legst. Zusätzlich habe ich noch Öffnungen/Schlater der Kamera, die nicht benötigt werden, abgeklebt - damit bin ich in allen Bedingungen (sowohl bei -20 Grad als auch im feuchten Schneestrum) zurecht gekommen....

Ansonsten: Wenns geht gegen die Sonne filmen. Und als kleine Vorwarnung: Filmen im Schnee ist scheiße aufwendig :D

Vinci
09.03.2014, 22:53
Ich bin ebenfalls kein Filmstudent, aber bei +2EV brennts dir die Augen raus...

Und Kameraschutz? Pfff. Ich film mit einer Canon 550D und behandel das Teil wie es sich für einen richtigen Filmer gehört, nämlich wie Dreck. Powder, Gatsch, Wasser, alles komplett egal. Ich konnte teilweise aus meinen Linsen bzw. der Cam trinken und trotzdem lebt noch alles.

Brecher
09.03.2014, 23:01
Ich film mit einer Canon ... und behandel das Teil wie es sich für einen richtigen Filmer gehört, nämlich wie Dreck.

Auch wenn das jetzt komisch klingt, aber +1 :D So ein bisschen was muss die schon abkönnen...

NikSoe
11.03.2014, 01:45
Danke nochmal für eure Tipps! Habe schon vor in RAW zu filmen, daher wurde mir vielleicht auch +2 empfohlen. Habe wie gesagt noch keine Erfahrung im Schnee. Und da ich die Kamera ausleihen würde (wegen RAW), darf ich sie leider nicht wie Dreck behandeln. :D

David_
11.03.2014, 22:53
Pfff. Ich film mit einer Canon 550D und behandel das Teil wie es sich für einen richtigen Filmer gehört, nämlich wie Dreck. Powder, Gatsch, Wasser, alles komplett egal. Ich konnte teilweise aus meinen Linsen bzw. der Cam trinken und trotzdem lebt noch alles.

+2

wers noch nich kennt:


http://www.youtube.com/watch?v=RCT-YMgjm9k

Daniel Tangente
12.03.2014, 13:56
hi nik,
ein paar grundsätzliche fragen/gedanken:
ist das ein kommerzielles projekt oder sollst du so etwas wie ein schickeres showreel einer freeski crew erstellen?
hinter werbefilm steckt ja häufig auch eine anspruchshaltung, eines kunden. und da muss man grundsätzlich aufpassen, was man verspricht und was man dann auch halten kann.
aus deinen fragen schließe ich dass du im professionellen rahmen noch nicht so eine große erfahrung hast, bitte entschuldige wenn ich mich irre. sollst du kamera und regie machen, oder planst du noch eine der beiden positionen zu bestzen? würde ich dir raten.
zur kameratechnik kann man im semi professionellen und auch mit ein paar einschränkungen professionellen rahmen sehr gut mit den üblichen fotokameras hantieren. gerade weil das handling doch easy ist. wenn die kundschaft kritisch ist und auch budget vorhanden, solltest du dir überlegen ob du auf eine red o.ä. als hauptkamera gehst und dann gopros oder fotokameras für die action sequenzen nutzt. zu blenden etc. kann ich dir wenig sagen, ist nicht mein gebiet.
aber was ich weiß ist das die fotocams recht eingeschränkt sind was die spätere farbkorrektur angeht, also helligkeit und schwarzwerte werden relativ früh abgeschnitten. mit professionellen cams hast du da mehr möglichkeiten.
grundsätzlich vorbereitung ist alles.
was ich dir raten kann ist eine sog. directors recce also motivsuche/begehung, du + ggf. dein dp, ein freeskier und ggf. bergwacht etc. je nachdem wie und wie groß du dein projekt planst, um das gelände und die dortigen möglichkeiten einmal auszuloten.
wenn das geschehen ist, ihr in euren planungen konkreter werdet, ergibt sich daraus noch mal eine technische motivour mit den heads, also wenn du noch gripper, kamera/ kran/ dronen operator etc. hast rauf auf den berg. ihr erklärt für die einzelnen runs euren plan und jeder ist im bilde was ihr da machen wollt.
daraus ergeben sich dann meistens auch noch mal technische details die es zu organisieren gilt.
wenn jetzt in dir kein producer-herz schlägt gibt es produktionsstudiengänge an den einschlägigen filmhochschulen wo es bestimmt pfiffige und interessierte jung producer gibt, die lust haben mit zu machen.
das wären jetzt mal meine ersten gedanken zu deinem vorhaben. es kann sehr gut sein, dass ich das ding zu hoch hänge, aber es wäre doch zu schade wenn so ein grundsätzlich tolles projekt schief geht.
also toi, toi, toi, von mir!

NikSoe
14.03.2014, 10:42
Hey Daniel, danke für deinen Post.
Glücklicherweise ist es so, dass es nicht so super professionell aufgezogen werden muss. Die haben nicht viel Budget, und ich könnte so einen Film in meinem Studium einbringen. Ziel ist es, aus dem geringen Budget (quasi nicht-existenem, bekomme vor Ort viel bezahlt, aber kein Gehalt) viel zu machen. Habe gerade wegen des Schnees viele Bedenken was die Farbkorrektur angeht, deshalb muss ich noch Überzeugungsarbeit leisten, in Raw zu filmen (keine RED, zu teuer. Eher Blackmagic).
Das Projekt ist jetzt sowieso in die nächste Saision vertagt, habe also noch Zeit im Schnee bisschen zu experimentieren. :)

skyrider
31.07.2014, 12:09
Naja aber mit der Blackmagic (welches Modell?) erhält man auch kein unglaublich schlechtes Material, da lässt sich in der Postproduktion sicher noch einiges rausholen.

Zum Punkt der Robustheit und eben der Witterung etc.:
Also ich kenne einen Sportfotografen der hat eine Canon 7D und gerade am letzten Wochenende waren Wir zusammen bei einem Downhill-MTB-Rennen, dort hat es eigtl. den ganzen Samstag ordentlich geregnet und trotzdem das an den Knöpfen das Wasser runterlief und eben das Gehäuse Matschspuren abbekommen hatte klappte alles einwandfrei.

Normalerweise gibt es aber auch je nach Kamera diverse Schutzhüllen im Zubehör. Vielleicht kannst Du ja kurz schreiben, welches Equipment Du anstrebst mitzunehmen.

Viele Grüße;)