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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Telemark in der Skihalle Neuss



freeriderin
05.10.2006, 12:57
Hi zusammen,

Falls jemand Interesse daran hat, mal das telemarken ausprobieren, sollte sich diesen Link mal anschauen:

Klick mich! (http://www.allrounder.de/index.php?&id=136&backPID=23&tt_news=82&cHash=ba35f2e126)

Am 31.10./01.11. gibt es in der Skihalle Neuss nach Anmeldung (kostenlose) Schnupperkurse fürs freeheelen.

Grüße!

freeriderin
16.11.2006, 13:28
Soooo, ich war zwar nicht bei den Schnupperkursen dabei, habe mich aber inzwischen auch mal auf die Freifersenski gewagt. Ja, es macht Spaß! Ich glaube zwar nicht, dass ich meine "richtigen" Ski an den Nagel hängen werde, aber zumindest als kurzweiligen Zeitvertreib werde ich das sicher immer mal wieder probieren. Ok, vielleicht auch tatsächlich nur in der Halle ;)

Wie war's? Nuuun, am Anfang fühlt sich alles ein bisschen wackelig an. Nicht ganz so wackelig wie auf Langlaufski, aber halt irgendwie locker. Und: ja, man kann nach vorne fallen :D
Ich habe nicht lange gefackelt und bin zunächst ohne Erklärungen einfach mal ein bisschen herumgefahren. Wenn man Ski einigermaßen beherrscht, ist das kein Problem. Im Zweifelsfall kann man sich ja immer noch auf die Fersen stellen und "normal" (aber eben mit Fersenbelastung) fahren.

Die ersten Kurven haben auch tatsächlich gleich funktioniert (ok, nicht schön anzusehen, nehme ich an :) ). Viel wichtiger als beim "normalen" Skifahren ist meiner Meinung nach eine zentrale Position im Gleichgewicht und vor allem ein stabiler Oberkörper - zuviel oder zuwenig Mitdrehen rächt sich gleich fürchterlich, indem die Ski nicht oder über-drehen.
Ein Skilehrerkollege, der inzwischen auch gut Telemark fährt, hat mir dann noch ein paar hilfreiche Tips gegeben. Und nach drei Stunden sehen meine Versuche (glaube ich) schon aus wie Telemarken. Ich denke, beim Telemarken macht wirklich Übung den Meister - na klar werden der Belastungswechsel und das Finden der optimalen Position leichter, je länger ich übe.

Ein paar Sachen, die ich für wichtig halte (die Experten hier mögen mich verbessern, ich bin SEHR dankbar für Tips!):
Der Schwerpunkt sollte möglichst genau zwischen dem vorderen und hinteren Fuß sein.
Auf der ganzen Fußsohle des vordern Fußes (und nicht nur auf dem Ballen oder nur auf der Ferse) zu stehen hilft ungemein.
In tiefer Position "schwimmt" der hintere Ski, wenn der hintere Fuß zu weit hinten ist.
Der Oberkörper muss wirklich stabil gehalten werden, eher schiebe ich sogar die Innenschulter vor, um nicht zu überdrehen.
Nö, es ist NICHT anstrengender als sonstiges Skifahren.
Ja, mit ein bisschen Speed und einer vernünftigen Position auf dem Ski fühlt es sich gar nicht mehr wackelig sondern sogar sehr stabil an (kurzfristiger Gleichgewichtsverlust straft mich dann immer mal wieder Lügen ;) ).

Die Tipps bzw. Übungen, die mein Kollege mir vorgeschlagen hat, und die mir geholfen haben:
- Das Hoch- und Tiefgehen mit Beinwechsel in der Geradeausfahrt mal probieren (blöde Frage, natürlich in nicht zu flachem und nicht zu steilem Gelände!).
- Kurven mal im Pflug fahren und dabei dann in jeder Kurve ein bisschen tiefer gehen.
- Den hinteren, inneren Ski über die Kleinzehenkante auch aktiv aufkanten.
- (ok, das folgende kann man auch als "gaaanz normales Skilehrergeschwafel, das immer passt" abtun. Aber es stimmt trotzdem.) Bewegungsumfänge und Timing von "viel bis wenig" und "früh bis spät" und zurück verändern, um das eigene Optimum zu finden.

powderpunk
16.11.2006, 17:35
erstmal eins vorneweg: fahr mal telemark im pow, dann wirst du nie wieder alpin fahren wollen.
ein bekannter von mir hats mal so formuliert: "telemarken im tiefschnee, da gehts ab in der hose!" ;)



In tiefer Position "schwimmt" der hintere Ski, wenn der hintere Fuß zu weit hinten ist.


genau richtig. nennt sich "poodle", du kriegst keinen druck mehr auf den hinteren ski, dann wird er unkontrollierbar.
für alpin-umsteiger fühlt sich die gewichtsverteilung anfangs an wie 20/80 (20% vorne, 80% hinten), ist dann in wirklichkeit aber 50/50, was normalerweise immer richtig ist.
ganz wichtig ist das kanten und belasten am hinteren fuß, hast du richtig erkannt (kleinen zeh in den schnee)



Nö, es ist NICHT anstrengender als sonstiges Skifahren.


FALSCH!! das gefühl hatte ich anfangs auch und hab mich gewundert, warum die telemarker immer so jammern. aber glaubs mir, sobald die technik so sitzt, daß man alles aggressiv fahren kann kann man es von der anstrengung mit alpinfahren nicht mehr vergleichen. man kann zwar auch kraftsparend fahren (fühlt sich dann so an wie alpin, von der belastung her gesehen), aber man kann sich problemlos innerhalb eines halben tages völlig kaputtfahren.
falls du es dir überlegst und doch auch mal in den bergen telemark fahren willst, komm vorbei und ich werds dir gern beweisen ;D



Ja, mit ein bisschen Speed und einer vernünftigen Position auf dem Ski fühlt es sich gar nicht mehr wackelig sondern sogar sehr stabil an (kurzfristiger Gleichgewichtsverlust straft mich dann immer mal wieder Lügen ;) ).


geschwindigkeit stabilisiert eben. im zweifelsfall immer gas geben!!

die übungen stimmen alle. telemarkspezifische übungen sind auch noch "revers-a-marks" und "mono-marks":
"revers-a-marks": mit dem falschen bein vorne fahren (bergski vorne)
"mono-marks": ein bein (z.b. links) vorne, das andere hinten, keinen schrittwechsel, eine kurve richtig rum, eine kurve monomark. nach ein paar schwüngen wechseln.
sind beides gute übungen zum kanten/belasten.
und außerdem finde ich sie hilfreich im bruchharsch oder schwerem schnee, wenn man mal "hängenbleibt" und den oberkörper schon gedreht hat, die belastung also falschrum ist und man die kurve wie deinen reversamark fahren muß (schwer zu beschreiben, vielleicht lernst du das gefühl ja mal kennen. dann erkennst du es gleich :) )

was meiner erfahrung nach fast jedem sehr viel hilft ist, beim schrittwechsel die beiden beine aneinander vorbei zu schieben, also mit bewusster belastung. dadurch hat man direkt nach dem schrittwechsel den neuen hinteren ski sofort belastet und gekantet und ist viel stabiler (genau bei diesem zeitpkt haben die meisten anfänger nämlich die größten probleme).

wenn du nochwas wissen willst, frag nach!

klar
16.11.2006, 21:51
nur in der halle?! das will ich aber nicht gelesen haben....

einen poodle kann man aber doch auch in relativ hoher position machen, das hat mE nichts damit zu tun, wie weit man unten ist, sondern nur damit, dass man hinten zuwenig gewicht hat?

wenn wir schon bei technik fragen sind, das beschränkt sich bei mir zwar auf rein theoretische überlegungen, aber beim switch fahren: innenbein vorn oder hinten? also innen- oder außenbein geknickt?

powderpunk
16.11.2006, 22:06
einen poodle kann man aber doch auch in relativ hoher position machen, das hat mE nichts damit zu tun, wie weit man unten ist, sondern nur damit, dass man hinten zuwenig gewicht hat?

wenn wir schon bei technik fragen sind, das beschränkt sich bei mir zwar auf rein theoretische überlegungen, aber beim switch fahren: innenbein vorn oder hinten? also innen- oder außenbein geknickt?


poodle heißt so, weil ein poodle zwischen den beinen durchlaufen könnte und tritt immer dann auf, wenn man den schritt zu weit macht. folge davon ist, daß man das hintere bein nicht mehr belasten kann.

zum switch fahren: ich finds einfacher, wenn man das bergseitige bein nach hinten schiebt (also in fahrtrichtung). kompliziert zum erklären wegen umgedrehter richtung, aber praktisch reveresamarks switch.
gibt aber angeblich auch leute, die das talbein hinten haben (fühlt sich dann aber komisch an weil das bergseitige bein dann höher ist). aber ich kenne auch jemanden, der buckel grundsätzlich mit reversamarks fährt weil er das leichter findet (ehemaliger freestyle fahrer, volles programm, buckel, aerials und ballett)

freeriderin
17.11.2006, 09:37
nur in der halle?! das will ich aber nicht gelesen haben....


;D Nunja....im Moment werde ich mir sicher keine zusätzliche Ausrüstung anschaffen, und mit dem Leihequipment (gerade, wenn ich dann nicht so eine Allroundnudel will...) sieht das beim Telemarken ja eher mau aus...sieh's mir also bitte nach, wenn meine Telemarkkarriere zur Zeit ausschließlich mit Dach über dem Kopf stattfindet... :-[

Sonst: Danke für die Tips!!



FALSCH!! das gefühl hatte ich anfangs auch und hab mich gewundert, warum die telemarker immer so jammern. aber glaubs mir, sobald die technik so sitzt, daß man alles aggressiv fahren kann kann man es von der anstrengung mit alpinfahren nicht mehr vergleichen. man kann zwar auch kraftsparend fahren (fühlt sich dann so an wie alpin, von der belastung her gesehen), aber man kann sich problemlos innerhalb eines halben tages völlig kaputtfahren.


Hm, das mag natürlich sein. Ich kann natürlich nur beurteilen, wie anstrengend es in den von mir vorgefundenen Bedingungen ist. Und die sind in der Halle halt eher....sagen wir: übersichtlich. Meine damit nur, dass es halt nicht unbedingt so ist, dass alleine dieses rauf-runter-rauf-runter schon völlig anstrengend ist. Dass es anstrengend sein kann, steht völlig ausser Frage :)


Poodles (bzw. deren Vermeidung), revers-a-marks, mono-marks und switches ... :o .... ich bin erstmal froh, wenn ich unfallfrei von A nach B komme und dabei ein besseres Gefühl für die Position entwickel. Na, für Dienstag habe ich mir meine nächste Trainingseinheit vorgenommen :)

Und falls es mich doch mal in die Alpen verschlägt, seid ihr natürlich die ersten, die es erfahren ;)

powderpunk
17.11.2006, 16:58
;D Nunja....im Moment werde ich mir sicher keine zusätzliche Ausrüstung anschaffen, und mit dem Leihequipment (gerade, wenn ich dann nicht so eine Allroundnudel will...) sieht das beim Telemarken ja eher mau aus...sieh's mir also bitte nach, wenn meine Telemarkkarriere zur Zeit ausschließlich mit Dach über dem Kopf stattfindet... :-[


eigentlich ist die investition in neues equipment recht überschaubar: alpinschuhe und -bindung verkaufen, damit kommst du ungefähr auf den preis von tele-schuhen (oder auch nur die bindung, je nachdem wie zugerichtet dein alpinzeugs ist). dann noch eine bindung (bzw. im schlechteren fall schuhe) und die bindung auf die ehemaligen alpinski montieren. fertig.
und glaub mir, früher oder später wirst du das sowieso tun ;D

klar
17.11.2006, 19:52
und glaub mir, früher oder später wirst du das sowieso tun ;D


wo er recht hat...

powderpunk, mein hauptproblem mit der reversamarks switch technik ist, dass ich das äußere bein nicht genug belasten kann, dann kantet der ski auf und fährt die falllinie weiter, anstatt mit mir zu drehen ----> ich freue mich über meine knieschoner. anders geht es allerdings überhaupt nicht...

powderpunk
17.11.2006, 19:57
powderpunk, mein hauptproblem mit der reversamarks switch technik ist, dass ich das äußere bein nicht genug belasten kann, dann kantet der ski auf und fährt die falllinie weiter, anstatt mit mir zu drehen ----> ich freue mich über meine knieschoner. anders geht es allerdings überhaupt nicht...


komisch. die belastung ist doch genau gleich wie beim normalen vorwärtsfahren.
probier mal, aktiv aufzukanten und mit gewalt dich in die neue kurve zu legen. fühlt sich komisch an, geht aber.
wenn wir mal zusammen fahren können wir ja mal einen halben tag rückwärts fahren, dann klappts sicher :D mir schadet es auch nicht, mal ein bißchen mehr rückwärts zu fahren..

klar
17.11.2006, 20:06
komisch. die belastung ist doch genau gleich wie beim normalen vorwärtsfahren.


hm. der körperschwerpunkt ist immer noch an der gleichen stelle, aber es ist hat alles verkehrt rum, habe dann das gefühl, wenn das gewicht zu weit hinten, also vorn, ist, kommt die zu vermeidende kombination gesicht*skispitzen raus. auf das zusammen rückwärts fahren angbot komme ich gern zurück, morgen aber stb, vielleicht sonntag nochmal p-tal.

um wieder auf das skihallen thema zurück zu finden, in finnland gibt es hallen zum langlaufen im sommer, habe ich heute gelernt ::)

telemark85
18.11.2006, 11:42
zur belastung des vorderen fußes.
auf er piste ist es ideal wenn man mittig belastet wie du geschrieben hast.

im tiefschnee kannst ein bissel mehr auf die ferse gehn und mehr über den hinteren fuß fahren (bei langen schwüngen). kommt natürlich auch auf den ski an, je nach breite. weil wenn der hintere ski absäuft is nich so toll.

beim carven musst du den vorderen ski en bissel nach hinten ziehen (also den ballen leicht stärker belasten) und den hinteren ski mehr aufkanten (knie nach innen drücken), so kannst du sehr gut die radien jedes ski einzeln kontrollieren.
musst aber drauf achten dass du immer immer noch auf beiden füßen mit gleich viel gewicht stehst, sonst schwanzt der hintere ski rum und es wird unkontrolliert.

jo viel spaß beim üben !!
ich bin auch schon wieder ganz wild aufs fahren !