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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zugangsbeschränkung am Mt Blanc?



FatFreddy
05.09.2006, 22:42
Da haben wir den ärger: massentourismus im hochgebirge - zugangsbeschränkung vs freies wegerecht.

http://www.orf.at/060905-3550/index.html


erzählungen nach bewegt man sich an schönen tagen sowieso nur in der karawane gipfelwärts. ein zweifelhaftes vergnügen ::)

lazyboy
06.09.2006, 07:58
Am Matterhorn sollte so etwas auch eingefuehrt werden. Im Allgemeinen bin ich ja gegen solche beschrenkungen, aber wenn es am Berg zugeht wie um 17:00 am Zuercher Hauptbahnhof, find ich das ganz ok.

chris
06.09.2006, 08:07
tja, das übliche problem von prestige bergen. eigentlich würd ich für solche berge eine regulierung ganz gut finden. 1. gibts noch ausreichend andere 4000er und 2. wer denn unbedingt rauf will kann ruhig ein wenig warten. oder wählt eben einen anderen aufstieg, was natürlich mehr vorbereitung/können erfordert als der relativ einfache normalweg. aber bessere vorbereitung (andere 4000er) täte dem ein oder anderen sicher gut.

Andreas
06.09.2006, 09:51
Beschränkungen aus Sicherheitsgründen fände ich absolut nicht in Ordnung, da doch jeder selbst wissen muss, waser sich zutrauen kann. Bergretter sollten sich natürlich nicht aufgrund Fehler anderer permanent in Lebensgefahr bringen müssen.
Mir kommt eher vor hier sollen Aufträge für arbeitslose Bergführer an Land gezogen werden.

Apropos "Amateur"?:
Sind Berge wie der Mount Blanc etwa nur für Profis machbar????

MavLive
06.09.2006, 09:57
komisch finde ich dass das ein bürgermeister sagt. der ist doch normal am "wohl" seiner stadt interessiert. und durch den massenturismus geht es dem dorf bestimmt recht gut, denke ich mal. allgemein finde ich diese beschränkung nicht so gut, aber man könnte ja vllt das equipment (schweres wort ;D) kontrollieren ???

FatFreddy
06.09.2006, 10:16
vielleicht besteht das wohl der stadt ja darin, dass tickets für gipfelsiege an bergtouristen verkauft werden.

oder der bürgermeister sieht das wohl seiner gemeinde tatsächlich in einer einigermaßen intakten umwelt bzw diese durch die tägliche gipfelkarawane gefährdet.

mir persönlich macht das eher nichts aus, solche trend- und prestigetouren mit aufstieg in der karawane widersprechen sowieso meiner vorstellung von bergsport. wer kein problem hat, teil von massentourismus zu sein, sollte auch keines mit den folgen haben, die er selbst mitverursacht.

ausrüstungskontrolle hat übrigens wenig sinn, die kann sich nämlich jeder für recht wenig geld ausleihen. das bedeutet noch lange nicht, dass man deshalb irgendeine ahnung hat, wie das zeug zu verwenden ist bzw was noch alles zu beachten ist

wg freies wegerecht bzw selbstverantwortung - da fällt mir ein, dass beschränkungen nichts neues sind - zb kommt man mit der valluga II (?) gondel zur abfahrt richtung lech auch nur mit bergführer/skiführer rauf.

Phil
06.09.2006, 10:25
wg freies wegerecht bzw selbstverantwortung - da fällt mir ein, dass beschränkungen nichts neues sind - zb kommt man mit der valluga II (?) gondel zur abfahrt richtung lech auch nur* mit bergführer/skiführer rauf.


Wobei man dieses durch einen 30min Fußmarsch recht einfach umgehen kann und somit einer Begehung/Befahrung nichts mehr (auch rechtlich) im Wege steht.

Ich fände solche Beschränkungen auf Bergen fatal, dann wo wird denn dann die Grenze gezogen. Wer sagt denn, daß es bei Mt. Blanc, Matterhorn und Konsorten bleibt. Die BErge sollten schon ein Gebite der Selbstverantwortung und Freiheit bleiben.

Andreas
06.09.2006, 10:42
Ich fände solche Beschränkungen auf Bergen fatal, dann wo wird denn dann die Grenze gezogen. Wer sagt denn, daß es bei Mt. Blanc, Matterhorn und Konsorten bleibt. Die BErge sollten schon ein Gebite der Selbstverantwortung und Freiheit bleiben.

-das seh ich genauso.

Zorro
06.09.2006, 11:03
eigenverantwrotugn etc seh ich auch so. andererseits hat der mensch als herrscher der welt nunmal auch eine gewissen fürsorge zu tragen.
kenne solche zustände in bergen nicht, aber massentourismus udn bergsport sind für mich 2 eigentlich unvereinbare dinge. mich kotzts schon an wenn ich mit schweden in engelberg um die wette rennen muss!
beim skifahren nehme ich das teilweise in kauf, beim bergwandern würde ich aber dann lieber ausweichen bzw darauf verzichten.

Sebba
06.09.2006, 11:15
nja um ehrlich zu sein, es wundert mich das ganze nicht wirklich...
ich meinbeim everest werden die tickets für gipfelstürmer und trekker (mein ich) schon seid jeher reglementiert...

FatFreddy
06.09.2006, 11:46
Ich fände solche Beschränkungen auf Bergen fatal, dann wo wird denn dann die Grenze gezogen. Wer sagt denn, daß es bei Mt. Blanc, Matterhorn und Konsorten bleibt. Die BErge sollten schon ein Gebite der Selbstverantwortung und Freiheit bleiben.


kler, selbstverantwortung und freiheit sind 2 schöne ideen.
problematisch wirds aber, wenn die verantwortung nicht wahrgenommen wird - sei es verantwortung sich selbst gegenüber oder gegenüber der umwelt bzw anderen.
und dass freiheit eben nicht immer nur zum guten führt ist ein altbekanntes dilemma. mit dieser erkenntnis ist aber leider noch nicht gesagt, ab welchem punkt die negativen folgen überwiegen.
ob und was für eine reglementierung angemessen ist, könnte ich im konkreten fall (mt blanc) auch nicht sagen, ohne die verhältnisse vor ort zu kennen.

wie ich bereits gesagt habe, ist die vorstellung, dass in den bergen völlige freiheit und selbstverantwortung herrscht, sowieso nicht richtig. oder kann man einfach so auf die schnelle einmal ein paar fische fangen und am lagerfeuer grillen? wird doch alles nicht wirklich gern gesehn, oder?

MavLive
06.09.2006, 12:00
da hast du glaub ich recht. aber ich denke da sind die verantwortlichen auch selbst schuld. Ich kenn es ja vom großglockner, wo es riessige parkplätze gibt um auch alle reisebusse zu verstauen. würde man so etw. nicht machen würde der ansturm meiner meinung nach auch nicht so groß sein.

Zorro
06.09.2006, 12:23
kler, selbstverantwortung und freiheit sind 2 schöne ideen.
problematisch wirds aber, wenn die verantwortung nicht wahrgenommen wird - sei es verantwortung sich selbst gegenüber oder gegenüber der umwelt bzw anderen.
und dass freiheit eben nicht immer nur zum guten führt ist ein altbekanntes dilemma. mit dieser erkenntnis ist aber leider noch nicht gesagt, ab welchem punkt die negativen folgen überwiegen.
ob und was für eine reglementierung angemessen ist, könnte ich im konkreten fall (mt blanc) auch nicht sagen, ohne die verhältnisse vor ort zu kennen.

wie ich bereits gesagt habe, ist die vorstellung, dass in den bergen völlige freiheit und selbstverantwortung herrscht, sowieso nicht richtig. oder kann man einfach so auf die schnelle einmal ein paar fische fangen und am lagerfeuer grillen? wird doch alles nicht wirklich gern gesehn, oder?

bestechende genauigkeit. da spricht der experte.
freiheit gabs mal früher n den bergen als das land nur bis zur nutzbaren höhe in besitz war. alles darüber (glaub 1800hm) war für jedermann frei. man hätte also nen zaun nehmen können, und sein eigen nennen.
heute leider nciht mehr so. je mehr menschen desto mehr regelungen :-\

Josi
06.09.2006, 12:29
Eigenverantwortung ist gut und viele haben davon sicherlich manchmal ein bisschen zu wenig, aber solange Bergunfälle ( egal ob lethal oder noch überlebt) immer noch, ich sag mal, hochstilisiert, werden, bzw. der Überlebende ein Held ist, solange gibts nix mit massvoller Eigenverantwortung.
Ich kenne fast niemanden der sich beim Ski/ Boardfahren verletzt hat und der dann die Antwort bekommen hat: " Selber schuld, Depp.", genauso wenig bei umgeknickten Knöcheln oder nur stark nass geworden und erkältet wegen Wettersturz und keiner Ausrüstung.
Ich habs auch lieber einsam, wie Marius, aber manchmal ist eine Regelung vielleicht doch gut., Ich kann mich da noch an eine Reportage über den MB erinnern, da musste das Filmteam mit dem Bergführer einen Mann und eine Frau, die kurz vor der Erschöpfung waren, noch unterstützen und dann ist es wohl doch sinnvoll einen Reglementierung einzuführen, gerade in Steilpartien zB am MB: wenn einer nicht mehr kann und "Kleben" bleibt kann es für alle anderen ( Autobahn MB) oberhalb schon problematisch werden,...

Phil
06.09.2006, 13:12
kler, selbstverantwortung und freiheit sind 2 schöne ideen.
problematisch wirds aber, wenn die verantwortung nicht wahrgenommen wird - sei es verantwortung sich selbst gegenüber oder gegenüber der umwelt bzw anderen.
und dass freiheit eben nicht immer nur zum guten führt ist ein altbekanntes dilemma. mit dieser erkenntnis ist aber leider noch nicht gesagt, ab welchem punkt die negativen folgen überwiegen.


Hast sicher recht, daß das alles recht romantisch/idealistisch gesehen ist. Verantwortung der Natur gegenüber (Müll) kann, und sollte überwacht werden. Den Punkt, an dem die negativen Folgen überwiegen sehe ich aber eher da überschritten, wo ich auf einem Gletscher auf fast 3000m stehe und den Himmel vor lauter Liften und Gondeln fast nicht mehr sehen kann.
Daß der Gletscher flächendeckend Gelb vom Urin ist kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, punktuell kann das aber gut sein.
Das größte Problem sehe ich bei den Rettungseinsätzen. Bergwachtler riskieren da Gesundheit und Leben (meist ehrenamtlich), und auch die "dann-ruf-ich-halt-den-Heli"-Menatlität stört mich. Hier sollte man eher angreifen und den Geretteten empfindliche Rechnungen stellen, wenn sie leichtsinnig/mit unzureichender Ausrüstung/ Erfahrung unterwegs waren.
Bei den Helirettungen verdienen sich private Unternehmen eine goldene Nase (zumindest in Tirol ist das so), die sind nicht böse über sinnlose Bergungen.