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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arc'teryx Men's Alpha SV



gregor
29.11.2012, 13:35
Arc'teryx Men's Alpha SV Jacket

Arc'teryx Website (http://www.arcteryx.com/Product.aspx?DE/Mens/Jackets/Alpha-SV-Jacket#)


http://www.soq-deluxe.de/chameleon/mediapool/thumbs/9/b3/Arcteryx-Alpha-SV-Jacket-W-Cayenne_365x600-ID28302-80c2e62fc5c6dfc66800d9711b98b7f8.jpg



Im Themenbereich Clothes hab ich vor nicht allzu langer Zeit den Thread; „Robuste Kleidung?“, verfasst. Das Ziel war es herauszufinden ob hinreichend viele Erfahrungen vorliegen um ein Produkt wählen zu können, welches mit, sagen wir, an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit länger als ein Jahr halten würde.

Zum Thread: "Robuste Kleidung?" (http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?17752-Robuste-Kleidung)


Meine Wahl ist auf die neue Arc'teryx Alpha SV gefallen. Die Jacke ist gerade brandneu aus Canada in Größe S(Ich bin 173cm groß oder klein und weder breit noch unglaublich schlank) und in der Farbe Cayenne bei mir zu Hause eingetroffen, weshalb dieser Testbericht erst mit zunehmender Zeit vervollständigt werden soll.

Die Passform ähnelt stark einer Norrøna Trollveggen, welche ich auch in Größe S hatte, wobei diese weiter über die Hüfte reichte als die Alpha SV. Die Arc'teryx ist insbesondere im unteren Saum vorne kürzer geschnitten als hinten. Der abschließende Saum hat weiterhin die Besonderheit, dass er eine Art Schaumstoffrolle im Kordelkanal(heißt das so?) hat so, dass die Jacke immer schön unter dem Klettergurt bleibt. Ein Rückenpanzer und eine dickere Isolationsjacke passen locker darunter. Um die Jacke wirklich ausfüllen zu können muss man wahrscheinlich 200kg beim Bankdrücken bringen. Man kann sich also aufgrund des Platzes wirklich gut für „severe“( daher das „SV“) Wetter ausrüsten.
Neben den benannten Schaumstoffrollen hat die Jacke eine helmtaugliche Kapuze unter die ein Giro 10 MX locker passt, wie auch ein Petzl Meteor III+ und ein Edelrid Ultralight. Für den Fall, dass man keinen Helm dabei hat, bietet die Jacke gute Einstellmöglichkeiten. Man fühlt sich auch ohne Riesenkopf oder Kochtopf vor dem Wetter geschützt. Im Gegensatz zur Trollveggen gibt es zwei Innentaschen in die beispielsweise ein LVS, Handy oder normales Portmonee passen. Die Taschen und der Haken zum Aufhängen sind einlaminiert.

Das N80p-X GoreTex Pro Shell macht die Jacke recht steif und raschelig. Ob dies aber eine besondere Langlebigkeit am Berg bringt wird sich noch herausstellen. Die Verarbeitung sieht äußerst hochwertig aus. Rein subjektiv liegen hier Multiversen zwischen Trollveggen und Alpha SV.

Die Arc'teryx zeigt sich auf den allerersten Blick als sehr gut für das Skitourengehen, Steilwandskifahren, Eisklettern, Alpines Klettern, Sommer- und Winterbergsteigen. Alleine für das Freeriden ist sie nicht optimal, da ein wenig zu kurz im vorderen Bereich, wobei das kompensierbar mittels einer ordentlichen Latzhose ist. Ein weiterer Nachteil ist der immense Preis. 680€ sind verdammt viele Gründe, dass das Teil halten sollte. Dieser Meinung war ich allerdings auch bei der Norrøna Trollveggen.

freak
30.11.2012, 17:54
für 680.- muss sie ja schon verdammt gut sein :) da krieg ich ja fast 7 (bzw. zum reduzierten preis fast 14) marmot precips dafür und da hält eine auch etwa ein halbes jahr...

freak~[:fish:&:ghost:]

meins2905
06.12.2012, 08:51
Na mal sehen ob se länger durchhält als mein Patagonia Super Alpine Jacket...

gregor
07.12.2012, 17:17
Die Frage ist, ist es relevant, ob die Super Alpine länger durchhalten würde, wenn die Jacke, wie die grüne Trollveggen in der Gletscherspalte landet.

audacium
10.12.2012, 19:42
Hi gregor,


bei mir steht eine ähnliche Entscheidung an, allerdings auch noch mit neuer Hose. Bisher hatte ich die Theta SV Bib Pants und die Sidewinder SV - mit beidem superzufrieden, Haltbarkeit absolut top!!! Hoffe Arteryx behält sich das. Ich werde mir wieder eine Latzhose kaufen.

Hattest Du bei der Jackenwahl evtl. auch die Sidewinder SV in Erwägung gezogen? Warum hast Du zur Alpha SV gegriffen? Hast Du jetzt schon mehr Erfahrungen beim Freeriden sammeln können? Stört der Schnitt tatsächlich (also daß die Jacke vorne kürzer ist)? Kommt da zuviel Schnee rein? Vermißt Du einen Schneefang? Und hast Du selbst eine Latzhose beim Freeriden?


Danke und Grüße, audacium.

gregor
11.12.2012, 17:10
Servus audacium,
die Sidewinder SV war keine Alternative zu der Alpha SV, da ich eine "Bergsteigerjacke" gesucht habe. An der Sidewinder fehlen mir die großen Fronttaschen, der schräge Reißverschluss ist nervig, wenn er nicht vollständig geschlossen ist und ich bin der Meinung, dass man keinen Schneefang benötigt. Wenn man ordentlich im Schnee landet habe ich mit Schneefang länger zu kämpfen den ganzen Schnee aus der Jacke und Hose zu bekommen als ohne. Des Weiteren kann es unangenehme Druckstellen in Klettergurthöhe geben. Die Jacke ist auch vorne hinreichend weit geschnitten so, dass Schnee auch ohne Latz nur bei einem anständigen Sturz unter die Hardshell kommt.

audacium
14.12.2012, 00:51
Vielen Dank, super hilfreich!

Ich hatte ja bisher die Sidewinder, es ist eine gute Jacke, aber Du nennst genau die Sachen, die mich an der auch gestört haben, bspw. der schräge Reißverschluß (gute Idee, aber in der Praxis nicht sinnvoll).

Merci nochmals, denke, ich werde mir die Alpha SV kaufen!

gregor
19.12.2012, 13:12
Weiter zum Materialtest



Das N80p-X GoreTex Pro Shell macht die Jacke recht steif und raschelig. Ob dies aber eine besondere Langlebigkeit am Berg bringt wird sich noch herausstellen. Die Verarbeitung sieht äußerst hochwertig aus. Rein subjektiv liegen hier Multiversen zwischen Trollveggen und Alpha SV.


Ich hatte vor ein paar Wochen die Super Alpine von dem user meins2905 in der Hand und musste feststellen, dass das N80p-X wesentlich weniger steif ist als das bei Patagonia verwendete 166g 3L Laminat mit 150 Denier und 129g, 40 Denier, 3L Laminat. Das Rascheln fällt rein subjetiv geringer aus so, dass das Ritterrüstung- Feeling in der Summe weniger stark ausgeprägt ist.

Weiterhin habe ich feststellen können, dass die Schaumstoffrollen im unteren Saum hervorragend funktionieren. Bei der Norrøna Trollveggen und bei der Haglöfs Spitz musste man die Jacke nach einiger Zeit oder nach schnellen Bewegungen immer wieder zurechtrücken. Bisher habe ich nicht mit Klettergurt getestet, allerdings mit Rucksäcken zwischen leichtem Tagestourengepäck und 30kg.
Die Kapuze und ihre Regulierung ist die mit Abstand beste für Helme, welche mir bekannt ist. Das einzige was noch Tageslicht erblickt, wenn man die Skibrille trägt, ist die Nasenspitze. Dieser Zustand bleibt konstant bei jeglichen Bedingungen und Bewegungen, was ich von meinen anderen Jacken nicht sagen konnte

Der bisher größte Nachteil zur Super Alpine ist, dass in die Frontaschen jeweils nur ein 0,5l Bier anstatt zwei hinein passt. Dieses Merkmal kann man aber, glaube ich, vernachlässigen, solange man nicht vier Bier am Berg mithaben muss.

Brother Mo
19.12.2012, 13:54
Der bisher größte Nachteil zur Super Alpine ist, dass in die Frontaschen jeweils nur ein 0,5l Bier anstatt zwei hinein passt. Dieses Merkmal kann man aber, glaube ich, vernachlässigen, solange man nicht vier Bier am Berg mithaben muss.

Herrlich!!!
Der Mann achtet auf Details

meins2905
19.12.2012, 15:12
Ich hatte vor ein paar Wochen die Super Alpine von dem user meins2905 in der Hand und musste feststellen, dass das N80p-X wesentlich weniger steif ist als das bei Patagonia verwendete 166g 3L Laminat mit 150 Denier und 129g, 40 Denier, 3L Laminat. Das Rascheln fällt rein subjetiv in geringer aus so, dass das Ritterrüstung- Feeling in der Summe weniger stark ausgeprägt ist.

Echt war meine Jacke steifer Gregor?!

Und in Bezug auf die Kapuze kann ich von meiner Patagonia Super Alpine das gleiche sagen.

Außerdem finde ich den Punkt mit dem Bier ziemlich elementar! ;)

gregor
19.12.2012, 16:07
Echt war meine Jacke steifer Gregor?!

Und in Bezug auf die Kapuze kann ich von meiner Patagonia Super Alpine das gleiche sagen.

Außerdem finde ich den Punkt mit dem Bier ziemlich elementar! ;)

Die Super Alpine ist meiner Meinung nach steifer und es ist nicht nur meine Einschätzung sondern auch deine, jedenfalls lautete so deine Aussage nach dem Direktvergleich. Die Kapuze steht im Vergleich zu Haglöfs Spitz, Norrøna Trollveggen, Haglöfs Endo( keine Bergjacke in diesem Sinne), Marmot Spire, irg. Mammut Extreme( uralt, gtx xcr) und irgendetwas von Sessions.
Das Bierkriterium ist hinreichend für eine Stadtjacke allerdings kaum für eine Bergjacke.

Brother Mo
20.12.2012, 10:13
Auf jeden Fall mal vielen Dank für die sehr guten Informationen zu der Jacke.

gregor
17.01.2013, 23:39
Und weiter:

Ein paar Worte zu der Kapuze. Für den Einsatz mit Helm ist sie, wie beschrieben, äußerst gut geeignet. Mit ohne Helm muss ich meine Aussage ein wenig relativieren. In diesem Fall würde man im Regelfall die Kordelzüge zur Arretierung nutzen, jedoch zeigt sich dann ein kleiner Nachteil. Wenn man die Weitenregulierung benutzt, zieht sich das Schild beachtlich weit in Richtung Kopf und die Schutzwirkung bei mildem Sauwetter, kurz über dem Gefrierpunkt, ist schlechter als mit Helm. Mein Haglöfs Barrier pro Hood wurde etwas nass im Schildbereich bei Regen. Die Kapuze der Haglöfs Spitz ist für den helmlosen Fall besser.

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal, welches ich bisher nicht erwähnt hatte ist der Kordelzug zur Arretierung der Taillenweite. Dieser ist durch die zwei großen Außentaschen zu bedienen.

Die Schaumstoffrollen konnten auf meiner Skitourenwoche über Silvester ihr Potential zeigen. Wenn man einen Rucksack oder einen Klettergurt trägt, so bleibt die Jacke dort wo sie sein soll, auch im Fall eines Sturzes mit mehreren Rollen vorwärts. Schnee gab es nur zwischen Jacke und Rucksack. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass eine Latzhose nur aus Gründen der besseren Isolierung sinnvoll ist.

Sämtliche Reißverschlüsse sind gut bedienbar. Mit meinen dicksten Handschuhen, den Alpha SV Glove, sind nur die relativ kleinen Tankas der Kapuzenkordelzüge relativ fummelig.

Ich habe die Jacke bisher zweimal mit Hilfe von Granger's gewaschen. Die DWR ist nach wie vor gut, ohne erneute Imprägnierung. Einen Trockner habe ich leider nicht so, dass eine Heizung bei mir helfen muss, funktioniert ganz gut.

flametop
17.08.2014, 12:15
Hallo, hat auch jemand die passende Hose dazu getestet?

Mc4air
17.08.2014, 19:04
Über die Hose weiss ich nichts, aber wie krass ists denn, dass hier nicht übelst geshitstormt wurde!!???!!??!!???!!!


Im Gegensatz zur Trollveggen gibt es zwei Innentaschen in die beispielsweise ein LVS [...] passen.

gregor
18.08.2014, 15:12
Was soll man da shitstormen? Das ist einfach ein Fakt, dass die Trollveggen damals einfach nur eine winzige Innentasche hatte und die Alpha SV zwei, wobei jede einzelne erheblich größer ist.

Mc4air
18.08.2014, 15:23
Ich versuchs einfach nochmals :D




[...] Innentasche in die [...] ein LVS [...] passen.



Ansonsten, freu dich über den Nicht-Shitstorm :)

gregor
24.08.2014, 20:20
So betrachtet stimm da was nicht wirklich. War mir bisher nicht aufgefallen.

Mc4air
25.08.2014, 20:04
Tatsächlich bin ich mir immer noch nicht sicher, ob du's geschnallt hast :D
(Man sollte das LVS nicht in die Jacke stecken).

gregor
27.08.2014, 11:16
Ja mach ich auch nicht, wenn ich Ski fahre oder am Berg unterwegs bin. Das Teil wird mittels dem dazugehörigen Gurt umgebunden. Der Vergleich war auch eher dazu da, um die Dimension der Innentasche darzustellen.

gregor
28.11.2014, 23:10
Meine Arc'teryx Alpha SV ist nun ziemlich genau zwei Jahre alt. Das gute Stück hat bisher alles mitgemacht, ohne auch nur eine ernsthafte Schwäche zu zeigen. In diesem Punkt ist sie schon mal besser als die meisten anderen Jacken, die ich zuvor besaß. Ich war mit ihr Skitourengehen, Freeriden, normal Pistenskifahren, Skifahren mit auf die Fresse fliegen, Eisklettern, Alpinklettern, Klettern im rauen sächsischen Sandstein, klassisch Bergsteigen, technisch Bergsteigen, Berglaufen bis zu 15 Stunden nonstop, Biwakieren, Sitzbiwakieren mit Seil als Isomatte bei minus zehn Grad aufgrund von Höhenkrankheit und nebenbei ist sie auch noch die Jacke, die mich im Alltag vor dem Wetter schützt. Sie hat also schon einiges erlebt.
Die Farbe der Jacke ist nicht mehr so strahlend, wie am Anfang. Die Wasserdichtigkeit ist hervorragend und die Atmungsaktivität ist nicht viel schlechter als am erstem Tag. Das liegt aber am ehesten daran, dass die DWR des Herstellers durch die Waschmaschine lange rausgewaschen ist. Bei der Pflege bin ich dazu übergegangen eine Einwaschimprägnierung zu nutzen, da diese ohne Trockner besser funktioniert und der Unterschied der Atmungsaktivität selbst bei starker anaerober Belastung nicht zu spüren ist.
Die Jacke ist ein absolutes Topprodukt, hat aber leider auch einen "Toppreis".

joedesperado
06.12.2014, 16:40
Super Testbericht(e), vielen Dank! Hast du die Theta SVX damals als Alternative in Betracht gezogen?

meins2905
07.12.2014, 17:18
Die Theta SVX gab es zum seinem Anschaffungszeitpunkt noch nicht.

gregor
08.12.2014, 09:57
Die Theta wäre mir außerdem zu lang gewesen.

gregor
15.01.2017, 22:44
Die Jacke ist nun etwas mehr als vier Jahre alt. Die Qualität von Arc'teryx in Bezug auf diese Jacke überzeugt nach, wie vor. Das Alter zeigt dennoch seine Spuren. Der Reißverschlussschlitten wurde im März ausgetauscht und die Klettverschlüsse an den Ärmeln sehen gebraucht aus. Außerdem haben diese das Obermaterial am Ärmelbund etwas angeraut.

Ich benutze die Jacke immer noch als Haupt-Hardshell am Berg. Sie hat ein Notbiwak hinter sich, unzählige Klettertouren, Skitouren, viele Kilometer Skiabfahrt, Hochtouren und Eisklettern. Im Alltag hängt sie mittlerweile eher im Kleiderschrank neben dem Anzug, als dass sie für den Stadtbummel zweckentfremdet wird. Hier macht es mittlerweile eine Adidas Active Shell Jacke, sodass ich dennoch im Alltag als Outdoormarkenopfer erkannt werde.

Die Alpha SV Jacke kommt nach jeder anständigen Bergtour bei 40°C in die Waschmaschine. Ich benutze spezielle rückstandsfreie Waschmittel und eine Einwaschimprägnierung (Meiner Erfahrung nach ist der Unterschied bezüglich der Atmungsaktivität zu einer Aufsprühimprägnierung nicht spürbar und so kommt alles fertig aus der Maschine). Anschließend wird die Jacke einer professionellen Wärmebehandlung unterzogen, dass heißt ich lege das gute Stück einige Stunden über die Heizung ( Mir fehlt leider immer noch der Trockner). Durch die Pflege sieht die Farbe noch immer strahlend ( vielleicht nicht 100% wie am ersten Tag, dennoch schön ) rot-orange aus. Eine kleine Stelle bekomme ich leider nach einer unfreiwilligen Nacht im Gebirge nicht mehr vollständig sauber.
Abschließend kann ich nur noch mitteilen, dass es keine Delaminierung gibt.

Für den, der viel unterwegs ist, der kann in der Alpha SV eine treue Be-kleidung/gleitung finden.

flametop
26.07.2018, 11:49
Kann die gute Erfahrung teilen. Auch der Tausch des Reissverschlusses auf Garantie durch einen stabileren ging absolut problemlos.

gregor
16.12.2018, 09:23
Meine Alpha SV ist nun etwa sechs Jahre alt. Im Großen und Ganzen ist die Jacke noch vollkommen in Ordnung. Es gibt ein paar kleine Details an denen man einen gewissen Grad der Benutzung und des Alters erkennt.
Keine andere Bergjacke war bei mir bisher derart robust.

gregor
13.12.2021, 18:04
LIEBESERKLÄRUNG:
Meine Alpha SV ist vor kurzem neun Jahre alt geworden. Happy Birthday!!! und sie ist immer noch im Einsatz! Dieses Jahr wurden ein paar Reparaturen im Bereich der Kordelzüge durchgeführt.
Die Jacke hat seit 2012 eine ganze Reihe von harten Ausbildungskursen(für mich und das Material), eine Lawinenverschüttung, gemütliche Führungstouren, private Fels-, Hoch-, Ski(hoch)-, Eiskletter- und Wandertouren überstanden.
In Anbetracht des Alters würde ich sagen, das war eine sehr nachhaltige Anschaffung! Keine andere Gebirgsjacke hat bei mir so lange durchgehalten. Der Neupreis für eine 2021er Alpha SV liegt bei 800€. Sie ist also um 120€ (UVP in 2012 betrug 680 €) teurer geworden. Diese Steigerung ist durch Inflation etc. erklärbar und gerechtfertigt, sofern man den ursprünglichen Preis als gerechtfertigt betrachtet hat. Ob die Jacke das Geld wert ist, ist eine vollkommen persönliche Entscheidung. Für mich war die Investition überaus sinnvoll und ich liebe dieses Kleidungsstück.

gregor
21.12.2023, 12:34
Meine Alpha SV ist im November 11 Jahre alt geworden. Happy Birthday! Es ist nach, wie vor meine Jacke für die großen Bergtouren.
Es fallen jetzt aber zunehmend mehr Reparaturen an und aus irgendeinem Grund lösen sich mehr und mehr Tapes zur Nahtversiegelung. Dieses Phänomen betrifft übrigens ALLE meine Arc'teryx Produkte mit ähnlichem Baujahr! Im Vergleich dazu hält meine Adidas Gore Text Active Shell Jacke mit ähnlichem Baujahr super die Tapes. Hier ist eher die Scheuerfestigkeit der dünnen Active Shell das Problem. Probleme mit Scheuerfestigkeit kennt die Alpha SV nicht. Delaminierungserscheinungen gibt es praktisch auch nicht - kleine Problemstellen an den Ärmelenden ausgenommen.
Mittlerweile gibt es vom Hersteller eine "Alpha" und eine "Alpha SV". Die neue "Alpha" hat den Preis der "alten Alpha SV" (rund 700 €), aber mit nur 40 den Garnstärke. Ursprünglich wurde die "Alpha" auch als "Alpha AR" für "Allround" bezeichnet. Die "neue überarbeitete Alpha SV" hat eine Garnstärke von 100 den und liegt damit mehr in der Tradition der "alten Alpha SV". Man muss also meiner Ansicht nach die "alte Alpha SV - 2012" mit der "neu überarbeiteten Alpha SV - 2023" vergleichen.
Für den professionellen B2B Kunden steht außerdem noch die "Alpine Guide" zur Auswahl. Diese Jacke trifft, gemessen an den Spezifikationen, am ehesten die "alte Alpha SV - 2012".

So langsam schaue ich mich nach Ersatz für meine Lieblingsjacke um.
Der Haken ist jetzt: Die "neue überarbeitete Alpha SV" kostet mittlerweile 900 €. Der Preis ist damit weit entfernt von den Mitbewerbern (bezogen auf die Gewichtsklasse und Kategorie Bergsteigerjacke), wie "Patagonia Super Free Alpine", "Norrøna Trollveggen GTX Pro Light" etc. Wenn man Zugang zum B2B Programm hat, dann ist meiner Meinung nach die "Alpine Guide Jacke" oder "Bergführer Jacke" die beste Wahl.

Ein wichtiger Punkt - den enorm hohen Preis ausgenommen - der außerdem meiner Meinung nach deutlich gegen die Arc'teryx Jacken spricht ist das ePTFE Laminat. Arc'teryx verwendet bei den Jacken der Familie Alpha derzeit ausschließlich das altbekannte ePTFE. Das Problem: ePTFE bringt in der Herstellung einfach eine außerordentlich hohe Umweltbelastung mit sich. Patagonia bietet hier z.B. schon die moderne Alternative aus ePE an.

Buegelliftgeber
23.12.2023, 10:15
Danke fürs Teilen Deiner Erfahrungen. Gerade wenn man gewillt ist, seine Outdoorkleider länger zu tragen, sind solche Einschätzungen Gold wert. Auch wenn ich nicht besonders ambitioniert oder häufig unterwegs bin, ist für mich Haltbarkeit ein grosses Thema. Zufrieden bin ich seit Jahren mit meiner Rotauf Jacke. Die Membran ist vom besten was ich je hatte und die Verarbeitung äusserst robust. Das Preisschild ist gegenüber dem Kickstarterpreis von damals zur echten Ansage geworden.
Wenn das einzige Hindernis bei der Arcteryx der B2B Kanal ist, dürfte sich bestimmt eine Lösung für Dich finden.