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kamatiker
28.04.2006, 17:10
hab ich gerade gefunden :(

http://salzburg.orf.at/stories/105710/

find das immer ziemlich schlimm wenns leute auf einer "gesicherten" piste erwischt. sonst zwar auch aber da ists irgendwie anders

soweit ich sie den hang mit den gigantischen betonverbauungen runter (die sind so 7-10 meter hoch und mehrere meter dick würd ich schätzen!!!) aber eben nur im obersten teil des hangs

hier noch llb

http://www.lwz-salzburg.org/lagebericht.asp

bei uns hats von mi. auf do. ziemlich heftig geregnet gestern nur noch wenig nacht auf heute auch nicht alzu viel und heute eigentlich fast gar nichts mehr.

AndreasCH
28.04.2006, 17:35
Ist wohl eine Lehrerin mit den Kindern gewessen. Eins ist verstorben, hatte man nach nach 3 Std. mi 15° Gefunden

Phil
28.04.2006, 17:55
das ist echt hart, das muss auf dem Ziehweg unter dem Hang passiert sein. Unglaublich, denn in dem Hang sind oben die großen Verbauungen und unten nochmals extra aufgeschüttete Erdhügel (7-8 m)

AndreasCH
28.04.2006, 17:56
Im ORF stand aber auch, das die Piste gespeert war ??? Warum gehe ich da rein, wenn ich noch Verantwortung habe und nicht nr mich selber gefährde. ???

kamatiker
28.04.2006, 18:28
ich finds hart das in dem hang noch so viel schnee war:


Nach Bergungsarbeiten geht zweite Lawine ab
Kurz nach Ende der Suchaktion schrammten die Hilfsmannschaften knapp an einer noch größeren Katastrophe vorbei. Genau auf den Lawinenkegel ging eine noch größere Lawine ab. "15 Minuten vorher sind wir hier abgezogen, sonst wäre es ein Wahnsinn gewesen", schilderte Hannes Höll.

die erste war ja schon 100m breit und 6m hoch!!!

und auf orf steht das die piste geöffnet und somit "gesichert" war

AndreasCH
28.04.2006, 18:32
Zitat:

Schülerin starb nach Lawinenabgang in Obertauern
Salzburg (APA) - Von einem Lawinenunglück wurde am Freitag für eine Wiener Schulklasse der Skikurs im Salzburger Obertauern überschattet. Gegen Mittag ging ein Schneebrett nieder und begrub sieben Menschen - zwei Begleitpersonen und fünf Schüler - unter sich. Alle konnten lebend geborgen werden. Ein 14-jähriges Mädchen, das über drei Stunden im Schnee gelegen war, starb kurz nach der Einlieferung im Spital.

Die Gruppe des Realgymnasiums bestand aus 16 Personen, die gegen 12.00 Uhr vom Zehnerkar abfuhren. Plötzlich löste sich die Nassschneelawine und verschüttete eine Lehrerin, eine Schulärztin und fünf Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren. Der Lawinenkegel war bis zu 100 Meter breit, die Schneemassen türmten sich bis zu sechs Meter hoch, so die Polizei. Sechs Verschüttete konnten von den rund 135 Helfern von Bergrettung, Bundesheer und Alpinpolizei relativ rasch geborgen werden. Sie wurden von einem Arzt vor Ort behandelt und dann in Spitäler gebracht. Über den genauen Verletzungsgrad lagen am Nachmittag keine genauen Angaben vor. Nach fast dreieinhalb Stunden konnten die Helfer schließlich auch das letzte vermisste Opfer, die 14 Jahre alte Lisa-Maria, mit der Sonde orten und aus etwa drei bis vier Metern Tiefe bergen. Das Mädchen hatte nur mehr eine Körpertemperatur von rund 15 Grad, war ansonsten aber unverletzt, wie der Arzt sagte. Lisa-Maria wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Landeskliniken nach Salzburg gebracht, wo sie gegen 17.00 Uhr verstarb. Unklar war am späteren Freitagnachmittag noch, ob sich das Unglück auf einer gesicherten Piste befunden hat oder nicht, die Polizei wollte sich dazu nicht äußern. Die Lawine war auf einen Verbindungsweg zwischen dem Zehnerkar und der Gamsleitenspitze abgegangen. Ob dieser wegen Lawinengefahr gesperrt war oder nicht, stand nicht eindeutig fest.

APA 18:14 28.04.2006

kamatiker
28.04.2006, 18:36
ok apa hab ich nicht gelesen aber auf orf steht das sie geöffnet war! wir werdns schon noch erfahren

subtleplague
28.04.2006, 19:21
:( ich hoffe für die lehrer, dass es nur ein unglück war und der ziehweg offen war, sonst finden die sich im knast wieder.
eine große angst von mir als angehender lehrer ist tatsächlich wegen grober "fahrlässigkeit" oder so verurteilt zu werden. z.B. wenn auf klassenfahrt etwas passiert.

Zorro
28.04.2006, 19:45
echt bitter :( mein beileid.


dennoch muss ich gestehen: netter hang

kamatiker
28.04.2006, 19:49
jetzt ham sie die breite der lawine von 100 auf 200 meter korigiert. war also ein echt fettes trum

dEFcHILL
28.04.2006, 20:26
hmm? echt schlimm. hab es schon im radio gehoert.

ich kenne mich leider imma nocht so gut mit lawinen aus. kann mir bitte mal einer erklaeren, warum bei dem angetauten schnee die lawinengefahr so sehr steigt. ich war auch vor 1,5 wochen in der planai unterwegs. es hatte ja laenger nicht geschneit+der schnee war schon ordentlich eingesuelzt+zusammengefallen..in einer nacht gabz bestimmt so 30cm nauschnee, is jedoch im laufe des naechsten tages auch schoen zusammen gesuelzt. das ding war, dass bei JEDER fahrt im steilen (nicht richtig steil) der hang ganz langsam mit abgerutscht ist. mein vater stand sogar kkurz vorm parkplatz auf einem kleinen huegel+der komplette kleine huegel ist bis zur wiese ganz langsam abgegangen. wird der schnee im fruehling zu schwer? oder was paasiert da?

kamatiker
28.04.2006, 21:48
bin zwar auch kein profi aber es treffen durch die wärme und die starke sonneneinstrahlung zwei ungute faktoren aufeinander.

einerseits schmilzt der schnee und das schmelzwasser rinnt zwischen zwei schneeschichten oder direkt am boden ab wodurch eine ziemlich starke gleitschicht entsteht
und andererseits wird der schnee schwerer und drückt mehr richtung tal

besonders kritisch wird es wenn es in den nächten nichtmehr gefriert

greg
28.04.2006, 22:17
def, ist der hang punktmässig abgegangen oder brettmässig (flächig mit einer bestimmten stärke.) 2. worauf ist er abgegangen. war es immer grass? oder auch schnee?

dEFcHILL
28.04.2006, 22:29
^^ so zusagen birnenfoermig.. aber ziemlich langsam.
da drunter war noch schnee, hab ihn mir zwar auch angeschaut, doch ich glaube, es war nicht worklich zu unterscheiden, ob nur der neuschnee abgerutscht ist. ich glaube nicht, doch das ist natuerlich schwer zu beurteilen, da der schnee zwar schon relativ ineinander gesunken ist, doch es selbst bei den schwuengen noch gestiebt hat. die temp. waren leicht +, der haenge hatten auch sonne, mehr oder weniger.

greg
28.04.2006, 22:33
noch eine frage. es hat in der nacht geschneit. dann war ein tag dazwischen wo der schnee zusammengesunken ist und den nächsten tag bist du gefahren?

dEFcHILL
28.04.2006, 22:49
am tag + in der nacht hat es ziemlich viel geschneit (bestimmt) 30cm. den naechsten tag sind wir gefahren-->'lawinen'
den 2. tag sind wir gefahren->wieder lawinen

muss aber auch sagen, -lawine- ist fast uebertrieben, eher so abrutschende schneebretter in tropfenform im relativ steilen gelaende.

den 2. tag war es echt warm, bestimmt um die 15°C (?). auch am tag davor war es schon recht warm, dass am nachmittag nicht mehr wirklich von pulver zu schwaermen waere..

greg
28.04.2006, 23:05
der unterschied ist, ihr hattet keine gleitschicht. was du beobachtet hast waren lockerschneelawinen. die sind für den fahrer absolut ungefährlich, solange du dich nicht von deinem eigenen lockerschnee treffen lässt. dann wirds echt happig, auch aufpassen dass du auf gar keinen fall irgendjemanden unter dir triffst - die können sehr gross werden. ich sag morgen mehr dazu. die schmeissen mich hier gerade aus dem uniraum.

Zorro
28.04.2006, 23:25
hehe meine uni schmeisst mich immer schon gegn 20 urh raus :)

problem im frühjahr ist generell die erwärmung und die sonneneinstrahlung. dadurch wird der schnee allgemein schwerer, hat also prinzipiell mehr hangabtribekraft bei gelicher fläche/menge.
gleichzeitig gibts auch noch durch die erwärmung das durchfeuchten (wie z.b. hier in ot). dabei ist die komplette schneedecke dann so nass und schwer das sie irgendwann am boden (zuerst die steilen (süd-)rinnen, dann steile grasflächen) abrutscht...meist im tagesverlauf, steht auch immer im llb "ansteigende gefahre im tagesverlauf durch nassschneelawinen".
kann aber auch innerhalb der schneedecke geschehen. meist passierst aber doch dann gleich bis auf den boden da die unteren schneeschichten meist ziemlich starke bindung aufweisen.

@def: du hattest doch jetzt den ganzen winter zeit...hol dir mal den munter und lies ihn. sollte dir eigentlich nicht allzu schwer fallen.

dEFcHILL
28.04.2006, 23:54
offtopix:
ja das buch von munter 3x3 habe i sogar in meiner wand stehen...doch, i hab mich fuer den winter ne so wirklich fuers skiing interessieren koennen, deshalb ist mir das ganze schneezeugz etwas vorbeigeflossen.. zu mind. bis vo letzte woche :D
ist das munter-buch ein bekanntes bzw. wirklich gutes zum entfehlen?

vll. kann man sich wirklich mal treffen, um nicht nur seine rosetten aneinander zu reiben, sondern vll wirklich mal gewollt was lernen..?

@crag:
naja..bin schon gespannt. uebrigens meine uni wuerde mir nach halt 1/2 10 auch den bobz versohlen..naja elite-uniz in schwizziland halt ::)

Zorro
29.04.2006, 11:19
munter ist merh als nur zu empfehlen. der hat quasi die neue arte der lawinenbeurteilung erfunden. für studis eigentlich kein problem zum lesen. für ungeübte (im wissenschaftlichen lesen) allerdings emfpiehlt sich z.b. der powderguide.

greg
29.04.2006, 14:34
es heisst crack nicht crag.

warum bei warmen temperaturen es lawininös wird? der schnee verliert seine bindung. bzw die kristalle verlieren seine bindung untereinander. dadurch gerät er ins rutschen. das was du hattest waren lockerschneelawinen. dh ein körnchen lösst sich und reisst immer mehr mit. gefährlich wird es dann, wenn eine schneeschicht sich erwärmt und ihre bindung verliert, welche auf einer anderen schicht (boden oder schneeschicht) liegt, mit der es eine noch schlechtere bindung hat. in dem fall geht ein brett ab. das heisst eine ganze fläche lösst sich simultan und geht ab.

dabei geschieht es im frühjahr häufig, dass sich diese gleitschicht erst bildet. zb eine schneeschicht hat an sich eine sehr gute bindung zu einer darunterliegenden harschschicht. durch die feuchtigkeit der oberen schicht sickert wasser nach unten. es kann aber nicht durch die harschschicht hindurch und fliesst an dieser entlang. dadurch entsteht allmählich eine perfekte gleitschicht.

selbiges passiert auch häufig auf grassböden, auf denen das wasser auch nicht abfliessen kann.

soetwas kann sich über mehrere tage aufbauen auch wenn es nachts unter null grad hat und sich (am morgen vielleicht sogar tragende) harschdeckel bilden. der llb spricht dann meisst von "durchfeuchteter" schneedecke. oder es geschieht innerhalb von stunden.

wenn du also solche lockerschneelawinen wie bei dir beobachtest gilt es bereits obacht zu geben und nach möglichen gleitschichten ausschau zu halten.

in obertauern wars aber wohl weder der erste noch der zweite fall. die gleitschicht hat sich nicht erst gebildet, sondern war in form eines harschdeckels von anfang an vorhanden. der neuschnee ist mit diesem nie eine bindung eingegangen. ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um ein gigantisches nassschneebrett handelt, dessen innere bindung und latente bindung zur gleitschicht aufgrund der tageszeitlichen erwärmung zusätzlich gelitten hat.

dabei gilt aber zu beachten, dass wenn es nachts zu einem wirklichen durchfrieren der erwärmten schichten, dieses erwärmen extrem zur stabilisierung der schneedecke führt, da der kurzeitige verlust der bindungen zur setzung der schneedecke und bildung neuerer bindungen in einer stabileren lage führt. nur wenn dies nicht der fall ist, weil es nicht kalt genug wird, ist die zwar kurzfritig immer gefährliche aber LANGFRISTIG gesehen eigentlich positve entwicklung auch langfristig gefährlich. dass sie also nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig gefährlich wird, ist ein typisches frühjahrsphänomen.

ich persönlich halte diese nassschneelawinen für nicht so gefährlich, da sie sich in aller regel relativ eindrucksvoll ankündigen und die leute meist angst bekommen bevor es wirklich kritisch wird.

die trockenen schneebretter hingegen verstecken sich bis es zu spät ist.

kamatiker
29.04.2006, 15:44
also wenns stimt was auf der der standard hp steht ist die lawine 50 meter an der 10er kar mittelstation vorbei

hab mal alle eingezeichnet wie ichs so versteh

blau=pisten
pink=liftstationen
rot=gipfel und mögliche lawinenstriche

edit: sorry aber ich hab einfach kein besseres bild gefunden

dEFcHILL
29.04.2006, 20:40
LANGFRISTIG gesehen eigentlich positve entwicklung auch langfristig gefährlich

okay, eigentlich verstasendlich. nur dieser satz^^ hat seine tuecken??

greg
29.04.2006, 20:47
du musst auch das lesen was davor steht. :D

normaler weise ist es nicht schlecht wenn der schnee warm wird, wenn er danach wieder abkühlt:

er verliert seine bindungen (bedeutet zunahme der gefahr) kann sich dadurch setzen (er nimmt damit eine stabilere lage ein als zuvor) und durch das erkalten bildet er in einer stabileren position wieder neue bindungen. das ist sehr positiv und die vorraussetzung schlechthin, dass die lawinengefahr abnimmt.

kühlt er nicht wieder aber, verliert er immer weiter seine bindungen mit dem resultat das er immer labiler wird, bis er abgeht. das geschieht häufig im frühjahr insbesondere wenn es nachts bedeckt ist und der schnee seine tagsüber gewonnene wärme nachts nicht abstrahlen kann.

AndreasCH
02.05.2006, 06:57
So, Neueigkeiten :(

Unglückspiste: Nur eine Hälftewar gesperrt

02. Mai 2006







Eine "außergewöhnlich große Lawine" habe die Wiener Schülergruppe erfasst. Das stellte am Montag die Unter- suchungskommission fest.
anton kaindlChristian reschobertauern (SN). "Psychologischer Ausnahmezustand" lautet die Antwort von Schuldirektor Peter Abulesz auf die Frage nach der Stimmung im Wiener Gymnasium Hagenmüllergasse.

In der Schule herrschen nach dem Lawinenunglück in Obertauern am Freitag Schock und Trauer. Die 14-jährige Lisa-Maria K. ist tot, eine Mitschülerin liegt mit drei gebrochenen Lendenwirbeln in einem Wiener Krankenhaus. Drei Burschen, die ebenfalls verschüttet waren, konnten mit Prellungen am Unterleib schon entlassen werden.

"Wir werden Wochen brauchen, bis wir das psychologisch im Griff haben", sagt Abulesz. Der Direktor hat beim Wiener Stadtschulrat um zusätzliche Betreuung für die betroffene Klasse angesucht. Was ihn nicht zur Ruhe kommen lässt, ist die Frage, wie eine derart große Lawine auf eine zum Fahren freigegebene Piste niedergehen konnte.

Dieser Frage widmet sich auch eine Untersuchungskommission. Sie soll herausfinden, ob es für das Unglück einen Verantwortlichen gibt, etwa ob die Lawinenwarnkommission die Piste sperren hätte müssen.

Nach tagelangem Schlechtwetter konnte die Kommission am Montag erstmals das Gebiet überfliegen. "Wir haben ein Schneeprofil genommen und alles vermessen", sagte Michael Staudinger, Leiter des Salzburger Lawinenwarndienstes.

"Es handelt sich um eine außergewöhnlich große Lawine, wie sie dort in der jüngeren Vergangenheit nie vorgekommen ist", sagte Staudinger. Die Anrisskante war 200 Meter breit und einen Meter mächtig. Wilhelm Huber von der alpinen Einsatzgruppe der Polizei sagte, eine Lawine in dieser Größe war nicht vorhersehbar.

Kleine Rutschungen erreichten Piste öfter Klar ist inzwischen auch, dass die von oben gesehen rechte, bergseitige Hälfte der Piste gesperrt war. Die Wiener Schülergruppe fuhr auf der nicht gesperrten, linken Seite der Abfahrt, die Zehnerkar und Gamsleiten miteinander verbindet.

"Es gibt dort öfter kleinere Rutschungen. Deshalb ist die bergseitige Hälfte der Piste gesperrt", sagte Dieter Kindl, Obmann der Lawinenwarnkommission von Obertauern. "Aber dass von ganz oben eine Lawine herunterkommt, damit konnten wir nicht rechnen. Das ist noch nie passiert."

Ob die Piste in Zukunft öfter gesperrt werden soll oder ob technische Verbauungen errichtet werden, ist derzeit noch unklar. Ein Teil des Berghanges über der Piste ist schon vor rund 20 Jahren auf Anordnung des Landes mit großen Lawinenschutzbauten versehen worden.

Opa
02.05.2006, 10:16
So, Neueigkeiten :(

"Aber dass von ganz oben eine Lawine herunterkommt, damit konnten wir nicht rechnen. Das ist noch nie passiert."



Geil, das ist doch eine Art von Aussage, die man Skitourengehern oder Variantenfahrern vorwirft, wenn mal was passiert ist ist und sie sich damit rechtfertigen.....

chris da skifahrer
02.05.2006, 10:34
der ganze hang ist wohl noch nie runtergekommen. allerdings habe ich schon von einem freund gehört,der in ot vor 2 jahren als skilehrer arbeitete, dass der hang unter den verbauungen schon öfter abgerutscht ist. vor 2 jahren ist ein liftler den hang nach den verbauungen gefahren, hat eine lawine ausgelöst in die er auch selber gekommen ist. ihn konnten seine kollegen aber sofort ausgraben, so dass nix passierte. ich glaube auch nicht dass dieser hang, also nach den verbauungen, jemals bis zur piste aberutscht ist.

kamatiker
02.05.2006, 11:27
der hang mit der verbauung ist eigentlich der nebenhang

chris da skifahrer
02.05.2006, 13:49
ja stimmt da hast du recht. hatte ich ein bißchen anders als auf deinen bildern in erinnerung. der hang unter verbauung ist aber schon ein paar mal abgegangen. müsste ziemlich ähnliche exposition haben, wie der der jetzt runter gekommen ist - nur weiter unten eben.

Phil
02.05.2006, 19:06
Das glaub ich nicht. Der Hang unter den Verbauungen sollte ca nach Osten ausgerichtet sein, der Unglückshang nach Norden, max. NO.

kamatiker
03.05.2006, 11:57
der abgegangene ist noch mehr O als NO

freeriderin
03.05.2006, 12:15
Eine der Konsequenzen aus dem Unglück habe ich gerade beim ORF entdeckt:
http://salzburg.orf.at/stories/106307/ (http://salzburg.orf.at/stories/106307/) - die Bergretter fordern mehr "Recco"s auf/in Klamotten. Na ich weiß nicht...bisher habe ich diesen Recco-Kram als unseriöses Sicherheit-Vorgaukeln abgetan.

subtleplague
03.05.2006, 12:20
naja direkt im skigebiet, wenn das sofort zur stelle ist kann das schon funktionieren. im gelände dient es, wie schon mehrfach diskutiert, eher zur leichenbergung.
und warum soll man nich für 2 euro mehr den reflektor draufpappen ?

freeriderin
03.05.2006, 12:25
Stimme Dir ja zu. Was mich eher sutzig macht: ich habe keine Forderung an z.B. den Skigebietsbetreiber Obertauern gelesen, die Sicherheit auf den Pisten besser zu kontrollieren. Aber ich lese eine Forderung an "die Bekleidungsindustrie", "mehr Reccos" überall hin zu peppen.

Außerdem: es ist doch bei einer Verschüttung auch im Gebiet nie klar, ob diejenigen, die gesucht werden, überhaupt so ein Ding dranpappen haben. Kann man dann den Aufwand zur Recco-Suche nicht besser in Suchaufwand mit Sonden, Hunden etc. investieren?

subtleplague
03.05.2006, 12:35
klar ist es seltsam, dass das skigebiet nicht an die kandarre genommen wird.

aber ein mann mit dem recco apparat ist sehr leicht zu entbehren, wenn man bedenkt, dass man bei einer engmaschigen sondierungskette dutzende leute braucht.(bei der größe wohl eher wesentlich mehr)

greg
03.05.2006, 13:24
recco funktioniert echt ratzfatz. und ist wohl auch das einzige, das bei solchen unfällen hilft. ich habe auch nichts gegen recco, solange die nicht werbung machen und leute damit im gelände in trügerischer sicherheit wiegen.

das die bergrettung sowas fordert ist klar:

1. sammeln sich dort nicht gerade die hellsten köpfe. weswegen sie
2. nicht verstehen, dass recco (so wie es derzeit beworben wird und) mit kostenloser werbung wie in einem solchen aufruf, höchstwahrscheinlich weit mehr opfer kostet als es rettet, da sie
3. nicht kapieren, dass sie auf die tödlichen lawinenunfälle so gut wie keinen einfluss haben, weil sie viel zu langsam am einsatzort sind, aber
4. es als deprimierend empfinden am kegel zu stehen und nichts machen zu können ausser stundenlang nach leichen zu suchen, und daher
5. lieber riskieren, dass ein paar mehr draufgehen, die sich auf recco verlassen, als das SIE akzeptieren wollten, dass sie bei lawinenunfällen bei der bergung so gut wie nutzlos sind. (nicht beim abtransport und der med. erstversorgung)

freeriderin
03.05.2006, 13:52
Na, aber genau diese trügerische Sicherheit vermittelt doch so eine "mehr reccos, dann passiert so etwas nicht mehr"-Forderung. Das ist es ja genau, was mir sauer aufstößt. Ich habe leider schon ein paar Mal so Aussagen gehört wie "habe ja ein recco, mir kann nichts passieren". Wenn recco schon weiter vermarktet wird, dann doch bitte mit entsprechenden Informationen zu den potenziellen Grenzen.

Der Unfall ist äußerst tragisch. Und es gibt eine ganze Menge Konsequenzen und Lehren, die man daraus ziehen könnte*. Aber nein, die erste (und bisher einzige) Forderung, die ich finde, ist die nach mehr reccos.

Was mich übrigens noch wundert, ist die Tatsache, dass RTL & Co sich nicht darauf gestürzt haben (oder habe ich das nur verpaßt?). In der Hauptsaison wäre das da doch sicher unglaublich viel und reißerisch drüber berichtet worden?

Na klar schadet so ein extra-Recco am Bein nicht - logisch. Und dass es deprimierend ist, nur Leichen zu suchen: ja, keine Frage.



* und sei es nur, dass man sich in den Bergen auch auf der Piste nicht so sorglos bewegen kann wie auf der Kegelbahn.

campagnard
03.05.2006, 14:46
Rocco ist mir lieber …

Zorro
03.05.2006, 16:26
@rtlexplosiv: bei 26grad im schatten und stinkenden innenstadt bussen hat glaube ich keiner bedarf auf lawinenunglücke... leute kauft euch reccos, damit könnt ihr überallhin und ncihts wird euch passieren! ::)

evtl hätten sie halt mal bisschen mehr in den schneebericht investieren sollen...salzburger land ist ja auch nicht gerade berühmt dafür... :(

freak
03.05.2006, 16:30
leute kauft euch reccos, damit könnt ihr überallhin und ncihts wird euch passieren! ::)


hatte da in frankreich auch ein kurzes gespräch mit sonem franzosen... der fuhr fröhlich allein nen >40° nordhang bei warnstufe 4 oder sogar 5.
ich fragte ihn dann in der gondel ob er eigentlich keine angst vor lawinen hat, er meinte nur: naja, ich hab ja recco...

freak~[:fish:&:ghost:]

subtleplague
03.05.2006, 16:51
hatte da in frankreich auch ein kurzes gespräch mit sonem franzosen... der fuhr fröhlich allein nen >40° nordhang bei warnstufe 4 oder sogar 5.
ich fragte ihn dann in der gondel ob er eigentlich keine angst vor lawinen hat, er meinte nur: naja, ich hab ja recco...

freak~[:fish:&:ghost:]

harr. und genau solche leute werden ihren 90. geburtstag bei wein und zigaretten feiern während unser einer die radieschen von unten begutachtet.(jetzt nicht zwangsläufig wegen lawinen)

und äh marius: du muss auch mal an der kohärenz deiner postings arbeiten ;)

Zorro
03.05.2006, 17:00
quatsch. ::)

Andreas
04.05.2006, 12:45
Ich verstehe gar nicht weshalb ihr euch so wegen dem Recco aufregt. Ist doch nur eine zusätzliche Sicherheit, die kein Gewicht und sonstigen Aufwand mit sich bringt.

Im Gegenzug ist mir nie verständlich, dass LVS+Sonde+Schaufel+KAMERAD alsabsolute Voraussetzung beim Tourengehen angesehen wird und alles andere als völlig unverantwortlich gilt. Tatsächlich sind würde ich auf die Überlebenschancen bei LVS-Bergung auch nicht gerade wetten bei all den Unvorhersehbarkeiten. Meine Überlebenschancen kann ich mit LVS schätzungsweise um den Faktor 2 steigern, bei sinnvoller Routenwahl, warten auf bessere Bedingungen und Verzicht doch locker um Faktor 10. Sollen wir deshalb die LVS wegschmeißen?

greg
04.05.2006, 13:00
ja und dein recco steigert deine überlebenswahrscheinlichkeit um den faktor 1,05. hingegen bewerben sie das ding wie ein sicherheitsfeature weswegen es nicht über gefahren aufklärt, sondern verklärt. wenn du darin kein problem siehst, weiss ich auch nicht.

im übrigen halte ich es für verantwortungslos ohne pieps ins gelände zu gehen, weil du niemandem helfen kannst.

AndreasCH
04.05.2006, 13:02
Wegen dieser HP

http://www.recco.com/startsida/index.asp

die wie greg schon sagt, die Gefahr verharmlost. Wenn ich als Flachlandtiroler sehe, ahh, Recco, Lawinenschutz und auf der HP steht auch von Schutz so kann ich dem Text vom Header folgen:

Andreas
04.05.2006, 13:30
Mist! Faktor 1,0 weil mein Gebiet nicht dabei ist. ;)

Mag schon sein, dass die Werbung irreführend ist und der eine oder ander das dann als fahrlässig beurteilt. Trotzdem halt ich das Recco-Dingsi als ZUSÄTZLICHEN "Schutz" für eine gute Sache.
Ich fahr eh nicht ohne LVS & Co.

@greg: demnach ist es auch unverantwoertlich im Skigebiet ohne Recco unterwegs zu sein, da bei einem unerwarteten Lawinenabgang mit Verschütteten bei Sondensuche unnötig Zeit verbraucht wird, die zur Bergung anderer Verschütteter benötigt wird



Mein Fazit: System gute Ergänzung, Werbung von Recco irreführend und scheiße

freed
04.05.2006, 15:06
zu recco:
wer soll hier wem helfen?
effektive Hilfe muß erfolgen durch die Kolleggen oder?
Das warten auf die Bergrettung um nach Recco zu suchen
ist sehr geringe Hoffnung - mehr nicht!
Recco verblendet und provoziert noch mehr Spontantäter..

Ist der Hang überhaupt für externe einsehbar
sieht einer das Unglück-
meldet das einer-
und in welchem Zeitablauf?

Recco ist kann nie Ersatz sein für LVS, Sonde, Schaufel. Und ich
halte das Produkt und Augenwischerei. Wenn Ergänzung dann
Lawinenairbag.
@greg - und einige andere: Ihr wisst warum.

zu dem Hang in Obertauern:
Habe auch so meine leidvolle Erfahrung in Obertauern gemacht.
(Nur kleine Kesselspitze - ist neben Gamsleiten)
Hierbei war ich allerdings selber schuld. Nur Recco hätte mir nicht
geholfen- außer bei späterer Totenbergung.

Den nun relevanten und abgegangen Hang bin ich einige Male gefahren-
und glaube das die Leute der Liftgesellschaft überhaupt kein Focus darauf haben.
Obwohl er von dem Hangverlauf, Exoposition, Hangneigung sehr kritisch ist und
genau in die bekannte Verbindungspiste mündet.

Links von dem Hang sind wirklich riesige Lawinenverbauungen. Rechts von dem
Hang sind Erdkegel aufgeschütet die Lawinen bremsen oder stoppen sollen nur
der relevante Hang liegt voll O/NO in der Mitte ohne jegliche Maßnahmen. Na ja!

Am Arlberg sieht man das Thema meiner Meinung deutlich professioneller und
sprengt so nach großen Schneefällen ab. Und mildert so 2 Zeitpunkte: 1. nach
dem Schnellfall und die potentielle Menge bei nasserem Risiko.

Die Liftgesellschaft muss in vollen Verantwortung und Haftung. Östereichisches
klein Halten ist zu verhindern - siehe Kaprun.

greg
04.05.2006, 15:12
Mein Fazit: System gute Ergänzung, Werbung von Recco irreführend und scheiße


wie gesagt, von mir aus kann man so ein teil in jede jacke bauen. nur werben darf man damit nicht. das beste wäre wenn die leute es gar nicht wüssten.

für mich ist ein system nur so gut, wie es opfer verhindert. wenn es mehr provoziert als verhindert, dann ist es nicht gut.

Andreas
04.05.2006, 16:00
zu recco:
wer soll hier wem helfen?
effektive Hilfe muß erfolgen durch die Kolleggen oder?
Das warten auf die Bergrettung um nach Recco zu suchen
ist sehr geringe Hoffnung - mehr nicht!
Recco verblendet und provoziert noch mehr Spontantäter..


Hallo??

Warum sollte ich nicht in Schuh oder Jacke ZUSÄTZLICH ZUM LVS so ein Teil haben?
Warum sollte nicht in jeder Jacke sowas sein?
Es ist doch nicht giftig oder so. Man sollte sich halt bewußt sein, dass die zusätzliche Chance, die man dadurch zum Überleben bekommt, nicht allzu hoch ist.
Meiner Meinung nach wird die Chance auf LVS-Bergung auch überbewertet.

freeriderin
04.05.2006, 16:05
Hallo Andreas,

Es sagt doch niemand, dass er/sie so einen Reflektor nicht in den Klamotten haben möchte?

Es geht (mir) darum, dass ich es für nicht richtig halte, Leute mit "es gibt ja Recco" in falscher Sicherheit zu wiegen. Und genau das ist, was in meinen Augen durch die (so gewollte???) Vermarktung von Recco passiert..

Phil
05.05.2006, 00:21
Den nun relevanten und abgegangen Hang bin ich einige Male gefahren-
und glaube das die Leute der Liftgesellschaft überhaupt kein Focus darauf haben.
Obwohl er von dem Hangverlauf, Exoposition, Hangneigung sehr kritisch ist und
genau in die bekannte Verbindungspiste mündet.

Links von dem Hang sind wirklich riesige Lawinenverbauungen. Rechts von dem
Hang sind Erdkegel aufgeschütet die Lawinen bremsen oder stoppen sollen nur
der relevante Hang liegt voll O/NO in der Mitte ohne jegliche Maßnahmen. Na ja!



Ich glaube nicht, daß du den richtigen Hang meinst. So wie ich das verstanden habe, ist keineswegs eine "Verbindungspiste" betroffen gewesen, sondern die Huptpiste Zehnerkar auf Höhe der Mittelstation der Gondel. Schau dir das Bild nochmal genau an. Zudem ist es immer schwer irgend ein Urteil abzugeben, wenn man die genaue Situation vor Ort nicht gesehen hat.

Pippi
08.05.2006, 19:15
heute, orf 2, 21:10 ist eine reportage über das unglück im report.

P.

freeriderin
09.05.2006, 10:10
Danke, Pippi - leider gibt es hier kein ORF. Falls es jemand schaut, würde mich interessieren, ob die "Schuldfrage" diskutiert wird und ob jemand haftbar gemacht werden soll?

Hier gibt es noch ein paar Infos und genauere Bilder zum Unglück: http://www.lwz-salzburg.org/ereignissedetail.asp?ID=37

AndreasCH
09.05.2006, 10:11
Habe den Bericht leider nicht komplett gesehen, aber was der Verantwortliche von Obertauern gesagt hat, war in meinen Augen keine Glanzleistung. Weil dort angeblich noch nie ws abgegangen ist, weiss man das erst, wenn es zu spät ist.

http://www.salzburg.com/sn/06/05/04/artikel/2024854.html

Zitat:

OBERTAUERN (SN-pab). In den sechziger Jahren seien mehrere große Lawinen von der Gamsleitenspitze abgegangen. Das hätten Experten und Einheimische anscheinend vergessen.

>:(

freeriderin
09.05.2006, 10:21
Ui. Danke, Andreas.

Eigentlich finde ich diese Suche nach Schuldigen sehr häufig und bei vielen Ereignissen für unangebracht (mir geht einfach die Mentalität auf die Nerven, dass man alles erleben will, aber keine Verantwortung für das selbst eingegangene Risiko übernehmen mag).
Aber hier...Leute, die sich nur auf den Pisten bewegen, sollten sich schon auf die Sorgfaltspflicht der Skigebietsbetreiber verlassen können. Und hier scheint ein wenig Sorglosigkeit am Werk gewesen zu sein?

AndreasCH
09.05.2006, 10:29
Auf den alten Bildern konnte ich nie sehen, wie nah das an der Piste war, allerdings bei dem sieht man das sehr genau, und dann die Aussage, man habe die Piste extra eingeengt, da man kleine Rutsche erwartet hat, aber nicht so einen grossen, fand ich schon merkwürdig