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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grosser Sankt Bernhard (TR)



gletsch
23.04.2006, 13:44
Als Abschluss der Hauptwinterzeit wollte ich endlich einmal auch zum Skifahren in die Westalpen. Ganz bieder und bürgerlich hab ich über die Osterfeiertage also ein Skitourenpaket einer Schweizer Alpinschule gebucht. Daran anschliessend wollte ich mir dann individuell paar Ziele in der Ecke aussuchen (die TRs dazu folgen).

Nun also mal zum Grossen St. Bernhard bzw. Espace Super Saint Bernhard, wie das Skigebiet offiziell heisst. Unser Standquartier war in Bourg St. Pierre, ein wirklich nettes Walliser Bergdorf, das auch Zwischenstation einer der (Haupt-)Varianten der Haute Route ist.

An sich hab ich mir erwartet, dass wir die Liftanlage(n) des Skigebiets (spezialisiert auf Freeride) mit den zahlreichen Tourenmöglichkeiten dort kombinieren. Aber ich hab mich (natürlich ?) getäuscht. Schweizer Tourengeher scheinen offensichtlich die Qualität einer Tour nicht an der Abfahrt zu messen, sondern an der Zahl der Aufstiegshöhenmeter (wobei die Zahl 1000 hier den entscheidenden Qualitätssprung bemisst).

Vorneweg noch ein paar basics: Schneelage war heuer in dem Gebiet den ganzen Winter über eher bescheiden. Vor unserer Ankunft hatte es allerdings intensiv geschneit und am Karfreitag lagen sogar noch im Ort (1632m) die Reste dieses Schneefalls. Im Skigebiet lagen ca. 70cm (Parkplatz) bis knapp 150cm. Das Wetter begann am Karfreitag sonnig und heiss, dann Schneefall (Schneefallgrenze 1800m) mit oben ca. 15cm Neuschnee. Dann die nächsten zwei Tage wieder sonnig (tw. mit tiefliegenden Wolkenbänken).

Noch ganz kurz zum Skigebiet, weil es bei einigen vielleicht nicht so bekannt ist. Das besteht eigentlich aus nur einer einzigen Bahn, der Telecabine de Super Saint Bernhard, die vom Nordportal des Gr. St. Bernhard-Tunnels (ca. 1900m) zum Col Nord de Menouve (ca. 2800m) an der Grenze zu Italien führt (daneben gibts noch einen Stangenschlepper, der aber nur als Abkürzung für einen Tourenaufstieg zum Col d'Annibal interessant ist). Im wesentlichen gibts 2 präparierte Pisten, der Rest ist absolut traumhaftes (und tw. schön steiles) Freeride-Gelände. Berühmt ist auch noch die Piste italiennes, eine Route, die von der Bergstation nach Süden ins italienische Etroubles (ca. 1200m) führt (Länge 10km).

Genug der Worte - nun die Bilder.

Bild 1: Anstatt den Nachmittag des Anreisetags mit Tiefschneefahren (traumhafte Bedingungen) im Skigebiet zu nutzen, stiegen wir - grossteils entlang der Sommerpassstrasse zum berühmten Hospiz (das mit den Hunden ;). Die Abfahrt bestand aus einer Schussfahrt :-\

Bild 2: Telecabine de Super St. Bernhard - Gesamtansicht
Bild 3: Die schönen Schlusshänge runter zum Parkplatz
BIld 4: Telecabine oben, leider grad Durchzug einer Wolkenbank. An diesem Tag waren wir bereits um 13h00 retour von der Skitour und ich "durfte" mich ein wenig im Skigebiet austoben. Die Freeridemöglichkeiten im Umkreis der Bahn sind wirklich genial.

gletsch
23.04.2006, 13:50
Noch paar Bilder von den Touren. Der Tourenhöhepunkt bestand aus dem Mont Teilliers (2951m). An dem Tag setzte aber am Gipfel starker Schneefall ein, so dass ich da kein einziges brauchbares Foto davon habe.

Bild 1: Aufstieg zum Col de Barasson bei Neuschnee (Schneefall vom vorangegangen Mont Teilliers-Tag) - Grenzjoch zu Italien. Hier gäbs die Möglichkeit zu einer langen Abfahrt nach Italien. Aufgrund der Sonneneinstrahlung entschieden wir uns aber für die nordseitige Abfahrt zurück auf die Schweizer Seite (ein traumhafter Pulver-Hang, und das am Ostersonntag im April ;D).

Bild 2: Rückblick auf unsere Aufstiegsspur zum Punkt 2668m in den Chaux de Fornon, ideale Skimulden ...

Bild 3: An den ostseitigen Hängen war der Neuschnee von vorgestern bereits in absolut perfekten Firn umgewandelt

Bud Spencer
23.04.2006, 15:30
seeehr schön

das beste:

Als Abschluss der Hauptwinterzeit sooo is brav!

subtleplague
23.04.2006, 20:47
mehr TRs mehrt bilder. woohoo.

greg
23.04.2006, 21:04
An sich hab ich mir erwartet, dass wir die Liftanlage(n) des Skigebiets (spezialisiert auf Freeride) mit den zahlreichen Tourenmöglichkeiten dort kombinieren. Aber ich hab mich (natürlich ?) getäuscht. Schweizer Tourengeher scheinen offensichtlich die Qualität einer Tour nicht an der Abfahrt zu messen, sondern an der Zahl der Aufstiegshöhenmeter (wobei die Zahl 1000 hier den entscheidenden Qualitätssprung bemisst).


natürlich werden die liftanlagen mit den tourenmöglichkeiten kombiniert. irgendwie muss man ja auch wieder runter kommen...


alles was diese gondel aber erschliesst, ist absolut südseitig. oder?

subtleplague
23.04.2006, 21:11
theoretisch nicht, denn das skigebiet liegt aufder nordseite des passes. kan mcih aber auch täuschen.

gletsch
23.04.2006, 21:28
alles was diese gondel aber erschliesst, ist absolut südseitig. oder?


Subtle hat recht. Die Hauptseite des Skigebiets (und auch der Freeride-Möglichkeiten) ist nordseitig. Noch dazu so in einer riesigen Steilmulde, dass die Sonne nicht sehr gut und lange hinkommt. Da fand sich im oberen Teil auch noch guter Pulver. Nur die Abfahrten nach Italien (die dafür sehr lange - bis zu 10 km bei bis zu 1600 Höhenmetern - sind) schauen nach Süden.

Das mit der Kombination Fellaufstieg - Seilbahnabfahrt wäre evtl. durchaus angebracht. Ich hab mich schon sehr gewundert, dass es Tourengeher ohne echte Tiefschneekenntnisse gibt. Die Abfahrt vom Mont Teilliers bei wirklich miserablen Schneebedingungen und schlechter Sicht (Schneefall) war dann auch für eine in unserer Gruppe eine alpinistische Meisterleistung (andererseits finde ich toll, dass man sich das traut).