Madtrix
03.04.2012, 22:01
Wichtig: Falls jemand weiterhin denkt, Snowboarden und Skifahren seinen zwei völlig unvereinbare Sportarten, so soll er an dieser Stelle doch die Taste oberhalb der Enter-Taste drücken…
Hier gehts zm 2. Teil (http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?p=317538#post317538)
Und hier der 3. Teil (http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?p=318707#post318707)
http://www.youtube.com/watch?v=OW9MXE0x9pk
Sat’khilamuro tsels Sakartvelo – Skifahren in Georgien
Die Anfrage im Herbst kam aus heiterem Himmel: „Willst du mit nach Georgien? Ich war im Sommer da, die Berge sehen vielversprechend aus.“ Georgien, hmmm. Mal die verrosteten Geografiekenntnisse im Hirn abfragen. Das müsste irgendwo im Osten liegen, nahe bei Russland. Achja, da war doch noch ein Konflikt um eine autonome Region zwischen Georgien und Russland in 2008. Das war‘s dann auch schon mit meinem Wissen über Georgien. Zu Unrecht, denn das Land hat unglaublich viel zu bieten, wie ich es nach und nach während der Reise erfahren werde.
Georgien, von den Einheimischen „Sakartwelo“ genannt, liegt am Ostufer des schwarzen Meeres. Im Norden bildete sich mit dem „grossen Kaukasus“ die Grenze zu Russland, im Süden übernimmt dies der „kleine Kaukasus“ zur Türkei, Armenien und Aserbaidschan. Ungefähr ein Fünftel des Landes ist von Bergen mit mehr als 2000m Höhe bedeckt. Zwischen den beiden Bergketten liegt ein fruchtbares Land. An der Grenze zwischen Asien und Europa gelegen, bildet Georgien ein Mosaik verschiedener Kulturen und Religionen. Dieses Mosaik wollten wir, eine 6-köpfige Truppe von Schweizer FreeriderInnen während eines fünfwöchigen Trips erkunden.
Zur besseren Übersicht gliedere ich diesen Artikel in drei Abschnitte. Der erste Teil beschreibt die Region nördlich von Tbilissi, der zweite die Provinz „Swanetien“ und der dritte ist mehr allgemeiner Art über Land und Leute.
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Teil 1: Chewsuretien und die Heerstrasse
Strassen waren immer schon ein Dreh- und Angelpunkte in der Entwicklung einer Region. Wenn die Strasse der kürzeste und zugleich der gefährlichste und beschwerlichste Weg war, um den Grossen Kaukasus in Nord-Süd Richtung zu überqueren hat sie eine besondere Bedeutung. Die „Heerstrasse“ die durch die Provinz „Chewsuretien“ führt, spielte eine strategische Rolle bei der Entwicklung der transkaukasischen Beziehungen. Sie verbindet Wladikawkas im russischen Nordossetien mit Tiflis in Georgien und eröffnete uns den Weg zum georgischen Skigebiet „Gudauri“.
Gudauri liegt ca. 120 Kilometer nördlich von der georgischen Hauptstadt Tbilisi, auf Deutsch Tiflis. 1988 wurde Gudauri durch österreichische und schwedische Investoren aus dem Boden gestampft. Durch die einfache und verhältnismässig schnelle Erreichbarkeit hat sich Gudauri zum bekanntesten Skigebiet in Georgien gemausert. Als Anmerkung wäre hier noch fair zu erwähnen, dass es in Georgien gewaltige vier Skigebiete gibt, wobei zwei davon mehr oder weniger aus einem einzigen Lift bestehen. Dies bei einer Landesfläche von ca. 69.700 Quadratkilometern, wobei Gebirge und Vorgebirge 87 Prozent des Landes bedecken. Die Konkurrenz ist also nicht besonders gross.
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Gudauri, das mit dem Slogan „Gudauri – Feel Good Aura“ für sich wirbt, ist der modernste und westlichste Ressort in Georgien. Durch die hohe Lage von 2200 bis 3300 Meter über Meer bietet Gudauri trotzt der südseitigen Ausrichtung Schneesicherheit bis Ende April. Was das Skigebiet für Freerider interessant macht ist die Nahe Lage am 2379 Meter hohen Kreuzpass der sich neben dem Skigebiet nach Norden gegen Russland schlängelt. Fährt man vom obersten Lift nordseitig ab, gelangt man automatisch auf die Passstrasse, wo man abgeholt und nach Gudauri zurückgebracht werden kann. Das Problem ist nur, dass die Passstrasse mehr oder weniger willkürlich von den Behörden gesperrt wird. Der dreistündige Rückweg ist aber ein Erlebnis für sich selber, da er durch unbeleuchtete Tunnel und Gallerien und eine wunderschöne Berglandschaft führt.
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Diese Variante zieht dann doch einige Freerider an und im Allgemeinen sind das Skigebiet und die Unterkünfte für unseren Geschmack viel zu westlich ausgerichtet. Das ist nicht das Georgien das wir suchen. Wir beschliessen nach drei Tagen deshalb auf die Aufstiegshilfe zu verzichten und in Zukunft mehr Beinarbeit zu leisten. Um uns den Rückweg über den Pass offen zu halten, reduzieren wir unser Gepäck auf einen Tagesrucksack mit Schlafsack, Matte und ein paar Ersatzkleidern, um Notfalls zu Fuss über den Kreuzpass zurückkehren zu können.
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Ein gigantisches Panorama
Ohne den weiteren Transport zu Organisieren, fahren wir auf gut Glück eine weitere Variante vom Skigebiet aus, die zur Passstrasse in einen Ort namens „Kobi“ führt. Dort landen wir mitten in einer Armeeaktion, die hier mit einem russischen Riesenhelikopter Holz durch die Gegend fliegt. Wir erklären Ihnen, dass wir nach „Stepantsminda“ möchten. Einer der Soldaten faselt darauf irgendwas das wir nicht verstehen, läuft davon und kommt einige Minuten später mit seinem alten verlotterten Lada wieder angefahren. Irgendwie schaffen wir es unser Gepäck und sechs Personen im und auf dem Auto zu verstauen und schon fährt unser Taxi los. Das ist georgische Unkompliziertheit kombiniert mit dem georgischen Geschäftssinn, wo jeder nebenbei noch irgendwie ein wenig „Lari“ dazuverdient.
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Da geht’s lang…
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Ein fliegendes russisches Haus
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Das wäre ne Line. 1000 Höhenmeter direkt auf die Strasse…
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Irgendwie passte da alles rein…
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Sogar wir.
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Chaos am Kreuzpass
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Unser Taxi am Kreuzpass
Stepantsminda das früher Kazbegi hiess und von den Einheimischen immer noch so genannt wird, ist ein Dorf mit 1800 Einwohnern und liegt 15 Kilometer von der russischen Grenze entfernt am Fusse des Berges „Kazbek“. Der Kazbek ist mit 5047 Metern der zweithöchste Berg in Georgien und ist im Sommer ein beliebtes Ziel für Alpinisten. Das Dorf selber liegt in einem Kessel umgeben von 3000 und 4000er die von diversen steilen Couloirs durchzogen sind, die jedes Freerider-Herz höher schlagen lässt. Leider mussten wir auf eine Winterbesteigung des Kazbeks und die Nordwestcouloirs hinter dem Dorf verzichten. Kurz zuvor hatte ein Windsturm durch die Gegend gefegt und dem Schnee arg zugesetzt. So blieb es bei einem Besuch der „Gergeti Trinity Church“ am Fusse des Kazbeks.
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Aufstieg zur Gergeti Trinity Church, im Hintergrund Kazbegi
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A Freeriders Dream?
Der eigentliche Grund um über den Kreuzpass nach Norden zu gehen war jedoch nicht Stepantsminda sondern die Seitentäler die vom Tergi-Tal abzweigen. In diesen Tälern erhofften wir uns besseren auch Schneeverhältnisse zu finden. Nach dem Kartenstudium entschieden wir uns ein abgelegenes Dorf mit dem Namen Juta (sprich: Dschuta) aufzusuchen. Das Dorf liegt auf ca. 2100 Meter am Ende des „Sno-Tales“ und ist im Winter nur zu Fuss erreichbar. Nur wissen wir nicht ob das Dorf im Winter überhaupt bewohnt ist und ob wir dort eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Vasili, der Herr von unserem Guesthouse, bringt uns nachdem wir ihm ausdrücklich beigebracht haben, dass wir seine Obhut verlassen wollen, soweit wie möglich ins Sno-Tal. Von da aus heisst es die Skis und Splitboards anschnallen und den zwölf Kilometer langen Weg nach Juta in Angriff nehmen.
Juta ist nahe an der Russischen oder besser gesagt an der Grenze zur autonomen Republik „Inguschetien“ auf russischem Boden. Es gibt einige Fusspässe die in dieser Region nach Inguschetien führen weshalb ein Posten der Grenzpolizei in Juta stationiert ist. Die Grenzpolizei sieht uns schon lange bevor wir das Dorf erreichen und erwartet uns vor ihrem Posten. Sie sind erfreut über den sonst kaum vorhandenen Besuch im Winter, sind fasziniert von unseren Sportgeräten und helfen uns sofort im Dorf eine Unterkunft zu finden.
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Auf dem Weg nach Juta
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Die „Strasse“ nach Juta
Von da aus starten wir die nächsten drei Tage Skitouren auf die umliegenden Berge in der Suche nach gutem Schnee, leider war auch hier der Wind am Werke und wir finden nur windgepresste Hänge mit wenigen Flecken Pulverschnee drin. Der verschneite Kaukasus entschädigt uns immerhin mit einer atemberaubenden Landschaft, allem voran der 3842 Meter hohen „Chaukhi“ der mit seinen 800 Meter grossen Felswänden am Ende des Tales thront. Am vierten Tage scheint sich das Wetter zu verschlechtern und Schneefall kündigt sich an. Wir entschliessen uns deshalb Juta zu verlassen und nach Stepantsminda zurückzukehren.
Dort steigen wir in eine „Marschrutka“, einem öffentlichen Minibus die überall in Georgien verkehren und meist noch den Aufdruck des vorherigen Besitzers aus Westeuropa tragen. Die Marschrutka bringt uns nach einigen Schiebeinlagen, zerstörten Ketten und einem heillosen Chaos über den schon stark eingeschneiten Kreuzpass und die geschichtsträchtige Heerstrasse zurück nach Tbilisi.
Im nächsten Teil erwartet euch dann das georgische Skiabenteuer das wir gesucht haben. Ums schon mal vorneweg zu nehmen, die zwei Wochen in „Ushguli“ waren die besten „Skiferien“ die ich bisher erleben durfte…
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„Soso“ unser Gastgeber in Juta
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Das Gasthaus
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Georgische Tafel
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Ohne intensives Kartenstudium geht nichts… ;)
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Ein Jäger in Juta
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Aufstieg gegen den 3842 Meter hohen „Chaukhi“
Kurioses und Erlebnisse Part I:
- In der Autonomen Republik „Adscharien“ waren vor 2004 für die Einreise besondere Passierscheine nötig. Man erhielt die Passierscheine gegen eine Spende. Eine Spende an den Lieblingsfussballverein von „Aslan Abaschidse“ des amtierenden Machthabers von Adscharien.
- „Trinkt man am Abend zu viel muss man am nächsten Tag gegen den Kater zwei, drei Schnaps nehmen. Fühlt man sich dann besser, trinkt man weiter. So kann man das ganze Leben lang Trinken.“ Dies erklärte uns ein grinsender Gia Chkhatarashvili, ein bekannter georgischer Fotograf den wir in Tbilisi mit einem Kater getroffen haben.
- Auch wenn man noch so arm ist, in Georgien ist ein Fernseher ein muss. Und er läuft nonstop. Von da an wo die erste Person aufsteht bis dann wenn die letzte ins Bett geht. Die Georgier sind verrückt nach katastrophal synchronisierten brasilianischen Seifenopern, die alle 15 Minuten von einem Werbeblock der Regierung, Polizei und Lazika, dem georgischen Panzerhersteller unterbrochen wird.
http://www.youtube.com/watch?v=2s72faPVWb4"]http://www.youtube.com/watch?v=2s72faPVWb4
Hier gehts zm 2. Teil (http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?p=317538#post317538)
Und hier der 3. Teil (http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?p=318707#post318707)
http://www.youtube.com/watch?v=OW9MXE0x9pk
Sat’khilamuro tsels Sakartvelo – Skifahren in Georgien
Die Anfrage im Herbst kam aus heiterem Himmel: „Willst du mit nach Georgien? Ich war im Sommer da, die Berge sehen vielversprechend aus.“ Georgien, hmmm. Mal die verrosteten Geografiekenntnisse im Hirn abfragen. Das müsste irgendwo im Osten liegen, nahe bei Russland. Achja, da war doch noch ein Konflikt um eine autonome Region zwischen Georgien und Russland in 2008. Das war‘s dann auch schon mit meinem Wissen über Georgien. Zu Unrecht, denn das Land hat unglaublich viel zu bieten, wie ich es nach und nach während der Reise erfahren werde.
Georgien, von den Einheimischen „Sakartwelo“ genannt, liegt am Ostufer des schwarzen Meeres. Im Norden bildete sich mit dem „grossen Kaukasus“ die Grenze zu Russland, im Süden übernimmt dies der „kleine Kaukasus“ zur Türkei, Armenien und Aserbaidschan. Ungefähr ein Fünftel des Landes ist von Bergen mit mehr als 2000m Höhe bedeckt. Zwischen den beiden Bergketten liegt ein fruchtbares Land. An der Grenze zwischen Asien und Europa gelegen, bildet Georgien ein Mosaik verschiedener Kulturen und Religionen. Dieses Mosaik wollten wir, eine 6-köpfige Truppe von Schweizer FreeriderInnen während eines fünfwöchigen Trips erkunden.
Zur besseren Übersicht gliedere ich diesen Artikel in drei Abschnitte. Der erste Teil beschreibt die Region nördlich von Tbilissi, der zweite die Provinz „Swanetien“ und der dritte ist mehr allgemeiner Art über Land und Leute.
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Teil 1: Chewsuretien und die Heerstrasse
Strassen waren immer schon ein Dreh- und Angelpunkte in der Entwicklung einer Region. Wenn die Strasse der kürzeste und zugleich der gefährlichste und beschwerlichste Weg war, um den Grossen Kaukasus in Nord-Süd Richtung zu überqueren hat sie eine besondere Bedeutung. Die „Heerstrasse“ die durch die Provinz „Chewsuretien“ führt, spielte eine strategische Rolle bei der Entwicklung der transkaukasischen Beziehungen. Sie verbindet Wladikawkas im russischen Nordossetien mit Tiflis in Georgien und eröffnete uns den Weg zum georgischen Skigebiet „Gudauri“.
Gudauri liegt ca. 120 Kilometer nördlich von der georgischen Hauptstadt Tbilisi, auf Deutsch Tiflis. 1988 wurde Gudauri durch österreichische und schwedische Investoren aus dem Boden gestampft. Durch die einfache und verhältnismässig schnelle Erreichbarkeit hat sich Gudauri zum bekanntesten Skigebiet in Georgien gemausert. Als Anmerkung wäre hier noch fair zu erwähnen, dass es in Georgien gewaltige vier Skigebiete gibt, wobei zwei davon mehr oder weniger aus einem einzigen Lift bestehen. Dies bei einer Landesfläche von ca. 69.700 Quadratkilometern, wobei Gebirge und Vorgebirge 87 Prozent des Landes bedecken. Die Konkurrenz ist also nicht besonders gross.
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Gudauri, das mit dem Slogan „Gudauri – Feel Good Aura“ für sich wirbt, ist der modernste und westlichste Ressort in Georgien. Durch die hohe Lage von 2200 bis 3300 Meter über Meer bietet Gudauri trotzt der südseitigen Ausrichtung Schneesicherheit bis Ende April. Was das Skigebiet für Freerider interessant macht ist die Nahe Lage am 2379 Meter hohen Kreuzpass der sich neben dem Skigebiet nach Norden gegen Russland schlängelt. Fährt man vom obersten Lift nordseitig ab, gelangt man automatisch auf die Passstrasse, wo man abgeholt und nach Gudauri zurückgebracht werden kann. Das Problem ist nur, dass die Passstrasse mehr oder weniger willkürlich von den Behörden gesperrt wird. Der dreistündige Rückweg ist aber ein Erlebnis für sich selber, da er durch unbeleuchtete Tunnel und Gallerien und eine wunderschöne Berglandschaft führt.
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Diese Variante zieht dann doch einige Freerider an und im Allgemeinen sind das Skigebiet und die Unterkünfte für unseren Geschmack viel zu westlich ausgerichtet. Das ist nicht das Georgien das wir suchen. Wir beschliessen nach drei Tagen deshalb auf die Aufstiegshilfe zu verzichten und in Zukunft mehr Beinarbeit zu leisten. Um uns den Rückweg über den Pass offen zu halten, reduzieren wir unser Gepäck auf einen Tagesrucksack mit Schlafsack, Matte und ein paar Ersatzkleidern, um Notfalls zu Fuss über den Kreuzpass zurückkehren zu können.
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Ein gigantisches Panorama
Ohne den weiteren Transport zu Organisieren, fahren wir auf gut Glück eine weitere Variante vom Skigebiet aus, die zur Passstrasse in einen Ort namens „Kobi“ führt. Dort landen wir mitten in einer Armeeaktion, die hier mit einem russischen Riesenhelikopter Holz durch die Gegend fliegt. Wir erklären Ihnen, dass wir nach „Stepantsminda“ möchten. Einer der Soldaten faselt darauf irgendwas das wir nicht verstehen, läuft davon und kommt einige Minuten später mit seinem alten verlotterten Lada wieder angefahren. Irgendwie schaffen wir es unser Gepäck und sechs Personen im und auf dem Auto zu verstauen und schon fährt unser Taxi los. Das ist georgische Unkompliziertheit kombiniert mit dem georgischen Geschäftssinn, wo jeder nebenbei noch irgendwie ein wenig „Lari“ dazuverdient.
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Da geht’s lang…
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Ein fliegendes russisches Haus
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Das wäre ne Line. 1000 Höhenmeter direkt auf die Strasse…
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Irgendwie passte da alles rein…
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Sogar wir.
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Chaos am Kreuzpass
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Unser Taxi am Kreuzpass
Stepantsminda das früher Kazbegi hiess und von den Einheimischen immer noch so genannt wird, ist ein Dorf mit 1800 Einwohnern und liegt 15 Kilometer von der russischen Grenze entfernt am Fusse des Berges „Kazbek“. Der Kazbek ist mit 5047 Metern der zweithöchste Berg in Georgien und ist im Sommer ein beliebtes Ziel für Alpinisten. Das Dorf selber liegt in einem Kessel umgeben von 3000 und 4000er die von diversen steilen Couloirs durchzogen sind, die jedes Freerider-Herz höher schlagen lässt. Leider mussten wir auf eine Winterbesteigung des Kazbeks und die Nordwestcouloirs hinter dem Dorf verzichten. Kurz zuvor hatte ein Windsturm durch die Gegend gefegt und dem Schnee arg zugesetzt. So blieb es bei einem Besuch der „Gergeti Trinity Church“ am Fusse des Kazbeks.
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Aufstieg zur Gergeti Trinity Church, im Hintergrund Kazbegi
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A Freeriders Dream?
Der eigentliche Grund um über den Kreuzpass nach Norden zu gehen war jedoch nicht Stepantsminda sondern die Seitentäler die vom Tergi-Tal abzweigen. In diesen Tälern erhofften wir uns besseren auch Schneeverhältnisse zu finden. Nach dem Kartenstudium entschieden wir uns ein abgelegenes Dorf mit dem Namen Juta (sprich: Dschuta) aufzusuchen. Das Dorf liegt auf ca. 2100 Meter am Ende des „Sno-Tales“ und ist im Winter nur zu Fuss erreichbar. Nur wissen wir nicht ob das Dorf im Winter überhaupt bewohnt ist und ob wir dort eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Vasili, der Herr von unserem Guesthouse, bringt uns nachdem wir ihm ausdrücklich beigebracht haben, dass wir seine Obhut verlassen wollen, soweit wie möglich ins Sno-Tal. Von da aus heisst es die Skis und Splitboards anschnallen und den zwölf Kilometer langen Weg nach Juta in Angriff nehmen.
Juta ist nahe an der Russischen oder besser gesagt an der Grenze zur autonomen Republik „Inguschetien“ auf russischem Boden. Es gibt einige Fusspässe die in dieser Region nach Inguschetien führen weshalb ein Posten der Grenzpolizei in Juta stationiert ist. Die Grenzpolizei sieht uns schon lange bevor wir das Dorf erreichen und erwartet uns vor ihrem Posten. Sie sind erfreut über den sonst kaum vorhandenen Besuch im Winter, sind fasziniert von unseren Sportgeräten und helfen uns sofort im Dorf eine Unterkunft zu finden.
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Auf dem Weg nach Juta
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Die „Strasse“ nach Juta
Von da aus starten wir die nächsten drei Tage Skitouren auf die umliegenden Berge in der Suche nach gutem Schnee, leider war auch hier der Wind am Werke und wir finden nur windgepresste Hänge mit wenigen Flecken Pulverschnee drin. Der verschneite Kaukasus entschädigt uns immerhin mit einer atemberaubenden Landschaft, allem voran der 3842 Meter hohen „Chaukhi“ der mit seinen 800 Meter grossen Felswänden am Ende des Tales thront. Am vierten Tage scheint sich das Wetter zu verschlechtern und Schneefall kündigt sich an. Wir entschliessen uns deshalb Juta zu verlassen und nach Stepantsminda zurückzukehren.
Dort steigen wir in eine „Marschrutka“, einem öffentlichen Minibus die überall in Georgien verkehren und meist noch den Aufdruck des vorherigen Besitzers aus Westeuropa tragen. Die Marschrutka bringt uns nach einigen Schiebeinlagen, zerstörten Ketten und einem heillosen Chaos über den schon stark eingeschneiten Kreuzpass und die geschichtsträchtige Heerstrasse zurück nach Tbilisi.
Im nächsten Teil erwartet euch dann das georgische Skiabenteuer das wir gesucht haben. Ums schon mal vorneweg zu nehmen, die zwei Wochen in „Ushguli“ waren die besten „Skiferien“ die ich bisher erleben durfte…
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„Soso“ unser Gastgeber in Juta
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Das Gasthaus
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Georgische Tafel
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Ohne intensives Kartenstudium geht nichts… ;)
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Ein Jäger in Juta
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Aufstieg gegen den 3842 Meter hohen „Chaukhi“
Kurioses und Erlebnisse Part I:
- In der Autonomen Republik „Adscharien“ waren vor 2004 für die Einreise besondere Passierscheine nötig. Man erhielt die Passierscheine gegen eine Spende. Eine Spende an den Lieblingsfussballverein von „Aslan Abaschidse“ des amtierenden Machthabers von Adscharien.
- „Trinkt man am Abend zu viel muss man am nächsten Tag gegen den Kater zwei, drei Schnaps nehmen. Fühlt man sich dann besser, trinkt man weiter. So kann man das ganze Leben lang Trinken.“ Dies erklärte uns ein grinsender Gia Chkhatarashvili, ein bekannter georgischer Fotograf den wir in Tbilisi mit einem Kater getroffen haben.
- Auch wenn man noch so arm ist, in Georgien ist ein Fernseher ein muss. Und er läuft nonstop. Von da an wo die erste Person aufsteht bis dann wenn die letzte ins Bett geht. Die Georgier sind verrückt nach katastrophal synchronisierten brasilianischen Seifenopern, die alle 15 Minuten von einem Werbeblock der Regierung, Polizei und Lazika, dem georgischen Panzerhersteller unterbrochen wird.
http://www.youtube.com/watch?v=2s72faPVWb4"]http://www.youtube.com/watch?v=2s72faPVWb4