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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Line Influence 115 (Ex: Mantra vs. Sentinel)



squirlo
21.12.2011, 07:55
Hi!

Ich suche derzeit eine Pistenfräse mit Tiefschneeignung, kein Parkeinsatz. Das Verhältnis zwischen den beiden Einsatzgebieten kann 50/50, aber auch 100/0 oder 0/100 sein, das hängt nicht nur von den äußeren Bedingungen ab, die in so ein paar zusammenhängenden Alpentagen, die weit im Voraus gebucht wurden, herrschen, sondern insbesondere von den Mitfahrern.
Dabei soll der Ski auch bei eisigen Pistenverhältnissen (z.B. gefrorener Firn) noch gut auf der Kante halten, aber gleichzeitig im Tiefschneeeinsatz ganz gut aufschwimmen und ganz generell eher auf Speed ausgelegt sein.

Mein erster Gedanke war da fast naturgemäß der Mantra. Wenn man Testermeinungen Glauben schenken kann, ist die neue Schaufel tatsächlich eine nennenswerte Aufwertung für Off-Piste. Allerdings kommt man an einen Mantra selten günstig ran, dafür verkauft er sich anscheinend zu gut. Der Salomon Sentinel scheint das Pendant zum neuen Mantra zu sein, sowohl was Flex als auch Shape angeht. Ich hatte gestern beide in der Hand, der Early Rise des Sentinel beginnt nicht früher, die Aufbiegung ist aber etwas größer. Und - ganz wichtig - er ist günstig zu bekommen.

Es kann sein, dass ich so einem Ski zu gegebener Zeit eine breite, lange Powderlatte zur Seite stelle. Allerdings brauche ich erstmal ein neues LVS, das hat Priorität. Der Sentinel/Mantra/? soll also erstmal möglichst viel abdecken.

Dass man da Kompromisse eingehen muss, ist mir klar, wo wir auch schon bei der nächsten Frage wären: die Länge. Meine Wenigkeit: 175cm, 75-80kg, nicht der beste, aber sicher auch nicht der schlechteste Pilot, irgendwo dazwischen, je nach Tagesform. :) Pro Saison 15-25 Skitage.

Beim Sentinel sagt mir mein Bauchgefühl 184cm. Allerdings scheint er in dieser Länge für meine Körpermaße doch ein recht störrischer Bock weil straff abgestimmt zu sein, daher raten eigentlich alle Fahrberichte aus diversen Foren explizit bei diesem Ski zur kürzeren Variante, das wären dann 177cm, auf Kosten des Floatings. Kann man auf der Piste beziffern, was der Längenunterschied ausmacht? Längenemfehlungen für den neuen Mantra?

In der Kategorie gibt es mittlerweile Ski wie Sand am Meer, die beiden sind aber meine Favoriten. Ich wäre für Ratschläge aus der Gemeinde sehr dankbar!

6250thorsten
21.12.2011, 19:24
Ich hatte den Sentinel in 184cm bei der selben Körpergröße und 80kg Gewicht.Also straff ist das Ding aber bockig würde ich jetzt nicht sagen.Er fährt sich auf der Piste sehr gut und du kannst es richtig krachen lassen,egal ob Eis oder sonstiges.Für Tiefschnee ist er halt ein wenig zu schmal,aber bis 30 cm Neuschnee machts auch hier spaß.
Das einzige was ich als störend empfand war das hohe Gewicht.Ich würde sagen ein guter Allrounder,für den man gute Oberschenkel braucht,aber wenn man auf Speed und Sicherheit steht ein super Ski.

squirlo
21.12.2011, 20:18
Danke für deine Einschätzung, das deckt sich so ziemlich mit dem Tenor zu diesem Ski. Was mich noch sehr interessieren würde: wie gut lässt sich der Radius auf der Piste variieren?

Ich bin mir eigentlich sicher, dass der 177er für den Pisteneinsatz lang genug für mich ist, eben weil der Ski für diese Breite so straff ist. Die Frage ist halt, wieviel Agilität der 184er im Vergleich verliert und wieviel anstrender der zu fahren ist. Dass er besser aufschwimmt, ist ja klar. Aber auch hier: wieviel besser?

Wahrscheinlich lässt sich sowas nur im direkten Vergleich herausfinden, der mir hier aber schlicht nicht möglich ist.

squirlo
22.12.2011, 15:51
Neu im Rennen: K2 Hardside.

Auf dem Papier haben Sentinel, Mantra und Hardside sehr viel gemeinsam.

Sehr ähnliche Breite + Radius + Länge des Rockers, Sandwichkonstruktion mit Seitenwangen und zwei Titanalschichten. Bringt die Kantenverstärkung beim Sentinel tatsächlich was oder ist das pures Marketinggequatsche? Letzte Saison ist bei meinem Ski die Kante rausgerissen, da finde ich sowas prinzipiell gut, sofern es wirklich funktioniert.

Bezüglich Länge sollte ich noch erwähnen, dass mein linkes Knie etwas lädiert ist und vermutlich auch bleiben wird.

Weitere Ratschläge sind nach wie vor sehr willkommen!

BlackDiamond
22.12.2011, 16:31
wenn du vieleicht doch noch etwas breiter gehen möchtest, werfe ich noch den movement goliath (oder den trust rocker) ins rennen. das teil ist schön straff, schnell und hat auch auf harter piste genügend kantengriff...

squirlo
16.01.2012, 19:00
Wenn man sich ein bisschen näher mit der Materie befasst, stößt man ja wirklich auf unendlich viele Modelle mit ~100mm Mittelbreite...

Ich spiele derzeit aber tatsächlich mit dem Gedanken, noch ein paar mm drauf zu packen, montiert wird eine Baron/(Duke), allerdings nur für kurze Aufstiege "um die Ecke rum". Die Frage ist, die sowas dann bei reinen Pistentagen, die zweifellos vorkommen werden, funktioniert. Abgesehen von dem Radius von >25m stellt sich mir die Frage, ob man mit solchen Planken noch genug Druck auf die Kante bekommt, um auf harten Pisten genug Griff zu haben.

Der Sidestash (108mm), um mal explizit auf einen in Frage kommenden Ski einzugehen, soll aber ähnlich gute Pisteneigenschaften haben wie der Hardside mit 98mm und dabei auch noch sehr stabil sein. Sowas klingt natürlich verlockend. Denn wozu dann auf zusätzlichen Auftrieb verzichten?

Was denkt ihr, ist ein Sidestash schon zu breit für ganztägiges Pistenballern, wenn die Bedingungen abseits einfach grottig sind?



(P.S.: Es gibt einfach zu viele Ski auf dem Markt)

squirlo
23.01.2012, 22:55
So, ich darf eine Entscheidung verkünden: :)

Es ist ein Line Influence 105 in 186cm geworden. Warum? Weil der Ski meinen Vorstellungen von einem eierlegenden Wollmilchschwein am am nächsten kommt. Traditionelle Vorspannung unter der Bindung mit dezentem Early Rise (20cm x 4mm), verhältnismäßig kleinem Radius von ~20m (Stichwort Pisteneinsatz) und Doppeltitanal für genügend Grip.

Ich war schon kurz davor, mich für den beim Sponsor dieses Forums runtergesetzten Influence 115 zu entscheiden, bis dann heute Abend ebenfalls der 105er runtergesetzt wurde. Ich denke, dass letzterer alltagstauglicher für meinen Einsatzweck (siehe oben) und schonender für mein lädiertes Knie ist.

Drauf kommt eine Baron. Ich war kurz in Versuchung, mich für die F12 zu entscheiden, allerdings traue ich der Bindung trotz Überarbeitung der letztjährigen und anfälligen Version noch nicht so ganz über den Weg. Dafür fehlt es bisher an stichhaltigen Langzeittests. Die Baron hat sich bewährt, und mehr als 500HM werde ich so oder so nicht aufsteigen. Da kann ich mit dem Zusatzgewicht leben.

Auch wenn es am Ende weder Hardside noch Sidestash geworden ist: vielen Dank nochmal für die persönlichen Einschätzungen von knut, Kartoffelstampfer und bachmichl!

Vielleicht überlebt der neue Ski diesmal mehr als 6 Skitage...

guru68
02.02.2012, 08:48
Hallo squirlo,

schreib doch bitte einen kurzen Erfahrungsbericht, wenn du den Ski ausprobiert hast. Daran wäre ich sehr interessiert.

Danke und Gruß
Jörg

squirlo
06.02.2012, 15:05
Hm. Es hat sich mal wieder gezeigt:

1. Es kommt anders
2. als man denkt

zu 1.:
http://www.abload.de/img/p1060512ndojq.jpg

Warum es jetzt dann doch der 115er geworden ist, ist in erster Linie den knapp 5000 Fahrberichten geschuldet, in denen durch die Bank explizit das Verhalten auf der Piste hervorgehoben wird. Zudem ist er straffer abgestimmt als der 105er. Warum also auf Breite verzichten... Der 105 war übrigens tatsächlich schon geordert, weil der Händler die Bindung nicht da hatte, stand der Ski unmontiert da und ich bin nochmal ins Grübeln gekommen. Die projizierte (wahre) Länge von dem Ski ist übrigens ~183cm.

zu 2.:
http://www.abload.de/img/p10605101nqvl.jpg

Der Preis für die Duke wurde drastisch runtergesetzt und damit war das Set nochmal günstiger als mit der Baron. Und die 300g Mehrgewicht machen den Bock dann auch nicht mehr fett, wenn das Setup als Ganzes schon geschmeidige 8kg wiegt.

Jetzt muss ich noch drei Wochen warten, bis ich in die Berge komme. :bang:

Andi N.
06.02.2012, 15:55
der influence ist wirklich ein schoener ski.stabil, gut im zerfahrenem und kantengriff auf der piste. wenn es buckelig wird-das war zu erwarten, kommt er schnell an seine grenzen.
schade jedoch, dass er so kurz ausfaellt, sonst haette ich schon laengst zugeschlagen.der ist zurzeit fuer 300 ocken zu haben...

naechste sasion kommt er eine nummer groesser raus.

Jamaiko
06.02.2012, 16:01
Mit offiziellen 186 cm für einen Big Mountain Ski aber echt schon recht kurz. Wenn er wirklich in länger kommt ist er bei den ganzen positiven Berichten aber auf jeden Fall mal vermerkt.

squirlo
06.02.2012, 16:26
Wobei man erwähnen sollte, dass der 12/13er deutlich entschärft wurde. Soll heißen:

- 145-115-131 statt wie bisher 153-115-142
- die obere Metallschicht (die aus dem Ski heraussteht, siehe Bild) wurde durch Carbon ersetzt
- Early Rise vorne verlängert und höher
- vertikale Seitenwangen durch dieses ominöse "Capwall" ersetzt (siehe K2, ist ja auch der gleiche Konzern)
- Early Rise und Taper am Tail
- weniger Gewicht

Ist die Frage, ob der neue 115er dann überhaupt noch mit dem jetzigen vergleichbar ist. Video:
http://www.youtube.com/watch?v=09QTcgsvTLY

Andi N.
07.02.2012, 18:30
schon schade wenn die hersteller ihre eigenen ski zerstoeren :bang:

squirlo
20.03.2012, 23:20
Kurze Rückmeldung nach 11 Skitagen:

Piste:
Das gleichmäßige Rattern des Rockers vorne erinnert erstmal eine Dampflok. Danach braucht man eine gewisse Grundgeschwindigkeit, um gescheit aufkanten zu können, dann zieht er aber aber mit stoischer Ruhe seine Schwünge und macht quasi den Autopiloten. Schwungeinleitung problemlos über Druck auf die Schaufel. So wirklich weg von seinem Radius will er dabei nicht. Sulzhügel sind nur Verzierung, die werden aus dem Weg geräumt. In Verbindung mit dem hohen Gewicht hat das was von zwei Güterzügen an den Füßen. Stabil bis in höchste Geschwindigkeiten. Auf gefrorenem Schnee wird es allerdings mordsmäßig anstrengend, genügend Druck auf die Kante zu bekommen. Das ist dann wohl einfach der Breite geschuldet. Gibt dann auch irgendwann auch Schmerzen in den Füßen, wenn man mit harten Schuhen unterwegs ist. Gleiches bei Buckeln, dafür ist er einfach nicht gemacht. Das endet dann irgendwann beim gemütlichen Runterrutschen.

Unverspurtes:
Kinderleicht zu fahren. Leicht zu drehen wahlweise über Druckbelastung oder in Engstellen durch einfaches Umschmeißen. Das Gewicht merkt man hier höchstens bei der enormen Stabilität. Dass er gut aufschwimmt, erklärt sich von selbst.

Zerhacktes:
Bei weichem Puder siehe Sulz: interessiert nicht wirklich. Bei Alt- und schwerem Schnee muss man dagegen schon aktiv steuern, sonst macht der Ski, was er will.

Harsch:
Ähnlich der vereisten Piste nicht wirklich spaßig. Da muss man schon aufpassen.

Aufstieg:
Die Faulheit hat gesiegt! Dank der guten Schneelage, wenigen Mitbewerbern und genug Möglichkeiten in Liftnähe nicht ernsthaft betrieben und nur interessehalber ein paar Meter marschiert. Der nächste schlechte Winter kommt bestimmt...

Fazit:
Absolut alltagstauglich mit Einschränkungen bei knallhartem Schnee. Lässt sich faul fahren, gibt aber auch genug zurück, wenn man's mal wissen will. Für meine Bedürfnisse: Top Ski!

Joker
23.03.2012, 16:11
Ich hätte das Intresse an einem Rocker Profil Bild :)

6250thorsten
23.03.2012, 18:17
Schau mal hier.http://blistergearreview.com/gear-reviews/2012-2013-line-influence-115

squirlo
25.03.2012, 20:21
Schau mal hier.http://blistergearreview.com/gear-reviews/2012-2013-line-influence-115
Falscher Ski. Das hier ist der aktuelle (11/12): http://blistergearreview.com/gear-reviews/2011-2012-line-influence-115-186cm/3 inkl. Bildern vom Rocker.