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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zelt aufschlagen in den Alpen



decay
28.06.2011, 15:27
Hi,

gibts Erfahrungen hiermit, wo erlaubt, wo geduldet, wo problemlos möglich, welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Besonders interessant, ganz Tirol, Salzburg und Italien.
Zieht die Ausrede Notbiwak bei Dunkelheit (bei einer Nacht am Berg, natürlich nicht für 2 Wochen an der selben Stelle...). Als Zelt habe ich ein 2-Mann Ding in der 2kg Klasse, also schon etwas, das man auch als Notbiwak durchgehen lassen könnte).

danke schonmal für eure Beiträge, wenns im falschen Forum is einfach verschieben.

gruss, alex

osti
28.06.2011, 15:55
hey Alex,

ich habe mich vor einiger Zeit diesbzgl auch schon mal schlau gemacht und einige Outdoor-Foren abgegrast. Zumindest für Tirol ist das "wilde" campen verboten. Afaik auch für Deutschland und Italien, ich nehme fast an, dass es für die anderen AT-Bundesländer auch gilt. Evt kann ja hier nen Ösi näheres dazu sagen. CH würde mich auch noch mal interessieren.


der Grundtenor in den Outdoor-Foren war jedoch "wo kein Kläger, da kein Richter". D.h. wenn man sich nen abgelegenes Plätzchen sucht, nicht unbedingt nen riesiges Lagerfeuer entzündet und das Zelt erst zur Dämmerung aufbaut und morgens wieder zügig abbaut, gibt es idR wenig Stress. Und wenn doch, bleibt es idR bei ner Verwarnung oder einem Bußgeld. Die Höhe eines Bußgeldes ist wohl regional sehr unterschiedlich.

campagnard
28.06.2011, 17:07
Grundsätzlich:
Geplant in den Alpen zu biwakieren macht nur Sinn, wenn man sich damit Marschzeit erspart, etwas spezielles trainiert oder auch einen ganz konkreten Grund hat, was beispielsweise natürlich ein Nachhimmel ohne Lichtverschmutzung sein kann. Die Alpen sind komplett mit Hütten und Schutzhäusern überzogen, die fast immer innerhalb weniger Stunden erreichbar sind. Die allermeisten Wege kreuzen ohnehin irgendwann im Tagesverlauf eine der Vereinshütten. Die Preise für Übernachtungen dort sind sehr gering und außerdem ist es immer (nach Vereinssatzungen) erlaubt an einem zugewiesenen Tisch seine eigene Verpflegung zu essen. Aus übertriebener Sparsamkeit auf Hütten zu verzichten halte ich persönlich für dämlich.

alex: ein notbiwak hat nichts mit der größe deines zelts zu tun. wenn 10 mann biwakieren müssen haben die natürlich ein größeres zelt dabei + evtl. eine küche.
meiner erfahrung nach wird es meist so gehandhabt, dass bis etwa 1-2 stunden vor sonnenuntergang und bis etwa 1 stunde nach sonnenaufgang von einem notbiwak ausgegangen wird, sofern nicht in direkter umgebung eine alternative (hotel usw.) möglich gewesen wäre. in der näheren umgebung einer hütte darf man fast immer sein zelt aufbauen, sofern man auf der hütte nicht nur teewasser kauft sondern natürlich auch das abendessen sowie ein frühstück bestellt. Aber fragen muss man unbedingt. (mein Argument: ich kann bei der Schnarcherei im Massenlager nicht schlafen).
Almbauern hatten bei mir bislang auch nie etwas dagegen, häufig verraten sie sogar ein besonders gut geeignetes Fleckchen wenn man ihnen ein schönes stück Käse abkauft.
Es sollte selbstverständlich sein, dass man absolut nichts hinterlässt, also keinen Abfall und auch keine Brandstelle oder ein fixfertig ausgehobenes Plumpsklo.

Und außerdem: zumindest im Sommer (ohne Regen) ist ein Zelt unter 2500 Metern gar nicht notwendig um zu biwakieren, irgendwo findet sich immer ein windgeschütztes Plätzchen.

decay
28.06.2011, 17:22
Danke, das hilft zur weiteren Orientierung :) Erster Plan war auch auf das Zelt zu verzichten.

Sparsamkeit ist übrigens gar nicht das Argument, eher an einem bestimmten Ort zu sein und früh/abends keine ewigen Zustiege mehr zu haben. Matratzenlager hasse ich auch, trotz Ohropax.

Bericht folgt sicher demnächst :)

Nuno
28.06.2011, 17:52
Hey, Anstiege sind ein idealer Warm-up ;-).

Bin ehrlich gesagt kein großer Fan vom (geplantem) Zelten in den Alpen. Einfacher Grund ist, das es in den letzten Jahren immer mehr wird und die von Campagnard erwähnten "überbleibsel" einfach zunehmen.
Der DAV hatte zum Beispiel schon vor zwei Jahren dazu ein Papier verfasst, welches mit schon geannnten Argumenten und vor allem aus Umweltsgründen davon abrät.
Egal, wie vorsichtig man ist, bleibt doch immer was zurück.

Außerdem geht für mich nichts über ein kühles, frisch gezapftes Bier nach einem Tourentag auf der Bank vor der Hütte während man dem Sonnenuntergang zuschaut.

Wenn es ein Notbiwak oder eine Ausnahme ist, kein Problem. Doch dann würde ich mir das Gewicht des Zeltes etc. sparen...

Corny2k2
06.10.2011, 10:30
Einfach mal ne Nacht draußen zu bleiben find ich ne top sache. Abends nochn schnellen Hike und oben schlafen halt ich für total unproblematisch. Was du mit rauf nimmst, nimmst du wieder mit runter! Und solang du nicht in nem Natruschutzgebiet bist, wird auch kein Ranger daherkommen und dich aufwecken...

StefanBC
06.10.2011, 22:16
Einfach mal ne Nacht draußen zu bleiben find ich ne top sache. Abends nochn schnellen Hike und oben schlafen halt ich für total unproblematisch. Was du mit rauf nimmst, nimmst du wieder mit runter! Und solang du nicht in nem Natruschutzgebiet bist, wird auch kein Ranger daherkommen und dich aufwecken...

So isses, gerade erst wieder ne Nacht aufm Gipfel verbracht, Bombensonnenaufgang!
Wenn man nur eine Nacht oben ist lässt sich sogar auf die Notdurft meistens verzichten ;) Dazu eine Bitte: nicht neben den Aufstieg ;)