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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fritschi FR+ verwindet sich stark



osti
06.01.2011, 17:46
Servus,

habe auf einem neuen Atomic Access mit 100mm unter der Bindung eine ca 3-4 Jahre alte Fritschi FR+ schrauben lassen. Bin die Bindung ca. 2 oder 3 Winter gefahren, danach lag sie im Keller rum. Habe heute morgen beim Anfellen bemerkt, dass der Vorderbacken an beiden Bindungen etwas schlackert bzw ich diesen per Hand um mehere mm verdrehen kann. Mit Schuh in der Bindung konnte ich diese auch deutlich sichtbar seitlich verdrehen. Bin dann mal los gestiefelt und bemerke in einer Traverse, dass ich hinten auf einmal neben die Steighilfe trete. Natürlich in Situationen, wo man sowas nicht wirklich gebrauchen kann. Ist dann noch 3 weitere male passiert. In der Tat kann man den hinteren Backen der Bindung, wenn nicht eingerastet, um mehrere Zentimeter seitlich mit der Hand auslenken. Halt soweit, dass man mit etwas Schmackes neben der Steighilfe landet. Das ganze ist also ziemlich labberig bzw wenig steif. Zuhause habe ich mir eine anderes Paar FR+ angeschaut und auch hier wackelt der Vorderbacken bzw man kann ihn händisch verdrehen (Z-Wert 9,x) und auch hinten kann ich die Bindung mit der Hand verdrehen. Die Labberigkeit scheint also anhand empirisch Nachforschung an 2 Paar Bindungen "normal" zu sein und auch scheint die Labberigkeit des vorderen Backens und die Verwindung des hinteren Backens nicht direkt ursächlich zusammen zuhängen. Ein Spiel am vorderen Drehgelenk ist auch nicht wirklich vorhanden, aber so richtig steif ist das auch alles nicht. Auf dem älteren 95mm breiten Ski hatte ich noch nie das Problem, die Bindung so zu verwinden, dass ich hinten neben der Steighilfe lande, und die 5mm mehr sollten den Braten doch auch nicht sooo fett machen. Schließlich haben einige Leute die FR+ auf deutlich breiteren Ski und fahren sicherlich auch deutlich härter als ich alter Sack.

Nun mal die Frage, ob jemand das an seiner FR+ nachvollziehen kann? Groß etwas dagegen tun, kann man ja wohl eher nicht, oder? Das neben die Steighilfe treten geht mir jetzt natürlich beim Atomic ziemlich auf die Nüsse, denn effektiv werde ich dort wohl ne andere Bindung benötigen, oder?

wie sind die Meinung der Touren-Experten?

Joachim
06.01.2011, 19:04
Hm, dass ich neben der Steighilfe lande hatte ich bei meinen beiden Fritschis nie. Ein Auslenken um bis zu 1 cm hab ich auch nicht festgestellt. Die Bindung sitzt aber schon ordentlich auf'm Ski. (Schrauben angezogen.)

osti
06.01.2011, 19:14
ja, die Bindung sitzt fest auf'm Ski, zumindest augescheinlich

freak
06.01.2011, 20:59
hatte nie ne freeride +, bei den normalen freerides die ich kenne gibts das aber auf dauer auch. naxo noch viel früher bzw viel schlimmer. so schlimm fand ichs dann aber auch nie.

freak~[:fish:&:ghost:]

knut
07.01.2011, 09:19
In gewissem Masse haben das die Fritschis alle und dass man unter gewissen Umständen neben die Steighilfe tritt, kommt schonmal vor.

Wird aber brutal verstärkt, wenn die Schrauben am Vorderbacken nicht richtig angezogen sind bzw. nicht richtig eingeschraubt sind und z.B. durch einen Grat Rund um's Bohrloch nen kleiner Spalt unter der Bindung ist und die Auflagefläche somit verringert.

Die Marker schlackern hier aber noch ne ganze Ecke mehr.

osti
07.01.2011, 09:53
hmm, danke schon mal. Bestärkt mich zumindest in der Ansicht, dass es relativ normal ist. Habe noch mal an allen 4 Ski rumgefummelt. Alle sind fest montiert und weisen auch keinen Spalt etc unter der Bindungsplatte auf. Allerdings haben alle vorne minimales Spiel aus Richtung Drehgelenk. Bei dem langen Mittelsteg bedeutet das dann, dass die Auslenkung hinten teilweise schon recht ordentlich ist.

Was mich ebenfalls immer noch irritiert, ist dass der Vorderbacken bei allen 4 Bindungen deutliches Spiel hat, so dass man ihn leicht durch seine Drehachse zur Seite drehen kann. Auch mit Schuh in der Bindung kann man den Schuh inkl Vorderbacken recht weit zur Seite drehen.

das die Marker ebenfalls sehr stark schlackern, habe ich an meiner Baron ebenfalls schon festgestellt. Hat mich im Aufstieg auch ziemlich genervt, weil jedes mal der Fersenteil auf der hinteren Platte weg rutschte. :rolleyes:

nur mal so rein hypothetisch, ist ne Dynafit wirklich deutlich steifer?

knut
07.01.2011, 10:12
Sowohl im Aufstieg als auch in der Abfahrt, ja.

Dass mit dem Verdrehen des Vorderbackens klingt jetzt für mich komisch. Auf welchem Z-Wert sind die denn eingestellt?

osti
07.01.2011, 10:38
9,x bei beiden Skipaaren. Hat aber offensichtlich nichts mit dem z-Wert oder Einstellung der Sohlenhöhe zu tun. Ist auch bei beiden Paaren identisch

Nepomuk Brzlav
07.01.2011, 11:05
nur mal so rein hypothetisch, ist ne Dynafit wirklich deutlich steifer?

Ich hatte trotz dreistelligem Körpergewicht+großem Rucksack noch nie annähernd ein solches Problem bei meiner.

freak
07.01.2011, 12:34
das ist bei dynafit ja so auch kaum möglich, was soll sich denn da verwinden?
wenn hauts dich halt vorn gleich aus der bindung...

freak[:fish:&:ghost:]

osti
07.01.2011, 12:46
das ist bei dynafit ja so auch kaum möglich, was soll sich denn da verwinden?

weiß nicht, ist wohl eher die Skepsis, dass diese zwei Zapfen vorne alles halten. Ich hege keinen Zweifel, dass dem nicht so ist, aber ich hatte so eine Dynafit noch nie in der Hand.

Joachim
08.01.2011, 07:25
Osti, komm schon, du bist doch auch technisch begabt ;-)
Die Lagerung bei Dynafit und Fritschi ist prinzipiell gleich. Das Spiel ergibt sich aus der "Passung" der Lagerung und dem Abstand zwischen den beiden Lagerpunkten (und siehe NAXO noch der Anzahl der Lagerpunkte).
Bei einer Dynafit sind die Lagerpunkte noch weiter auseinander als bei einer Fritschi was theoretisch für noch weniger Spiel sorgt. Womöglich ist das Spiel zwischen Zapfen/Achse und Nöchern etwa gleich.
Sorry, bin noch etwas müde.

bergjunge
08.01.2011, 11:06
Ich bin bisher die Fritschi Modelle Explore, Freeride und Eagle gefahren, die ersteren tw. jahrelang und dieses extreme verdrehen ist mir, glaub ich ein-zweimal unter starkem Druck passiert, ist aber keineswegs normal.

Knut hat aber Recht mit den Schrauben der Vorderbacken. Seltsam wenn es bei dir augenscheinlich festsitzt.

osti
08.01.2011, 11:40
Osti, komm schon, du bist doch auch technisch begabt ;-)


ey, meine letzte Statikvorlesung ist 10 Jahre her ;)

aber ich sehe schon, scheint wohl alles in den Grenzen des normales Flexes bei der Fritschi zu sein...

knut
09.01.2011, 18:40
Die Lagerung bei Dynafit und Fritschi ist prinzipiell gleich.

Nein, ist sie eben nicht. Das eine ist eine Achse in einem schmalen Lager, dass andere ein Konus, der in Gegenstück gepresst wird.

Joachim
09.01.2011, 19:33
Das eine ist eine Achse in einem schmalen Lager, dass andere ein Konus, der in Gegenstück gepresst wird.
Würden wir jetzt an einem Tisch sitzen und hätten einen Bierdeckel und einen Stift zur Hand, dann würde ich jetzt anfangen zu skizzieren. Aber das sind Haarspaltereien.

Nepomuk Brzlav
09.01.2011, 22:28
das ist bei dynafit ja so auch kaum möglich, was soll sich denn da verwinden?

weiß nicht, ist wohl eher die Skepsis, dass diese zwei Zapfen vorne alles halten. Ich hege keinen Zweifel, dass dem nicht so ist, aber ich hatte so eine Dynafit noch nie in der Hand.

Im Berg und Steigen gab es mal einen Bericht von einem, der beim Aufstieg unangeseilt in eine Gletscherspalte gefallen ist. Der Ski hat sich zwischen den Wänden der Spalte verkeilt und der gute Mann hing dann kopfüber in der Spalte - an eben diesen beiden Zapfen. Nach 45min zwischen Himmel und Erde wurde er von der Bergwacht rausgeholt...

Für Abonennten gibt es hier den Downloadlink: http://www.bergundsteigen.at/?module=archiv/ausgabe/2010-1

osti
15.01.2011, 14:50
fürs Protokoll, habe mir in der Zwischenzeit die FR+ zwei mal in unterschiedlichen Läden angesehen. Selbst im Neuzustand lässt sich der Vorderbacken per Hand verdrehen. Auslenkung hinten war auch möglich, allerdings konnte ich das nicht so gut testen, da die Bindungen nur auf nem kurzen Stück Plexiglas montiert waren. Lediglich die neue Pro scheint deutlich steifer zu sein...

I LINE
27.01.2011, 14:19
Servus zusammen;

dieses Problem haben einige Freunde von mir, genauso wie ich selber. Ich habe die FR+ auf einem Ski mit Taille 107. Im Aufstieg, vorallem bei hartem Schnee, verwindet die FR+ bei allen Leuten die ich kenne. Die Achsaufnahme, bzw. die Schraubplatte ist aus Alu. Tritt man zu oft neben den Ski, kann das U brechen, was mir schon zweimal passiert ist. Wird dann aber von Edelried wortlos und schnell ausgetauscht. Erst letzte Woche wurde mein letzter Bruch repariert. Ich will nicht über Fritschie wettern, da ich seit über 15 Jahren überzeugter Fritschi Kunde bin, aber ich verkauf die FR+ jetzt und hab schon ne Dynafit drauf!!!

Cheers R.

knut
27.01.2011, 14:25
Alle Rahmenbindungen verwinden sich recht stark im Aufstiegsmodus und stossen bei sehr breiten Ski schonmal an die Grenzen der Materialbelastung. Die Fritschi ist da noch verhältnismässig steif.
Mit ner Duke z.B. kann man durchaus mit der Steighilfe neben die Grundplatte treten, wenn man im harten & steilen unterwegs ist.

naxo
03.02.2011, 08:09
Eine Möglichkeit wäre halt noch das der Vorderbacken nicht ganz in der Flucht mit der Verriegelung montiert wurde und so ein wenig mehr nach links oder rechts ragt siehe Bild ;) . In Verbindung mit dem Spiel im Gelenk reicht das dann eben um an der Steighilfe vorbei zutreten.

knut
03.02.2011, 09:35
Grossartiges Bild!