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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fritschi Freeride in S auf Größe M ummontieren



naxo
10.12.2010, 22:40
Hallo zusammen,
wie der Titel schon sagt wollte ich eine Freeride in S auf einem Scott Mission durch eine Freeride in Größe M ersetzen. Ich habe den Ski gebraucht erstanden und mir wurde vor dem Kauf versichert das er nur einmal gebohrt wurde. Nur leider ist mir nun beim abschrauben der S aufgefallen das der Ski schon mal mit einer anderen Bindung bestückt war. Nun ist es auch ganz klar das die Bohrlöcher von der M sich mit den alten Löchern der unbekannten Bindung überschneiden wenn ich sie exakt über den Montagepunkt setzen will. Ich habe eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
1. Ich lasse die Verriegelung der S drauf und setze die Bindung dadurch rund 1 cm weiter nach vorn über den Montagepunkt oder
2. Ich verwende die vorderen Löcher der S und setze die Verrieglung rund 1 cm nach hinten
Bei den beiden Varianten müsste ich am wenigsten neu bohren und könnte so den Ski noch ein wenig schonen. Einen Ski dreimal zu bohren ist ja eigentlich nicht sehr ratsam oder täusche ich mich? Wie würdet ihr Vorgehen wenn man den Ski nicht wieder zurück schicken/verkaufen kann/will? Gibt es eine Möglichkeit die M ordentlich zu montieren ohne die Eigenschaften des Ski groß zu verändern? Vielen Dank schon mal.

rasi
11.12.2010, 15:57
Hmm, kannst du mal noch deine Sohlenlänge mit der du die M willst und die alte Sohlenlänge für die die S gebohrt war angeben?
Die alte Sohlenlänge solltest du durch Auflegen der Papierschablone (http://www.tetongravity.com/forums/showthread.php?t=153971) ermitteln können.

Grundsätzlich empfiehlt sich ein Mindestabstand von 1 cm zwischen den neuen und alten Löchern. Wenn du die alten dann verschließt ist es kein Problem. Habe auch einen Lochkäs' Ski mit Fritschi M, L, Look PX und NTN Löchern.

knut
12.12.2010, 17:57
Wenn sich Deine Sohlenlänge nicht geändert hat und es von den Löchern der anderen Bindung her passt, dann klar Variante 2: Vorne die Löcher wiederverwenden und hinten 35mm nach hinten versetzen.

Das ist nämlich der Unterschied zwischen S und M. (siehe Bohrschablone im Montage-Thread)

Ich würde das auch machen, wenn die Sohlenlänge nur wenig Länger ist als die alte. Für unsere Einsatzzwecke verschiebt man ja lieber den Montagepunkt etwas nach hinten als etwas nach vorne.

naxo
14.12.2010, 12:40
Dank euch erstmal. Habe mir die Schablone ausgedruckt und werde Sie heut Abend mal anhalten um die Größe von der S zu ermitteln. Auf die M soll ein Skischuh mit 324 mm. Ich hab nur das Gefühl das die S schon von Haus aus eher ein bisschen weiter hinten montiert wurde aber das muss ich nochmal irgendwie nachmessen. Variante zwei hätte auch den Vorteil das ich nur drei neue Löcher bohren müsste. Die vorderen Löcher würde ich dann wieder verwenden und die Schrauben mit Loctite sichern/Feuchtigkeitsschutz das sollte doch funktionieren?! Der Mindestabstand bezieht sich schon auf die Aussendurchmesser und nicht auf die Bohrmittelpunkte oder? Die 10 mm werden sehr knapp werden ... erhöhte Gefahr des ausreißens?
ahoi

naxo
15.12.2010, 20:29
So denn ich hab die Schablonen mal angelegt die S müsste so ca. auf die Sohlenlänge 300 montiert gewesen sein.
Leider funktioniert die Variante 2 nicht die Löcher für die Verriegelung treffen die Löcher der unbekannten Bindung. Schade hier hätte ich nur ca. 8 mm hinter dem Montagepunkt gestanden.
Variante 1 würde funktionieren aber dann stehe ich 25 mm vor dem Montagepunkt.
Die anderen Möglichkeiten wären komplett neu bohren mit der Mindestvoraussetzung 10 mm Abstand vom ungünstigsten Loch. Damit ergeben sich:
Variante 3 mit 9 mm vor dem Montagepunkt.
Und Variante 4 ca. 40 mm hinter dem Montagepunkt was schon ein ganzes Stück ist oder?
Variante 3 scheint erstmal am nächsten dran doch was meint ihr? Wie wirkt sich der ein so stark verschobener Montagepunkt aufs Fahrverhalten aus?
Eine Frage noch am Rande wie stelle ich bei der Fritschi den richtigen Anpressdruck/Sohlenlänge ein?

knut
15.12.2010, 20:46
4cm weiter hinten ist ne Hausnummer!

Da würd ich lieber nen kleines bisschen nach vorne gehen, auch wenn das heisst, dass man manchmal nen bisschen zum Tailgunner wird.
Du kannst aber den Ski auch mal nach der Flächenmethode (hier gibt's Infos (http://www.freeskiers.net/community/showthread.php?p=91431#post91431)) überprüfen, ob Dir einer der Punkte dann mehr zusagt.

Den Anpressdruck der Freeride sieht man an der Längeneinstellschraube. Der Kopf ist am Ende ein wenig rund und dann erst Sechseckig. Wenn der Schuh in der Bindung ist, muss die Schraube mindestens bündig sein, maximal mit dem runden Kopf heraus schauen.

naxo
15.12.2010, 21:07
Aufgrund miserabler Technik ist das hinten rein setzen kein Problem für mich ;-). Danke für die Info´s ich werde mich mal weiter belesen.

rasi
15.12.2010, 21:57
Aber auf jeden Fall die alten Löcher nicht nur mit Pfropfen verschließen sondern besser vollständig mit Epoxydharz ausfüllen, auch die der unbekannten Bindung besser nochmal ausbohren und mit Harz füllen.

naxo
15.12.2010, 22:00
Ok mit Epoxy das ist ja kein Problem ich hätte jetzt zwar nur Stopfen rein gemacht aber warum nicht. Was ist der Grund dafür? Ob ich aber die alten Löcher nochmal aufbohre ... der arme Ski.

rasi
15.12.2010, 22:16
Der Grund ist, dass der Mission "nur" einen Holzkern und Glasfaser Gurte hat, d.h. mit den ungenutzten Bindungslöchern hast du jetzt Sollbruchstellen im Kern. Ein Stopfen verhindert zwar erfolgreich, dass Wasser in den Kern eindringt, die Stabilität kann er aber nicht verbessern. Das Epoxydharz kann aber genau das. Es schafft im Loch wieder eine stabile Verbindung.

Zum Ausbohren der alten Stopfen genügt ein 3mm Bohrer mit Tiefenstopp, damit berührst du den Ski selbst dann gar nicht und kannst dann den Stopfen rausziehen.

splat
15.12.2010, 22:29
oder ne schraube per hand in den stopfen reindrehen und dann mit zange rausziehen. Ist nervenschonender wenn man keinen Bohrer mit Tiefenstopp hat ;)

limo
15.12.2010, 23:16
Ist jemandem schon mal ein Ski wegen den Bohrlöchern gebrochen? Kann mir das irgendwie nicht vorstellen....

knut
16.12.2010, 09:59
Epoxy wird völlig überbewertet. Ohne Trägermaterial kann das nur sehr bedingt die Festigkeit wieder herstellen. Da klebt man gescheiter die Plastikpropfen ein oder nimmt Holzstifte, die mit Epoxy eingeklebt werden. Ganz abgesehen davon, dass diese Festigkeit nur bei Zug eine Rolle spielt. Ich bin zwar nicht extrem in der Materie, glaube aber dass die harten Plastikstopfen auf Druck genausoviel leisten, wie Epoxy.

Ich glaube, dass ist zuviel der Mühe und die Plastikstopfen tun ihren Dienst völlig. Ich würd mir da keine Sorgen machen.

rasi
16.12.2010, 11:21
Ich war mit meinem Halbwissen der Meinung, dass eine Klebeverbindung mit Epoxidharz stabiler ist als das Holz selbst und der Durchmesser eines Bindungslochs noch innerhalb des Spaltmaßes liegt in dem Epoxy seine höchste Festigkeit erreicht. Wobei man bei größeren Löchern durch GFK-Wolle die Verbindung auch noch verbessern kann.

Wenn man davon ausgeht, dass der Ski an den alten Löchern durch Stauchen der Ski bricht, wirken auf den Plastikstopfen/die Klebeverbindung doch sowohl Zug- als auch Druckkräfte?

Bei einem Tourenski, der unter Umständen auch mal etwas weiter ab der Zivilisation genutzt wird würde ich persönlich eher auf Nummer sicher gehen wollen. Welcher Mehraufwand letztendlich gerechtfertigt ist muss natürlich jeder selbst entscheiden.

naxo
16.12.2010, 12:04
Ist jemandem schon mal ein Ski wegen den Bohrlöchern gebrochen? Kann mir das irgendwie nicht vorstellen....
Nein gehört habe ich sowas auch noch nicht aber da sind jetzt auf relativ kleinen Raum 8 Löcher nebeneinander zwar mit gutem Abstand zueinander aber wenn ich dieses Lochmuster mal auf ein einfaches Holzbrett übertrage und es dann belaste dann wird es wohl als erstes an der Stelle brechen.
Das Epoxy einzufüllen ist ja kein großer Mehraufwand. Also werde ich als erstes alle Löcher schön auffüllen und dann neu bohren. Ich kann doch sicherlich ein ganz normales Epoxy aus dem Baumarkt verwenden oder könnt ihr ein spezielles empfehlen? Rührt ihr dem Epoxy immer noch einen Härter bei? Wenn die alten Schrauben technisch noch ok sind spricht ja nix gegen eine Wiederverwendung oder doch?

rasi
18.12.2010, 08:50
Ich kann doch sicherlich ein ganz normales Epoxy aus dem Baumarkt verwenden oder könnt ihr ein spezielles empfehlen? Rührt ihr dem Epoxy immer noch einen Härter bei? Wenn die alten Schrauben technisch noch ok sind spricht ja nix gegen eine Wiederverwendung oder doch?

Wasserfest sollte es sein, ansonsten ist es ziemlich egal, im Baumarkt findest du wahrscheinlich UHU. Härter brauchst du immer und das richtige Mischverhältnis ist wichtig.

Gegen die alten Schrauben spricht nichts wenn die Gewinde ok und sauber sind.

naxo
19.12.2010, 09:54
So die alten Löcher hab ich von den Plastestöppeln befreit und alle Löcher schön entgratet. Mit einer kleinen Spritze habe ich die Löcher mit Epoxy befüllt. Lustig nur das anscheinend einige Löcher irgendwie miteinander innerhalb des Ski´s verbunden sind. Ich drück das Epoxy in ein Loch rein und beim anderen Loch "blubberts" oder es kommen kleine Blasen raus. Ist das schon mal jemand aufgefallen das der Ski anscheinend Hohlräume hat?
ahoi

rasi
19.12.2010, 18:56
Ist das schon mal jemand aufgefallen das der Ski anscheinend Hohlräume hat?

Ja, kann je nach Konstruktion schon mal vorkommen.

knut
20.12.2010, 17:12
Hohlräume sind gerade bei leichter gebauten Ski schonmal üblich. Dass der Mission welche hat, wusste ich nicht, verwundert mich aber auch nicht.

Ein weiterer Grund, warum ich selbst Epoxy für ne mässig gute Idee halte, aber wirklich was falsch machen kann man da eher nicht.

naxo
13.01.2011, 20:35
Schlussendlich hat es dann doch geklappt. Die ersten Tests waren erfolgreich :D
Zum einstellen des richtigen Anpressdruckes habe ich noch was gefunden. Man kann auch die Zahlenskala auf den Steg der Fritschi nutzen. Wenn der Anpressdruck richtig eingestellt ist und der Schuh drinnen ist sollte der Hinterbacken ungefähr auf dem Zahlenwert der Sohlenlänge stehen.
Danke noch mal an alle Mithelfer.

jensr
13.01.2011, 21:10
Ist jemandem schon mal ein Ski wegen den Bohrlöchern gebrochen? Kann mir das irgendwie nicht vorstellen....

Ja. War aber ne Fehlmontage (zu tief gebohrt). War ein Rossi 9X mit Titanal und passiert ist es beim Sturz.