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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Strategie



palim
24.11.2010, 23:18
Hi,

ich beschäftige mich momentan mit Lawinenkunde bzw. höre einen Vortrag von einem Bergführer darüber. Da ich selbst kaum Freeride Erfahrung habe, wollte ich fragen, welche Strategie ihr zum Risiko-Check anwendet.
3x3, Snowcard, StopOrGo ....

Bei den ganzen Beispielen, die ich bisher gesehen habe, wars meistens so, dass man mit der SnowCard schon deutlich im rotem Bereich lag und man sah schon gefährliche stellen in der schneedecke (verfrachtung..) bzw. die Stellen wurden vom LLB als gefährlich erkannt.

Aber reicht das gerade für einen Anfänger aus? Routen/abfahten mit der Karte checken (Hangneigun..), LLB lesen, Snowcard anwenden und ggf. auf Besonderheiten achten.

In dem Vortrag, den ich gehört habe , hieß es, dass nur 10-15 % aller Tourengeher ihr Risiko über eine Strategie checken/minimieren.:eek: Ist das realitisch? Wäre ja ziemlich fahrlässig ...

Was meint ihr

Gruß,
RRRDDB

knut
24.11.2010, 23:34
Grundsätzlich das 3x3. Die Anwendung kann aber u.U. einer modifizierten Form entsprechen.

grundsätzlich gilt: Je einfacher der Check umso weniger Freiräume aber auch umso weniger Raum für Fehler hat man.
Wie immer eine Frage des Willens. Wie weit will man sich mit der Sache beschäftigen und was will man rausholen.

Freeriden bei guten Bedingungen heisst aber auch, dass man eigentlich fast immer zumindest im orangenen Bereich (nicht speziell nur auf die Snowcard bezogen) unterwegs ist.


In dem Vortrag, den ich gehört habe , hieß es, dass nur 10-15 % aller Tourengeher ihr Risiko über eine Strategie checken/minimieren.:eek: Ist das realitisch?

Gesicherte Zahlen sind das wohl kaum. Und es kommt darauf an, was man unter Strategie versteht.
Wenn damit die definierten Risikomethoden gemeint sind, halte ich die Zahl nicht für unrealistisch.

Aber eine Strategie kann eben auch sein, Touren grundsätzlich nie bei einer Warnstufe >2 zu machen und sich an Gelände zu halten, dass man gut kennt.
Ich glaube nicht daran, dass man damit sein persönliches Risiko deutlich über das einer Bergwanderung (Risikoreferenzpunkt Munter) anhebt, insofern kann das auch eine akzeptable Strategie sein.

StefanBC
25.11.2010, 00:33
Also meine Erfahrung mit der Snowcard ist, dass man damit wie Knut sagt, eher auf der sicheren Seite ist. Insbesondere wenn man, wie für Anfänger empfohlen, jeweils die ungünstige Variante/Exposition annimmt. Aber dann braucht man nach Neuschnee eignetlich nicht mehr fahren gehen.
Die Reduktionsmethode ist schon feiner, aber erfordert deutlich mehr Beschäftigung mit den Verhältnissen. So mein Denken.
Ich nutze meistens die Snowcard. Wenns dann eben Orange wird, sage ich erstmal Stopp und bespreche das mit dem jeweiligen Partner. Dann wird gecheckt ob man wirklich auf ner ungünstigen Exposition unterwegs ist. Ist der Schnee doch ungebunden, gibts kritische Stellen im Hang, die umfahren werden können etc. Den vielbefahrenen Hang setze ich inzwischen auch ein, aber das traue ich mir nur in meinen Stammgebieten zu.

Naja meistens kommt dann von oben ne Gruppe ohne Rucksack und man sieht ob der Hang hält ;)

campagnard
25.11.2010, 08:51
Naja meistens kommt dann von oben ne Gruppe ohne Rucksack und man sieht ob der Hang hält ;)

:D

Vorsichtig sein mit der Methode, es ist keine Seltenheit, dass Hänge abgehen die schon zuerpflügt wurden.

Im übrigen gibts auf der Portalseite hier im Moment meine aktuelle Safety Kolumne ...

Fluchtweg
25.11.2010, 09:37
Jop Campagnard, die wird auch fleißig gelesen und ihc finde sie auch wirklich gut und hilfreich :)

palim
25.11.2010, 11:27
Danke campagnard habe ich voll übersheen :D

Grundsätzlich kann ja jeder hang abgehen, wen ndie zusatbelastung stimmt^^ Hab ein bild geshen, wo ein richtig zerfahrener hang (kaum noch eine frei stelle) von einer pistenraupe fenrausgelöst wurde. ;)

knut
25.11.2010, 11:53
Dieses?

jensr
25.11.2010, 12:01
Holla! Da muss es aber ne nette Gleitschicht drunter gelegen haben.

Janes91
25.11.2010, 12:25
Is das Bild ausm letzten Jahr?? Mal hoffen, dass wir diesen Winter nicht so schlechte Fundamente wie 2009/2010 bekommen....

freak
25.11.2010, 16:05
ach du schande.

freak[:fish:&:ghost:]

gletsch
25.11.2010, 17:13
Uff, das Beispielfoto ist krass. Ich muss zugeben, dass ich mich in dem Hang komplett sicher gefühlt hätte (der ist ja praktisch schon ne Buckelpiste)

gex
25.11.2010, 17:37
da fühlt sich jeder sicher, wohl auch der Herr Munter...
wenn man sich da unsicher fühlt, sollte man wirklich daheim bleiben...

TomyLight
25.11.2010, 17:44
Auf der linken unteren Seite passt der Spruch vom Munter aber nicht.

palim
25.11.2010, 18:50
Ich finde Bilder von Lawinen Abgängen einfach nur interessant. Am besten fand ich bisher so eine art "bildergeschichte": Fahrer fährt los, 2-3 turns, man sieht schön die abbrruch kanten, fahrer ist in der lawine.

StefanBC
25.11.2010, 21:29
Naja meistens kommt dann von oben ne Gruppe ohne Rucksack und man sieht ob der Hang hält ;)

:D

Vorsichtig sein mit der Methode, es ist keine Seltenheit, dass Hänge abgehen die schon zuerpflügt wurden.

.

War auch nicht ganz ernst gemeint, aber ich denke das Bild kennt fast jeder ;)

Andi N.
25.11.2010, 23:27
@knut: danke, das bild hat mir gut getan!

coffeeb
01.12.2010, 19:35
Das Bild ist super.

Die Gefahr bei einem oft befahrenen Hang reduziert sich erst dann, wenn er regelmässig, also über die ganze Saison, befahren wird und so die Entstehung von Schichten gestört wird. Ein Hang, der in einer nur ganz kurzen Zeitspanne von vielen befahren wird, bleibt ja trotzdem gefährlich. Wie das Bild sehr fein demonstriert.

campagnard
02.12.2010, 10:06
Ein Hang, der in einer nur ganz kurzen Zeitspanne von vielen befahren wird, bleibt ja trotzdem gefährlich. Wie das Bild sehr fein demonstriert.

Das ist meiner Ansicht nach für diesen Fall nicht ganz richtig, gerade der Hang in diesem Bild wird bestimmt sehr regelmäßig und häufig befahren, direkt neben der Piste, wenig steil. Ich tippe da eher auf eine Graupelschicht die mal eingeschneit wurde.

limo
02.12.2010, 16:19
Es gibt, gab und wird immer geben: Das "Restrisiko". Es sind die Alpen und kein Sofa ......



(Was für eine Erkenntnis von mir)