PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freeride Italien. Vorsicht!



pancugolo
28.02.2010, 16:43
Aufgeputscht durch den Medien-Hype rund um die jüngsten Lawinenunglücke, wird derzeit in Italien rigoros gegen Freerider und Skitourengänger durchgegriffen, vor allem seitens der Carabinieri, die zurzeit verstärkt kontrollieren:

- Wird man beim Freeriden in Skigebietsnähe erwischt, drohen Strafen von € 30,- bis € 50,-

- Sollte man eine Lawine auslösen, droht eine Strafanzeige wegen "schuldhafter Lawinenauslösung", auch wenn nichts und niemand zu Schaden kommt.

Die Region Aosta-Tal scheint von dieser Hysterie (noch) ausgenommen. Am schärfsten geht man im Trentino und Südtriol, vor allem in den Dolomiten, vor.

gletsch
28.02.2010, 17:16
Danke für die Warnung. Da haben wir in Ladurns wohl Glück gehabt, dass keine Carabinieri/Policia etc. oben war (das Wetter war wohl zu schlecht :)).

campagnard
28.02.2010, 17:19
jetzt wirst du bestimmt verklagt, wegen geschäftsschädigung oder sowas ;)

Schmichl
28.02.2010, 17:40
Dazu zu sagen ist das der Artikel 426 des Strafgesetzbuches der die Bestrafung vorsieht bereits seit 1986 existiert...von daher wendet man jetzt zur Zeit lediglich die Gesetze an die schon lange existieren.

Das übertriebene Strafen von Variantenfahrern die "lediglich" neben Pisten einen Hang befahren ist zur Zeit Trend, allerdings rechne ich damit das es irgendwann in nächster Zukunft ein Freerider darauf ankommen lässt und am Ende eines Prozesses aufkommt das es keine klare Gesetzeslage und Rechtsgrundlage gibt den Freerider der nur abseits fährt und nichts auslöst zu strafen. (weder die Lawinengefahrenstufe oder die Auslegung der Gefahrentafeln und Verbotsschilder ist gesetzlich klar definiert). Es könnte durchaus sein das die derzeitigen 30-50 Euro Strafen im Grunde gar nicht gesetzlich abgesichert sind und ein eventueller Rekurs durchaus Erfolg haben kann. Bei so kleinen Strafen wird aber jeder zahlen und nichts weiteres unternehmen.

Im Aostatal und Piemont sind einige Skigebiete die von den Freeridern leben...dh. die wichtigsten Touristen dort sind die Freerider also wird da natürlich auch nicht gestraft. Die lokalen Carabinieri werden vom Bürgermeister wohl darauf hingewiesen werden sich zurückzuhalten.
In den Dolomiten setzt man natürlich auf die normalen Skitouristen und hat diese en masse also kann man auf die lawinenauslösenden eventuell nur einzelfahrtkaufenden Freerider gerne verzichten.

In Südtirol selbst hängt es derzeit ab in welchem Skigebiet man unterwegs ist. Dort wo Lawinenabgänge zu verzeichnen sind und Pisten in der Nähe von gefährlichen Hängen liegen wird fleissig kontrolliert und gestraft, andernorts muss man gut aufpassen das man überhaupt einen Carabinieri sieht im Laufe des Tages.

Inzwischen gabs auch schon Diskussionen eine Lösung zu finden, da man in Touristenkreisen davon ausgeht das die Freerideszene noch grösser wird. In Gebieten wie Alagna oder anderen Gebieten die hauptsächlich auf Freerider setzen möchte man es ähnlich machen wie in den USA und Kanada, d.h. man möchte abgesicherte Routen in Karten eintragen, diese dann kontrollieren und sichern, von einer Komission überprüfen lassen und so den Freeridern versichern können das sie dort ihr Hobby legal ausüben können. Wird die Route gesperrt dann ist auch die Rechtslage klar und jeder der trotzdem fährt macht sich strafbar.