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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Salomon Shogun 09/10



rottenhell
07.02.2010, 16:33
Testobjekt: Salomon Shogun 09/10
Länge: 182
Sidecut: 130-101-120
Radius: 25,9m
350mm Noserocker
http://skipass.fr/photos/matos/37114/51850.jpg

Tester: Erst seit diesem Winter auf Powderlatten unterwegs - daher fehlt es natürlich an Erfahrung mit ähnlichen Modellen. Bewegt sich im offenen Gelände gerne in großen Schwüngen und sucht sich hier und da mal ein Cliff.

Testdauer: Nur ein Halbtag.

Testbedingungen: Obertauern = weite offene Hänge, frischer Teils windgepresster Pulver, Piste: Carving Autobahn bis vereiste Buckelpiste.

Zum Lift: der Ski lässt sich gemütlich in großen Radien carven. Im steilen Gelände (Buckel-Eisplatte-Buckel-Eisplatte-Buckel-Eisplatte) lassen sich mit erhöhten Kraftaufwand kurze Schwünge fahren. Die Kanten halten sehr stark am Eis. Der Noserocker macht sich auf der Piste überhaupt nicht bemerkbar.

Gleich mal in den ersten Hang gequert: Der Ski mag die weiten Radien und macht dabei keinen unterschied ob gepresster oder nicht gepresster Pulver. Er verhält sich dabei unheimlich fehlerverzeihend und gibt einem dadurch viel Sicherheit.
Also wollen wir am nächsten hang gleich mal ein paar Wedelspuren kaputt fahren. Fehler! Der Shogun reagiert sehr sensibel auf die Spuren und schon darf ich mich daran machen Material einsammeln zu gehen.
Die Lektion ist gelernt - also nur noch un-/sehr gering verspurtes Gelände. Die Sicherheit ist schnell wieder da - also wird den Rest des Tages aufs Gas gedrückt was der Ski mit gewohnter Gutmütigkeit über sich ergehen lässt.
Das beide Cliffs zu einen Sturz führten ist eher den schlecht gewählten Landebereich als den Ski zuzuschreiben.
Kurze Schwünge waren nur selten von Nöten, ließen sich aber ohne weitere Probleme bewerkstelligen.

Fazit: Wer einen Ski zum gemütlichen bis schnellen Cruisen sucht, mit dem man auf der Piste auch seinen Spaß haben kann, ist gut mit dem Shogun bedient. Für meinen Geschmack fährt er sich zu passiv - ich will lieber etwas fordernderes + aktiveres auf der andren Seite der Bindung haben.

FlowImOhr
08.02.2010, 10:05
wie würdest du den ski von der härte einschätzen?
ich hab mir den nämlich beim conrad angschaut und mir ist der vorkommen wie a brett.

rottenhell
08.02.2010, 20:43
wie würdest du den ski von der härte einschätzen?
ich hab mir den nämlich beim conrad angschaut und mir ist der vorkommen wie a brett.

eher mittelklasse, würd ich sagen.
bin am gleichen tag nen stöckli snake gefahren, der verspurtes klar besser wegstecken konnte und somit wohl auch härter war.

Andi N.
09.08.2010, 01:03
Da ich im März ebenfalls wieder in Engelberg zum Testen kam, probierte ich ungewollt die Salomon Shogun(wegen geringer Breite), da keine anderen Skier für den Verleih frei waren.

Ich weis das bereits ein Test im Forum vorhanden ist -anderer Tester, andere Bedingungen = anderer Test.

Der Tester: 178 cm groß, 70 kg
Die Bedingungen: Oben ca. 10 cm Neuschnee unten ungünstiger Sulz.

Der Ski: Getestet in 173 cm Größe @ 128-99-118=23,1 Radius.

http://www.salomon.com/de/product/shogun.html



http://www.ski-review.com/images/stories/ispo_2009/salomon_shogun_ispo_2010_4.jpg


Das schöne war, dass die Pisten vom Pistenbully verschont blieben, sodass eine schöne gleichmäßige weisse Schicht uns nach dem Ausstieg der Gondel begrüsste.
Schnell schlossen sich die Bindungen und der Ski nahm seinen Lauf.
Schön geschmeidig geht der Ski in die Kurven- ruhig, sehr ruhig wie fehlerverzeiend der Ski agiert.Der kleine Noserocker sorgt hier für den nötigen Auftrieb und lässt sich durch den mittleharten Flex nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl das letzte Stück oberhalb sehr verspurt war , hatte ich eine durchgehende Kontrolle über den Ski während der aufgewühlte Schnee gegen meine Jacke preschte.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie verblüfft die Holländer mit ihren Mikadoskiern aus der Brille guckten, während ich mit meinem hinterlassenden Spray für schlechte Sicht sorgte *Grins*.

Weiter unten kam mir leider eine planierte Talabfahrt entgegen und ich verpasste den Ski ein paar Kurzschwünge die er ohne zu meckern mitmachte.Switch fahren macht er jedoch ungerne mit ,was auf die Semit Twintip Konstruktion zurückzuführen ist. Die Landung hingegen wird auffällig sachte vom Bambus gedämpft was den Ski besonders interressant macht.

Als wir uns nach ner Pause dem Wald näherten war ich nochmals übererrascht, dass der Ski auch auf Eis zu halten wusste um uns dem Fluchtweg in den Wald zu ermöglichen.

Obwohl sich der Sulz breits im Wald breit machte, war Anfangs noch genussvolles Treeskiing möglich, während Bäume an mir vorbeirauschten . Später jedoch war sogenanntes Rockshredden angesagt wobei mein Kollege fast den ganzen Belag ruinierte- während mein Belag wie durch ein Wunder keinen Kratzer hatte, obwohl ich das Krachen unter meinen Ski noch heute in den Ohren habe.
Die letzten Carvschwünge nahm ich am Ende der Talabfahrt noch mit, bis ich erneut in die Gondel einstieg während ich die Ski mit einem ganz anderem Bachgefühl in die Mulden reinstellte.

Auf dem Weg nach oben sahen wir dann wieder die Höllander vom Sessellift aus, wie sie sich durch den Windverpressten Schnee durchkämpfen. Mein Winken wirkte wohl beleidigend-selbst schuld.

Die s.Q´s:

Macht der Ski Powder mit? Ja
Macht er vereisten, harten und sulzigen Pistenzustand mit? Ja
Ist er wendig und für schnelleres Fahren geeiegnet?Ja
Die besondere Charakteristik?
Seine Gutmütigkeit.

Mach der Ski die dickste Puderauflage mit? Nein.
Pistenskiersatz? Nein.
Parkperfektionist? Nein.
Hält er extreme Geschwindigkeiten spurtreu? Nein.

Fazit:
Ich tendiere in letzter Zeit auch immer mehr zu breiteren und fetteren Ski, da man sich sonst in den Arsch beist wennn der Tag dann endlich kommt wo der Powder so dick ist sodass man sich in ihm wälzen kann.Aber mal ehrlich wie oft hat man das?
Wir leben hier nicht in Whistler oder Utha mit 7 m Schnee im Durchschnitt.
Meiner Meinung nach passt der Ski als perfecktes Puzzleteil in den Alpen der weis was Freeriden in Europa bedeutet -und nicht in Kanada.
Freeriden bedeutet für mich neue Lines zu erkunden unerwartetes zu Entdecken-schön wenn ein Ski da alles mitmacht. Er ist kein Slalomskikiller, kein Hellbentkiller sondern vielmehr ein Mantrakiller.

Ein Allmountainski für alle Verhältnisse!

knut
09.08.2010, 10:41
Gleicher Ski = gleiches Thema. Daher zusammen gefügt

Titch
09.08.2010, 17:54
Danke für den netten Bericht, denke schon eine ganze Zeit drüber nach ihn mir zuzulegen.

Andi N.
10.08.2010, 00:08
wenn du den spagat zwischen powder und piste suchst, ist er meiner meinung nach die erste wahl.