Was eine komische Saison dies doch war. Niederschläge im Minimalbereich, Temperaturen im Maximalbereich. In Summe musste man die gesamte Saison in ihrem Ablauf anders planen als normalerweise. Gut, November Dezember war bisher immer Mau, aber nichtmal Pisteln hat dieses Jahr Spaß gemacht. Also sind wir auf Verzweiflungspläne umgestiegen.
Start der Saison...wie immer einrutschen am Hochjoch im Montafon. Die erste Piste macht auf,und obwohl es scheiß ist fährt man halt seine Runden. Am Besten mit maximaler Belastung für die Beine, um wieder etwas Fitness aufzubauen. Nach 4 Tagen wird das aber langweilig. Im Tal fährt man immernoch Bike und wartet auf einen wirklichen Wintereinbruch. Nichts passiert.
Aus Verzweiflung packt man seine alten Ski und sagt sich "gehen wir halt spazieren im Schnee". Die Schneelage ist miserabel, in den Nordflanken liegen keine 50cm Schnee, Rinnen sind kaum eingeblasen überall schauen Steine und Büsche raus. Wetten werden abgeschlossen "ich schaffe es ohne Coreshot abzufahren" - "okay, ich setz dagegen." - "wenn ich ohne schaffe, krieg ich nen Kuss auf den Backen!" - "klar Schatzi". Das Einzige was wie immer ist, Homoverhalten am Berg.
Einige Tage später versucht man es im zweiten Anlauf, vllt finden wir im flachen Gelände ein paar Optionen. Keine Chance, egal wo, eigentlich ist es mehr Beschäftigungstherapie als Skifahren.
Durch die langen stabilen Phasen wandelt sich der Schnee immer mehr. Die Basis ist in einigen Tälern mittlerweile nurnoch Kristallzuckerartig. Was neu kommt, wird in alle Richtungen verblasen und ist eigentlich "nicht vorhanden". Kleine Kletterpartien bringen auch nichts. Zustiege zu versteckten Runs werden probiert - kein Erfolg. Weiterhin wartet man auf brauchbaren Nachschub von oben.
Die Tage ziehen ins Land, die Dezemberstürme wüten im Land, es fällt etwas Schnee und wird wieder verblasen. Binnen weniger Tage kratzt der Windmesser mehrfach an der 100kmh Marke am Haus. Abseitsfahren kann man nichtmal mehr mit Verzweiflung. Harschdeckel, Eisflächen und Steine machen vernünftige Aktion unmöglich.
Weihnachten kommt in Blickweite und ein paar Tage Ruhe in der Heimat sind angesagt. Ich hoffe auf Besserung im Januar.Im Nachhinein sagt man mir, die Tage zwischen Weihnachten und Silvester waren wohl sehr fein und man konnte einige gute Tage erleben. Naja, mir auch egal. Eine Grippe zieht mir 2 Wochen den Stecker und ich kann eh kaum was machen bis kurz vor Drei König...Normalerweise habe ich bis dahin die Kamera schon fleissig benutzt. Dieses Jahr habe ich fast nie die Kamera eingepackt, mache ein paar Shots mit der kleinen Kompakten oder dem Handy. Boah, ich krieg langsam das Kotzen - wie jedes Jahr. Wo bleiben die tiefen Tage?
T.B.C.
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