Sickety sick – Alpenostrand rulezzzz !!!1111Elf
Manchmal sollte man wirklich dem alten Goethe folgen und den Verlockungen der Ferne widerstehen. Aber leider wird den Klassikern ja heutzutage nicht mehr die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zuteil. Nicht so bei uns – die wir ja noch eine „echte“ Gymnasialschullaufbahn in der entbehrungsreichen, aber glücklichen Nachkriegszeit durchlaufen haben …
Es ist Frühlingsbeginn und der Lawinenwarndienst Steiermark spricht von bis zu 70 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden – und das bei tiefen Temperaturen! Ein kurzer Dank an Ullr und auf geht’s zum Niederalpl, der Alpenostrand-Freeridemetropole mit ungarischem Touch.
Dank Internet sind die Verhältnisse an sich theoretisch bekannt: 260 cm Gesamtschneedecke, davon ca. 60cm neu und tiefe Temperaturen (-9 Grad) bei wenig Wind. In der Praxis erweisen sich diese Parameter – in Zusammenhang mit den spezifischen regionalen Bedingungen (Konkurrenz – Fehlanzeige) als ideale Mischung für einen (nahezu) perfekten Freeridetag, der mich letztlich zu der ketzerischen neudeutschen Behauptung im Titel verleitet hat.
Aber nun zu den Zutaten im Einzelnen:
Die Gesamtschneemenge braucht Vergleiche mit den überfüllten Freeride-Metropolen aus Funk und Fernsehen (und dem Fremdenverkehrsprospekt) nicht scheuen:
Ohne Umschweife geht’s gleich von der Sessellift-Bergstation zur Sache …
Es folgen ein paar Runs zum Ernten der pistennahen Hänge. Nach diesen Aufwärmrunden machen wir einen Spaziergang in den Wald – noch nutzen wir die Freerideschaukel noch nicht und gehen daher zu Fuss.
Der Hintenrumwald bietet sogar ein wenig Mini-Gnar. Hier haben wir die kurze Steilzone allerdings schon hinter uns und genießen nahezu schwerelos den tiefen Fluffpulver im lichten Steilwald.
Wieder am Sessellift starten wir mit der weithin gerühmten Niederalpl-Freeride-Schaukel Klick und ab geht es die nordseitigen Hänge hinunter.
Mit der Freeride-Schaukel geht’s gleich deutlich bequemer als zu Fuß und bald stehen wir wieder oben an der Sesselliftbergstation und fassen den „hochalpinen“ Teil ins Auge.
Wir machen uns schon auf anstrengende Spurarbeit gefasst als wir bemerken, dass eine mehr als 20köpfige ungarische Schneeschuh-Hochalpintouristengruppe, ausgerüstet mit Seil (!), Eispickel und sonstigem Schnickschack zumindest die erste Hälfte des Anstiegs „autobahnähnlich“ präpariert hat. Dankend nehmen wir diese Infrastruktur an und nähern uns mit hoher Geschwindigkeit den etwas steileren Gipfelhang. Das letzte Stück durften wir dann allerdings selbst spuren, ein herrliches Wintererlebnis, garniert mit einigen sonnigen Sekunden.
Unsere Aufstiegsspur
Die Vorfreude auf die Abfahrt stieg mit jedem Höhenmeter
Abfahrtserlebnis – ohne Konkurrenzdruck. Wo gibt es das sonst noch? (außer im mythenumwobenen Zorroland)
Einziger Wermutstropfen: Für die Rückkehr muss wieder die Freeride-Schaukel aktiviert werden
Dank dieser geht es ein letztes Mal für heute in den Hintenrumwald. Zur Abwechslung wieder mal eine Botanikeinlage.
Bevor es – nach etwas Minignar – hindernislos durch den Märchenwald runter geht.
Bei einem kurzen Stop an der Autobahn gibt es noch mal einen stimmungsvollen Rückblick an den Alpenostrand (Seehöhe des Aufnahmestandortes ca. 350m !)
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