Kaufberatung Powderski für Piste (Ersatz für ARG)

Servus,

ich bräuchte mal ein paar Meinungen von euch :)

In den letzten 3 Jahren bin ich fast ausschließlich den Armada ARG gefahren, Pow wie Piste. Für Piste natürlich nicht ideal, aber irgendwie mag ich etwas breitere Skier und auf meine 80 cm Parklatten hatte ich einfach keine Lust mehr. Für Kanada war das auch noch in Ordnung, aber hier kommen dann doch einige Skitage mit begrenzten Powdermöglichkeiten zusammen, sodass ich eigentlich etwas allroundigeres möchte.

Option 1: Ich kaufe mir einen mittleren Allrounder mit 100er Waist oder so zusätzlich und behalte den ARG für richtige Powdertage und zum Touren.

Option 2: Ich ersetze meinen ARG durch einen etwas allroundigeren Powderski, den ich für Pow, Piste, Touren alles nehmen würde.

Ich tendieren aktuell eigentlich zu Option 2 und hätte an einen JJ, S7, Sir Francis Bacon oder Pollard's Opus gedacht.

Allgemeine Stats: 178 cm, 82 kg, im Pow eher verspieltes BC statt Freeride, auf der Piste eher Rumblödeln statt racecarven - eine gewisse Tempostabilität ist natürlich nützlich, aber ich brauche kein hartes, schweres Brett.

Was meint ihr?

Liberty Helix!!
Schau dir mein Review in den Materialtests an! Der Ski ist der HAMMER!!!

Zuerst: ~105-110 ist nen mittlerer Allrounder für einen Freeskier. 95-100 ist nen Allmountain-Carver.
Aber: Ski dieser Klasse sind für die meisten Pow-Bedingungen hervorragend geeignet, machen auch bei mässigem Schnee viel Spass und sind, wenn man eher in die Schiene der auf Big Mountain abgestimmten Ski schielt, hervorragend für die Piste zu gebrauchen. Und Ski dieser Klasse gibt's wie Sand am Meer.
Option 1 klingt daher für mich sinnvoller. Du hast einen guten Ski für alles und für die tiefen Tage das Spielzeug ARG.

Für Option 2 wär mir keiner der genannten Ski in den Sinn gekommen, was nicht heissen soll, dass die eine schlechte Wahl wären.
Drei Ski, die sicherlich reuelos empfehlenswert sind, wären da:
G3 Empire 115 (hier gibt's nen Test von mir)
Praxis GPO
4FRNT Hoji
Wobei die allesamt durchaus nicht soo weit weg von Option 1 sind.

Zitat:

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Zitat von knut

...wär mir keiner der genannten Ski in den Sinn gekommen...

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Interessant, inwiefern würden diese Ski für dich eher nicht in Frage kommen?

Zuallererst wären sie mir nicht in den Sinn gekommen, weil ich die Marken weniger auf dem Radar habe, als andere. Heutzutage kann auch kaum einer einen Gesamtmarktüberblick im Kopf haben -ich jedenfalls schon lange nicht mehr. Zu gross ist die Vielfalt.
Zumal alle Line & Armada Ski, die ich bis jetzt unter'm Fuss hatte, nicht schlecht waren, aber irgendwie enttäuschend knapp an mich überzeugenden Ski vorbei geschrammt sind. Hab aber keine extensive Erfahrung mit einer der Marken.

Dann gibt es ein Paar Gründe, die mich von den Ski nicht vollends überzeugt sein lassen. (vorneweg, ausser dem S7 kenn ich keinen der Ski wirklich. Den JJ hab ich zumindest mal handgefickt.):
Armada JJ - so wie man hört, kein schlechter Ski. Aber recht verspielt und der Rocker ist übel hoch. Starke Übergänge der Radien/Camberprofile
Line Sir Francis Bacon - Nunja, nen Ski. Klassisch. Fast schon vorsinnflutlich.
Line Pollard's Opus - Zu breit für die konservative Taillierung
Rossi S7 - an sich gelungen, aber eher verspielt ausgelegt. Wenn, dann den harten Bruder Super7. Wie der Gleichnamige Nachfolger der neuen Bauweise ist, weiss ich nicht. Man hört über Super 7 & Squad 7 aber gutes,

Diese Erklärungen haben zwei Gründe:
a) ich mag Ski, die mit Zug zu fahren sind und druckvoll agieren bzw. Feedback geben
b) so fahrende Ski funktionieren m.M.n. auf der Piste deutlich besser, als verspieltere Varianten. Bei normalen Gangarten im Gelände merkt man den Unterschied hingegen weniger.

Ich war die letzten Tage mit dem Salomon Q-115 unterwegst, hauptsächlich im BC auf Tour, aber durch die schlechten Schneeverhältnisste auch den einen oder anderen Tag damit auf der Piste. Nach kurzer Eingewönunsphase fährt der Ski sich dort trotz seinen 115 unter der Bindung sehr gut. Der Rossi Soul oder Super7 wären auch eine Alternative.

My 2cents,

V.

Danke für all die alternativen Vorschläge. Da ich ersteinmal schnell, gebraucht und möglichst billig kaufen wollte, war das Angebot aber überschaubar - insbesondere die exotischeren Empfehlungen sind kurzfristig nicht ganz einfach gebraucht und billig zu ergattern (und wenn, dann meist in dämlichen Längen).

Letzten Endes hatte ich die Wahl zwischen Rossi S7 und Line Opus. Entschieden habe ich mich jetzt ersteinmal für den Opus, weil mir der Rocker beim S7 gefühlt ein wenig zu hoch vorkommt und ich hoffe, dass mir der Opus dahingehend besser passt. Wesentlich cooler wäre es natürlich, irgendwo mal eine Palette der Kandidaten test zu fahren, so kaufe ich halt die Katze im Sack. Wenn mir der Ski nicht taugt, ist beim Gebrauchtkauf aber ja auch nicht viel kaputt gemacht... Vom ARG kommend sollte der Ski auf der Piste auf jeden Fall mal mehr Spaß machen :)

So, erster Skitag auf den Opus. Was für eine Umgewöhnung von den ARGs... Die Opus fahren sich bei gleicher Skilänge (offensichtlich) sehr viel länger, man muss sich komplett umstellen, wo man den Ski belastet.

Dass der Unterschied zum ARG groß ist wundert nicht, allerdings hatte ich die Gelegenheit, einen JJ im Vergleich zu fahren. Der JJ ist wesentlich leichter, verspielter, fährt sich auf der Piste viel kürzer - ich hätte erwartet, dass sich JJ und Opus etwas ähnlicher sind. Ich bin mir noch nicht sicher, was mir persönlich besser taugt, dazu muss ich den Opus erst noch ein paar Tage fahren - insbesondere im Pow konnte ich mangels Schnee ja noch nicht viel testen.

Bitte um einen detaillierten Bericht wenn Du ein paar Tage auf dem Ski gefahren bist.

Ich gehe mal davon aus dass du den Line in 193 gekauft hast. Welche Länge hatte der JJ den du testen konntest?

Zitat:

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Zitat von Vince_87

Ich gehe mal davon aus dass du den Line in 193 gekauft hast. Welche Länge hatte der JJ den du testen konntest?

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Alle Ski sind in etwa 185 cm lang. Ausführlicher Test kann ich gerne nach ein paar weiteren Skitagen nachreichen...

Vielleicht noch ein Mini-Review zum Opus nach ein paar Skitagen bei verschiedensten Conditions:

Piste: Natürlich wesentlich agiler als mein ARG, fühlt sich aber auch im Vergleich zu meinen Parklatten mit 75er Waist eigentlich ähnlich wendig an. Das Umkanten dauert natürlich schon eine Spur länger, aber für mich akzeptabel. Carven kann man gut, insb. ab mittleren Radien. Die Laufruhe ist sehr gut, man merkt auch die relativ lange Lauflänge deutlich - vom ARG war es eine ganz schöne Umstellung, den Druckpunkt so weit vorne an der Schaufel zu setzen. Macht im Großen und Ganzen also ziemlich Spaß, ist allerdings weniger verspielt, als ich es von einem Line Ski erwartet hätte. Der JJ ist wesentlich spielerischer, aber auch unruhiger. Zum Rumjibben taugt mir der Opus auch, ein Quäntchen weicher und leichter könnte hier zwar nicht schaden, aber passt.

Pow: Was soll ich sagen... Auftrieb hat der Ski mehr als genug, fährt sich in allen möglichen Bedingungen souverän. Auch zum Blödsinn machen im Pow super geeignet. Persönlich bin ich aber froh, den ARG nicht verkauft zu haben - der ist einfach noch einen Tick surfiger ausgelegt, was ich einfach geil finde. Für reine Powdays bleibe ich also bei den ARGs.

Fazit: Für mich bietet der Ski einen schönen Allrounder. Im Pow muss ich gegenüber den ARGs kaum Abstriche machen, ich kann aber an einem schlechten Tag auch einfach ein bissl auf der Piste carven, rumjibben oder auch mal auf einen Abstecher in den Park gehen. Ich mag auch auf der Piste das Verhalten von breiteren Skis, insofern ist der Opus jetzt auf jeden Fall mein Alltagsski, den ich bestimmt an 3/4 aller Tag auspacken werde.